Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Nationalgarde und die Präsidentschaft des Depart.; allein 1792 wollte er Corsica unabhängig machen u. verband sich 1794 mit den Engländern, die ihn aber zur Vertreibung der Franzosen benutzten u. dann auf die Seite schoben. Er ging 1796 nach London und starb 1807 als engl. Pensionär.


Paolo, röm. Silbermünze, soviel als der Giulio; s. d.


Papa, ungar. Marktflecken im Comitat Vesprim, mit 13800 E., Gymnasium, 3 Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Synagoge, Spital mit barmherzigen Brüdern, Papier-, Steingutfabrikation, Weinbau.


Papa, s. Papst.


Papagai (Psittacus), artenreiche Vogelgattung aus der Ordnung der Paarzeher, mit viel Eigenthümlichem in Bildung, Bau und ganzem Wesen. Der Oberschnabel kurz, dick u. hackenförmig über den Unterschnabel herabgekrümmt, dieser nach oben gekrümmt; die Zunge dick, weich und fleischig, bei einigen mit einer Art Borstenkranz an der Spitze, und bei dem Rüsselpapagai eine steife, ausstreckbare Walze darstellend. Der zum Klettern eingerichteten Füße bedienen sie sich auch wie einer Hand als Greifwerkzeug; beim Klettern gebrauchen sie auch den Schnabel. Die Farben des Gefieders meist lebhaft und grell. Ihre Größe wechselt von der des Sperlings bis zur Größe des Raben. Die P.en sind die intelligentesten Vögel und besonders geschickt in Nachahmung der menschlichen Sprache, dabei listig und boshaft. Ihre Heimath sind die Tropenländer, jeder Welttheil hat gewisse ihm eigenthümliche Arten, Südamerika die Aras, Indien die Sorikets, Neuholland die Erdpapagaien, dieses und die ostind. Inseln die Kakadus. Die P.en nisten in Baumhöhlen, leben von süßen Früchten und Sämereien, gewöhnen sich in der Gefangenschaft aber an alles, selbst an Kaffe und Wein.


Papaver, lat., Mohn; Papaverin, im Opium entdeckte Pflanzenbase, s. Opium.


Pape, Joh. Georg Wilhelm, geb. 1807 zu Culm, gest. 1854 als Oberlehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; Hauptwerk: "Handwörterbuch der griech. Sprache", 4 Bde 2. Aufl., Braunschweig 1842-45.


Papebroek, Daniel, gelehrter Jesuit und Bollandist, geb. 1628 zu Antwerpen, gest. 1714, nachdem er 55 Jahre Mitarbeiter der Acta Sanctorum (s. d.) gewesen und den weitaus größern Theil der Monate März bis Juli ausschließlich geliefert hatte. Gerieth mit den Karmelitern in Fehde, weil er von ihrem Ursprung vom Propheten Elias nichts wissen wollte, u. durch ihren Einfluß geschah es, daß auch die span. Hof- und Staatsinquisition, keineswegs aber Rom, die 14 ersten Folianten des Werkes wegen angeblich ketzerischen Meinungen verwarf.


Papelitas, span. Papiercigarren.


Papenburg, hannöv. Marktflecken in der Landdrostei Osnabrück, mit der Ems durch einen Kanal verbunden, mit 4100 E., Schiffswerften, Segeltuchfabrikation, Ankerschmieden etc., bedeutendem Seehandel.


Papeterie, franz., Papier- u. Pappwaaren.


Papeto, röm. Rechnungsmünze = etwa 8 Sgr. = 231/3 kr.


Paphlagonien, kleinasiat. Land am Pontus, zwischen dem Halys und Parthenios, gebirgig, aber mit sehr fruchtbaren Ebenen. Die E. waren syr. Abkunft und stellten eine treffliche Reiterei, galten aber sonst als dumm und roh.


Paphos, im Alterthum 2 Städte auf Cypern; Altpaphos, unfern dem Meere gelegen, mit einem Tempel der Venus (paphische Göttin), berüchtigt durch Ueppigkeit, und Neupaphos, am Meere, ein Hafenplatz, durch Handel blühend.


Papias, St., vielleicht ein Schüler des Apostels Johannes, war um 118 n. Chr. Bischof von Hierapolis in Phrygien, soll den Martyrtod 163 zu Pergamus erlitten haben. Sammelte eifrig mündliche Ueberlieferungen über Leben u. Lehre Jesu u. gerieth durch buchstäbliche Auslegung von Schriftstellen auf Ansichten, die dem Chiliasmus (s. d.) später Vorschub leisteten. Gedächtnißtag 22. Febr. oder 17. Mai.


