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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Petersilie (Petroselinum), s. Apium.


Peterson, s. Neujersey.


Peterspfennig, Peters penny, hieß der seit dem 9. Jahrh. von jedem wohlhabenden Hause in England jährlich an den Papst bezahlte Silberpenny; Heinrich VIII. verbot die sonst von den Bischöfen vorgenommene Einsammlung desselben.


Peterwardein, österr. Stadt im slavonisch-serbischen Militärgränzgebiete an der Donau, mit dem gegenüberliegenden Neusatz durch eine Schiffbrücke verbunden, starke Festung, Sitz des Generalcommandos der 3 slavon. Gränzinfanterieregimenter, mit 6700 E. Sieg des Prinzen Eugen über die Türken am 5. August 1716.


Petillant (-illjang), frz., schäumend, sprudelnd; petilliren, schäumen, perlen.


Petinet, frz., feines, spitzenartiges Gewebe.


Petion, Alexandre, eigentlich Sabes, geb. 1770 zu Port-au-Prince auf Haiti, Mulatte, einer der ersten, welche bei den durch die franz. Revolution veranlaßten Unruhen zu den Waffen griffen, ein Haupt der Mulattenpartei, bald mit den Franzosen, bald mit den Negern verbündet, behauptete nach dem Abzuge der Franzosen eine unabhängige Stellung und bildete gegen Heinrich I. aus dem westl. und südl. Theil der Insel eine Republik; er st. 1818.


Petion de Villeneuve, Jerome, geb. 1753 zu Chartres, frz. Revolutionsmann von der Girondistenpartei, von eigentlicher Bedeutung nur 1792 als Maire von Paris, in welcher Stellung er alle Aufstände begünstigte, die den Sturz der Monarchie herbeiführen halfen. Später trat er vergebens gegen das Septembermorden, bei dem Todesurtheil über den König für eine Appellation an das Volk, gegen Marat, Danton u. Robespierre auf; geächtet floh er im Juli 1793 in das Depart. der Gironde u. verhungerte oder wurde von Wölfen zerrissen.


Petiren, petitioniren, aus dem Lat., ansuchen, bitten; Petition, Bitte, Gesuch, besonders an die höchsten Behörden; gewöhnliche Form eines ständischen Antrags an die Regierung. Collectivpetitionen sind von Vielen unterzeichnet, Sturmpetitionen brachten die Jahre 1848 und 49. Petitum, lat., der Gegenstand der Petition.


Petit (p'ti), frz., klein; P.schrift, eine kleine Druckschrift.


Petition of rights (petihschn af reihts), engl., Bittschrift um die Rechte, heißt die Parlamentsacte von 1627, in welcher von König Karl I. die Beobachtung der Bestimmungen der Verfassung (Selbstbesteuerung, Aufhebung außerordentlicher Gerichtshöfe etc.) verlangt wurde; auf ihr beruht die Habeas corpus-Acte und die bill of rights, sie ist also eine der Grundlagen der jetzigen engl. Verfassung.


Petitio principii, lat., Fehler in der Logik, indem der aufgestellte Beweisgrund noch nicht erwiesen ist.


Petitorium, lat., im röm. Rechte die gerichtliche Klage wegen des Rechts zu einer Sache, Servitut etc., im Gegensatze zum possessorium, wo es sich nur um den Besitzstand handelt.


Petöfi, Alexander, geb. 1822 in Kleinkumanien, in der Revolution von 1848 bis 49 Bems Adjutant, soll in einem Gefechte geblieben sein, lyrischer und epischer Dichter, auch Romanschriftsteller. ("Gedichte" Pesth 1847.)


Petra, Stadt der Idumäer, später der Nabathäer, zwischen dem älanitischen Meerbusen (Golf von Akaba) und dem todten Meere gelegen. P., von dem wahrscheinlich der nordwestl. Theil Arabiens das peträische genannt wurde, vermittelte von ungefähr 100 v. Chr. bis zur Unterwerfung unter Trajan einen Theil des ostind.-arab. Handels mit Vorderasien und Europa. Die Trümmer der Stadt finden sich in einem Felsenthale; zum Theil waren die Wohnungen in die Felsenwände (rother Sandstein) selbst eingehauen, in welchen sich unzählige Todtenkammern finden; der Styl dieser Werke ist der griech.-orientalische.


Petrarca, Francesco, geb. 1304 zu Arezzo, von florentinischer Abkunft, studierte zuerst die Jurisprudenz, wurde später geistlich, lebte längere Zeit in Avignon und dem nahen Vaucluse, auf Reisen in verschiedenen Städten Italiens, in den letzten Jahren zu Arcqua bei Padua, wo er 18. Juni 1374 st. Er ist anerkannt einer der ersten Lyriker aller Zeiten,


Petersilie (Petroselinum), s. Apium.


