Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.gewesen, sodann eine Schrift über den ägypt. Statthalter Avillius Flaccus, der die Juden in Alexandrien gewaltig plagte, aber einen elenden Ausgang fand, dazu eine Schrift über die ägypt. Essäer (Therapeuten), in denen er Philosophen von ächtem Schrot und Korn sieht. - Beste Gesammtausgabe von Thom. Mangey, London 1742, 2 Fol.; früher unbekannte Schriften P.s gaben Angelo Mai und Aucher heraus. Ueber P. schrieben außerordentlich Viele, in neuerer Zeit Frank, Gfrörer, Dähne, Großmann. Philochorus, Athener, um 300 vor Chr., Verfasser einer Geschichte Athens (Fragmente in Müllers "Historicorum Graecorum fragmenta" Bd. I. Par. 1841). Philodemus, ein aus Gadara in Syrien gebürtiger Philosoph der epikureischen Schule und schmutziger Dichter, Zeitgenosse des Cicero. In Bruncks Analekten (s. Brunck) stehen 31 Epigramme von P. mit Erläuterungen. Die Ausgrabungen in Herculanum (s. d.) förderten von P. Bruchstücke mehrer Schriften zu Tage, namentlich über Musik (latein. übersetzt und erläutert von Rosini im 1. Band der "Volumina Herculanensia", Neapel 1793, deutsch von Murr, Berlin 1806), Rhetorik (auch herausgegeben von Groc, Oxford 1840), endlich über Tugenden u. Fehler (herausgeg. von Sauppe, Berl. 1853). Philogyn, aus dem Griech., Weiberfreund; P.ie, Neigung zum weiblichen Geschlechte. Philoktetes, aus Thessalien, in der griech. Heldensage einer der Führer vor Troja; auf der Hinfahrt wurde er auf Lemnos zurückgelassen, weil er durch einen Schlangenbiß verwundet war, aber gegen Ende des Krieges in das Lager abgeholt, weil nach dem Orakel Troja nicht ohne die Pfeile des Hercules, die P. besaß, erobert werden konnte. Er tödtete den Paris und soll nach Trojas Fall nach Unteritalien ausgewandert sein. P. auf Lemnos gab den 3 großen Tragikern den Stoff zu Tragödien, es ist aber nur die des Sophokles erhalten. Philolaus, Pythagoräer zur Zeit des Sokrates, der erste, welcher die bisher nur mündlich überlieferte pythagoräische Lehre in Schriften niederlegte. Die Fragmente bei "Bökh, P. des Pythagoräers Lehren nebst den Bruchstücken seines Werkes", Berlin 1819. Philologen, griech.-dtsch. (wörtlich: Liebhaber des Redens, der gelehrten Rede, Sprache, Vernunft), nennt man zunächst die gelehrten Vertreter u. Lehrer der altclassischen Philologie u. versteht unter dieser die Kenntniß der griech. u. lat. Sprachen, die Erklärung u. Kritik der in diesen Sprachen abgefaßten alten Schriftwerke, alsdann die Kenner des classischen d. h. römisch-hellenischen Alterthums in seinem ganzen Umfange. In unserer Zeit wird die Philologie vorherrschend als Alterthumswissenschaft aufgefaßt, diese aber als "Inbegriff derjenigen historisch-philosophischen Kenntnisse, die, aus den Werken der Griechen u. Römer selbst geschöpft, nothwendig sind, um das Leben u. Wesen dieser beiden Nationen in allen möglichen Beziehungen, sowie durch alle Perioden ihrer Existenz bis zu dem gänzlichen Verschwinden von dem Schauplatze der Menschheit kennen zu lernen." Insofern man durch diese Kenntnisse die von den alten Griechen und Römern auf uns gekommenen Werke mit treuer Vergegenwärtigung des alterthümlichen Lebens gründlich verstehen und ihrem Werthe gemäß schätzen lernt, will man als Frucht der Alterthumswissenschaft von dieser die Alterthumskunde unterschieden wissen. F. A. Wolf war der erste, der