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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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theils die Lungen überzieht (Lungenfell), diese Theile schlüpfrig erhält u. vor Reibung schützt. Sehr häufig wird diese Haut von Entzündung, Pleuritis, befallen. Pleuralgie, Seitenschmerz; Pleuropneumonie, Rippenfell- u. Lungenentzündung; Pleuropyesis, Vereiterung der P.; P.spasmus, Brustfellkrampf; P.stosis, Verknöcherung des Brustfells; Pleurotonus, Seitenstarrkrampf.


Plexus, lat., Geflecht; p. solaris, Sonnengeflecht, s. Ganglien.


Pleyl, Ignaz, Componist, geb. 1756 zu Ruppersthal bei Wien, bildete sich unter Haydn, besuchte Italien u. Paris und ward 1787 Kapellmeister am Münster zu Straßburg. Nachdem er diese Stelle während der Revolution verloren, ging er nach London, später nach Paris, wo er eine Musikalienhandlung gründete, die sich zu einer der bedeutendsten in Europa erhob; st. 1831. Seine früher sehr beliebten Compositionen sind leicht und sehr gefällig, meist für Instrumentalmusik.


Pli, frz., Falte; gefällige Haltung; pliiren, falten, biegen, sich zurückziehen.


Plinius, Cajus Secundus, der ältere, geb. 23 n. Chr. zu Como, diente zuerst als Reiteroffizier in einem Feldzuge gegen die Germanen, war unter Vespasian Procurator in Hispanien, st. 79 n. Chr. als Befehlshaber der Flotte in Misenum, indem er dem Ausbruche des Vesuvs sich zu sehr näherte und erstickte. Er war einer der gelehrtesten Römer und bei seinem Scharfsinn und seiner Unbefangenheit ist der Verlust seiner umfangreichen historischen Schriften sehr zu beklagen; erhalten ist die "Historia naturalis" in 37 Büchern, ein encyclopädisches Werk, das über die alte Geographie, Naturkunde und besonders über die Kunstgeschichte die schätzbarsten Mittheilungen gibt. (Neueste Ausgabe von Sillig, Hamb. u. Gotha 1851-55.)


Plinius, Cajus Cäcilius Secundus, der jüngere, des Vorigen Schwester- und Adoptivsohn, geb. 62 n. Chr. zu Como, Freund Trajans, unter ihm Consul u. Statthalter in Bithynien, st. 110 n. Chr., sehr eleganter Schriftsteller, von dem wir einen Panegyricus auf Trajan u. eine ziemliche Anzahl Briefe haben (Ausg. von Gros, Paris 1838).


Plinthe, griech., Sockel, die platte Unterlage von Säulen, Pilastern, Postamenten.


Plock, Plozk, Gouvern. in Polen, an Preußen gränzend, 3031/2, #M. groß mit 547000 E. Die Hauptst. P., an der Weichsel, ehemals Hauptstadt Masoviens, ist Bischofssitz, hat 10000 E., Gymnasium, Piaristencollegium.


Plön, holstein. Stadt zwischen dem großen und kleinen P.ersee, mit 2800 E.; von 1622-1761 Residenz der herzogl. Linie Holstein-P.


Plöne, preuß. Fluß, bildet im Reg.-Bez. Stettin den großen u. kleinen P. rsee, den Madüersee, mündet in den Dammersee.


Plomb (plong), frz., Blei; p., auch plombage (plongbahsch), das zollamtliche Bleisiegel bei Transitgütern (plombirte Güter); plombiren, mit dem Bleisiegel versehen; einen hohlen Zahn mit einem Metallplättchen auslegen.


Plombieres (Plongbiähr), französ. Stadt im Depart. der Vogesen, mit 1500 E., warmen salinisch-alkalischen Quellen, kalter Stahlquelle, besuchter Badeort.


Plotin, der bedeutendste Repräsentant des Neuplatonismus, geb. 205 n. Chr. zu Lykopolis in Aegypten, war 11 Jahre ein Schüler des Ammonius Sakkas zu Alexandrien, schloß sich dem Heere Gordianus III. an, als dieser gegen die Perser zog, weil P. die Philosopheme der Perser und wo möglich der Inder an der Quelle kennen lernen wollte, lehrte vom 40. Lebensjahre an mit außerordentlichem Erfolge Philosophie zu Rom und st. 270 in Campanien, nachdem sein Lieblingsgedanke: in Campanien eine Philosophenstadt, Platonopolis, zu gründen, von der kaiserl. Regierung hintertrieben worden war. Porphyrius (s. d.) beschrieb das Leben seines Meisters und ordnete im Auftrage desselben dessen literarische Hinterlassenschaft, im Ganzen 54 Abhandlungen, welche in 6 Enneaden (Abtheilungen von je 9 Schriften) herauskamen. Ausgabe von Creuzer, Oxf. 1835, 3 Bde.; Uebersetzung von Engelhardt, Erl. 1820. - Vgl. A. Daunas: Plotin et sa doctrine,

theils die Lungen überzieht (Lungenfell), diese Theile schlüpfrig erhält u. vor Reibung schützt. Sehr häufig wird diese Haut von Entzündung, Pleuritis, befallen. Pleuralgie, Seitenschmerz; Pleuropneumonie, Rippenfell- u. Lungenentzündung; Pleuropyesis, Vereiterung der P.; P.spasmus, Brustfellkrampf; P.stosis, Verknöcherung des Brustfells; Pleurotonus, Seitenstarrkrampf.


