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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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manche Schulen hielten, z. B. Gamaliel, andere als Richter, Anwälte u. s. w. ihre Schriftgelehrsamkeit praktisch anwendeten. Im Gegensatze zu den Sadducäern hielten die P. auf Tradition wohl mehr als auf die Schrift selber, nahmen bei den sittlichen Handlungen eine Mitwirkung Gottes an, glaubten an Unsterblichkeit, Lohn und Strafe im Jenseits sowie an eine Auferstehung des Leibes für die Guten. Wie sehr zur Zeit Christi die Sekte der P. sittlich herabgekommen war, lehrt das N. Test. durch genugsam bekannte Thatsachen u. Aussprüche, z. B. Matth. XXIII., 1-35 u. noch heute ist Pharisäismus mit religiöser Heuchelei gleichbedeutend. Daß übrigens nicht allen P.n die Vorwürfe Christi gelten konnten, daran erinnern die Namen: Nicodemus, Gamaliel, Hillel, Paulus.


Pharmacie, aus dem Griech., die Apothekerwissenschaft, vergl. Apotheke. Pharmakognosie, die Kenntniß der Arzneimittel und deren Bezeichnung auf Recepten; pharmaceutische Chemie, die Lehre von den chemischen Operationen bei der Herstellung der Arzneimittel; Pharmaceutik, pharmaceutische Mechanik, die Lehre von den mechanischen Handgriffen bei der Darstellung der Arzneimischungen; Pharmaceut, der die P. auszuüben befugt ist; Pharmakologie, die Lehre von den Arzneimitteln nach ihren Wirkungen; Pharmakopöe, soviel als Dispensatorium.


Pharnabazus, pers. Satrap von Bithynien unter den Königen Darius II. u. Artaxerxes II., der zuerst gegen Athen, nach dessen Demüthigung gegen Sparta die Interessen der pers. Politik sehr gewandt zu vertreten wußte.


Pharnaces I., Sohn des pontischen Königs Mithridates IV., 184-157 v. Chr., ein gewaltthätiger, kriegerischer u. scharfblickender Fürst, mußte den Römern nachgeben, als diese den Eumenes von Pergamus, den Prusias von Bithynien u. den Ariarathes von Cappadocien unterstützten; er erbaute die Handelsstadt Pharnacia am Pontus. P. war Großvater des gewaltigen Römerfeindes Mithridates VI.; dessen Sohn ist P. II., der ihn durch Empörung zum Selbstmorde zwang, zum Lohne einen Theil des väterlichen Reichs (Bosporus) behielt, bei dem Ausbruch des Kriegs zwischen Pompejus und Cäsar erobernd in Kleinasien vordrang, aber von Cäsar rasch niedergeworfen wurde; er selbst fiel gegen den Empörer Asander.


Pharsalus (jetzt Farsa), bedeutende Stadt im alten Thessalien, berühmt durch Cäsars Sieg über Pompejus am 9. Aug. 48 v. Chr.


Pharus, s. Leuchtthurm.


Pharynx, griech., der Schlund; Pharyngitis, Entzündung des Schlundkopfs.


Phaselis, lycische Stadt am pamphylischen Meerbusen, von Doriern gegründet, hatte 3 Häfen und trieb lebhaften Handel; als Hauptsitz der Seeräuber wurde sie 76 v. Chr. von den Römern zerstört. - P. oder Phasaelis, eine von Herodes im Jordanthale nördlich von Jericho erbaute Stadt.


Phasen, aus dem Griech., die wechselnden Lichtgestalten des Mondes, des Mercurs und der Venus, vgl. Mond; P. nennt man auch die verschiedenen Gestaltungen einer großen politischen Begebenheit, z. B. der franz. Revolution, der orientalischen Frage.


Phaseolus, faselus, lat., die Schwertbohne; leichter, schnellsegelnder Kahn.


Phasis, jetzt Rion, Strom in Kolchis, entspringt in den südl. Ausläufern des Kaukasus, ist eine ziemliche Strecke schiffbar.


Phatne, griech., Zahnhöhle.


Phelloplastik, aus dem Griech., Korkbildnerei, zu Spielereien, aber auch zu architektonischen Modellen und Nachbildungen angewandt.


Phenylsäure, dasselbe was Kreosot.


Pherä, einige Zeit die bedeutendste Stadt des alten Thessaliens; vgl. Alexander und Jason.