es versuchte, der Philologie gemäß der angegebenen Idee die Gestalt eines wissenschaftlichen Organismus zu geben; bis jetzt ist dies allerdings noch nicht genügend gelungen, doch wurden Fortschritte gemacht u. die Alterthumswissenschaft systematisch eingetheilt z. B. I. in Grundwissenschaften. Zu diesen gehören: a) die Grammatik (Grammatik im engern Sinne, Prosodie, Metrik, Mundarten, Wörterbuchkunde u. s. f.); b) Hermeneutik (niedere, höhere, Quellen, Hilfsmittel); c) Kritik (Arten, Elemente und Grundsätze, Zweige, Geschichte und Literatur derselben). II. Realwissenschaften, und zwar: a) die alte Geographie u. deren Geschichte b) Chronologie und c) politische gewesen, sodann eine Schrift über den ägypt. Statthalter Avillius Flaccus, der die Juden in Alexandrien gewaltig plagte, aber einen elenden Ausgang fand, dazu eine Schrift über die ägypt. Essäer (Therapeuten), in denen er Philosophen von ächtem Schrot und Korn sieht. – Beste Gesammtausgabe von Thom. Mangey, London 1742, 2 Fol.; früher unbekannte Schriften P.s gaben Angelo Mai und Aucher heraus. Ueber P. schrieben außerordentlich Viele, in neuerer Zeit Frank, Gfrörer, Dähne, Großmann. Philochorus, Athener, um 300 vor Chr., Verfasser einer Geschichte Athens (Fragmente in Müllers „Historicorum Graecorum fragmenta“ Bd. I. Par. 1841). Philodemus, ein aus Gadara in Syrien gebürtiger Philosoph der epikureischen Schule und schmutziger Dichter, Zeitgenosse des Cicero. In Bruncks Analekten (s. Brunck) stehen 31 Epigramme von P. mit Erläuterungen. Die Ausgrabungen in Herculanum (s. d.) förderten von P. Bruchstücke mehrer Schriften zu Tage, namentlich über Musik (latein. übersetzt und erläutert von Rosini im 1. Band der „Volumina Herculanensia“, Neapel 1793, deutsch von Murr, Berlin 1806), Rhetorik (auch herausgegeben von Groc, Oxford 1840), endlich über Tugenden u. Fehler (herausgeg. von Sauppe, Berl. 1853). Philogyn, aus dem Griech., Weiberfreund; P.ie, Neigung zum weiblichen Geschlechte. Philoktetes, aus Thessalien, in der griech. Heldensage einer der Führer vor Troja; auf der Hinfahrt wurde er auf Lemnos zurückgelassen, weil er durch einen Schlangenbiß verwundet war, aber gegen Ende des Krieges in das Lager abgeholt, weil nach dem Orakel Troja nicht ohne die Pfeile des Hercules, die P. besaß, erobert werden konnte. Er tödtete den Paris und soll nach Trojas Fall nach Unteritalien ausgewandert sein. P. auf Lemnos gab den 3 großen Tragikern den Stoff zu Tragödien, es ist aber nur die des Sophokles erhalten. Philolaus, Pythagoräer zur Zeit des Sokrates, der erste, welcher die bisher nur mündlich überlieferte pythagoräische Lehre in Schriften niederlegte. Die Fragmente bei „Bökh, P. des Pythagoräers Lehren nebst den Bruchstücken seines Werkes“, Berlin 1819. Philologen, griech.-dtsch. (wörtlich: Liebhaber des Redens, der gelehrten Rede, Sprache, Vernunft), nennt man zunächst die gelehrten Vertreter u. Lehrer der altclassischen Philologie u. versteht unter dieser die Kenntniß der griech. u. lat. Sprachen, die Erklärung u. Kritik der in diesen Sprachen abgefaßten alten Schriftwerke, alsdann die Kenner des classischen d. h. römisch-hellenischen Alterthums in seinem ganzen Umfange. In unserer Zeit wird die Philologie vorherrschend als Alterthumswissenschaft aufgefaßt, diese aber als „Inbegriff derjenigen historisch-philosophischen Kenntnisse, die, aus den Werken der Griechen u. Römer selbst geschöpft, nothwendig sind, um das Leben u. Wesen dieser beiden Nationen in allen möglichen Beziehungen, sowie durch alle Perioden ihrer Existenz bis zu dem gänzlichen Verschwinden von dem Schauplatze der Menschheit kennen zu lernen.