Plexus, lat., Geflecht; p. solaris, Sonnengeflecht, s. Ganglien.


Pleyl, Ignaz, Componist, geb. 1756 zu Ruppersthal bei Wien, bildete sich unter Haydn, besuchte Italien u. Paris und ward 1787 Kapellmeister am Münster zu Straßburg. Nachdem er diese Stelle während der Revolution verloren, ging er nach London, später nach Paris, wo er eine Musikalienhandlung gründete, die sich zu einer der bedeutendsten in Europa erhob; st. 1831. Seine früher sehr beliebten Compositionen sind leicht und sehr gefällig, meist für Instrumentalmusik.


Pli, frz., Falte; gefällige Haltung; pliiren, falten, biegen, sich zurückziehen.


Plinius, Cajus Secundus, der ältere, geb. 23 n. Chr. zu Como, diente zuerst als Reiteroffizier in einem Feldzuge gegen die Germanen, war unter Vespasian Procurator in Hispanien, st. 79 n. Chr. als Befehlshaber der Flotte in Misenum, indem er dem Ausbruche des Vesuvs sich zu sehr näherte und erstickte. Er war einer der gelehrtesten Römer und bei seinem Scharfsinn und seiner Unbefangenheit ist der Verlust seiner umfangreichen historischen Schriften sehr zu beklagen; erhalten ist die „Historia naturalis“ in 37 Büchern, ein encyclopädisches Werk, das über die alte Geographie, Naturkunde und besonders über die Kunstgeschichte die schätzbarsten Mittheilungen gibt. (Neueste Ausgabe von Sillig, Hamb. u. Gotha 1851–55.)


Plinius, Cajus Cäcilius Secundus, der jüngere, des Vorigen Schwester- und Adoptivsohn, geb. 62 n. Chr. zu Como, Freund Trajans, unter ihm Consul u. Statthalter in Bithynien, st. 110 n. Chr., sehr eleganter Schriftsteller, von dem wir einen Panegyricus auf Trajan u. eine ziemliche Anzahl Briefe haben (Ausg. von Gros, Paris 1838).


Plinthe, griech., Sockel, die platte Unterlage von Säulen, Pilastern, Postamenten.


Plock, Plozk, Gouvern. in Polen, an Preußen gränzend, 3031/2, □M. groß mit 547000 E. Die Hauptst. P., an der Weichsel, ehemals Hauptstadt Masoviens, ist Bischofssitz, hat 10000 E., Gymnasium, Piaristencollegium.


Plön, holstein. Stadt zwischen dem großen und kleinen P.ersee, mit 2800 E.; von 1622–1761 Residenz der herzogl. Linie Holstein-P.


Plöne, preuß. Fluß, bildet im Reg.-Bez. Stettin den großen u. kleinen P. rsee, den Madüersee, mündet in den Dammersee.


Plomb (plong), frz., Blei; p., auch plombage (plongbahsch), das zollamtliche Bleisiegel bei Transitgütern (plombirte Güter); plombiren, mit dem Bleisiegel versehen; einen hohlen Zahn mit einem Metallplättchen auslegen.


Plombières (Plongbiähr), französ. Stadt im Depart. der Vogesen, mit 1500 E., warmen salinisch-alkalischen Quellen, kalter Stahlquelle, besuchter Badeort.


Plotin, der bedeutendste Repräsentant des Neuplatonismus, geb. 205 n. Chr. zu Lykopolis in Aegypten, war 11 Jahre ein Schüler des Ammonius Sakkas zu Alexandrien, schloß sich dem Heere Gordianus III. an, als dieser gegen die Perser zog, weil P. die Philosopheme der Perser und wo möglich der Inder an der Quelle kennen lernen wollte, lehrte vom 40. Lebensjahre an mit außerordentlichem Erfolge Philosophie zu Rom und st. 270 in Campanien, nachdem sein Lieblingsgedanke: in Campanien eine Philosophenstadt, Platonopolis, zu gründen, von der kaiserl. Regierung hintertrieben worden war. Porphyrius (s. d.) beschrieb das Leben seines Meisters und ordnete im Auftrage desselben dessen literarische Hinterlassenschaft, im Ganzen 54 Abhandlungen, welche in 6 Enneaden (Abtheilungen von je 9 Schriften) herauskamen. Ausgabe von Creuzer, Oxf. 1835, 3 Bde.; Uebersetzung von Engelhardt, Erl. 1820. – Vgl. A. Daunas: Plotin et sa doctrine,

