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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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a. M., gegenwärtig Inspector des Städelschen Museums in Frankfurt. Hauptwerke: "Kunstreise durch England und Belgien" (Frankf. 1833); "Rafael Urbino u. sein Vater Giovanni Santi" (Leipz. 1839); "Die christliche Kunst in Spanien" (Leipzig 1853).


Passeto, ital. Längenmaß = 51711/25 Par. Lin.


Passeyr, Passeier, tyrol. Gebirgsthal in der Bez.-Hauptmannschaft Meran, von der Passer durchströmt, Heimath Andreas Hofers.


Paßglas, hohes Glas, das durch Ringe (Pässe) in Zwischenräume getheilt ist; hohes und weites cylindrisches Trinkglas.


Passion (vom lat. pati, leiden, ertragen), das Leiden, die Marter, dann die Leidenschaft, Zuneigung, Liebhaberei. In der Kirchensprache bezeichnet P. das Leiden und Sterben Jesu Christi, dann die in der Charwoche übliche Lesung der Leidensgeschichte Jesu aus den 4 Evangelien. - P.s- od. Leidenspredigten, Vorträge über das Leiden u. den Tod Jesu, eine Art der Fastenpredigten, die in der Fastenzeit außer dem gewöhnlichen Gottesdienste gehalten werden, um zur Buße u. Besserung zu bewegen. - P.s- oder Leidenssonntag, der 5. Fastensonntag und zugleich der 2. vor Ostern, Judica (s. d.); P.s- oder Leidenswoche, die auf den Sonntag Judica folgende Woche. - Ueber die P.sspiele s. Mysterien.


Passionato, ital., in der Musik: leidenschaftlich.


Passionisten, die Mitglieder der Congregation der unbeschuhten Kleriker zum hl. Kreuz u. Leiden unseres Herrn, gestiftet für Mission um 1720 von Paul vom Kreuze, geb. 1694 zu Ovada in Sardinien, gest. 1775 zu Rom. Die 1725, 1741 und später noch päpstlich bestätigten P. wirken segensvoll namentlich schon seit 1782 in der Bulgarei und Walachei, seit 1842 in England (erste Niederlassung zu Aston Hall in der Diöcese Birmingham), nicht minder in Neuholland.


Passionsblume (Passiflora), aus Südamerika stammende Schlingpflanze, mit 10theiligem gefärbten Kelch, strahliger, aus kurzen Dornen bestehender Blumenkrone, 10 am Grunde verwachsenen Staubfäden und 5 Narben, beerenartiger Frucht. Einzelne Blütentheile ähneln den Marterwerkzeugen Christi, daher der Name P.


Passirgewicht, Gewicht einer Goldmünze, wenn dieselbe noch als vollwichtig genommen werden soll, daher Passirducaten, Passirpistolen etc.; weniger wägende Goldmünzen werden entweder al marco od. mit einem verhältnißmäßigen Abzuge genommen.


Passiv, lat.-deutsch, leidend, theilnahmlos; in der Grammatik das Genus des Zeitworts, wo das Subject die Handlung erfährt, leidet; P.a, P.handel, P.ität, das Gegentheil von Activa, Activhandel, Activität, s. d. P. ist das Eisen, es hat P.ität, wenn es durch starke Salpetersäure mit einer Oxydkruste bedeckt nicht weiter rostet.


Paßkugeln heißen die Kanonenkugeln im Gegensatze zu den Kartätschen.


Passo, ital., Schritt.


Passow, Franz Ludw. Karl Friedr, geb. 1786 zu Ludwigsburg im Mecklenburgischen, gest. 1833 als Professor zu Breslau, berühmter Philologe, der Herausgeber einer ziemlichen Anzahl alter Schriftsteller, am bekanntesten jedoch durch sein "Handwörterbuch der griech. Sprache". - Sein Sohn Wilhelm Arthur P., geb. 1814, Director des Gymnasiums zu Ratibor, ist literaturhistorischer Schriftsteller.


Paßwan Oglu, geb. 1758 zu Widdin, empörte sich wegen der Hinrichtung seines Vaters, eines türk. Baschi, zog die Janitscharen in Serbien an sich, nahm 1797 Widdin u. zwang die Pforte ihn als Pascha von Widdin anzuerkennen; st. 1807.


Passy, Hippolyte, geb. 1793, franz. Staatsmann, Doctrinär, war mehremal, jedoch nur immer kurze Zeit Minister, ist jetzt von dem öffentlichen Leben zurückgetreten.


Pasta, Giuditta, geb. 1798 zu Soranno bei Mailand, von 1825-36 eine der berühmtesten Sängerinen, meistens in Paris oder London engagirt, lebt zu Mailand.


