Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

das Kameel hat fast die Bedeutung wie in Arabien, auch werden edle, feurige Pferde gezogen; an Raub- u. anderem Wild herrscht Ueberfluß. Hauptnahrungspflanze ist Reis; man pflanzt edles Obst, Rosen (Rosenöl), Mohn (Opium), Wein, Seide. Der Bergbau ist nicht von Bedeutung. Die Einwohnerzahl mag sich auf 11 Mill. belaufen; die eine Hälfte besteht aus Tadschiks, Nachkommen der alten Perser, Meder und Baktrier, welche Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben, u. schiitische Mohammedaner sind, ferner aus Parsen u. Kurden; die zweite Hauptmasse sind die Ihlats, d. h. turkomanische Stämme, sunnitische Nomaden; dazu kommen endlich Armenier, Juden, Zigeuner etc. Die Industrie P.s ist noch immer von Bedeutung; sie liefert Gewebe von Gold- und Silberstoffen, vortreffliche Shawls u. Teppiche, Damascenerklingen, Rosenwasser u. s. w. Der Karawanenhandel nach den Seehäfen, besonders aber nach Tiflis u. Erzerum, ist sehr wichtig, den Seehandel betreiben fast ausschließlich die Engländer. - Das Reich ist in 11 Provinzen eingetheilt: Irak Adschemi, Aserbeidschan, Kurdistan, Khusistan mit Luristan, Farsistan mit Laristan, Kerman, Kohistan, Khorasan, Taberistan, Masanderan und Ghilan. Gegenwärtige Residenz ist Teheran; die alte Hauptstadt ist Ispahan. Die Regierung ist despotisch: der Herrscher führt den Titel Schah von Iran u. regiert ungefähr auf dieselbe Weise wie der türk. Sultan, nur daß die Statthalter (Beglerbegs) der Provinzen in der Regel Prinzen von königl. Geblüte sind und ihre Erpressungen straflos ausüben. Die Justiz wird nach dem Koran und dem Herkommen der Provinzen verwaltet. Das Staats einkommen wurde im Anfange dieses Jahrhunderts auf 60 Mill. Fr. berechnet, beträgt aber wohl kaum die Hälfte; das reguläre Militär soll 20000 Mann stark sein. Die Iranier, ein großer Zweig der indogermanischen Völkerfamilie, haben sich bis jetzt noch immer als ein eigenes Volk behauptet; auswärtigen Eroberern erlagen sie zwar mehrmals, ohne daß jedoch das fremde Element das einheimische hätte auflösen können. Zuerst waren die Meder über Iran herrschend; von diesen ging die Herrschaft durch Cyrus 559 v. Chr. an die eigentlichen Perser über und erstreckte sich zur Zeit der größten Macht vom Indus bis an die untere Donau, vom Oxus bis an den Nil. Unter Cyrus, Kambyses, Darius Hystaspis (s. die betreffenden Artikel) dehnte sich das Reich aus und erhielt durch den letztern die innere Einrichtung, wie sie in allen asiat. Despotien noch immer als mustergültig angesehen wurde. Der weitern Ausdehnung setzten im Westen die Griechen, im Norden die scythischen Nomaden eine Gränze; unter Xerxes, Artaxerxes I., Darius II., Artaxerxes II., Artaxerxes III. (Ochus, s. d. Artikel), kam das Reich durch unglückliche Kriege mit den Griechen, Empörungen und Serailrevolutionen herunter und wurde unter Darius Codomanus von Alexander d. Gr. gestürzt. Die Iranier zerschmolzen mit dem griech. Elemente nicht und gegen die Seleuciden erhoben sich 256 v. Chr. die Parther unter Arsaces, die bis 236 n. Chr. sich behaupteten und ganz Iran der röm. Macht entgegen stellen konnten. Unter Artaxerxes dem Sassaniden gewannen die eigentlichen Perser wieder die Oberhand (226 n. Chr.) u. herrschten unter Koshru (531-579) vom Indus bis Aegypten, vom Oxus bis in die arab. Wüste. Seit 