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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Pferch, die Düngung eines Stück Landes durch Weideschafe, indem man dieselben während der Nacht darauf stellt u. mit Hürden (Horden) einschließt und zusammenhält.


Pferd (Equus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Einhufer, mit nur einer Zehe an jedem Fuß mit breitem Hufe, im Nacken eine Mähne. Das P., Roß (E. caballus), eines der edelsten Thiere, kräftig und mit dem schönsten Ebenmaß der Glieder, stammt aus den Steppen Mittelasiens, wo es noch jetzt im ursprünglich wilden Zustande vorkommt. Diese wilden P.e halten sich in großen Heerden beisammen, von mehren der muthigsten Hengste angeführt, haben aber nicht die Schönheit der gezähmten, sind kleiner und langhaariger. Durch Zähmung u. Cultur durchaus veredelt wurde das P. zu einem der nützlichsten Gefährten des Menschen, jetzt durch alle Klimate, mit Ausnahme des höchsten Nordens, verbreitet. Vom Menschen getrennt kehrt es indeß zur Wildheit wieder zurück, wie die verwilderten P. ein der Ukraine, den Steppen Südamerikas etc. zeigen. Das Alter des P.es reicht bis 30 Jahre; an den Zähnen ist dasselbe nur bis ins 10. Jahr zu erkennen. Die Tragezeit der Stute dauert 11 Monate, die Säugezeit der Füllen 6-7 Monate. Durch den Einfluß des Klimas, der Pflege und des Futters sind verschiedene, sehr charakteristische Racen entstanden. Die edelste ist die arabische, von feinem Bau mit zierlichen aber kräftigen Gliedern und feurigem Auge; dann folgen die engl., span., neapolitan., hierauf die poln., dän., mecklenburg., holstein. etc. - Zur Gattung P. gehören ferner der Dschiggetai, der Esel, das Zebra, der Quagga (s. diese Artikel).


Pferdekraft, eine in der Mechanik eingeführte Maßeinheit zur Bestimmung größerer Kräfte und gleich einer Kraft, die eine Last von 33000 engl. Pfund in der Minute einen Fuß hoch zu heben vermag, welche Kraft nach den Versuchen des Engländers Watt im Durchschnitt der Leistung eines Pferdes entspräche, ist nach neuen Versuchen indeß um 1/3 zu hoch angenommen. Bei Angabe der P. einer Maschine soll die beigefügte Zahl sagen, dem Wievielfachen dieser Kraft die Leistung der Maschine entspreche.


Pfingsten, Pfingstfest, im Pentateuch auch Fest der Wochen, griech. Pentekoste, lat. Quinquagesimus d. h. der 50. Tag genannt, war bei den alten Hebräern das Schluß- u. Dankfest für die Getreideärnte und wurde 7 Wochen oder 49 Tage nach dem Pascha gefeiert. Bekanntlich fällt P. in der Kirche auf den 50. Tag nach dem Osterfest und ist eines der 3 Hauptfeste des Jahres, geweiht der Ausgießung des hl. Geistes über die Apostel. - In England nannte man P. whitsunday d. h. weißen Sonntag, wahrscheinlich weil P. in früheren Jahrhunderten einer der Haupttauftage und die Kleidung der Täuflinge schon damals weiß war.


Pfinz, Nebenfluß des Rheins, entspringt auf dem württemberg. Schwarzwald, fließt an Durlach vorbei u. mündet bei Rusheim; von ihm hatte der P.gau den Namen.


Pfirsich, Pfirsche (Amygdalus persica), Steinobstbaum, stammt ursprünglich aus Persien, kommt im gemäßigten Europa überall fort, ist zu etwa 50 Sorten veredelt, liefert eine rundliche, saftige, fleischige Frucht.


Pfister, Albrecht, geb. um 1420, lebte zu Bamberg als Briefmaler, druckte noch 1454 und 1455 xylographisch, seit dem letzten Jahre mit beweglichen Lettern, die er wahrscheinlich bei Gutenberg kennen lernte, oder, wie andere glauben, selbst erfand. Auch von P.s Sohne Sebastian sind Drucke vorhanden.


Pfister, Johann Christian von, geb. 1772 zu Pleidelsheim in Württemberg, gest. 1835 als Prälat u. Generalsuperintendent zu Stuttgart, Verfasser mehrer histor. Schriften, von denen die "Geschichte von Schwaben", 5 Bde., 1803 bis 1827, "die Geschichte der Deutschen", 5 Bde., 1829-35, die bedeutendsten sind.


Pfizer, Paul Achatius, geb. 1801 zu Stuttgart, erhielt 1830 wegen seiner Schrift "Briefwechsel zweier Deutschen" eine Rüge von Seiten der Regierung u. legte sein Amt als Oberjustizassessor an dem Gerichtshofe zu Tübingen nieder, gehörte von 1831-38 zu den Führern


Pferch, die Düngung eines Stück Landes durch Weideschafe, indem man dieselben während der Nacht darauf stellt u. mit Hürden (Horden) einschließt und zusammenhält.


