Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Palla, lat., das bis über die Füße reichende Obergewand der röm. Frauen. Palladio, Andrea, einer der größten Architekten, geb. 1518 zu Vicenza, bildete sich in Rom, ward Baumeister der Republik Venedig und st. 1580. Durch sein Studium der altröm. Bauwerke ward er der Gründer einer neuen classischen Baukunst. Die meisten seiner Bauten hat seine Vaterstadt. P. war auch bedeutend als Schriftsteller seines Fachs (Oeuvres completes, herausg. von Chapuis und Beugnot, Paris 1827). Palladium, Metall von der Farbe des Platins, nur etwas dunkler; ist sehr dehnbar und besitzt ein spec. Gew. von 11,04. Es wurde 1803 von Wollaston entdeckt und untersucht; kommt gediegen in Körnern, mit Körnern brasilischer u. uralischer Platinerze gemengt vor. Palladium, myth., Bild der Pallas, dessen Besitz Troja uneinnehmbar machen sollte, wurde von Odysseus geraubt; schützendes Heiligthum, Schutz. Palladius, Rutilius Taurus Aemilianus, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. n. Chr., schrieb: "De re rustica", zuletzt herausgegeben von Schneider in den "Scriptores rei rusticae" Lpz. 1795. - P., Bischof von Hellenopolis in Bythinien, im 5. Jahrh., schrieb "an Lausus" die "Historia Lausiaca" für die Geschichte des Mönchthums in seiner frühesten Gestalt sehr wichtig. Pallas, griech. Beiname der Athene, s. Minerva; Name eines 1802 von Olbers entdeckten Planeten. Pallas, Peter Simon, geb. 1741 zu Berlin, Arzt daselbst 1768, wurde von Katharina II. nach Rußland berufen, berühmt durch seine Reisen im ganzen russ. Reiche, seine Beobachtungen über alle Zweige der Naturwissenschaften, des Völkerlebens, der Sprache etc.; kehrte später aus Rußland, wo Katharina ihm große Güter geschenkt hatte, zurück u. st. 1811 zu Berlin. Palliativ (vom lat. pallium, Mantel, Hülle), das, was ein Uebel oder Leiden mildert, gleichsam verhüllt, ohne es ganz zu heben. Daher P.a oder P.mittel in der Heilkunde = Linderungsmittel, wozu hauptsächlich Narcotika u. Naphthen verwendet werden. Pallium, lat., Mantel; erzbischöfliches p., besondere Auszeichnung der Erzbischöfe, eine weißwollene mit Kreuzen durchwirkte Binde, welche ringförmig die Schultern umgibt, und von welcher 2 Bänder, vorn und hinten, herabhängen; von den 4 eingewirkten Kreuzen befinden sich 2 auf diesen Bändern. Das p. ist das Zeichen, daß der Erzbischof anerkennt, er habe seinen Antheil an den Primatialrechten nur durch den Papst und sei demselben unterworfen. Deßhalb muß er dasselbe vom Papst als eine Gnade erbitten und ist so lange nur ein Electus d. h. Erwählter u. darf keine Pontificalhandlung vornehmen, bis er das p. erhalten hat. Auch ist das p. für ihn immer nur eine persönliche Ehre und nur für die Eine bestimmte Kirche seines erzbischöflichen Titels, weßhalb er dasselbe auch nur in seiner Kirchenprovinz und zwar an gewissen Tagen und hohen Festen gebrauchen darf und bei etwaiger Versetzung an eine andere Kirche dasselbe von neuem erbitten muß. Der Betrag der Palliengelder, d. h. der Taxe, welche für Verleihung eines p. bezahlt werden muß, wird nach den Einkünften der betreffenden Diöcese bemessen; es versteht sich von selbst, daß die Palliengelder sich manchmal auf ziemlich hohe Summen beliefen, als Revolutionen und Säcularisationen mit den Kirchengütern noch nicht aufgeräumt hatten. Palm, (vom lat. palma, die flache Hand); Längenmaß zur Bestimmung der Rundung der Schiffsmasten, in Hamburg = 421/3, in den Niederlanden = 42, in Norwegen = 393/5 Par. Linien. Palma, Längenmaß, auf Malta = 115,28, auf Majorca und Minorca = 951/13 Par. Lin. Palmo, ital., span., port., brasil. Längenmaß; der ital. etwa 110 Par. Lin.; der port. und brasil. = 96,37, der port. P. de Craveiro = 97. 