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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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aller Art, Schmuckwaaren aus Gold, Silber, Elfenbein u. Bernstein. Naturgemäß waren die P. auch ein colonisirendes Volk; sie gründeten Pflanzstädte auf Cypern, Kreta, Rhodus, Cythera, auf Thasus, Sicilien, Malta, Sardinien, Corsica, auf den balearischen Inseln; auf der Nordküste von Afrika: Hippo, Adrumet, Leptis, Carthago, Utica; eine große Anzahl Niederlassungen an der westafrikan. Küste; in Spanien Tarschisch, Carteja, Gadir (Cadix) etc. Daß die P. zur Verbreitung einer gewissen Cultur viel beitrugen, ist selbstverständlich, namentlich verdankten ihnen die Griechen die Buchstabenschrift. - Aus der ältesten Geschichte der P. wissen wir soviel als nichts; später theilten sie das Schicksal ihrer israelitischen Nachbarn u. wurden Babylon, dann Persien zinsbar; Sidon wurde von Darius Ochus 350 v. Chr. eines Aufstandes wegen zerstört, Tyrus von Alexander d. Gr.; der Welthandel nahm seinen Weg über Alexandrien u. die phönicischen Städte verkümmerten allmälig. Vgl. Movers: Untersuchungen über die Religion u. Gottheiten der P., Bonn 1841.


Phönix, myth. Vogel der alten Aegypter, der sich bei der Annäherung seines Todes in seinem Neste selbst verbrenne, um sich verjüngt aus der Asche wieder zu erheben, das Symbol für eine längere Zeitperiode, vielleicht für 500 Jahre; wurde als Emblem der Unsterblichkeit, bei den Byzantinern der ewigen Dauer des (röm.) Reichs gebraucht, dient gegenwärtig verschiedenen Assecuranzen als Schild oder Namen.


Phokäa, jonische Stadt zwischen Kyme und Smyrna, von Athenern angelegt, eine blühende Handelsstadt, bis sie von Cyrus belagert wurde. Die Phokäer wanderten zu Schiffe aus nach ihrer Colonie Massilia (Marseille), ein Theil kehrte jedoch wieder zurück und unterwarf sich den Persern; P. blieb bedeutend, bis es von den Römern im Kriege gegen Antiochus von Syrien zerstört wurde.


Phokas, byzantin. Kaiser von 602 bis 610 n. Chr., Mörder seines Vorgängers Mauritius, ein feiger Tyrann, wurde ermordet.


Phone, griech., Stimme; p.tische Schrift, wenn dieselbe die einzelnen Laute durch eigene Zeichen ausdrückt; p.tische Hieroglyphen, s. Hieroglyphen; P.tik, Lehre vom richtigen Gebrauch der Stimme beim Singen.


Phonolith, Klingstein, Mineral aus Feldspath u. Zeolith bestehend, von vorherrschend grauer Farbe, ins Braune, Grüne und Schwarze verlaufend. Die dichtesten Abänderungen können zu Bau- und Pflastersteinen benützt werden.


Phorkiden, Phorkyaden. s. Gorgo.


Phormion, athenischer Feldherr in der ersten Hälfte des peloponnes. Krieges, ein sehr tüchtiger Mann, von Thucydides mit einer gewissen Liebe behandelt.


Phormium tenax, s. Flachslilie.


Phorometrie, aus dem Griech., in der Mechanik die Messung der Tragfähigkeit; Phoronomie, die Lehre von den Gesetzen der Bewegung.


Phosphor, griech., ein einfacher Stoff, wurde zuerst 1669 aus dem Harn dargestellt von Brandt in Hamburg, der aber sein Verfahren geheim hielt, bis einige Jahre später Kungel den P. ebenfalls aus dem Harn darstellte und die Weise ihn darzustellen veröffentlichte. Marggraf that 1740 die Eigenthümlichkeit der P.-säure dar, und Hahn zeigte 1769 ihr Vorkommen in den Knochen, worin sie an Kalk gebunden - als p.saurer Kalk - enthalten ist. Man gewinnt die P.säure und aus ihr den P. meistens auf die Weise, daß man Knochenmehl mit Schwefelsäure behandelt, die hiebei ausgeschiedene P.säure von dem schwefelsauren Kalke trennt, sie zur Honigdicke abdampft, mit Kohlenpulver vermengt und das vollends ausgetrocknete Gemenge in irdenen Retorten der Destillation unterwirft, wobei sich der Sauerstoff der P.säure mit dem Kohlenstoff der Kohle zu Kohlenoxydgas verbindet, während der P. als einfacher Körper überdestillirt. Der P. ist giftig, findet vielfältige Anwendung als Arzneimittel, in Oel gelöst zu Einreibungen, zur Bereitung der reinen P.säure u. der verschiedenen p.sauren Salze; in der Technik besonders zu den Reibzündhölzchen; auch wird er als Mäuse- u. Rattengift gebraucht.