628 trat der Verfall ein und 649 unterlag der letzte Sassanide, Isdegerdes III., den Moslemin, u. das ganze Reich wurde ein Theil des Khalifats. Die Perser nahmen den Islam schnell an, bewahrten aber doch ihre nationalen Eigenthümlichkeiten; als Theil des Khalifats hatte Persien das Schicksal wie die andern Länder des großen Reichs, und bei dem Verfalle desselben lösten sich einzelne iranische Länder theils unter pers., theils unter turkomanischen Statthaltern ab, es entstanden eine Reihe Dynastien, theils neben, theils nach einander, die ihre Herrschaft zum Theil bis Ostindien ausdehnten (Thaheriden, Soferiden, Samaniden, Ghasneviden, Ghuriden, die Khane von Chowaresmien, Bujiden, Seldschukken). Von Dschingiskhan bis Timur (1230-1405) herrschten die Mongolen; bei der Auflösung

das Kameel hat fast die Bedeutung wie in Arabien, auch werden edle, feurige Pferde gezogen; an Raub- u. anderem Wild herrscht Ueberfluß. Hauptnahrungspflanze ist Reis; man pflanzt edles Obst, Rosen (Rosenöl), Mohn (Opium), Wein, Seide. Der Bergbau ist nicht von Bedeutung. Die Einwohnerzahl mag sich auf 11 Mill. belaufen; die eine Hälfte besteht aus Tadschiks, Nachkommen der alten Perser, Meder und Baktrier, welche Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben, u. schiitische Mohammedaner sind, ferner aus Parsen u. Kurden; die zweite Hauptmasse sind die Ihlats, d. h. turkomanische Stämme, sunnitische Nomaden; dazu kommen endlich Armenier, Juden, Zigeuner etc. Die Industrie P.s ist noch immer von Bedeutung; sie liefert Gewebe von Gold- und Silberstoffen, vortreffliche Shawls u. Teppiche, Damascenerklingen, Rosenwasser u. s. w. Der Karawanenhandel nach den Seehäfen, besonders aber nach Tiflis u. Erzerum, ist sehr wichtig, den Seehandel betreiben fast ausschließlich die Engländer. – Das Reich ist in 11 Provinzen eingetheilt: Irak Adschemi, Aserbeidschan, Kurdistan, Khusistan mit Luristan, Farsistan mit Laristan, Kerman, Kohistan, Khorasan, Taberistan, Masanderan und Ghilan. Gegenwärtige Residenz ist Teheran; die alte Hauptstadt ist Ispahan. Die Regierung ist despotisch: der Herrscher führt den Titel Schah von Iran u. regiert ungefähr auf dieselbe Weise wie der türk. Sultan, nur daß die Statthalter (Beglerbegs) der Provinzen in der Regel Prinzen von königl. Geblüte sind und ihre Erpressungen straflos ausüben. Die Justiz wird nach dem Koran und dem Herkommen der Provinzen verwaltet. Das Staats einkommen wurde im Anfange dieses Jahrhunderts auf 60 Mill. Fr. berechnet, beträgt aber wohl kaum die Hälfte; das reguläre Militär soll 20000 Mann stark sein. Die Iranier, ein großer Zweig der indogermanischen Völkerfamilie, haben sich bis jetzt noch immer als ein eigenes Volk behauptet; auswärtigen Eroberern erlagen sie zwar mehrmals, ohne daß jedoch das fremde Element das einheimische hätte auflösen können. Zuerst waren die Meder über Iran herrschend; von diesen ging die Herrschaft durch Cyrus 559 v. Chr. an die eigentlichen Perser über und erstreckte sich zur Zeit der größten Macht vom Indus bis an die untere Donau, vom Oxus bis an den Nil. Unter Cyrus, Kambyses, Darius Hystaspis (s. die betreffenden Artikel) dehnte sich das Reich aus und erhielt durch den letztern die innere Einrichtung, wie sie in allen asiat. Despotien noch immer als mustergültig angesehen wurde. Der weitern Ausdehnung setzten im Westen die