Pherecydes, griech. Philosoph aus Syros im 6. Jahrh. v. Chr., schrieb zuerst in Prosa über Kosmogonie und Theogonie, wie es scheint im pantheistischen Sinne; die Fragmente herausgeg. von Sturz (2. Aufl. Leipz. 1824). - P., aus Leros, wahrscheinlich zu Athen ansäßig, Logograph aus dem 5. Jahrh.

manche Schulen hielten, z. B. Gamaliel, andere als Richter, Anwälte u. s. w. ihre Schriftgelehrsamkeit praktisch anwendeten. Im Gegensatze zu den Sadducäern hielten die P. auf Tradition wohl mehr als auf die Schrift selber, nahmen bei den sittlichen Handlungen eine Mitwirkung Gottes an, glaubten an Unsterblichkeit, Lohn und Strafe im Jenseits sowie an eine Auferstehung des Leibes für die Guten. Wie sehr zur Zeit Christi die Sekte der P. sittlich herabgekommen war, lehrt das N. Test. durch genugsam bekannte Thatsachen u. Aussprüche, z. B. Matth. XXIII., 1–35 u. noch heute ist Pharisäismus mit religiöser Heuchelei gleichbedeutend. Daß übrigens nicht allen P.n die Vorwürfe Christi gelten konnten, daran erinnern die Namen: Nicodemus, Gamaliel, Hillel, Paulus.


Pharmacie, aus dem Griech., die Apothekerwissenschaft, vergl. Apotheke. Pharmakognosie, die Kenntniß der Arzneimittel und deren Bezeichnung auf Recepten; pharmaceutische Chemie, die Lehre von den chemischen Operationen bei der Herstellung der Arzneimittel; Pharmaceutik, pharmaceutische Mechanik, die Lehre von den mechanischen Handgriffen bei der Darstellung der Arzneimischungen; Pharmaceut, der die P. auszuüben befugt ist; Pharmakologie, die Lehre von den Arzneimitteln nach ihren Wirkungen; Pharmakopöe, soviel als Dispensatorium.


Pharnabazus, pers. Satrap von Bithynien unter den Königen Darius II. u. Artaxerxes II., der zuerst gegen Athen, nach dessen Demüthigung gegen Sparta die Interessen der pers. Politik sehr gewandt zu vertreten wußte.


Pharnaces I., Sohn des pontischen Königs Mithridates IV., 184–157 v. Chr., ein gewaltthätiger, kriegerischer u. scharfblickender Fürst, mußte den Römern nachgeben, als diese den Eumenes von Pergamus, den Prusias von Bithynien u. den Ariarathes von Cappadocien unterstützten; er erbaute die Handelsstadt Pharnacia am Pontus. P. war Großvater des gewaltigen Römerfeindes Mithridates VI.; dessen Sohn ist P. II., der ihn durch Empörung zum Selbstmorde zwang, zum Lohne einen Theil des väterlichen Reichs (Bosporus) behielt, bei dem Ausbruch des Kriegs zwischen Pompejus und Cäsar erobernd in Kleinasien vordrang, aber von Cäsar rasch niedergeworfen wurde; er selbst fiel gegen den Empörer Asander.


Pharsalus (jetzt Farsa), bedeutende Stadt im alten Thessalien, berühmt durch Cäsars Sieg über Pompejus am 9. Aug. 48 v. Chr.


Pharus, s. Leuchtthurm.


Pharynx, griech., der Schlund; Pharyngitis, Entzündung des Schlundkopfs.


Phaselis, lycische Stadt am pamphylischen Meerbusen, von Doriern gegründet, hatte 3 Häfen und trieb lebhaften Handel; als Hauptsitz der Seeräuber wurde sie 76 v. Chr. von den Römern zerstört. – P. oder Phasaëlis, eine von Herodes im Jordanthale nördlich von Jericho erbaute Stadt.


Phasen, aus dem Griech., die wechselnden Lichtgestalten des Mondes, des Mercurs und der Venus, vgl. Mond; P. nennt man auch die verschiedenen Gestaltungen einer großen politischen Begebenheit, z. B. der franz. Revolution, der orientalischen Frage.


Phaseolus, faselus, lat., die Schwertbohne; leichter, schnellsegelnder Kahn.


Phasis, jetzt Rion, Strom in Kolchis, entspringt in den südl. Ausläufern des Kaukasus, ist eine ziemliche Strecke schiffbar.


Phatne, griech., Zahnhöhle.


Phelloplastik, aus dem Griech., Korkbildnerei, zu Spielereien, aber auch zu architektonischen Modellen und Nachbildungen angewandt.


Phenylsäure, dasselbe was Kreosot.


Pherä, einige Zeit die bedeutendste Stadt des alten Thessaliens; vgl. Alexander und Jason.


Pherecydes, griech. Philosoph aus Syros im 6. Jahrh. v. Chr., schrieb zuerst in Prosa über Kosmogonie und Theogonie, wie es scheint im pantheistischen Sinne; die Fragmente herausgeg. von Sturz (2. Aufl. Leipz. 1824). – P., aus Leros, wahrscheinlich zu Athen ansäßig, Logograph aus dem 5. Jahrh.