Peterson, s. Neujersey.


Peterspfennig, Peters penny, hieß der seit dem 9. Jahrh. von jedem wohlhabenden Hause in England jährlich an den Papst bezahlte Silberpenny; Heinrich VIII. verbot die sonst von den Bischöfen vorgenommene Einsammlung desselben.


Peterwardein, österr. Stadt im slavonisch-serbischen Militärgränzgebiete an der Donau, mit dem gegenüberliegenden Neusatz durch eine Schiffbrücke verbunden, starke Festung, Sitz des Generalcommandos der 3 slavon. Gränzinfanterieregimenter, mit 6700 E. Sieg des Prinzen Eugen über die Türken am 5. August 1716.


Petillant (–illjang), frz., schäumend, sprudelnd; petilliren, schäumen, perlen.


Petinet, frz., feines, spitzenartiges Gewebe.


Petion, Alexandre, eigentlich Sabes, geb. 1770 zu Port-au-Prince auf Haiti, Mulatte, einer der ersten, welche bei den durch die franz. Revolution veranlaßten Unruhen zu den Waffen griffen, ein Haupt der Mulattenpartei, bald mit den Franzosen, bald mit den Negern verbündet, behauptete nach dem Abzuge der Franzosen eine unabhängige Stellung und bildete gegen Heinrich I. aus dem westl. und südl. Theil der Insel eine Republik; er st. 1818.


Petion de Villeneuve, Jerôme, geb. 1753 zu Chartres, frz. Revolutionsmann von der Girondistenpartei, von eigentlicher Bedeutung nur 1792 als Maire von Paris, in welcher Stellung er alle Aufstände begünstigte, die den Sturz der Monarchie herbeiführen halfen. Später trat er vergebens gegen das Septembermorden, bei dem Todesurtheil über den König für eine Appellation an das Volk, gegen Marat, Danton u. Robespierre auf; geächtet floh er im Juli 1793 in das Depart. der Gironde u. verhungerte oder wurde von Wölfen zerrissen.


Petiren, petitioniren, aus dem Lat., ansuchen, bitten; Petition, Bitte, Gesuch, besonders an die höchsten Behörden; gewöhnliche Form eines ständischen Antrags an die Regierung. Collectivpetitionen sind von Vielen unterzeichnet, Sturmpetitionen brachten die Jahre 1848 und 49. Petitum, lat., der Gegenstand der Petition.


Petit (pʼti), frz., klein; P.schrift, eine kleine Druckschrift.


Petition of rights (petihschn af reihts), engl., Bittschrift um die Rechte, heißt die Parlamentsacte von 1627, in welcher von König Karl I. die Beobachtung der Bestimmungen der Verfassung (Selbstbesteuerung, Aufhebung außerordentlicher Gerichtshöfe etc.) verlangt wurde; auf ihr beruht die Habeas corpus-Acte und die bill of rights, sie ist also eine der Grundlagen der jetzigen engl. Verfassung.


Petitio principii, lat., Fehler in der Logik, indem der aufgestellte Beweisgrund noch nicht erwiesen ist.


Petitorium, lat., im röm. Rechte die gerichtliche Klage wegen des Rechts zu einer Sache, Servitut etc., im Gegensatze zum possessorium, wo es sich nur um den Besitzstand handelt.


Petöfi, Alexander, geb. 1822 in Kleinkumanien, in der Revolution von 1848 bis 49 Bems Adjutant, soll in einem Gefechte geblieben sein, lyrischer und epischer Dichter, auch Romanschriftsteller. („Gedichte“ Pesth 1847.)


Petra, Stadt der Idumäer, später der Nabathäer, zwischen dem älanitischen Meerbusen (Golf von Akaba) und dem todten Meere gelegen. P., von dem wahrscheinlich der nordwestl. Theil Arabiens das peträische genannt wurde, vermittelte von ungefähr 100 v. Chr. bis zur Unterwerfung unter Trajan einen Theil des ostind.-arab. Handels mit Vorderasien und Europa. Die Trümmer der Stadt finden sich in einem Felsenthale; zum Theil waren die Wohnungen in die Felsenwände (rother Sandstein) selbst eingehauen, in welchen sich unzählige Todtenkammern finden; der Styl dieser Werke ist der griech.-orientalische.