Papier, filzartiges, in dünner Plattform ausgearbeitetes Fabrikat, das zum

Nationalgarde und die Präsidentschaft des Depart.; allein 1792 wollte er Corsica unabhängig machen u. verband sich 1794 mit den Engländern, die ihn aber zur Vertreibung der Franzosen benutzten u. dann auf die Seite schoben. Er ging 1796 nach London und starb 1807 als engl. Pensionär.


Paolo, röm. Silbermünze, soviel als der Giulio; s. d.


Papa, ungar. Marktflecken im Comitat Vesprim, mit 13800 E., Gymnasium, 3 Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Synagoge, Spital mit barmherzigen Brüdern, Papier-, Steingutfabrikation, Weinbau.


Papa, s. Papst.


Papagai (Psittacus), artenreiche Vogelgattung aus der Ordnung der Paarzeher, mit viel Eigenthümlichem in Bildung, Bau und ganzem Wesen. Der Oberschnabel kurz, dick u. hackenförmig über den Unterschnabel herabgekrümmt, dieser nach oben gekrümmt; die Zunge dick, weich und fleischig, bei einigen mit einer Art Borstenkranz an der Spitze, und bei dem Rüsselpapagai eine steife, ausstreckbare Walze darstellend. Der zum Klettern eingerichteten Füße bedienen sie sich auch wie einer Hand als Greifwerkzeug; beim Klettern gebrauchen sie auch den Schnabel. Die Farben des Gefieders meist lebhaft und grell. Ihre Größe wechselt von der des Sperlings bis zur Größe des Raben. Die P.en sind die intelligentesten Vögel und besonders geschickt in Nachahmung der menschlichen Sprache, dabei listig und boshaft. Ihre Heimath sind die Tropenländer, jeder Welttheil hat gewisse ihm eigenthümliche Arten, Südamerika die Aras, Indien die Sorikets, Neuholland die Erdpapagaien, dieses und die ostind. Inseln die Kakadus. Die P.en nisten in Baumhöhlen, leben von süßen Früchten und Sämereien, gewöhnen sich in der Gefangenschaft aber an alles, selbst an Kaffe und Wein.


Papaver, lat., Mohn; Papaverin, im Opium entdeckte Pflanzenbase, s. Opium.


Pape, Joh. Georg Wilhelm, geb. 1807 zu Culm, gest. 1854 als Oberlehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; Hauptwerk: „Handwörterbuch der griech. Sprache“, 4 Bde 2. Aufl., Braunschweig 1842–45.


Papebroek, Daniel, gelehrter Jesuit und Bollandist, geb. 1628 zu Antwerpen, gest. 1714, nachdem er 55 Jahre Mitarbeiter der Acta Sanctorum (s. d.) gewesen und den weitaus größern Theil der Monate März bis Juli ausschließlich geliefert hatte. Gerieth mit den Karmelitern in Fehde, weil er von ihrem Ursprung vom Propheten Elias nichts wissen wollte, u. durch ihren Einfluß geschah es, daß auch die span. Hof- und Staatsinquisition, keineswegs aber Rom, die 14 ersten Folianten des Werkes wegen angeblich ketzerischen Meinungen verwarf.


Papelitas, span. Papiercigarren.


Papenburg, hannöv. Marktflecken in der Landdrostei Osnabrück, mit der Ems durch einen Kanal verbunden, mit 4100 E., Schiffswerften, Segeltuchfabrikation, Ankerschmieden etc., bedeutendem Seehandel.


Papeterie, franz., Papier- u. Pappwaaren.


Papeto, röm. Rechnungsmünze = etwa 8 Sgr. = 231/3 kr.


Paphlagonien, kleinasiat. Land am Pontus, zwischen dem Halys und Parthenios, gebirgig, aber mit sehr fruchtbaren Ebenen. Die E. waren syr. Abkunft und stellten eine treffliche Reiterei, galten aber sonst als dumm und roh.


Paphos, im Alterthum 2 Städte auf Cypern; Altpaphos, unfern dem Meere gelegen, mit einem Tempel der Venus (paphische Göttin), berüchtigt durch Ueppigkeit, und Neupaphos, am Meere, ein Hafenplatz, durch Handel blühend.


Papias, St., vielleicht ein Schüler des Apostels Johannes, war um 118 n. Chr. Bischof von Hierapolis in Phrygien, soll den Martyrtod 163 zu Pergamus erlitten haben. Sammelte eifrig mündliche Ueberlieferungen über Leben u. Lehre Jesu u. gerieth durch buchstäbliche Auslegung von Schriftstellen auf Ansichten, die dem Chiliasmus (s. d.) später Vorschub leisteten. Gedächtnißtag 22. Febr. oder 17. Mai.