27 Par. Lin.; der span. P. mayor = 93,97, der P. menor = 311/3 Par. Lin. Palm , Joh. Phil., geb. 1766 zu Schorndorf, Buchhändler in Nürnberg, verbreitete 1806 eine gegen Napoleon feindselige polit. Flugschrift ("Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung") im Rücken der franz. Armee, wurde verhastet Palla, lat., das bis über die Füße reichende Obergewand der röm. Frauen. Palladio, Andrea, einer der größten Architekten, geb. 1518 zu Vicenza, bildete sich in Rom, ward Baumeister der Republik Venedig und st. 1580. Durch sein Studium der altröm. Bauwerke ward er der Gründer einer neuen classischen Baukunst. Die meisten seiner Bauten hat seine Vaterstadt. P. war auch bedeutend als Schriftsteller seines Fachs (Oeuvres complètes, herausg. von Chapuis und Beugnot, Paris 1827). Palladium, Metall von der Farbe des Platins, nur etwas dunkler; ist sehr dehnbar und besitzt ein spec. Gew. von 11,04. Es wurde 1803 von Wollaston entdeckt und untersucht; kommt gediegen in Körnern, mit Körnern brasilischer u. uralischer Platinerze gemengt vor. Palladium, myth., Bild der Pallas, dessen Besitz Troja uneinnehmbar machen sollte, wurde von Odysseus geraubt; schützendes Heiligthum, Schutz. Palladius, Rutilius Taurus Aemilianus, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. n. Chr., schrieb: „De re rustica“, zuletzt herausgegeben von Schneider in den „Scriptores rei rusticae“ Lpz. 1795. – P., Bischof von Hellenopolis in Bythinien, im 5. Jahrh., schrieb „an Lausus“ die „Historia Lausiaca“ für die Geschichte des Mönchthums in seiner frühesten Gestalt sehr wichtig. Pallas, griech. Beiname der Athene, s. Minerva; Name eines 1802 von Olbers entdeckten Planeten. Pallas, Peter Simon, geb. 1741 zu Berlin, Arzt daselbst 1768, wurde von Katharina II. nach Rußland berufen, berühmt durch seine Reisen im ganzen russ. Reiche, seine Beobachtungen über alle Zweige der Naturwissenschaften, des Völkerlebens, der Sprache etc.; kehrte später aus Rußland, wo Katharina ihm große Güter geschenkt hatte, zurück u. st. 1811 zu Berlin. Palliativ (vom lat. pallium, Mantel, Hülle), das, was ein Uebel oder Leiden mildert, gleichsam verhüllt, ohne es ganz zu heben. Daher P.a oder P.mittel in der Heilkunde = Linderungsmittel, wozu hauptsächlich Narcotika u. Naphthen verwendet werden. Pallium, lat., Mantel; erzbischöfliches p., besondere Auszeichnung der Erzbischöfe, eine weißwollene mit Kreuzen durchwirkte Binde, welche ringförmig die Schultern umgibt, und von welcher 2 Bänder, vorn und hinten, herabhängen; von den 4 eingewirkten Kreuzen befinden sich 2 auf diesen Bändern. Das p. ist das Zeichen, daß der Erzbischof anerkennt, er habe seinen Antheil an den Primatialrechten nur durch den Papst und sei demselben unterworfen. Deßhalb muß er dasselbe vom Papst als eine Gnade erbitten und ist so lange nur ein Electus d. h. Erwählter u. darf keine Pontificalhandlung vornehmen, bis er das p. erhalten hat. Auch ist das p. für ihn immer nur eine persönliche Ehre und nur für die Eine bestimmte Kirche seines erzbischöflichen Titels, weßhalb er dasselbe auch nur in seiner Kirchenprovinz und zwar an gewissen Tagen und hohen Festen gebrauchen darf und bei etwaiger Versetzung an eine andere Kirche dasselbe von neuem erbitten muß. Der Betrag der Palliengelder, d. h. der Taxe, welche für Verleihung eines p. bezahlt werden muß, wird nach den Einkünften der betreffenden Diöcese bemessen; es versteht sich von selbst, daß die Palliengelder sich manchmal auf ziemlich hohe Summen beliefen, als Revolutionen und Säcularisationen mit den Kirchengütern noch nicht aufgeräumt hatten. Palm, (vom lat. palma, die flache Hand); Längenmaß zur Bestimmung der Rundung der Schiffsmasten, in Hamburg = 421/3, in den Niederlanden = 42, in Norwegen = 393/5 Par. Linien. Palma, Längenmaß, auf Malta = 115,28, auf Majorca und Minorca = 951/13 Par. Lin. Palmo, ital., span., port., brasil. Längenmaß; der ital. etwa 110 Par. Lin.; der port. und brasil. = 96,37, der port. P. de Craveiro = 97. 27 Par. Lin.; der span. P. mayor = 93,97, der P. menor = 311/3 Par. Lin. Palm , Joh. Phil., geb. 1766 zu Schorndorf, Buchhändler in Nürnberg, verbreitete 1806 eine gegen Napoleon feindselige polit. Flugschrift („Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“) im Rücken der franz. Armee, wurde verhastet <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0446" n="445"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palla</hi>, lat., das bis über die Füße reichende Obergewand der röm. Frauen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palladio</hi>, Andrea, einer der größten Architekten, geb. 1518 zu Vicenza, bildete sich in Rom, ward Baumeister der Republik Venedig und st. 1580. Durch sein Studium der altröm. Bauwerke ward er der Gründer einer neuen classischen Baukunst. Die meisten seiner Bauten hat seine Vaterstadt. P. war auch bedeutend als Schriftsteller seines Fachs (<hi rendition="#i">Oeuvres complètes</hi>, herausg. von Chapuis und Beugnot, Paris 1827).