Phosphorescenz nennt man die mehren

aller Art, Schmuckwaaren aus Gold, Silber, Elfenbein u. Bernstein. Naturgemäß waren die P. auch ein colonisirendes Volk; sie gründeten Pflanzstädte auf Cypern, Kreta, Rhodus, Cythera, auf Thasus, Sicilien, Malta, Sardinien, Corsica, auf den balearischen Inseln; auf der Nordküste von Afrika: Hippo, Adrumet, Leptis, Carthago, Utica; eine große Anzahl Niederlassungen an der westafrikan. Küste; in Spanien Tarschisch, Carteja, Gadir (Cadix) etc. Daß die P. zur Verbreitung einer gewissen Cultur viel beitrugen, ist selbstverständlich, namentlich verdankten ihnen die Griechen die Buchstabenschrift. – Aus der ältesten Geschichte der P. wissen wir soviel als nichts; später theilten sie das Schicksal ihrer israelitischen Nachbarn u. wurden Babylon, dann Persien zinsbar; Sidon wurde von Darius Ochus 350 v. Chr. eines Aufstandes wegen zerstört, Tyrus von Alexander d. Gr.; der Welthandel nahm seinen Weg über Alexandrien u. die phönicischen Städte verkümmerten allmälig. Vgl. Movers: Untersuchungen über die Religion u. Gottheiten der P., Bonn 1841.


Phönix, myth. Vogel der alten Aegypter, der sich bei der Annäherung seines Todes in seinem Neste selbst verbrenne, um sich verjüngt aus der Asche wieder zu erheben, das Symbol für eine längere Zeitperiode, vielleicht für 500 Jahre; wurde als Emblem der Unsterblichkeit, bei den Byzantinern der ewigen Dauer des (röm.) Reichs gebraucht, dient gegenwärtig verschiedenen Assecuranzen als Schild oder Namen.


Phokäa, jonische Stadt zwischen Kyme und Smyrna, von Athenern angelegt, eine blühende Handelsstadt, bis sie von Cyrus belagert wurde. Die Phokäer wanderten zu Schiffe aus nach ihrer Colonie Massilia (Marseille), ein Theil kehrte jedoch wieder zurück und unterwarf sich den Persern; P. blieb bedeutend, bis es von den Römern im Kriege gegen Antiochus von Syrien zerstört wurde.


Phokas, byzantin. Kaiser von 602 bis 610 n. Chr., Mörder seines Vorgängers Mauritius, ein feiger Tyrann, wurde ermordet.


Phone, griech., Stimme; p.tische Schrift, wenn dieselbe die einzelnen Laute durch eigene Zeichen ausdrückt; p.tische Hieroglyphen, s. Hieroglyphen; P.tik, Lehre vom richtigen Gebrauch der Stimme beim Singen.


Phonolith, Klingstein, Mineral aus Feldspath u. Zeolith bestehend, von vorherrschend grauer Farbe, ins Braune, Grüne und Schwarze verlaufend. Die dichtesten Abänderungen können zu Bau- und Pflastersteinen benützt werden.


Phorkiden, Phorkyaden. s. Gorgo.


Phormion, athenischer Feldherr in der ersten Hälfte des peloponnes. Krieges, ein sehr tüchtiger Mann, von Thucydides mit einer gewissen Liebe behandelt.


Phormium tenax, s. Flachslilie.


Phorometrie, aus dem Griech., in der Mechanik die Messung der Tragfähigkeit; Phoronomie, die Lehre von den Gesetzen der Bewegung.


Phosphor, griech., ein einfacher Stoff, wurde zuerst 1669 aus dem Harn dargestellt von Brandt in Hamburg, der aber sein Verfahren geheim hielt, bis einige Jahre später Kungel den P. ebenfalls aus dem Harn darstellte und die Weise ihn darzustellen veröffentlichte. Marggraf that 1740 die Eigenthümlichkeit der P.-säure dar, und Hahn zeigte 1769 ihr Vorkommen in den Knochen, worin sie an Kalk gebunden – als p.saurer Kalk – enthalten ist. Man gewinnt die P.säure und aus ihr den P. meistens auf die Weise, daß man Knochenmehl mit Schwefelsäure behandelt, die hiebei ausgeschiedene P.säure von dem schwefelsauren Kalke trennt, sie zur Honigdicke abdampft, mit Kohlenpulver vermengt und das vollends ausgetrocknete Gemenge in irdenen Retorten der Destillation unterwirft, wobei sich der Sauerstoff der P.säure mit dem Kohlenstoff der Kohle zu Kohlenoxydgas verbindet, während der P. als einfacher Körper überdestillirt. Der P. ist giftig, findet vielfältige Anwendung als Arzneimittel, in Oel gelöst zu Einreibungen, zur Bereitung der reinen P.säure u. der verschiedenen p.sauren Salze; in der Technik besonders zu den Reibzündhölzchen; auch wird er als Mäuse- u. Rattengift gebraucht.