Petrarca, Francesco, geb. 1304 zu Arezzo, von florentinischer Abkunft, studierte zuerst die Jurisprudenz, wurde später geistlich, lebte längere Zeit in Avignon und dem nahen Vaucluse, auf Reisen in verschiedenen Städten Italiens, in den letzten Jahren zu Arcqua bei Padua, wo er 18. Juni 1374 st. Er ist anerkannt einer der ersten Lyriker aller Zeiten,

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[507/0508] Petersilie (Petroselinum), s. Apium. Peterson, s. Neujersey. Peterspfennig, Peters penny, hieß der seit dem 9. Jahrh. von jedem wohlhabenden Hause in England jährlich an den Papst bezahlte Silberpenny; Heinrich VIII. verbot die sonst von den Bischöfen vorgenommene Einsammlung desselben. Peterwardein, österr. Stadt im slavonisch-serbischen Militärgränzgebiete an der Donau, mit dem gegenüberliegenden Neusatz durch eine Schiffbrücke verbunden, starke Festung, Sitz des Generalcommandos der 3 slavon. Gränzinfanterieregimenter, mit 6700 E. Sieg des Prinzen Eugen über die Türken am 5. August 1716. Petillant (–illjang), frz., schäumend, sprudelnd; petilliren, schäumen, perlen. Petinet, frz., feines, spitzenartiges Gewebe. Petion, Alexandre, eigentlich Sabes, geb. 1770 zu Port-au-Prince auf Haiti, Mulatte, einer der ersten, welche bei den durch die franz. Revolution veranlaßten Unruhen zu den Waffen griffen, ein Haupt der Mulattenpartei, bald mit den Franzosen, bald mit den Negern verbündet, behauptete nach dem Abzuge der Franzosen eine unabhängige Stellung und bildete gegen Heinrich I. aus dem westl. und südl. Theil der Insel eine Republik; er st. 1818. Petion de Villeneuve, Jerôme, geb. 1753 zu Chartres, frz. Revolutionsmann von der Girondistenpartei, von eigentlicher Bedeutung nur 1792 als Maire von Paris, in welcher Stellung er alle Aufstände begünstigte, die den Sturz der Monarchie herbeiführen halfen. Später trat er vergebens gegen das Septembermorden, bei dem Todesurtheil über den König für eine Appellation an das Volk, gegen Marat, Danton u. Robespierre auf; geächtet floh er im Juli 1793 in das Depart. der Gironde u. verhungerte oder wurde von Wölfen zerrissen. Petiren, petitioniren, aus dem Lat., ansuchen, bitten; Petition, Bitte, Gesuch, besonders an die höchsten Behörden; gewöhnliche Form eines ständischen Antrags an die Regierung. Collectivpetitionen sind von Vielen unterzeichnet, Sturmpetitionen brachten die Jahre 1848 und 49. Petitum, lat., der Gegenstand der Petition. Petit (pʼti), frz., klein; P.schrift, eine kleine Druckschrift. Petition of rights (petihschn af reihts), engl., Bittschrift um die Rechte, heißt die Parlamentsacte von 1627, in welcher von König Karl I. die Beobachtung der Bestimmungen der Verfassung (Selbstbesteuerung, Aufhebung außerordentlicher Gerichtshöfe etc.) verlangt wurde; auf ihr beruht die Habeas corpus-Acte und die bill of rights, sie ist also eine der Grundlagen der jetzigen engl. Verfassung. Petitio principii, lat., Fehler in der Logik, indem der aufgestellte Beweisgrund noch nicht erwiesen ist. Petitorium, lat., im röm. Rechte die gerichtliche Klage wegen des Rechts zu einer Sache, Servitut etc., im Gegensatze zum possessorium, wo es sich nur um den Besitzstand handelt. Petöfi, Alexander, geb. 1822 in Kleinkumanien, in der Revolution von 1848 bis 49 Bems Adjutant, soll in einem Gefechte geblieben sein, lyrischer und epischer Dichter, auch Romanschriftsteller. („Gedichte“ Pesth 1847.) Petra, Stadt der Idumäer, später der Nabathäer, zwischen dem älanitischen Meerbusen (Golf von Akaba) und dem todten Meere gelegen. P., von dem wahrscheinlich der nordwestl. Theil Arabiens das peträische genannt wurde, vermittelte von ungefähr 100 v. Chr. bis zur Unterwerfung unter Trajan einen Theil des ostind.-arab. Handels mit Vorderasien und Europa. Die Trümmer der Stadt finden sich in einem Felsenthale; zum Theil waren die Wohnungen in die Felsenwände (rother Sandstein) selbst eingehauen, in welchen sich unzählige Todtenkammern finden; der Styl dieser Werke ist der griech.-orientalische. Petrarca, Francesco, geb. 1304 zu Arezzo, von florentinischer Abkunft, studierte zuerst die Jurisprudenz, wurde später geistlich, lebte längere Zeit in Avignon und dem nahen Vaucluse, auf Reisen in verschiedenen Städten Italiens, in den letzten Jahren zu Arcqua bei Padua, wo er 18. Juni 1374 st. Er ist anerkannt einer der ersten Lyriker aller Zeiten,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/508>, abgerufen am 22.11.2024.