“ Insofern man durch diese Kenntnisse die von den alten Griechen und Römern auf uns gekommenen Werke mit treuer Vergegenwärtigung des alterthümlichen Lebens gründlich verstehen und ihrem Werthe gemäß schätzen lernt, will man als Frucht der Alterthumswissenschaft von dieser die Alterthumskunde unterschieden wissen. F. A. Wolf war der erste, der es versuchte, der Philologie gemäß der angegebenen Idee die Gestalt eines wissenschaftlichen Organismus zu geben; bis jetzt ist dies allerdings noch nicht genügend gelungen, doch wurden Fortschritte gemacht u. die Alterthumswissenschaft systematisch eingetheilt z. B. I. in Grundwissenschaften. Zu diesen gehören: a) die Grammatik (Grammatik im engern Sinne, Prosodie, Metrik, Mundarten, Wörterbuchkunde u. s. f.); b) Hermeneutik (niedere, höhere, Quellen, Hilfsmittel); c) Kritik (Arten, Elemente und Grundsätze, Zweige, Geschichte und Literatur derselben). II. Realwissenschaften, und zwar: a) die alte Geographie u. deren Geschichte b) Chronologie und c) politische <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0530" n="529"/> gewesen, sodann eine Schrift über den ägypt. Statthalter Avillius Flaccus, der die Juden in Alexandrien gewaltig plagte, aber einen elenden Ausgang fand, dazu eine Schrift über die ägypt. Essäer (Therapeuten), in denen er Philosophen von ächtem Schrot und Korn sieht. – Beste Gesammtausgabe von Thom. Mangey, London 1742, 2 Fol.; früher unbekannte Schriften P.s gaben Angelo Mai und Aucher heraus. Ueber P. schrieben außerordentlich Viele, in neuerer Zeit Frank, Gfrörer, Dähne, Großmann.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Philochorus</hi>, Athener, um 300 vor Chr., Verfasser einer Geschichte Athens (Fragmente in Müllers „<hi rendition="#i">Historicorum Graecorum fragmenta</hi>“ Bd. I. Par. 1841).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Philodemus</hi>, ein aus Gadara in Syrien gebürtiger Philosoph der epikureischen Schule und schmutziger Dichter, Zeitgenosse des Cicero. In Bruncks Analekten (s. Brunck) stehen 31 Epigramme von P. mit Erläuterungen. Die Ausgrabungen in Herculanum (s. d.) förderten von P. Bruchstücke mehrer Schriften zu Tage, namentlich über Musik (latein. übersetzt und erläutert von Rosini im 1. Band der „<hi rendition="#i">Volumina Herculanensia</hi>“, Neapel 1793, deutsch von Murr, Berlin 1806), Rhetorik (auch herausgegeben von Groc, Oxford 1840), endlich über Tugenden u. Fehler (herausgeg. von Sauppe, Berl. 1853).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Philogyn</hi>, aus dem Griech., Weiberfreund; <hi rendition="#g">P.ie</hi>, Neigung zum weiblichen Geschlechte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Philoktetes</hi>, aus Thessalien, in der griech. Heldensage einer der Führer vor Troja; auf der Hinfahrt wurde er auf Lemnos zurückgelassen, weil er durch einen Schlangenbiß verwundet war, aber gegen Ende des Krieges in das Lager abgeholt, weil nach dem Orakel Troja nicht ohne die Pfeile des Hercules, die P. besaß, erobert werden konnte. Er tödtete den Paris und soll nach Trojas Fall nach Unteritalien ausgewandert sein. P. auf Lemnos gab den 3 großen Tragikern den Stoff zu Tragödien, es ist aber nur die des Sophokles erhalten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Philolaus</hi>, Pythagoräer zur Zeit des Sokrates, der erste, welcher die bisher nur mündlich überlieferte pythagoräische Lehre in Schriften niederlegte. Die Fragmente bei „Bökh, P. des Pythagoräers Lehren nebst den Bruchstücken seines Werkes“, Berlin 1819.