Pastellmalerei, Malerei, wobei man

a. M., gegenwärtig Inspector des Städelschen Museums in Frankfurt. Hauptwerke: „Kunstreise durch England und Belgien“ (Frankf. 1833); „Rafael Urbino u. sein Vater Giovanni Santi“ (Leipz. 1839); „Die christliche Kunst in Spanien“ (Leipzig 1853).


Passeto, ital. Längenmaß = 51711/25 Par. Lin.


Passeyr, Passeier, tyrol. Gebirgsthal in der Bez.-Hauptmannschaft Meran, von der Passer durchströmt, Heimath Andreas Hofers.


Paßglas, hohes Glas, das durch Ringe (Pässe) in Zwischenräume getheilt ist; hohes und weites cylindrisches Trinkglas.


Passion (vom lat. pati, leiden, ertragen), das Leiden, die Marter, dann die Leidenschaft, Zuneigung, Liebhaberei. In der Kirchensprache bezeichnet P. das Leiden und Sterben Jesu Christi, dann die in der Charwoche übliche Lesung der Leidensgeschichte Jesu aus den 4 Evangelien. – P.s- od. Leidenspredigten, Vorträge über das Leiden u. den Tod Jesu, eine Art der Fastenpredigten, die in der Fastenzeit außer dem gewöhnlichen Gottesdienste gehalten werden, um zur Buße u. Besserung zu bewegen. – P.s- oder Leidenssonntag, der 5. Fastensonntag und zugleich der 2. vor Ostern, Judica (s. d.); P.s- oder Leidenswoche, die auf den Sonntag Judica folgende Woche. – Ueber die P.sspiele s. Mysterien.


Passionato, ital., in der Musik: leidenschaftlich.


Passionisten, die Mitglieder der Congregation der unbeschuhten Kleriker zum hl. Kreuz u. Leiden unseres Herrn, gestiftet für Mission um 1720 von Paul vom Kreuze, geb. 1694 zu Ovada in Sardinien, gest. 1775 zu Rom. Die 1725, 1741 und später noch päpstlich bestätigten P. wirken segensvoll namentlich schon seit 1782 in der Bulgarei und Walachei, seit 1842 in England (erste Niederlassung zu Aston Hall in der Diöcese Birmingham), nicht minder in Neuholland.


Passionsblume (Passiflora), aus Südamerika stammende Schlingpflanze, mit 10theiligem gefärbten Kelch, strahliger, aus kurzen Dornen bestehender Blumenkrone, 10 am Grunde verwachsenen Staubfäden und 5 Narben, beerenartiger Frucht. Einzelne Blütentheile ähneln den Marterwerkzeugen Christi, daher der Name P.


Passirgewicht, Gewicht einer Goldmünze, wenn dieselbe noch als vollwichtig genommen werden soll, daher Passirducaten, Passirpistolen etc.; weniger wägende Goldmünzen werden entweder al marco od. mit einem verhältnißmäßigen Abzuge genommen.


Passiv, lat.-deutsch, leidend, theilnahmlos; in der Grammatik das Genus des Zeitworts, wo das Subject die Handlung erfährt, leidet; P.a, P.handel, P.ität, das Gegentheil von Activa, Activhandel, Activität, s. d. P. ist das Eisen, es hat P.ität, wenn es durch starke Salpetersäure mit einer Oxydkruste bedeckt nicht weiter rostet.


Paßkugeln heißen die Kanonenkugeln im Gegensatze zu den Kartätschen.


Passo, ital., Schritt.


Passow, Franz Ludw. Karl Friedr, geb. 1786 zu Ludwigsburg im Mecklenburgischen, gest. 1833 als Professor zu Breslau, berühmter Philologe, der Herausgeber einer ziemlichen Anzahl alter Schriftsteller, am bekanntesten jedoch durch sein „Handwörterbuch der griech. Sprache“. – Sein Sohn Wilhelm Arthur P., geb. 1814, Director des Gymnasiums zu Ratibor, ist literaturhistorischer Schriftsteller.


Paßwan Oglu, geb. 1758 zu Widdin, empörte sich wegen der Hinrichtung seines Vaters, eines türk. Baschi, zog die Janitscharen in Serbien an sich, nahm 1797 Widdin u. zwang die Pforte ihn als Pascha von Widdin anzuerkennen; st. 1807.


Passy, Hippolyte, geb. 1793, franz. Staatsmann, Doctrinär, war mehremal, jedoch nur immer kurze Zeit Minister, ist jetzt von dem öffentlichen Leben zurückgetreten.


Pasta, Giuditta, geb. 1798 zu Soranno bei Mailand, von 1825–36 eine der berühmtesten Sängerinen, meistens in Paris oder London engagirt, lebt zu Mailand.