Griechen, im Norden die scythischen Nomaden eine Gränze; unter Xerxes, Artaxerxes I., Darius II., Artaxerxes II., Artaxerxes III. (Ochus, s. d. Artikel), kam das Reich durch unglückliche Kriege mit den Griechen, Empörungen und Serailrevolutionen herunter und wurde unter Darius Codomanus von Alexander d. Gr. gestürzt. Die Iranier zerschmolzen mit dem griech. Elemente nicht und gegen die Seleuciden erhoben sich 256 v. Chr. die Parther unter Arsaces, die bis 236 n. Chr. sich behaupteten und ganz Iran der röm. Macht entgegen stellen konnten. Unter Artaxerxes dem Sassaniden gewannen die eigentlichen Perser wieder die Oberhand (226 n. Chr.) u. herrschten unter Koshru (531–579) vom Indus bis Aegypten, vom Oxus bis in die arab. Wüste. Seit 628 trat der Verfall ein und 649 unterlag der letzte Sassanide, Isdegerdes III., den Moslemin, u. das ganze Reich wurde ein Theil des Khalifats. Die Perser nahmen den Islam schnell an, bewahrten aber doch ihre nationalen Eigenthümlichkeiten; als Theil des Khalifats hatte Persien das Schicksal wie die andern Länder des großen Reichs, und bei dem Verfalle desselben lösten sich einzelne iranische Länder theils unter pers., theils unter turkomanischen Statthaltern ab, es entstanden eine Reihe Dynastien, theils neben, theils nach einander, die ihre Herrschaft zum Theil bis Ostindien ausdehnten (Thaheriden, Soferiden, Samaniden, Ghasneviden, Ghuriden, die Khane von Chowaresmien, Bujiden, Seldschukken). Von Dschingiskhan bis Timur (1230–1405) herrschten die Mongolen; bei der Auflösung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0497" n="496"/>
das Kameel hat fast die Bedeutung wie in Arabien, auch werden edle, feurige Pferde gezogen; an Raub- u. anderem Wild herrscht Ueberfluß. Hauptnahrungspflanze ist Reis; man pflanzt edles Obst, Rosen (Rosenöl), Mohn (Opium), Wein, Seide. Der Bergbau ist nicht von Bedeutung. Die Einwohnerzahl mag sich auf 11 Mill. belaufen; die eine Hälfte besteht aus Tadschiks, Nachkommen der alten Perser, Meder und Baktrier, welche Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben, u. schiitische Mohammedaner sind, ferner aus Parsen u. Kurden; die zweite Hauptmasse sind die Ihlats, d. h. turkomanische Stämme, sunnitische Nomaden; dazu kommen endlich Armenier, Juden, Zigeuner etc. Die Industrie P.s ist noch immer von Bedeutung; sie liefert Gewebe von Gold- und Silberstoffen, vortreffliche Shawls u. Teppiche, Damascenerklingen, Rosenwasser u. s. w. Der Karawanenhandel nach den Seehäfen, besonders aber nach Tiflis u. Erzerum, ist sehr wichtig, den Seehandel betreiben fast ausschließlich die Engländer. &#x2013; Das Reich ist in 11 Provinzen eingetheilt: Irak Adschemi, Aserbeidschan, Kurdistan, Khusistan mit Luristan, Farsistan mit Laristan, Kerman, Kohistan, Khorasan, Taberistan, Masanderan und Ghilan. Gegenwärtige Residenz ist Teheran; die alte Hauptstadt ist Ispahan. Die Regierung ist despotisch: der Herrscher führt den Titel <hi rendition="#g">Schah von Iran u.