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[536/0537] aller Art, Schmuckwaaren aus Gold, Silber, Elfenbein u. Bernstein. Naturgemäß waren die P. auch ein colonisirendes Volk; sie gründeten Pflanzstädte auf Cypern, Kreta, Rhodus, Cythera, auf Thasus, Sicilien, Malta, Sardinien, Corsica, auf den balearischen Inseln; auf der Nordküste von Afrika: Hippo, Adrumet, Leptis, Carthago, Utica; eine große Anzahl Niederlassungen an der westafrikan. Küste; in Spanien Tarschisch, Carteja, Gadir (Cadix) etc. Daß die P. zur Verbreitung einer gewissen Cultur viel beitrugen, ist selbstverständlich, namentlich verdankten ihnen die Griechen die Buchstabenschrift. – Aus der ältesten Geschichte der P. wissen wir soviel als nichts; später theilten sie das Schicksal ihrer israelitischen Nachbarn u. wurden Babylon, dann Persien zinsbar; Sidon wurde von Darius Ochus 350 v. Chr. eines Aufstandes wegen zerstört, Tyrus von Alexander d. Gr.; der Welthandel nahm seinen Weg über Alexandrien u. die phönicischen Städte verkümmerten allmälig. Vgl. Movers: Untersuchungen über die Religion u. Gottheiten der P., Bonn 1841. Phönix, myth. Vogel der alten Aegypter, der sich bei der Annäherung seines Todes in seinem Neste selbst verbrenne, um sich verjüngt aus der Asche wieder zu erheben, das Symbol für eine längere Zeitperiode, vielleicht für 500 Jahre; wurde als Emblem der Unsterblichkeit, bei den Byzantinern der ewigen Dauer des (röm.) Reichs gebraucht, dient gegenwärtig verschiedenen Assecuranzen als Schild oder Namen. Phokäa, jonische Stadt zwischen Kyme und Smyrna, von Athenern angelegt, eine blühende Handelsstadt, bis sie von Cyrus belagert wurde. Die Phokäer wanderten zu Schiffe aus nach ihrer Colonie Massilia (Marseille), ein Theil kehrte jedoch wieder zurück und unterwarf sich den Persern; P. blieb bedeutend, bis es von den Römern im Kriege gegen Antiochus von Syrien zerstört wurde. Phokas, byzantin. Kaiser von 602 bis 610 n. Chr., Mörder seines Vorgängers Mauritius, ein feiger Tyrann, wurde ermordet. Phone, griech., Stimme; p.tische Schrift, wenn dieselbe die einzelnen Laute durch eigene Zeichen ausdrückt; p.tische Hieroglyphen, s. Hieroglyphen; P.tik, Lehre vom richtigen Gebrauch der Stimme beim Singen. Phonolith, Klingstein, Mineral aus Feldspath u. Zeolith bestehend, von vorherrschend grauer Farbe, ins Braune, Grüne und Schwarze verlaufend. Die dichtesten Abänderungen können zu Bau- und Pflastersteinen benützt werden. Phorkiden, Phorkyaden. s. Gorgo. Phormion, athenischer Feldherr in der ersten Hälfte des peloponnes. Krieges, ein sehr tüchtiger Mann, von Thucydides mit einer gewissen Liebe behandelt. Phormium tenax, s. Flachslilie. Phorometrie, aus dem Griech., in der Mechanik die Messung der Tragfähigkeit; Phoronomie, die Lehre von den Gesetzen der Bewegung. Phosphor, griech., ein einfacher Stoff, wurde zuerst 1669 aus dem Harn dargestellt von Brandt in Hamburg, der aber sein Verfahren geheim hielt, bis einige Jahre später Kungel den P. ebenfalls aus dem Harn darstellte und die Weise ihn darzustellen veröffentlichte. Marggraf that 1740 die Eigenthümlichkeit der P.-säure dar, und Hahn zeigte 1769 ihr Vorkommen in den Knochen, worin sie an Kalk gebunden – als p.saurer Kalk – enthalten ist. Man gewinnt die P.säure und aus ihr den P. meistens auf die Weise, daß man Knochenmehl mit Schwefelsäure behandelt, die hiebei ausgeschiedene P.säure von dem schwefelsauren Kalke trennt, sie zur Honigdicke abdampft, mit Kohlenpulver vermengt und das vollends ausgetrocknete Gemenge in irdenen Retorten der Destillation unterwirft, wobei sich der Sauerstoff der P.säure mit dem Kohlenstoff der Kohle zu Kohlenoxydgas verbindet, während der P. als einfacher Körper überdestillirt. Der P. ist giftig, findet vielfältige Anwendung als Arzneimittel, in Oel gelöst zu Einreibungen, zur Bereitung der reinen P.säure u. der verschiedenen p.sauren Salze; in der Technik besonders zu den Reibzündhölzchen; auch wird er als Mäuse- u. Rattengift gebraucht. Phosphorescenz nennt man die mehren

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/537>, abgerufen am 22.11.2024.