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Philologen</hi>, griech.-dtsch. (wörtlich: Liebhaber des Redens, der gelehrten Rede, Sprache, Vernunft), nennt man zunächst die gelehrten Vertreter u. Lehrer der altclassischen <hi rendition="#g">Philologie</hi> u. versteht unter dieser die Kenntniß der griech. u. lat. Sprachen, die Erklärung u. Kritik der in diesen Sprachen abgefaßten alten Schriftwerke, alsdann die Kenner des classischen d. h. römisch-hellenischen Alterthums in seinem ganzen Umfange. In unserer Zeit wird die Philologie vorherrschend als <hi rendition="#g">Alterthumswissenschaft</hi> aufgefaßt, diese aber als „Inbegriff derjenigen historisch-philosophischen Kenntnisse, die, aus den Werken der Griechen u. Römer selbst geschöpft, nothwendig sind, um das Leben u. Wesen dieser beiden Nationen in allen möglichen Beziehungen, sowie durch alle Perioden ihrer Existenz bis zu dem gänzlichen Verschwinden von dem Schauplatze der Menschheit kennen zu lernen.“ Insofern man durch diese Kenntnisse die von den alten Griechen und Römern auf uns gekommenen Werke mit treuer Vergegenwärtigung des alterthümlichen Lebens gründlich verstehen und ihrem Werthe gemäß schätzen lernt, will man als Frucht der Alterthumswissenschaft von dieser die <hi rendition="#g">Alterthumskunde</hi> unterschieden wissen. F. A. Wolf war der erste, der es versuchte, der Philologie gemäß der angegebenen Idee die Gestalt eines wissenschaftlichen Organismus zu geben; bis jetzt ist dies allerdings noch nicht genügend gelungen, doch wurden Fortschritte gemacht u. die Alterthumswissenschaft systematisch eingetheilt z. B. I. in <hi rendition="#b">Grundwissenschaften</hi>. Zu diesen gehören: a) die <hi rendition="#g">Grammatik</hi> (Grammatik im engern Sinne, Prosodie, Metrik, Mundarten, Wörterbuchkunde u. s. f.); b) <hi rendition="#g">Hermeneutik</hi> (niedere, höhere, Quellen, Hilfsmittel); c) <hi rendition="#g">Kritik</hi> (Arten, Elemente und Grundsätze, Zweige, Geschichte und Literatur derselben). II. <hi rendition="#b">Realwissenschaften</hi>, und zwar: a) die <hi rendition="#g">alte Geographie</hi> u. deren Geschichte b) <hi rendition="#g">Chronologie</hi> und c) <hi rendition="#g">politische </hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [529/0530]
gewesen, sodann eine Schrift über den ägypt. Statthalter Avillius Flaccus, der die Juden in Alexandrien gewaltig plagte, aber einen elenden Ausgang fand, dazu eine Schrift über die ägypt. Essäer (Therapeuten), in denen er Philosophen von ächtem Schrot und Korn sieht. – Beste Gesammtausgabe von Thom. Mangey, London 1742, 2 Fol.; früher unbekannte Schriften P.s gaben Angelo Mai und Aucher heraus. Ueber P. schrieben außerordentlich Viele, in neuerer Zeit Frank, Gfrörer, Dähne, Großmann.
Philochorus, Athener, um 300 vor Chr., Verfasser einer Geschichte Athens (Fragmente in Müllers „Historicorum Graecorum fragmenta“ Bd. I. Par. 1841).