Pferd (Equus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Einhufer, mit nur einer Zehe an jedem Fuß mit breitem Hufe, im Nacken eine Mähne. Das P., Roß (E. caballus), eines der edelsten Thiere, kräftig und mit dem schönsten Ebenmaß der Glieder, stammt aus den Steppen Mittelasiens, wo es noch jetzt im ursprünglich wilden Zustande vorkommt. Diese wilden P.e halten sich in großen Heerden beisammen, von mehren der muthigsten Hengste angeführt, haben aber nicht die Schönheit der gezähmten, sind kleiner und langhaariger. Durch Zähmung u. Cultur durchaus veredelt wurde das P. zu einem der nützlichsten Gefährten des Menschen, jetzt durch alle Klimate, mit Ausnahme des höchsten Nordens, verbreitet. Vom Menschen getrennt kehrt es indeß zur Wildheit wieder zurück, wie die verwilderten P. ein der Ukraine, den Steppen Südamerikas etc. zeigen. Das Alter des P.es reicht bis 30 Jahre; an den Zähnen ist dasselbe nur bis ins 10. Jahr zu erkennen. Die Tragezeit der Stute dauert 11 Monate, die Säugezeit der Füllen 6–7 Monate. Durch den Einfluß des Klimas, der Pflege und des Futters sind verschiedene, sehr charakteristische Racen entstanden. Die edelste ist die arabische, von feinem Bau mit zierlichen aber kräftigen Gliedern und feurigem Auge; dann folgen die engl., span., neapolitan., hierauf die poln., dän., mecklenburg., holstein. etc. – Zur Gattung P. gehören ferner der Dschiggetai, der Esel, das Zebra, der Quagga (s. diese Artikel).


Pferdekraft, eine in der Mechanik eingeführte Maßeinheit zur Bestimmung größerer Kräfte und gleich einer Kraft, die eine Last von 33000 engl. Pfund in der Minute einen Fuß hoch zu heben vermag, welche Kraft nach den Versuchen des Engländers Watt im Durchschnitt der Leistung eines Pferdes entspräche, ist nach neuen Versuchen indeß um 1/3 zu hoch angenommen. Bei Angabe der P. einer Maschine soll die beigefügte Zahl sagen, dem Wievielfachen dieser Kraft die Leistung der Maschine entspreche.


Pfingsten, Pfingstfest, im Pentateuch auch Fest der Wochen, griech. Pentekoste, lat. Quinquagesimus d. h. der 50. Tag genannt, war bei den alten Hebräern das Schluß- u. Dankfest für die Getreideärnte und wurde 7 Wochen oder 49 Tage nach dem Pascha gefeiert. Bekanntlich fällt P. in der Kirche auf den 50. Tag nach dem Osterfest und ist eines der 3 Hauptfeste des Jahres, geweiht der Ausgießung des hl. Geistes über die Apostel. – In England nannte man P. whitsunday d. h. weißen Sonntag, wahrscheinlich weil P. in früheren Jahrhunderten einer der Haupttauftage und die Kleidung der Täuflinge schon damals weiß war.


Pfinz, Nebenfluß des Rheins, entspringt auf dem württemberg. Schwarzwald, fließt an Durlach vorbei u. mündet bei Rusheim; von ihm hatte der P.gau den Namen.


Pfirsich, Pfirsche (Amygdalus persica), Steinobstbaum, stammt ursprünglich aus Persien, kommt im gemäßigten Europa überall fort, ist zu etwa 50 Sorten veredelt, liefert eine rundliche, saftige, fleischige Frucht.


Pfister, Albrecht, geb. um 1420, lebte zu Bamberg als Briefmaler, druckte noch 1454 und 1455 xylographisch, seit dem letzten Jahre mit beweglichen Lettern, die er wahrscheinlich bei Gutenberg kennen lernte, oder, wie andere glauben, selbst erfand. Auch von P.s Sohne Sebastian sind Drucke vorhanden.


Pfister, Johann Christian von, geb. 1772 zu Pleidelsheim in Württemberg, gest. 1835 als Prälat u. Generalsuperintendent zu Stuttgart, Verfasser mehrer histor. Schriften, von denen die „Geschichte von Schwaben“, 5 Bde., 1803 bis 1827, „die Geschichte der Deutschen“, 5 Bde., 1829–35, die bedeutendsten sind.


