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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Schlüsselblutader. Die Lymphdrüsen stellen plattrunde, erbsen- bis haselnußgroße Körperchen dar, die aus einem knäuelartigen Gewinde sehr seiner Lymph- und Blutgefäße bestehen, indem die in sie eintretenden Lymph- und Blutgefäße sich sehr sein verzweigen, dann sich wieder sammeln und auf der andern Seite der Drüse in größern Stämmchen wieder austreten. Solche Lymphdrüsen finden sich besonders in der Brust- und Bauchhöhle. namentlich zahlreich im Gekröse, dann mehr nach außen am Kopf, Hals, in der Achselhöhle, in den Leisten und in der Kniekehle. Sie sind häufig der Sitz von Entzündung u. Anschwellung (Drüsengeschwülste). Die physiologische Verrichtung des lymphatischen S.s besteht zunächst in der Aufnahme einerseits der Lymphe aus allen Theilen des Körpers, anderntheils des aus den Nahrungsstoffen bereiteten Chylus aus dem Magen u. Darmkanal; sodann in der fernern Verarbeitung dieser 2 Säfte in den Lymphdrüsen, wodurch sie dem Blute ähnlicher werden, und endlich in der Ueberführung derselben ins Blut.


Lymphe, die aus dem Blute durch die Wandungen der Capillargefäße ausgeschwitzte, farblose Flüssigkeit, welche zur Ernährung der Organe und ihrer Gewebe dient. Der Ueberschuß dieser ausgeschwitzten Ernährungsflüssigkeit, welcher nicht zur Ernährung der Organe verwendet wurde, und mit ihm wahrscheinlich ein Theil der dem beständigen Wechsel des Stoffes gemäß wieder umgebildeten und flüssig gewordenen alten Gewebsbestandtheile, tritt in die Lymphgefäße über, um durch dieselben nach einiger in den Lymphdrüsen erlittenen Veränderung wieder ins Blut zurückgeführt zu werden. Diese L. der Lymphgefäße, auch L. im engern Sinne, ist eine schwachgelbliche, klare, durchsichtige Flüssigkeit, geruchlos und von schwach salzigem Geschmack, die in ihren Bestandtheilen dem Blute sehr ähnlich ist; sie enthält Eiweiß u. Faserstoff im aufgelösten Zustande. und eine Menge Kügelchen, die jedoch farblos sind u. kleiner als die Blutkügelchen. Auch in der chemischen Zusammensetzung stimmt die L. in der Hauptsache mit dem Blute überein.


Lynchjustiz (lintsch-), lynchlaw, die sog. Volksjustiz in Nordamerika, wobei der Volkshaufen den Verbrecher od. Gegenstand seines Zorns gewöhnlich durch den Strick expedirt.


Lyndhurst (-hörst), John Singleton Copley, Baron, brit. Staatsmann, geb. 1772 zu Boston in Nordamerika, einer der ersten engl. Rechtsgelehrten u. gewandter Redner, Haupt der Torys im Oberhause, kam in seinem 3. Jahre nach England und wurde zum Advocaten erzogen. L. trat 1816 als Radicaler in das Unterhaus, vertheidigte die Verschwörer von Catostreet, ging dann zu den Torys über u. war Kronanwalt in dem berüchtigten Prozeß gegen die Königin, war mehremal Lordkanzler u. ist Hauptredner gegen die Whigregierung, wird aber von seiner eigenen Partei als Mephistopheles angesehen.


Lyon, die 2. Stadt Frankreichs, an der Rhone und Saone, mit St. Etienne, Paris und Marseille durch Eisenbahnen verbunden, zählt mit den Vorstädten 226000 E., hat mehre prächtige öffentliche Gebäude, schöne Quais, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine Akademie, ein Conservatorium der Künste. mehre Gewerbschulen, berühmte Thierarzneischule, botanischen Garten, Sternwarte, viele Privatinstitute. L. ist durch Handel u. Industrie von großer Bedeutung; seine Seidefabrikation ist die erste auf der Welt (beschäftigt über 80000 Menschen), sehr wichtig ist aber auch die Fabrikation von künstlichen Blumen, ächten u. leonischen Treffen, Hüten, Leder, Glas, chemischen Waaren; die Stickerei hat dagegen abgenommen. - L., das alte Lugdunum, bestand schon vor der röm. Eroberung; 43 v. Chr. ward es röm. Colonie u. unter den Kaisern die bedeutendste Stadt Galliens, hatte auch die erste christl. Kirche des Landes. Nach der Völkerwanderung war es Hauptstadt der Burgunder, wurde fränkisch, später neuburgundisch, kam bei dem Verfall Frankreichs mit Arelate an das deutsche Reich, gehorchte hierauf dem Fürsterzbischofe u. wurde 1336 wieder mit Frankreich vereinigt. L. empörte sich gegen der Convent u. wurde durch die Belagerung (4. Aug. - 10. Oct. 1793) so wie durch