Papier, filzartiges, in dünner Plattform ausgearbeitetes Fabrikat, das zum

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0453" n="452"/>
Nationalgarde und die Präsidentschaft des Depart.; allein 1792 wollte er Corsica unabhängig machen u. verband sich 1794 mit den Engländern, die ihn aber zur Vertreibung der Franzosen benutzten u. dann auf die Seite schoben. Er ging 1796 nach London und starb 1807 als engl. Pensionär.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Paolo</hi>, röm. Silbermünze, soviel als der Giulio; s. d.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papa</hi>, ungar. Marktflecken im Comitat Vesprim, mit 13800 E., Gymnasium, 3 Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Synagoge, Spital mit barmherzigen Brüdern, Papier-, Steingutfabrikation, Weinbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papa</hi>, s. Papst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papagai</hi><hi rendition="#i">(Psittacus)</hi>, artenreiche Vogelgattung aus der Ordnung der Paarzeher, mit viel Eigenthümlichem in Bildung, Bau und ganzem Wesen. Der Oberschnabel kurz, dick u. hackenförmig über den Unterschnabel herabgekrümmt, dieser nach oben gekrümmt; die Zunge dick, weich und fleischig, bei einigen mit einer Art Borstenkranz an der Spitze, und bei dem Rüsselpapagai eine steife, ausstreckbare Walze darstellend. Der zum Klettern eingerichteten Füße bedienen sie sich auch wie einer Hand als Greifwerkzeug; beim Klettern gebrauchen sie auch den Schnabel. Die Farben des Gefieders meist lebhaft und grell. Ihre Größe wechselt von der des Sperlings bis zur Größe des Raben. Die P.en sind die intelligentesten Vögel und besonders geschickt in Nachahmung der menschlichen Sprache, dabei listig und boshaft. Ihre Heimath sind die Tropenländer, jeder Welttheil hat gewisse ihm eigenthümliche Arten, Südamerika die Aras, Indien die Sorikets, Neuholland die Erdpapagaien, dieses und die ostind. Inseln die Kakadus. Die P.en nisten in Baumhöhlen, leben von süßen Früchten und Sämereien, gewöhnen sich in der Gefangenschaft aber an alles, selbst an Kaffe und Wein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papaver</hi>, lat., Mohn; <hi rendition="#g">Papaverin</hi>, im Opium entdeckte Pflanzenbase, s. Opium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Pape</hi>, Joh. Georg Wilhelm, geb. 1807 zu Culm, gest. 1854 als Oberlehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; Hauptwerk: &#x201E;Handwörterbuch der griech. Sprache&#x201C;, 4 Bde 2. Aufl., Braunschweig 1842&#x2013;45.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papebroek</hi>, Daniel, gelehrter Jesuit und Bollandist, geb. 1628 zu Antwerpen, gest. 1714, nachdem er 55 Jahre Mitarbeiter der <hi rendition="#i">Acta Sanctorum</hi> (s. d.) gewesen und den weitaus größern Theil der Monate März bis Juli ausschließlich geliefert hatte. Gerieth mit den Karmelitern in Fehde, weil er von ihrem Ursprung vom Propheten Elias nichts wissen wollte, u. durch ihren Einfluß geschah es, daß auch die span. Hof- und Staatsinquisition, keineswegs aber Rom, die 14 ersten Folianten des Werkes wegen angeblich ketzerischen Meinungen verwarf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papelitas</hi>, span. Papiercigarren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papenburg</hi>, hannöv. Marktflecken in der Landdrostei Osnabrück, mit der Ems durch einen Kanal verbunden, mit 4100 E., Schiffswerften, Segeltuchfabrikation, Ankerschmieden etc., bedeutendem Seehandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papeterie</hi>, franz., Papier- u. Pappwaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papeto</hi>, röm. Rechnungsmünze = etwa 8 Sgr. = 23<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> kr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Paphlagonien</hi>, kleinasiat. Land am Pontus, zwischen dem Halys und Parthenios, gebirgig, aber mit sehr fruchtbaren Ebenen. Die E. waren syr. Abkunft und stellten eine treffliche Reiterei, galten aber sonst als dumm und roh.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Paphos</hi>, im Alterthum 2 Städte auf Cypern; <hi rendition="#g">Altpaphos</hi>, unfern dem Meere gelegen, mit einem Tempel der Venus (paphische Göttin), berüchtigt durch Ueppigkeit, und <hi rendition="#g">Neupaphos</hi>, am Meere, ein Hafenplatz, durch Handel blühend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papias, St.</hi>, vielleicht ein Schüler des Apostels Johannes, war um 118 n. Chr. Bischof von Hierapolis in Phrygien, soll den Martyrtod 163 zu Pergamus erlitten haben. Sammelte eifrig mündliche Ueberlieferungen über Leben u. Lehre Jesu u. gerieth durch buchstäbliche Auslegung von Schriftstellen auf Ansichten, die dem Chiliasmus (s. d.) später Vorschub leisteten. Gedächtnißtag 22. Febr. oder 17. Mai.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Papier</hi>, filzartiges, in dünner Plattform ausgearbeitetes Fabrikat, das zum