Pfizer, Paul Achatius, geb. 1801 zu Stuttgart, erhielt 1830 wegen seiner Schrift „Briefwechsel zweier Deutschen“ eine Rüge von Seiten der Regierung u. legte sein Amt als Oberjustizassessor an dem Gerichtshofe zu Tübingen nieder, gehörte von 1831–38 zu den Führern

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[515/0516] Pferch, die Düngung eines Stück Landes durch Weideschafe, indem man dieselben während der Nacht darauf stellt u. mit Hürden (Horden) einschließt und zusammenhält. Pferd (Equus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Einhufer, mit nur einer Zehe an jedem Fuß mit breitem Hufe, im Nacken eine Mähne. Das P., Roß (E. caballus), eines der edelsten Thiere, kräftig und mit dem schönsten Ebenmaß der Glieder, stammt aus den Steppen Mittelasiens, wo es noch jetzt im ursprünglich wilden Zustande vorkommt. Diese wilden P.e halten sich in großen Heerden beisammen, von mehren der muthigsten Hengste angeführt, haben aber nicht die Schönheit der gezähmten, sind kleiner und langhaariger. Durch Zähmung u. Cultur durchaus veredelt wurde das P. zu einem der nützlichsten Gefährten des Menschen, jetzt durch alle Klimate, mit Ausnahme des höchsten Nordens, verbreitet. Vom Menschen getrennt kehrt es indeß zur Wildheit wieder zurück, wie die verwilderten P. ein der Ukraine, den Steppen Südamerikas etc. zeigen. Das Alter des P.es reicht bis 30 Jahre; an den Zähnen ist dasselbe nur bis ins 10. Jahr zu erkennen. Die Tragezeit der Stute dauert 11 Monate, die Säugezeit der Füllen 6–7 Monate. Durch den Einfluß des Klimas, der Pflege und des Futters sind verschiedene, sehr charakteristische Racen entstanden. Die edelste ist die arabische, von feinem Bau mit zierlichen aber kräftigen Gliedern und feurigem Auge; dann folgen die engl., span., neapolitan., hierauf die poln., dän., mecklenburg., holstein. etc. – Zur Gattung P. gehören ferner der Dschiggetai, der Esel, das Zebra, der Quagga (s. diese Artikel). Pferdekraft, eine in der Mechanik eingeführte Maßeinheit zur Bestimmung größerer Kräfte und gleich einer Kraft, die eine Last von 33000 engl. Pfund in der Minute einen Fuß hoch zu heben vermag, welche Kraft nach den Versuchen des Engländers Watt im Durchschnitt der Leistung eines Pferdes entspräche, ist nach neuen Versuchen indeß um 1/3 zu hoch angenommen. Bei Angabe der P. einer Maschine soll die beigefügte Zahl sagen, dem Wievielfachen dieser Kraft die Leistung der Maschine entspreche. Pfingsten, Pfingstfest, im Pentateuch auch Fest der Wochen, griech. Pentekoste, lat. Quinquagesimus d. h. der 50. Tag genannt, war bei den alten Hebräern das Schluß- u. Dankfest für die Getreideärnte und wurde 7 Wochen oder 49 Tage nach dem Pascha gefeiert. Bekanntlich fällt P. in der Kirche auf den 50. Tag nach dem Osterfest und ist eines der 3 Hauptfeste des Jahres, geweiht der Ausgießung des hl. Geistes über die Apostel. – In England nannte man P. whitsunday d. h. weißen Sonntag, wahrscheinlich weil P. in früheren Jahrhunderten einer der Haupttauftage und die Kleidung der Täuflinge schon damals weiß war. Pfinz, Nebenfluß des Rheins, entspringt auf dem württemberg. Schwarzwald, fließt an Durlach vorbei u. mündet bei Rusheim; von ihm hatte der P.gau den Namen. Pfirsich, Pfirsche (Amygdalus persica), Steinobstbaum, stammt ursprünglich aus Persien, kommt im gemäßigten Europa überall fort, ist zu etwa 50 Sorten veredelt, liefert eine rundliche, saftige, fleischige Frucht. Pfister, Albrecht, geb. um 1420, lebte zu Bamberg als Briefmaler, druckte noch 1454 und 1455 xylographisch, seit dem letzten Jahre mit beweglichen Lettern, die er wahrscheinlich bei Gutenberg kennen lernte, oder, wie andere glauben, selbst erfand. Auch von P.s Sohne Sebastian sind Drucke vorhanden. Pfister, Johann Christian von, geb. 1772 zu Pleidelsheim in Württemberg, gest. 1835 als Prälat u. Generalsuperintendent zu Stuttgart, Verfasser mehrer histor. Schriften, von denen die „Geschichte von Schwaben“, 5 Bde., 1803 bis 1827, „die Geschichte der Deutschen“, 5 Bde., 1829–35, die bedeutendsten sind. Pfizer, Paul Achatius, geb. 1801 zu Stuttgart, erhielt 1830 wegen seiner Schrift „Briefwechsel zweier Deutschen“ eine Rüge von Seiten der Regierung u. legte sein Amt als Oberjustizassessor an dem Gerichtshofe zu Tübingen nieder, gehörte von 1831–38 zu den Führern

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/516>, abgerufen am 25.11.2024.