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[522/0523] manche Schulen hielten, z. B. Gamaliel, andere als Richter, Anwälte u. s. w. ihre Schriftgelehrsamkeit praktisch anwendeten. Im Gegensatze zu den Sadducäern hielten die P. auf Tradition wohl mehr als auf die Schrift selber, nahmen bei den sittlichen Handlungen eine Mitwirkung Gottes an, glaubten an Unsterblichkeit, Lohn und Strafe im Jenseits sowie an eine Auferstehung des Leibes für die Guten. Wie sehr zur Zeit Christi die Sekte der P. sittlich herabgekommen war, lehrt das N. Test. durch genugsam bekannte Thatsachen u. Aussprüche, z. B. Matth. XXIII., 1–35 u. noch heute ist Pharisäismus mit religiöser Heuchelei gleichbedeutend. Daß übrigens nicht allen P.n die Vorwürfe Christi gelten konnten, daran erinnern die Namen: Nicodemus, Gamaliel, Hillel, Paulus. Pharmacie, aus dem Griech., die Apothekerwissenschaft, vergl. Apotheke. Pharmakognosie, die Kenntniß der Arzneimittel und deren Bezeichnung auf Recepten; pharmaceutische Chemie, die Lehre von den chemischen Operationen bei der Herstellung der Arzneimittel; Pharmaceutik, pharmaceutische Mechanik, die Lehre von den mechanischen Handgriffen bei der Darstellung der Arzneimischungen; Pharmaceut, der die P. auszuüben befugt ist; Pharmakologie, die Lehre von den Arzneimitteln nach ihren Wirkungen; Pharmakopöe, soviel als Dispensatorium. Pharnabazus, pers. Satrap von Bithynien unter den Königen Darius II. u. Artaxerxes II., der zuerst gegen Athen, nach dessen Demüthigung gegen Sparta die Interessen der pers. Politik sehr gewandt zu vertreten wußte. Pharnaces I., Sohn des pontischen Königs Mithridates IV., 184–157 v. Chr., ein gewaltthätiger, kriegerischer u. scharfblickender Fürst, mußte den Römern nachgeben, als diese den Eumenes von Pergamus, den Prusias von Bithynien u. den Ariarathes von Cappadocien unterstützten; er erbaute die Handelsstadt Pharnacia am Pontus. P. war Großvater des gewaltigen Römerfeindes Mithridates VI.; dessen Sohn ist P. II., der ihn durch Empörung zum Selbstmorde zwang, zum Lohne einen Theil des väterlichen Reichs (Bosporus) behielt, bei dem Ausbruch des Kriegs zwischen Pompejus und Cäsar erobernd in Kleinasien vordrang, aber von Cäsar rasch niedergeworfen wurde; er selbst fiel gegen den Empörer Asander. Pharsalus (jetzt Farsa), bedeutende Stadt im alten Thessalien, berühmt durch Cäsars Sieg über Pompejus am 9. Aug. 48 v. Chr. Pharus, s. Leuchtthurm. Pharynx, griech., der Schlund; Pharyngitis, Entzündung des Schlundkopfs. Phaselis, lycische Stadt am pamphylischen Meerbusen, von Doriern gegründet, hatte 3 Häfen und trieb lebhaften Handel; als Hauptsitz der Seeräuber wurde sie 76 v. Chr. von den Römern zerstört. – P. oder Phasaëlis, eine von Herodes im Jordanthale nördlich von Jericho erbaute Stadt. Phasen, aus dem Griech., die wechselnden Lichtgestalten des Mondes, des Mercurs und der Venus, vgl. Mond; P. nennt man auch die verschiedenen Gestaltungen einer großen politischen Begebenheit, z. B. der franz. Revolution, der orientalischen Frage. Phaseolus, faselus, lat., die Schwertbohne; leichter, schnellsegelnder Kahn. Phasis, jetzt Rion, Strom in Kolchis, entspringt in den südl. Ausläufern des Kaukasus, ist eine ziemliche Strecke schiffbar. Phatne, griech., Zahnhöhle. Phelloplastik, aus dem Griech., Korkbildnerei, zu Spielereien, aber auch zu architektonischen Modellen und Nachbildungen angewandt. Phenylsäure, dasselbe was Kreosot. Pherä, einige Zeit die bedeutendste Stadt des alten Thessaliens; vgl. Alexander und Jason. Pherecydes, griech. Philosoph aus Syros im 6. Jahrh. v. Chr., schrieb zuerst in Prosa über Kosmogonie und Theogonie, wie es scheint im pantheistischen Sinne; die Fragmente herausgeg. von Sturz (2. Aufl. Leipz. 1824). – P., aus Leros, wahrscheinlich zu Athen ansäßig, Logograph aus dem 5. Jahrh.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/523>, abgerufen am 25.11.2024.