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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Mailand = 502/5, in Tessin = 67,7, in Turin = 79, in Amsterdam = 30, in Bern = 841/4 in Böhmen = 961/4 Par. Kubikzoll.


Pinte, was Schenkwirthschaft, Kneipe.


Pinturicchio (-kkio), Bernardino, mit dem eigentlichen Namen Betti, berühmter Maler der röm. Schule, geb. 1454 zu Perugia, malte viel unter Rafael, indem er dessen Compositionen ausführte; von seinen eigenen Gemälden stehen die spätern flüchtig gemalten den frühern weit nach; st. 1513.


Pinus, lat., Fichte.


Pinxit, lat., hat gemalt.


Pinzgau, in Ober-, Mittel- und Unter-P. getheilt, der obere Theil des Salzach- u. Saalethals, Landschaft mit allen Reizen des Hochgebirgs, Kupfer- und Bleiminen.


Piombi, ital., Bleidächer.


Piombino, 6 #M. großes Fürstenthum, unter toscan. Souveränität, der Familie Buoncompagni-Ludovisi gehörig, von Napoleon I. seinem Schwager Bacciochi geschenkt (1803-14). Die Hauptst. P. gibt der Meerenge den Namen, welche Elba von dem Festlande trennt, hat 4500 E., kleinen Hafen.


Piombo, Fra Sebastiano del, eigentlich Luciani, als päpstlicher Siegelbewahrer P. genannt, ital. Maler, geb. 1485 zu Venedig, hauptsächlich in Rom wirksam, st. 1547. Wegen seines meisterhaften Colorits übertrug ihm Michel Angelo oft die Ausführung seiner Compositionen; seine besten Arbeiten: die Porträts von Papst Clemens VII. und Pietro Aretino, eine Auferstehung des Lazarus, der Tod der hl. Agatha.


Pion, im Damenspiel der einfache Stein, im Schachspiel der Bauer.


Pioneers (peionihrs) nennen die Nordamerikaner die ersten Ansiedler in den Wildnissen, weil sie den nachfolgenden gleichsam den Weg bahnen; vergl. Backwoods.


Pioniers (-ieh), frz., Pioniere, zum Ingenieurcorps gehörige Truppenabtheilung, vorzüglich für Schanzarbeiten bestimmt.


Pipa, Pipe, eigentlich Faß, portug. Weinmaß, die Hälfte einer Tonnelada, also = 435,3 franz. Litres; span. = 27 Cantaras, die Cantara = 151/2, frz. Litr.; die P. sind aber nach der Gattung des Weins verschieden; die portug. P., Oel = 30 Almudas, 1 Almuda = 16,74 Litr.


Pipa od. Tede (Pipa), in Südamerika vorkommende Gattung der froschartigen Amphibien, mit breitem Kopf und abgeplattetem Körper, den Kröten ähnlich, die Zehenspitzen der Vorderfüße in 4 Spitzen getheilt: das Weibchen soll die Eier auf dem Rücken tragen, bis die Jungen auskriechen.


Piper, lat., Pfeffer; P.itae, Pfeffergewächse; s. Pfeffer.


Piper, Karl, Graf von, geb. 1645, Staatsrath unter dem schwed. König Karl XI., seit 1698 erster Minister Karls XII., begleitete diesen auf seinen Feldzügen, wurde bei Pultawa gefangen, hart behandelt, st. 1716 in Schlüsselburg.


Pipin, bei den Franken gewöhnlicher Name.


Pipin von Landen, Sohn des reichbegüterten Edeln Karlmann, austrasischer Majordomus, tüchtiger Krieger und Staatsmann, st. 639. Der Sohn seiner Tochter Begga und des Ansegisil, P. von Heristal, austras. Majordomus, erkämpfte durch die Schlacht bei Testri 687 auch die Majordomuswürde über Neustrien und Burgund, wodurch das fränk. Reich wieder vereinigt wurde (Dux et Princeps Francorum). Er regierte kräftig, schlug die Friesen, Sachsen u. Alemannen, st. 714. Sein Enkel P. der Kleine, seit 747, als sein Bruder Karlmann Mönch geworden, Alleinregent des fränk. Reichs, machte dem Scheinkönigthum der Merowinger ein Ende, indem er Childerich III. und dessen Sohn in ein Kloster einschloß und sich selbst 752 zum König salben ließ. Er schlug die Longobarden und Sachsen, unterwarf Friesen und Bayer, st. 768. Der Familie der Karolinger gehören noch die folgenden P. an: P. mit dem Höcker, Karls d. Gr. natürlicher Sohn, verschwor sich gegen seinen Vater, st. 811 im Kloster Prüm. - P., Karls d. Gr. 2. ächter Sohn, geb. um 777, sein rechter Arm im Kriege, st. 810. P.s natürlicher Sohn Bernhard konnte das Erbe seines Vaters, Italien, gegen Ludwig

Mailand = 502/5, in Tessin = 67,7, in Turin = 79, in Amsterdam = 30, in Bern = 841/4 in Böhmen = 961/4 Par. Kubikzoll.