</hi> regiert ungefähr auf dieselbe Weise wie der türk. Sultan, nur daß die Statthalter (Beglerbegs) der Provinzen in der Regel Prinzen von königl. Geblüte sind und ihre Erpressungen straflos ausüben. Die Justiz wird nach dem Koran und dem Herkommen der Provinzen verwaltet. Das Staats einkommen wurde im Anfange dieses Jahrhunderts auf 60 Mill. Fr. berechnet, beträgt aber wohl kaum die Hälfte; das reguläre Militär soll 20000 Mann stark sein. Die <hi rendition="#g">Iranier</hi>, ein großer Zweig der indogermanischen Völkerfamilie, haben sich bis jetzt noch immer als ein eigenes Volk behauptet; auswärtigen Eroberern erlagen sie zwar mehrmals, ohne daß jedoch das fremde Element das einheimische hätte auflösen können. Zuerst waren die Meder über Iran herrschend; von diesen ging die Herrschaft durch Cyrus 559 v. Chr. an die eigentlichen Perser über und erstreckte sich zur Zeit der größten Macht vom Indus bis an die untere Donau, vom Oxus bis an den Nil. Unter Cyrus, Kambyses, Darius Hystaspis (s. die betreffenden Artikel) dehnte sich das Reich aus und erhielt durch den letztern die innere Einrichtung, wie sie in allen asiat. Despotien noch immer als mustergültig angesehen wurde. Der weitern Ausdehnung setzten im Westen die Griechen, im Norden die scythischen Nomaden eine Gränze; unter Xerxes, Artaxerxes I., Darius II., Artaxerxes II., Artaxerxes III. (Ochus, s. d. Artikel), kam das Reich durch unglückliche Kriege mit den Griechen, Empörungen und Serailrevolutionen herunter und wurde unter Darius Codomanus von Alexander d. Gr. gestürzt. Die Iranier zerschmolzen mit dem griech. Elemente nicht und gegen die Seleuciden erhoben sich 256 v. Chr. die Parther unter Arsaces, die bis 236 n. Chr. sich behaupteten und ganz Iran der röm. Macht entgegen stellen konnten. Unter Artaxerxes dem Sassaniden gewannen die eigentlichen Perser wieder die Oberhand (226 n. Chr.) u. herrschten unter Koshru (531&#x2013;579) vom Indus bis Aegypten, vom Oxus bis in die arab. Wüste. Seit 628 trat der Verfall ein und 649 unterlag der letzte Sassanide, Isdegerdes III., den Moslemin, u. das ganze Reich wurde ein Theil des Khalifats. Die Perser nahmen den Islam schnell an, bewahrten aber doch ihre nationalen Eigenthümlichkeiten; als Theil des Khalifats hatte Persien das Schicksal wie die andern Länder des großen Reichs, und bei dem Verfalle desselben lösten sich einzelne iranische Länder theils unter pers., theils unter turkomanischen Statthaltern ab, es entstanden eine Reihe Dynastien, theils neben, theils nach einander, die ihre Herrschaft zum Theil bis Ostindien ausdehnten (Thaheriden, Soferiden, Samaniden, Ghasneviden, Ghuriden, die Khane von Chowaresmien, Bujiden, Seldschukken). Von Dschingiskhan bis Timur (1230&#x2013;1405) herrschten die Mongolen; bei der Auflösung
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[496/0497] das Kameel hat fast die Bedeutung wie in Arabien, auch werden edle, feurige Pferde gezogen; an Raub- u. anderem Wild herrscht Ueberfluß. Hauptnahrungspflanze ist Reis; man pflanzt edles Obst, Rosen (Rosenöl), Mohn (Opium), Wein, Seide. Der Bergbau ist nicht von Bedeutung. Die Einwohnerzahl mag sich auf 11 Mill. belaufen; die eine Hälfte besteht aus Tadschiks, Nachkommen der alten Perser, Meder und Baktrier, welche Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben, u. schiitische Mohammedaner sind, ferner aus Parsen u. Kurden; die zweite Hauptmasse sind die Ihlats, d. h. turkomanische Stämme, sunnitische Nomaden; dazu kommen endlich Armenier, Juden, Zigeuner etc. Die Industrie P.s ist noch immer von Bedeutung; sie liefert Gewebe von Gold- und Silberstoffen, vortreffliche Shawls u. Teppiche, Damascenerklingen, Rosenwasser u. s. w. Der Karawanenhandel nach den