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[564/0565] theils die Lungen überzieht (Lungenfell), diese Theile schlüpfrig erhält u. vor Reibung schützt. Sehr häufig wird diese Haut von Entzündung, Pleuritis, befallen. Pleuralgie, Seitenschmerz; Pleuropneumonie, Rippenfell- u. Lungenentzündung; Pleuropyesis, Vereiterung der P.; P.spasmus, Brustfellkrampf; P.stosis, Verknöcherung des Brustfells; Pleurotonus, Seitenstarrkrampf. Plexus, lat., Geflecht; p. solaris, Sonnengeflecht, s. Ganglien. Pleyl, Ignaz, Componist, geb. 1756 zu Ruppersthal bei Wien, bildete sich unter Haydn, besuchte Italien u. Paris und ward 1787 Kapellmeister am Münster zu Straßburg. Nachdem er diese Stelle während der Revolution verloren, ging er nach London, später nach Paris, wo er eine Musikalienhandlung gründete, die sich zu einer der bedeutendsten in Europa erhob; st. 1831. Seine früher sehr beliebten Compositionen sind leicht und sehr gefällig, meist für Instrumentalmusik. Pli, frz., Falte; gefällige Haltung; pliiren, falten, biegen, sich zurückziehen. Plinius, Cajus Secundus, der ältere, geb. 23 n. Chr. zu Como, diente zuerst als Reiteroffizier in einem Feldzuge gegen die Germanen, war unter Vespasian Procurator in Hispanien, st. 79 n. Chr. als Befehlshaber der Flotte in Misenum, indem er dem Ausbruche des Vesuvs sich zu sehr näherte und erstickte. Er war einer der gelehrtesten Römer und bei seinem Scharfsinn und seiner Unbefangenheit ist der Verlust seiner umfangreichen historischen Schriften sehr zu beklagen; erhalten ist die „Historia naturalis“ in 37 Büchern, ein encyclopädisches Werk, das über die alte Geographie, Naturkunde und besonders über die Kunstgeschichte die schätzbarsten Mittheilungen gibt. (Neueste Ausgabe von Sillig, Hamb. u. Gotha 1851–55.) Plinius, Cajus Cäcilius Secundus, der jüngere, des Vorigen Schwester- und Adoptivsohn, geb. 62 n. Chr. zu Como, Freund Trajans, unter ihm Consul u. Statthalter in Bithynien, st. 110 n. Chr., sehr eleganter Schriftsteller, von dem wir einen Panegyricus auf Trajan u. eine ziemliche Anzahl Briefe haben (Ausg. von Gros, Paris 1838). Plinthe, griech., Sockel, die platte Unterlage von Säulen, Pilastern, Postamenten. Plock, Plozk, Gouvern. in Polen, an Preußen gränzend, 3031/2, □M. groß mit 547000 E. Die Hauptst. P., an der Weichsel, ehemals Hauptstadt Masoviens, ist Bischofssitz, hat 10000 E., Gymnasium, Piaristencollegium. Plön, holstein. Stadt zwischen dem großen und kleinen P.ersee, mit 2800 E.; von 1622–1761 Residenz der herzogl. Linie Holstein-P. Plöne, preuß. Fluß, bildet im Reg.-Bez. Stettin den großen u. kleinen P. rsee, den Madüersee, mündet in den Dammersee. Plomb (plong), frz., Blei; p., auch plombage (plongbahsch), das zollamtliche Bleisiegel bei Transitgütern (plombirte Güter); plombiren, mit dem Bleisiegel versehen; einen hohlen Zahn mit einem Metallplättchen auslegen. Plombières (Plongbiähr), französ. Stadt im Depart. der Vogesen, mit 1500 E., warmen salinisch-alkalischen Quellen, kalter Stahlquelle, besuchter Badeort. Plotin, der bedeutendste Repräsentant des Neuplatonismus, geb. 205 n. Chr. zu Lykopolis in Aegypten, war 11 Jahre ein Schüler des Ammonius Sakkas zu Alexandrien, schloß sich dem Heere Gordianus III. an, als dieser gegen die Perser zog, weil P. die Philosopheme der Perser und wo möglich der Inder an der Quelle kennen lernen wollte, lehrte vom 40. Lebensjahre an mit außerordentlichem Erfolge Philosophie zu Rom und st. 270 in Campanien, nachdem sein Lieblingsgedanke: in Campanien eine Philosophenstadt, Platonopolis, zu gründen, von der kaiserl. Regierung hintertrieben worden war. Porphyrius (s. d.) beschrieb das Leben seines Meisters und ordnete im Auftrage desselben dessen literarische Hinterlassenschaft, im Ganzen 54 Abhandlungen, welche in 6 Enneaden (Abtheilungen von je 9 Schriften) herauskamen. Ausgabe von Creuzer, Oxf. 1835, 3 Bde.; Uebersetzung von Engelhardt, Erl. 1820. – Vgl. A. Daunas: Plotin et sa doctrine,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/565>, abgerufen am 22.11.2024.