Philodemus, ein aus Gadara in Syrien gebürtiger Philosoph der epikureischen Schule und schmutziger Dichter, Zeitgenosse des Cicero. In Bruncks Analekten (s. Brunck) stehen 31 Epigramme von P. mit Erläuterungen. Die Ausgrabungen in Herculanum (s. d.) förderten von P. Bruchstücke mehrer Schriften zu Tage, namentlich über Musik (latein. übersetzt und erläutert von Rosini im 1. Band der „Volumina Herculanensia“, Neapel 1793, deutsch von Murr, Berlin 1806), Rhetorik (auch herausgegeben von Groc, Oxford 1840), endlich über Tugenden u. Fehler (herausgeg. von Sauppe, Berl. 1853).
Philogyn, aus dem Griech., Weiberfreund; P.ie, Neigung zum weiblichen Geschlechte.
Philoktetes, aus Thessalien, in der griech. Heldensage einer der Führer vor Troja; auf der Hinfahrt wurde er auf Lemnos zurückgelassen, weil er durch einen Schlangenbiß verwundet war, aber gegen Ende des Krieges in das Lager abgeholt, weil nach dem Orakel Troja nicht ohne die Pfeile des Hercules, die P. besaß, erobert werden konnte. Er tödtete den Paris und soll nach Trojas Fall nach Unteritalien ausgewandert sein. P. auf Lemnos gab den 3 großen Tragikern den Stoff zu Tragödien, es ist aber nur die des Sophokles erhalten.
Philolaus, Pythagoräer zur Zeit des Sokrates, der erste, welcher die bisher nur mündlich überlieferte pythagoräische Lehre in Schriften niederlegte. Die Fragmente bei „Bökh, P. des Pythagoräers Lehren nebst den Bruchstücken seines Werkes“, Berlin 1819.
Philologen, griech.-dtsch. (wörtlich: Liebhaber des Redens, der gelehrten Rede, Sprache, Vernunft), nennt man zunächst die gelehrten Vertreter u. Lehrer der altclassischen Philologie u. versteht unter dieser die Kenntniß der griech. u. lat. Sprachen, die Erklärung u. Kritik der in diesen Sprachen abgefaßten alten Schriftwerke, alsdann die Kenner des classischen d. h. römisch-hellenischen Alterthums in seinem ganzen Umfange. In unserer Zeit wird die Philologie vorherrschend als Alterthumswissenschaft aufgefaßt, diese aber als „Inbegriff derjenigen historisch-philosophischen Kenntnisse, die, aus den Werken der Griechen u. Römer selbst geschöpft, nothwendig sind, um das Leben u. Wesen dieser beiden Nationen in allen möglichen Beziehungen, sowie durch alle Perioden ihrer Existenz bis zu dem gänzlichen Verschwinden von dem Schauplatze der Menschheit kennen zu lernen.“ Insofern man durch diese Kenntnisse die von den alten Griechen und Römern auf uns gekommenen Werke mit treuer Vergegenwärtigung des alterthümlichen Lebens gründlich verstehen und ihrem Werthe gemäß schätzen lernt, will man als Frucht der Alterthumswissenschaft von dieser die Alterthumskunde unterschieden wissen. F. A. Wolf war der erste, der es versuchte, der Philologie gemäß der angegebenen Idee die Gestalt eines wissenschaftlichen Organismus zu geben; bis jetzt ist dies allerdings noch nicht genügend gelungen, doch wurden Fortschritte gemacht u. die Alterthumswissenschaft systematisch eingetheilt z. B. I. in Grundwissenschaften. Zu diesen gehören: a) die Grammatik (Grammatik im engern Sinne, Prosodie, Metrik, Mundarten, Wörterbuchkunde u. s. f.); b) Hermeneutik (niedere, höhere, Quellen, Hilfsmittel); c) Kritik (Arten, Elemente und Grundsätze, Zweige, Geschichte und Literatur derselben). II. Realwissenschaften, und zwar: a) die alte Geographie u. deren Geschichte b) Chronologie und c) politische
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |