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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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so wird ein Strahl, der senkrecht auf eine solche Fläche fällt, weder in 2 Bündel gespalten noch überhaupt gebrochen. Schief einfallende Strahlen werden doppelt gebrochen. Legt man 2 Doppelspathe so über einander, daß beide Hauptschnitte parallel laufen od. so, daß einer derselben mit seinem Hauptschnitt senkrecht auf demjenigen des andern steht, so entstehen in beiden Fällen, wenn Lichtstrahlen einfallen, nur 2 Bilder. Bei jeder andern Stellung der Hauptschnitte der beiden Krystalle entstehen 4 Bilder, u. stehen beide Hauptschnitte unter 45°, so tritt der Fall ein, wo beide Bilder von gleicher Intensität sind, während außerdem jedesmal nur je 2 Bilder einander gleich an Stärke sind. Hat man ein hiezu geeignetes Instrument - Polarisationsinstrument - mittelst welchem man den einen Krystall mit seinem Hauptschnitt oder der mit diesem parallelen Schliffläche um die ähnliche Fläche des andern drehen kann, so entstehen bei jeder Drehung 4 neue Bilder, 2 von stärkerer und 2 von schwächerer Intensität, bis bei den beiden parallelen und senkrechten Stellungen der Schlifflächen 2 Bilder ganz verschwinden, während die beiden andern ihre höchste Intensität zeigen, bei der Stellung unter 45° alle 4 Bilder gleich an Intensität sind. - Es zeigt sich übrigens erfahrungsgemäß, daß bei jeder Reflexion des Lichts der Strahl zugleich polarisirt wird. Es hat dieses ein von dem großen Physiker u. Astronomen Arago benütztes Mittel abgegeben, das Licht der Himmelskörper in Bezug auf seine physische Beschaffenheit zu prüfen u. man hat auch auf diesem Wege gefunden, daß die Fixsterne Sonnen mit eigenem - nicht polarisirtem - Lichte sind, die Kometen dagegen, insbesondere der Halley'sche, vorzugsweise polarisirtes Licht von sich geben d. h. mit fremdem Lichte leuchten. Der polarisirte Lichtstrahl erleidet durch Reflexion an einer polirten Metallplatte eine eigenthümliche Veränderung. Wird dieser Strahl unter 75° reflectirt und zwar von einer um 45° gegen die Polarisationsebene geneigten Stahlplatte, so zeigt er sich bei einer Prüfung mit dem Doppelspath nicht mehr polarisirt, wird er aber nochmals von einer 2. Stahlplatte unter 75° reflectirt, so erscheint er wieder als polarisirter. Brewster nennt einen solchen Strahl elliptisch polarisirt im Gegensatz zur ursprünglichen oder geradlinigen Polarisation. Eine ähnliche Modification des geradlinig polarisirten Strahls durch ein Glasprisma von bestimmter Form doppelt reflectirt, ist der circular polarisirte Strahl von Fresnel.


Polarkreis, nördl. oder arktischer und südl. oder antarktischer, nennt man die 2 Kreise der Erd- oder Himmelskugel, welche dem Aequator parallel sind und je 231/2° vom Pole abstehen.


Polarländer, arktische Länder, s. Arktisch, Nord- und Südpolarländer.


Polarlicht, s. Nordlicht.


Polarstern, heißt der in der Nähe des Nordpols des Himmels stehende Stern 2. Größe im Sternbild des kleinen Bären. Sein Abstand vom Nordpol beträgt gegenwärtig 11/2°, ist aber wechselnd, indem in Folge des Vorrückens der Nachtgleichen der Pol im Laufe der Jahrhunderte seine Stellung am Himmel sehr ändert. In ungefähr 250 Jahren wird der P. seine größte Nähe am Pol erreichen, dann sich von ihm (oder vielmehr der Pol vom P.) wieder entfernen, und endlich seine Bedeutung als P. verlieren, wie er vor 1800 Jahren um 12° vom Nordpol abstand.


Polder, s. Niederlande.


Polei (Mentha Pulegium), zu den Minzen gehöriges Kraut, wächst gerne auf Ueberschwemmungen ausgesetzten Stellen, blüht in wechselständigen kugeligen Quirlen, die Kelche sind nach dem Verblühen mit Haaren geschlossen; ist officinell und soll die Flöhe vertreiben.


Polemarchos, in Athen der 3. der Archonten, ursprünglich der Oberbefehlshaber im Kriege, hatte später für die Leichenfeier der Gebliebenen etc. zu sorgen und war Richter in den Prozessen zwischen Bürgern und Beisassen.