Schlüsselblutader. Die Lymphdrüsen stellen plattrunde, erbsen- bis haselnußgroße Körperchen dar, die aus einem knäuelartigen Gewinde sehr seiner Lymph- und Blutgefäße bestehen, indem die in sie eintretenden Lymph- und Blutgefäße sich sehr sein verzweigen, dann sich wieder sammeln und auf der andern Seite der Drüse in größern Stämmchen wieder austreten. Solche Lymphdrüsen finden sich besonders in der Brust- und Bauchhöhle. namentlich zahlreich im Gekröse, dann mehr nach außen am Kopf, Hals, in der Achselhöhle, in den Leisten und in der Kniekehle. Sie sind häufig der Sitz von Entzündung u. Anschwellung (Drüsengeschwülste). Die physiologische Verrichtung des lymphatischen S.s besteht zunächst in der Aufnahme einerseits der Lymphe aus allen Theilen des Körpers, anderntheils des aus den Nahrungsstoffen bereiteten Chylus aus dem Magen u. Darmkanal; sodann in der fernern Verarbeitung dieser 2 Säfte in den Lymphdrüsen, wodurch sie dem Blute ähnlicher werden, und endlich in der Ueberführung derselben ins Blut.


Lymphe, die aus dem Blute durch die Wandungen der Capillargefäße ausgeschwitzte, farblose Flüssigkeit, welche zur Ernährung der Organe und ihrer Gewebe dient. Der Ueberschuß dieser ausgeschwitzten Ernährungsflüssigkeit, welcher nicht zur Ernährung der Organe verwendet wurde, und mit ihm wahrscheinlich ein Theil der dem beständigen Wechsel des Stoffes gemäß wieder umgebildeten und flüssig gewordenen alten Gewebsbestandtheile, tritt in die Lymphgefäße über, um durch dieselben nach einiger in den Lymphdrüsen erlittenen Veränderung wieder ins Blut zurückgeführt zu werden. Diese L. der Lymphgefäße, auch L. im engern Sinne, ist eine schwachgelbliche, klare, durchsichtige Flüssigkeit, geruchlos und von schwach salzigem Geschmack, die in ihren Bestandtheilen dem Blute sehr ähnlich ist; sie enthält Eiweiß u. Faserstoff im aufgelösten Zustande. und eine Menge Kügelchen, die jedoch farblos sind u. kleiner als die Blutkügelchen. Auch in der chemischen Zusammensetzung stimmt die L. in der Hauptsache mit dem Blute überein.


Lynchjustiz (lintsch–), lynchlaw, die sog. Volksjustiz in Nordamerika, wobei der Volkshaufen den Verbrecher od. Gegenstand seines Zorns gewöhnlich durch den Strick expedirt.


Lyndhurst (–hörst), John Singleton Copley, Baron, brit. Staatsmann, geb. 1772 zu Boston in Nordamerika, einer der ersten engl. Rechtsgelehrten u. gewandter Redner, Haupt der Torys im Oberhause, kam in seinem 3. Jahre nach England und wurde zum Advocaten erzogen. L. trat 1816 als Radicaler in das Unterhaus, vertheidigte die Verschwörer von Catostreet, ging dann zu den Torys über u. war Kronanwalt in dem berüchtigten Prozeß gegen die Königin, war mehremal Lordkanzler u. ist Hauptredner gegen die Whigregierung, wird aber von seiner eigenen Partei als Mephistopheles angesehen.


Lyon, die 2. Stadt Frankreichs, an der Rhone und Saône, mit St. Etienne, Paris und Marseille durch Eisenbahnen verbunden, zählt mit den Vorstädten 226000 E., hat mehre prächtige öffentliche Gebäude, schöne Quais, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine Akademie, ein Conservatorium der Künste. mehre Gewerbschulen, berühmte Thierarzneischule, botanischen Garten, Sternwarte, viele Privatinstitute. L. ist durch Handel u. Industrie von großer Bedeutung; seine Seidefabrikation ist die erste auf der Welt (beschäftigt über 80000 Menschen), sehr wichtig ist aber auch die Fabrikation von künstlichen Blumen, ächten u. leonischen Treffen, Hüten, Leder, Glas, chemischen Waaren; die Stickerei hat dagegen abgenommen. – L., das alte Lugdunum, bestand schon vor der röm. Eroberung; 43 v. Chr. ward es röm. Colonie u. unter den Kaisern die bedeutendste Stadt Galliens, hatte auch die erste christl. Kirche des Landes. Nach der Völkerwanderung war es Hauptstadt der Burgunder, wurde fränkisch, später neuburgundisch, kam bei dem Verfall Frankreichs mit Arelate an das deutsche Reich, gehorchte hierauf dem Fürsterzbischofe u. wurde 1336 wieder mit Frankreich vereinigt. L. empörte sich gegen der Convent u. wurde durch die Belagerung (4. Aug. – 10. Oct. 1793) so wie durch