Pinte, was Schenkwirthschaft, Kneipe.


Pinturicchio (–kkio), Bernardino, mit dem eigentlichen Namen Betti, berühmter Maler der röm. Schule, geb. 1454 zu Perugia, malte viel unter Rafael, indem er dessen Compositionen ausführte; von seinen eigenen Gemälden stehen die spätern flüchtig gemalten den frühern weit nach; st. 1513.


Pinus, lat., Fichte.


Pinxit, lat., hat gemalt.


Pinzgau, in Ober-, Mittel- und Unter-P. getheilt, der obere Theil des Salzach- u. Saalethals, Landschaft mit allen Reizen des Hochgebirgs, Kupfer- und Bleiminen.


Piombi, ital., Bleidächer.


Piombino, 6 □M. großes Fürstenthum, unter toscan. Souveränität, der Familie Buoncompagni-Ludovisi gehörig, von Napoleon I. seinem Schwager Bacciochi geschenkt (1803–14). Die Hauptst. P. gibt der Meerenge den Namen, welche Elba von dem Festlande trennt, hat 4500 E., kleinen Hafen.


Piombo, Fra Sebastiano del, eigentlich Luciani, als päpstlicher Siegelbewahrer P. genannt, ital. Maler, geb. 1485 zu Venedig, hauptsächlich in Rom wirksam, st. 1547. Wegen seines meisterhaften Colorits übertrug ihm Michel Angelo oft die Ausführung seiner Compositionen; seine besten Arbeiten: die Porträts von Papst Clemens VII. und Pietro Aretino, eine Auferstehung des Lazarus, der Tod der hl. Agatha.


Pion, im Damenspiel der einfache Stein, im Schachspiel der Bauer.


Pioneers (peionihrs) nennen die Nordamerikaner die ersten Ansiedler in den Wildnissen, weil sie den nachfolgenden gleichsam den Weg bahnen; vergl. Backwoods.


Pioniers (–ieh), frz., Pioniere, zum Ingenieurcorps gehörige Truppenabtheilung, vorzüglich für Schanzarbeiten bestimmt.


Pipa, Pipe, eigentlich Faß, portug. Weinmaß, die Hälfte einer Tonnelada, also = 435,3 franz. Litres; span. = 27 Cantaras, die Cantara = 151/2, frz. Litr.; die P. sind aber nach der Gattung des Weins verschieden; die portug. P., Oel = 30 Almudas, 1 Almuda = 16,74 Litr.


Pipa od. Tede (Pipa), in Südamerika vorkommende Gattung der froschartigen Amphibien, mit breitem Kopf und abgeplattetem Körper, den Kröten ähnlich, die Zehenspitzen der Vorderfüße in 4 Spitzen getheilt: das Weibchen soll die Eier auf dem Rücken tragen, bis die Jungen auskriechen.


Piper, lat., Pfeffer; P.itae, Pfeffergewächse; s. Pfeffer.


Piper, Karl, Graf von, geb. 1645, Staatsrath unter dem schwed. König Karl XI., seit 1698 erster Minister Karls XII., begleitete diesen auf seinen Feldzügen, wurde bei Pultawa gefangen, hart behandelt, st. 1716 in Schlüsselburg.


Pipin, bei den Franken gewöhnlicher Name.


Pipin von Landen, Sohn des reichbegüterten Edeln Karlmann, austrasischer Majordomus, tüchtiger Krieger und Staatsmann, st. 639. Der Sohn seiner Tochter Begga und des Ansegisil, P. von Heristal, austras. Majordomus, erkämpfte durch die Schlacht bei Testri 687 auch die Majordomuswürde über Neustrien und Burgund, wodurch das fränk. Reich wieder vereinigt wurde (Dux et Princeps Francorum). Er regierte kräftig, schlug die Friesen, Sachsen u. Alemannen, st. 714. Sein Enkel P. der Kleine, seit 747, als sein Bruder Karlmann Mönch geworden, Alleinregent des fränk. Reichs, machte dem Scheinkönigthum der Merowinger ein Ende, indem er Childerich III. und dessen Sohn in ein Kloster einschloß und sich selbst 752 zum König salben ließ. Er schlug die Longobarden und Sachsen, unterwarf Friesen und Bayer, st. 768. Der Familie der Karolinger gehören noch die folgenden P. an: P. mit dem Höcker, Karls d. Gr. natürlicher Sohn, verschwor sich gegen seinen Vater, st. 811 im Kloster Prüm. – P., Karls d. Gr. 2. ächter Sohn, geb. um 777, sein rechter Arm im Kriege, st. 810. P.s natürlicher Sohn Bernhard konnte das Erbe seines Vaters, Italien, gegen Ludwig

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/549>, abgerufen am 22.11.2024.