Seehäfen, besonders aber nach Tiflis u. Erzerum, ist sehr wichtig, den Seehandel betreiben fast ausschließlich die Engländer. – Das Reich ist in 11 Provinzen eingetheilt: Irak Adschemi, Aserbeidschan, Kurdistan, Khusistan mit Luristan, Farsistan mit Laristan, Kerman, Kohistan, Khorasan, Taberistan, Masanderan und Ghilan. Gegenwärtige Residenz ist Teheran; die alte Hauptstadt ist Ispahan. Die Regierung ist despotisch: der Herrscher führt den Titel Schah von Iran u. regiert ungefähr auf dieselbe Weise wie der türk. Sultan, nur daß die Statthalter (Beglerbegs) der Provinzen in der Regel Prinzen von königl. Geblüte sind und ihre Erpressungen straflos ausüben. Die Justiz wird nach dem Koran und dem Herkommen der Provinzen verwaltet. Das Staats einkommen wurde im Anfange dieses Jahrhunderts auf 60 Mill. Fr. berechnet, beträgt aber wohl kaum die Hälfte; das reguläre Militär soll 20000 Mann stark sein. Die Iranier, ein großer Zweig der indogermanischen Völkerfamilie, haben sich bis jetzt noch immer als ein eigenes Volk behauptet; auswärtigen Eroberern erlagen sie zwar mehrmals, ohne daß jedoch das fremde Element das einheimische hätte auflösen können. Zuerst waren die Meder über Iran herrschend; von diesen ging die Herrschaft durch Cyrus 559 v. Chr. an die eigentlichen Perser über und erstreckte sich zur Zeit der größten Macht vom Indus bis an die untere Donau, vom Oxus bis an den Nil. Unter Cyrus, Kambyses, Darius Hystaspis (s. die betreffenden Artikel) dehnte sich das Reich aus und erhielt durch den letztern die innere Einrichtung, wie sie in allen asiat. Despotien noch immer als mustergültig angesehen wurde. Der weitern Ausdehnung setzten im Westen die Griechen, im Norden die scythischen Nomaden eine Gränze; unter Xerxes, Artaxerxes I., Darius II., Artaxerxes II., Artaxerxes III. (Ochus, s. d. Artikel), kam das Reich durch unglückliche Kriege mit den Griechen, Empörungen und Serailrevolutionen herunter und wurde unter Darius Codomanus von Alexander d. Gr. gestürzt. Die Iranier zerschmolzen mit dem griech. Elemente nicht und gegen die Seleuciden erhoben sich 256 v. Chr. die Parther unter Arsaces, die bis 236 n. Chr. sich behaupteten und ganz Iran der röm. Macht entgegen stellen konnten. Unter Artaxerxes dem Sassaniden gewannen die eigentlichen Perser wieder die Oberhand (226 n. Chr.) u. herrschten unter Koshru (531–579) vom Indus bis Aegypten, vom Oxus bis in die arab. Wüste. Seit 628 trat der Verfall ein und 649 unterlag der letzte Sassanide, Isdegerdes III., den Moslemin, u. das ganze Reich wurde ein Theil des Khalifats. Die Perser nahmen den Islam schnell an, bewahrten aber doch ihre nationalen Eigenthümlichkeiten; als Theil des Khalifats hatte Persien das Schicksal wie die andern Länder des großen Reichs, und bei dem Verfalle desselben lösten sich einzelne iranische Länder theils unter pers., theils unter turkomanischen Statthaltern ab, es entstanden eine Reihe Dynastien, theils neben, theils nach einander, die ihre Herrschaft zum Theil bis Ostindien ausdehnten (Thaheriden, Soferiden, Samaniden, Ghasneviden, Ghuriden, die Khane von Chowaresmien, Bujiden, Seldschukken). Von Dschingiskhan bis Timur (1230–1405) herrschten die Mongolen; bei der Auflösung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/497
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/497>, abgerufen am 25.11.2024.