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[52/0053] Schlüsselblutader. Die Lymphdrüsen stellen plattrunde, erbsen- bis haselnußgroße Körperchen dar, die aus einem knäuelartigen Gewinde sehr seiner Lymph- und Blutgefäße bestehen, indem die in sie eintretenden Lymph- und Blutgefäße sich sehr sein verzweigen, dann sich wieder sammeln und auf der andern Seite der Drüse in größern Stämmchen wieder austreten. Solche Lymphdrüsen finden sich besonders in der Brust- und Bauchhöhle. namentlich zahlreich im Gekröse, dann mehr nach außen am Kopf, Hals, in der Achselhöhle, in den Leisten und in der Kniekehle. Sie sind häufig der Sitz von Entzündung u. Anschwellung (Drüsengeschwülste). Die physiologische Verrichtung des lymphatischen S.s besteht zunächst in der Aufnahme einerseits der Lymphe aus allen Theilen des Körpers, anderntheils des aus den Nahrungsstoffen bereiteten Chylus aus dem Magen u. Darmkanal; sodann in der fernern Verarbeitung dieser 2 Säfte in den Lymphdrüsen, wodurch sie dem Blute ähnlicher werden, und endlich in der Ueberführung derselben ins Blut. Lymphe, die aus dem Blute durch die Wandungen der Capillargefäße ausgeschwitzte, farblose Flüssigkeit, welche zur Ernährung der Organe und ihrer Gewebe dient. Der Ueberschuß dieser ausgeschwitzten Ernährungsflüssigkeit, welcher nicht zur Ernährung der Organe verwendet wurde, und mit ihm wahrscheinlich ein Theil der dem beständigen Wechsel des Stoffes gemäß wieder umgebildeten und flüssig gewordenen alten Gewebsbestandtheile, tritt in die Lymphgefäße über, um durch dieselben nach einiger in den Lymphdrüsen erlittenen Veränderung wieder ins Blut zurückgeführt zu werden. Diese L. der Lymphgefäße, auch L. im engern Sinne, ist eine schwachgelbliche, klare, durchsichtige Flüssigkeit, geruchlos und von schwach salzigem Geschmack, die in ihren Bestandtheilen dem Blute sehr ähnlich ist; sie enthält Eiweiß u. Faserstoff im aufgelösten Zustande. und eine Menge Kügelchen, die jedoch farblos sind u. kleiner als die Blutkügelchen. Auch in der chemischen Zusammensetzung stimmt die L. in der Hauptsache mit dem Blute überein. Lynchjustiz (lintsch–), lynchlaw, die sog. Volksjustiz in Nordamerika, wobei der Volkshaufen den Verbrecher od. Gegenstand seines Zorns gewöhnlich durch den Strick expedirt. Lyndhurst (–hörst), John Singleton Copley, Baron, brit. Staatsmann, geb. 1772 zu Boston in Nordamerika, einer der ersten engl. Rechtsgelehrten u. gewandter Redner, Haupt der Torys im Oberhause, kam in seinem 3. Jahre nach England und wurde zum Advocaten erzogen. L. trat 1816 als Radicaler in das Unterhaus, vertheidigte die Verschwörer von Catostreet, ging dann zu den Torys über u. war Kronanwalt in dem berüchtigten Prozeß gegen die Königin, war mehremal Lordkanzler u. ist Hauptredner gegen die Whigregierung, wird aber von seiner eigenen Partei als Mephistopheles angesehen. Lyon, die 2. Stadt Frankreichs, an der Rhone und Saône, mit St. Etienne, Paris und Marseille durch Eisenbahnen verbunden, zählt mit den Vorstädten 226000 E., hat mehre prächtige öffentliche Gebäude, schöne Quais, ist Sitz eines Erzbischofs, hat eine Akademie, ein Conservatorium der Künste. mehre Gewerbschulen, berühmte Thierarzneischule, botanischen Garten, Sternwarte, viele Privatinstitute. L. ist durch Handel u. Industrie von großer Bedeutung; seine Seidefabrikation ist die erste auf der Welt (beschäftigt über 80000 Menschen), sehr wichtig ist aber auch die Fabrikation von künstlichen Blumen, ächten u. leonischen Treffen, Hüten, Leder, Glas, chemischen Waaren; die Stickerei hat dagegen abgenommen. – L., das alte Lugdunum, bestand schon vor der röm. Eroberung; 43 v. Chr. ward es röm. Colonie u. unter den Kaisern die bedeutendste Stadt Galliens, hatte auch die erste christl. Kirche des Landes. Nach der Völkerwanderung war es Hauptstadt der Burgunder, wurde fränkisch, später neuburgundisch, kam bei dem Verfall Frankreichs mit Arelate an das deutsche Reich, gehorchte hierauf dem Fürsterzbischofe u. wurde 1336 wieder mit Frankreich vereinigt. L. empörte sich gegen der Convent u. wurde durch die Belagerung (4. Aug. – 10. Oct. 1793) so wie durch

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/53>, abgerufen am 22.11.2024.