Polemik, griech., die Streitkunst, der wissenschaftlich geführte Streit, der literarische Angriff. Im Ganzen ist P. gleichbedeutend mit Apologetik, P.er mit Apologet; s. Apologeten. Pole-

so wird ein Strahl, der senkrecht auf eine solche Fläche fällt, weder in 2 Bündel gespalten noch überhaupt gebrochen. Schief einfallende Strahlen werden doppelt gebrochen. Legt man 2 Doppelspathe so über einander, daß beide Hauptschnitte parallel laufen od. so, daß einer derselben mit seinem Hauptschnitt senkrecht auf demjenigen des andern steht, so entstehen in beiden Fällen, wenn Lichtstrahlen einfallen, nur 2 Bilder. Bei jeder andern Stellung der Hauptschnitte der beiden Krystalle entstehen 4 Bilder, u. stehen beide Hauptschnitte unter 45°, so tritt der Fall ein, wo beide Bilder von gleicher Intensität sind, während außerdem jedesmal nur je 2 Bilder einander gleich an Stärke sind. Hat man ein hiezu geeignetes Instrument – Polarisationsinstrument – mittelst welchem man den einen Krystall mit seinem Hauptschnitt oder der mit diesem parallelen Schliffläche um die ähnliche Fläche des andern drehen kann, so entstehen bei jeder Drehung 4 neue Bilder, 2 von stärkerer und 2 von schwächerer Intensität, bis bei den beiden parallelen und senkrechten Stellungen der Schlifflächen 2 Bilder ganz verschwinden, während die beiden andern ihre höchste Intensität zeigen, bei der Stellung unter 45° alle 4 Bilder gleich an Intensität sind. – Es zeigt sich übrigens erfahrungsgemäß, daß bei jeder Reflexion des Lichts der Strahl zugleich polarisirt wird. Es hat dieses ein von dem großen Physiker u. Astronomen Arago benütztes Mittel abgegeben, das Licht der Himmelskörper in Bezug auf seine physische Beschaffenheit zu prüfen u. man hat auch auf diesem Wege gefunden, daß die Fixsterne Sonnen mit eigenem – nicht polarisirtem – Lichte sind, die Kometen dagegen, insbesondere der Halleyʼsche, vorzugsweise polarisirtes Licht von sich geben d. h. mit fremdem Lichte leuchten. Der polarisirte Lichtstrahl erleidet durch Reflexion an einer polirten Metallplatte eine eigenthümliche Veränderung. Wird dieser Strahl unter 75° reflectirt und zwar von einer um 45° gegen die Polarisationsebene geneigten Stahlplatte, so zeigt er sich bei einer Prüfung mit dem Doppelspath nicht mehr polarisirt, wird er aber nochmals von einer 2. Stahlplatte unter 75° reflectirt, so erscheint er wieder als polarisirter. Brewster nennt einen solchen Strahl elliptisch polarisirt im Gegensatz zur ursprünglichen oder geradlinigen Polarisation. Eine ähnliche Modification des geradlinig polarisirten Strahls durch ein Glasprisma von bestimmter Form doppelt reflectirt, ist der circular polarisirte Strahl von Fresnel.


Polarkreis, nördl. oder arktischer und südl. oder antarktischer, nennt man die 2 Kreise der Erd- oder Himmelskugel, welche dem Aequator parallel sind und je 231/2° vom Pole abstehen.


Polarländer, arktische Länder, s. Arktisch, Nord- und Südpolarländer.


Polarlicht, s. Nordlicht.


Polarstern, heißt der in der Nähe des Nordpols des Himmels stehende Stern 2. Größe im Sternbild des kleinen Bären. Sein Abstand vom Nordpol beträgt gegenwärtig 11/2°, ist aber wechselnd, indem in Folge des Vorrückens der Nachtgleichen der Pol im Laufe der Jahrhunderte seine Stellung am Himmel sehr ändert. In ungefähr 250 Jahren wird der P. seine größte Nähe am Pol erreichen, dann sich von ihm (oder vielmehr der Pol vom P.) wieder entfernen, und endlich seine Bedeutung als P. verlieren, wie er vor 1800 Jahren um 12° vom Nordpol abstand.


Polder, s. Niederlande.


Polei (Mentha Pulegium), zu den Minzen gehöriges Kraut, wächst gerne auf Ueberschwemmungen ausgesetzten Stellen, blüht in wechselständigen kugeligen Quirlen, die Kelche sind nach dem Verblühen mit Haaren geschlossen; ist officinell und soll die Flöhe vertreiben.


Polemarchos, in Athen der 3. der Archonten, ursprünglich der Oberbefehlshaber im Kriege, hatte später für die Leichenfeier der Gebliebenen etc. zu sorgen und war Richter in den Prozessen zwischen Bürgern und Beisassen.