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[452/0453] Nationalgarde und die Präsidentschaft des Depart.; allein 1792 wollte er Corsica unabhängig machen u. verband sich 1794 mit den Engländern, die ihn aber zur Vertreibung der Franzosen benutzten u. dann auf die Seite schoben. Er ging 1796 nach London und starb 1807 als engl. Pensionär. Paolo, röm. Silbermünze, soviel als der Giulio; s. d. Papa, ungar. Marktflecken im Comitat Vesprim, mit 13800 E., Gymnasium, 3 Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Synagoge, Spital mit barmherzigen Brüdern, Papier-, Steingutfabrikation, Weinbau. Papa, s. Papst. Papagai (Psittacus), artenreiche Vogelgattung aus der Ordnung der Paarzeher, mit viel Eigenthümlichem in Bildung, Bau und ganzem Wesen. Der Oberschnabel kurz, dick u. hackenförmig über den Unterschnabel herabgekrümmt, dieser nach oben gekrümmt; die Zunge dick, weich und fleischig, bei einigen mit einer Art Borstenkranz an der Spitze, und bei dem Rüsselpapagai eine steife, ausstreckbare Walze darstellend. Der zum Klettern eingerichteten Füße bedienen sie sich auch wie einer Hand als Greifwerkzeug; beim Klettern gebrauchen sie auch den Schnabel. Die Farben des Gefieders meist lebhaft und grell. Ihre Größe wechselt von der des Sperlings bis zur Größe des Raben. Die P.en sind die intelligentesten Vögel und besonders geschickt in Nachahmung der menschlichen Sprache, dabei listig und boshaft. Ihre Heimath sind die Tropenländer, jeder Welttheil hat gewisse ihm eigenthümliche Arten, Südamerika die Aras, Indien die Sorikets, Neuholland die Erdpapagaien, dieses und die ostind. Inseln die Kakadus. Die P.en nisten in Baumhöhlen, leben von süßen Früchten und Sämereien, gewöhnen sich in der Gefangenschaft aber an alles, selbst an Kaffe und Wein. Papaver, lat., Mohn; Papaverin, im Opium entdeckte Pflanzenbase, s. Opium. Pape, Joh. Georg Wilhelm, geb. 1807 zu Culm, gest. 1854 als Oberlehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; Hauptwerk: „Handwörterbuch der griech. Sprache“, 4 Bde 2. Aufl., Braunschweig 1842–45. Papebroek, Daniel, gelehrter Jesuit und Bollandist, geb. 1628 zu Antwerpen, gest. 1714, nachdem er 55 Jahre Mitarbeiter der Acta Sanctorum (s. d.) gewesen und den weitaus größern Theil der Monate März bis Juli ausschließlich geliefert hatte. Gerieth mit den Karmelitern in Fehde, weil er von ihrem Ursprung vom Propheten Elias nichts wissen wollte, u. durch ihren Einfluß geschah es, daß auch die span. Hof- und Staatsinquisition, keineswegs aber Rom, die 14 ersten Folianten des Werkes wegen angeblich ketzerischen Meinungen verwarf. Papelitas, span. Papiercigarren. Papenburg, hannöv. Marktflecken in der Landdrostei Osnabrück, mit der Ems durch einen Kanal verbunden, mit 4100 E., Schiffswerften, Segeltuchfabrikation, Ankerschmieden etc., bedeutendem Seehandel. Papeterie, franz., Papier- u. Pappwaaren. Papeto, röm. Rechnungsmünze = etwa 8 Sgr. = 231/3 kr. Paphlagonien, kleinasiat. Land am Pontus, zwischen dem Halys und Parthenios, gebirgig, aber mit sehr fruchtbaren Ebenen. Die E. waren syr. Abkunft und stellten eine treffliche Reiterei, galten aber sonst als dumm und roh. Paphos, im Alterthum 2 Städte auf Cypern; Altpaphos, unfern dem Meere gelegen, mit einem Tempel der Venus (paphische Göttin), berüchtigt durch Ueppigkeit, und Neupaphos, am Meere, ein Hafenplatz, durch Handel blühend. Papias, St., vielleicht ein Schüler des Apostels Johannes, war um 118 n. Chr. Bischof von Hierapolis in Phrygien, soll den Martyrtod 163 zu Pergamus erlitten haben. Sammelte eifrig mündliche Ueberlieferungen über Leben u. Lehre Jesu u. gerieth durch buchstäbliche Auslegung von Schriftstellen auf Ansichten, die dem Chiliasmus (s. d.) später Vorschub leisteten. Gedächtnißtag 22. Febr. oder 17. Mai. Papier, filzartiges, in dünner Plattform ausgearbeitetes Fabrikat, das zum

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/453
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/453>, abgerufen am 25.11.2024.