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[470/0471] a. M., gegenwärtig Inspector des Städelschen Museums in Frankfurt. Hauptwerke: „Kunstreise durch England und Belgien“ (Frankf. 1833); „Rafael Urbino u. sein Vater Giovanni Santi“ (Leipz. 1839); „Die christliche Kunst in Spanien“ (Leipzig 1853). Passeto, ital. Längenmaß = 51711/25 Par. Lin. Passeyr, Passeier, tyrol. Gebirgsthal in der Bez.-Hauptmannschaft Meran, von der Passer durchströmt, Heimath Andreas Hofers. Paßglas, hohes Glas, das durch Ringe (Pässe) in Zwischenräume getheilt ist; hohes und weites cylindrisches Trinkglas. Passion (vom lat. pati, leiden, ertragen), das Leiden, die Marter, dann die Leidenschaft, Zuneigung, Liebhaberei. In der Kirchensprache bezeichnet P. das Leiden und Sterben Jesu Christi, dann die in der Charwoche übliche Lesung der Leidensgeschichte Jesu aus den 4 Evangelien. – P.s- od. Leidenspredigten, Vorträge über das Leiden u. den Tod Jesu, eine Art der Fastenpredigten, die in der Fastenzeit außer dem gewöhnlichen Gottesdienste gehalten werden, um zur Buße u. Besserung zu bewegen. – P.s- oder Leidenssonntag, der 5. Fastensonntag und zugleich der 2. vor Ostern, Judica (s. d.); P.s- oder Leidenswoche, die auf den Sonntag Judica folgende Woche. – Ueber die P.sspiele s. Mysterien. Passionato, ital., in der Musik: leidenschaftlich. Passionisten, die Mitglieder der Congregation der unbeschuhten Kleriker zum hl. Kreuz u. Leiden unseres Herrn, gestiftet für Mission um 1720 von Paul vom Kreuze, geb. 1694 zu Ovada in Sardinien, gest. 1775 zu Rom. Die 1725, 1741 und später noch päpstlich bestätigten P. wirken segensvoll namentlich schon seit 1782 in der Bulgarei und Walachei, seit 1842 in England (erste Niederlassung zu Aston Hall in der Diöcese Birmingham), nicht minder in Neuholland. Passionsblume (Passiflora), aus Südamerika stammende Schlingpflanze, mit 10theiligem gefärbten Kelch, strahliger, aus kurzen Dornen bestehender Blumenkrone, 10 am Grunde verwachsenen Staubfäden und 5 Narben, beerenartiger Frucht. Einzelne Blütentheile ähneln den Marterwerkzeugen Christi, daher der Name P. Passirgewicht, Gewicht einer Goldmünze, wenn dieselbe noch als vollwichtig genommen werden soll, daher Passirducaten, Passirpistolen etc.; weniger wägende Goldmünzen werden entweder al marco od. mit einem verhältnißmäßigen Abzuge genommen. Passiv, lat.-deutsch, leidend, theilnahmlos; in der Grammatik das Genus des Zeitworts, wo das Subject die Handlung erfährt, leidet; P.a, P.handel, P.ität, das Gegentheil von Activa, Activhandel, Activität, s. d. P. ist das Eisen, es hat P.ität, wenn es durch starke Salpetersäure mit einer Oxydkruste bedeckt nicht weiter rostet. Paßkugeln heißen die Kanonenkugeln im Gegensatze zu den Kartätschen. Passo, ital., Schritt. Passow, Franz Ludw. Karl Friedr, geb. 1786 zu Ludwigsburg im Mecklenburgischen, gest. 1833 als Professor zu Breslau, berühmter Philologe, der Herausgeber einer ziemlichen Anzahl alter Schriftsteller, am bekanntesten jedoch durch sein „Handwörterbuch der griech. Sprache“. – Sein Sohn Wilhelm Arthur P., geb. 1814, Director des Gymnasiums zu Ratibor, ist literaturhistorischer Schriftsteller. Paßwan Oglu, geb. 1758 zu Widdin, empörte sich wegen der Hinrichtung seines Vaters, eines türk. Baschi, zog die Janitscharen in Serbien an sich, nahm 1797 Widdin u. zwang die Pforte ihn als Pascha von Widdin anzuerkennen; st. 1807. Passy, Hippolyte, geb. 1793, franz. Staatsmann, Doctrinär, war mehremal, jedoch nur immer kurze Zeit Minister, ist jetzt von dem öffentlichen Leben zurückgetreten. Pasta, Giuditta, geb. 1798 zu Soranno bei Mailand, von 1825–36 eine der berühmtesten Sängerinen, meistens in Paris oder London engagirt, lebt zu Mailand. Pastellmalerei, Malerei, wobei man

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/471>, abgerufen am 22.11.2024.