Polemik, griech., die Streitkunst, der wissenschaftlich geführte Streit, der literarische Angriff. Im Ganzen ist P. gleichbedeutend mit Apologetik, P.er mit Apologet; s. Apologeten. Pole-

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[570/0571] so wird ein Strahl, der senkrecht auf eine solche Fläche fällt, weder in 2 Bündel gespalten noch überhaupt gebrochen. Schief einfallende Strahlen werden doppelt gebrochen. Legt man 2 Doppelspathe so über einander, daß beide Hauptschnitte parallel laufen od. so, daß einer derselben mit seinem Hauptschnitt senkrecht auf demjenigen des andern steht, so entstehen in beiden Fällen, wenn Lichtstrahlen einfallen, nur 2 Bilder. Bei jeder andern Stellung der Hauptschnitte der beiden Krystalle entstehen 4 Bilder, u. stehen beide Hauptschnitte unter 45°, so tritt der Fall ein, wo beide Bilder von gleicher Intensität sind, während außerdem jedesmal nur je 2 Bilder einander gleich an Stärke sind. Hat man ein hiezu geeignetes Instrument – Polarisationsinstrument – mittelst welchem man den einen Krystall mit seinem Hauptschnitt oder der mit diesem parallelen Schliffläche um die ähnliche Fläche des andern drehen kann, so entstehen bei jeder Drehung 4 neue Bilder, 2 von stärkerer und 2 von schwächerer Intensität, bis bei den beiden parallelen und senkrechten Stellungen der Schlifflächen 2 Bilder ganz verschwinden, während die beiden andern ihre höchste Intensität zeigen, bei der Stellung unter 45° alle 4 Bilder gleich an Intensität sind. – Es zeigt sich übrigens erfahrungsgemäß, daß bei jeder Reflexion des Lichts der Strahl zugleich polarisirt wird. Es hat dieses ein von dem großen Physiker u. Astronomen Arago benütztes Mittel abgegeben, das Licht der Himmelskörper in Bezug auf seine physische Beschaffenheit zu prüfen u. man hat auch auf diesem Wege gefunden, daß die Fixsterne Sonnen mit eigenem – nicht polarisirtem – Lichte sind, die Kometen dagegen, insbesondere der Halleyʼsche, vorzugsweise polarisirtes Licht von sich geben d. h. mit fremdem Lichte leuchten. Der polarisirte Lichtstrahl erleidet durch Reflexion an einer polirten Metallplatte eine eigenthümliche Veränderung. Wird dieser Strahl unter 75° reflectirt und zwar von einer um 45° gegen die Polarisationsebene geneigten Stahlplatte, so zeigt er sich bei einer Prüfung mit dem Doppelspath nicht mehr polarisirt, wird er aber nochmals von einer 2. Stahlplatte unter 75° reflectirt, so erscheint er wieder als polarisirter. Brewster nennt einen solchen Strahl elliptisch polarisirt im Gegensatz zur ursprünglichen oder geradlinigen Polarisation. Eine ähnliche Modification des geradlinig polarisirten Strahls durch ein Glasprisma von bestimmter Form doppelt reflectirt, ist der circular polarisirte Strahl von Fresnel. Polarkreis, nördl. oder arktischer und südl. oder antarktischer, nennt man die 2 Kreise der Erd- oder Himmelskugel, welche dem Aequator parallel sind und je 231/2° vom Pole abstehen. Polarländer, arktische Länder, s. Arktisch, Nord- und Südpolarländer. Polarlicht, s. Nordlicht. Polarstern, heißt der in der Nähe des Nordpols des Himmels stehende Stern 2. Größe im Sternbild des kleinen Bären. Sein Abstand vom Nordpol beträgt gegenwärtig 11/2°, ist aber wechselnd, indem in Folge des Vorrückens der Nachtgleichen der Pol im Laufe der Jahrhunderte seine Stellung am Himmel sehr ändert. In ungefähr 250 Jahren wird der P. seine größte Nähe am Pol erreichen, dann sich von ihm (oder vielmehr der Pol vom P.) wieder entfernen, und endlich seine Bedeutung als P. verlieren, wie er vor 1800 Jahren um 12° vom Nordpol abstand. Polder, s. Niederlande. Polei (Mentha Pulegium), zu den Minzen gehöriges Kraut, wächst gerne auf Ueberschwemmungen ausgesetzten Stellen, blüht in wechselständigen kugeligen Quirlen, die Kelche sind nach dem Verblühen mit Haaren geschlossen; ist officinell und soll die Flöhe vertreiben. Polemarchos, in Athen der 3. der Archonten, ursprünglich der Oberbefehlshaber im Kriege, hatte später für die Leichenfeier der Gebliebenen etc. zu sorgen und war Richter in den Prozessen zwischen Bürgern und Beisassen. Polemik, griech., die Streitkunst, der wissenschaftlich geführte Streit, der literarische Angriff. Im Ganzen ist P. gleichbedeutend mit Apologetik, P.er mit Apologet; s. Apologeten. Pole-

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/571>, abgerufen am 22.11.2024.