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palladium</hi>, Metall von der Farbe des Platins, nur etwas dunkler; ist sehr dehnbar und besitzt ein spec. Gew. von 11,04. Es wurde 1803 von Wollaston entdeckt und untersucht; kommt gediegen in Körnern, mit Körnern brasilischer u. uralischer Platinerze gemengt vor.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palladium</hi>, myth., Bild der Pallas, dessen Besitz Troja uneinnehmbar machen sollte, wurde von Odysseus geraubt; schützendes Heiligthum, Schutz.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palladius</hi>, Rutilius Taurus Aemilianus, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. n. Chr., schrieb: „<hi rendition="#i">De re rustica</hi>“, zuletzt herausgegeben von Schneider in den „<hi rendition="#i">Scriptores rei rusticae</hi>“ Lpz. 1795. – P., Bischof von Hellenopolis in Bythinien, im 5. Jahrh., schrieb „an Lausus“ die „<hi rendition="#i">Historia Lausiaca</hi>“ für die Geschichte des Mönchthums in seiner frühesten Gestalt sehr wichtig.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pallas</hi>, griech. Beiname der Athene, s. Minerva; Name eines 1802 von Olbers entdeckten Planeten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pallas</hi>, Peter Simon, geb. 1741 zu Berlin, Arzt daselbst 1768, wurde von Katharina II. nach Rußland berufen, berühmt durch seine Reisen im ganzen russ. Reiche, seine Beobachtungen über alle Zweige der Naturwissenschaften, des Völkerlebens, der Sprache etc.; kehrte später aus Rußland, wo Katharina ihm große Güter geschenkt hatte, zurück u. st. 1811 zu Berlin.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palliativ</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">pallium,</hi> Mantel, Hülle), das, was ein Uebel oder Leiden mildert, gleichsam verhüllt, ohne es ganz zu heben. Daher P.a oder P.<hi rendition="#g">mittel</hi> in der Heilkunde = Linderungsmittel, wozu hauptsächlich Narcotika u. Naphthen verwendet werden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Pallium</hi>, lat., Mantel; <hi rendition="#g">erzbischöfliches</hi><hi rendition="#i">p.</hi>, besondere Auszeichnung der Erzbischöfe, eine weißwollene mit Kreuzen durchwirkte Binde, welche ringförmig die Schultern umgibt, und von welcher 2 Bänder, vorn und hinten, herabhängen; von den 4 eingewirkten Kreuzen befinden sich 2 auf diesen Bändern. Das <hi rendition="#i">p.</hi> ist das Zeichen, daß der Erzbischof anerkennt, er habe seinen Antheil an den Primatialrechten nur durch den Papst und sei demselben unterworfen. Deßhalb muß er dasselbe vom Papst als eine Gnade erbitten und ist so lange nur ein <hi rendition="#i">Electus</hi> d. h. Erwählter u. darf keine Pontificalhandlung vornehmen, bis er das <hi rendition="#i">p.</hi> erhalten hat. Auch ist das <hi rendition="#i">p.</hi> für ihn immer nur eine persönliche Ehre und nur für die Eine bestimmte Kirche seines erzbischöflichen Titels, weßhalb er dasselbe auch nur in seiner Kirchenprovinz und zwar an gewissen Tagen und hohen Festen gebrauchen darf und bei etwaiger Versetzung an eine andere Kirche dasselbe von neuem erbitten muß. Der Betrag der <hi rendition="#g">Palliengelder</hi>, d. h. der Taxe, welche für Verleihung eines <hi rendition="#i">p.</hi> bezahlt werden muß, wird nach den Einkünften der betreffenden Diöcese bemessen; es versteht sich von selbst, daß die Palliengelder sich manchmal auf ziemlich hohe Summen beliefen, als Revolutionen und Säcularisationen mit den Kirchengütern noch nicht aufgeräumt hatten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palm</hi>, (vom lat. <hi rendition="#i">palma</hi>, die flache Hand); Längenmaß zur Bestimmung der Rundung der Schiffsmasten, in Hamburg = 42<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi>, in den Niederlanden = 42, in Norwegen = 39<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> Par. Linien. <hi rendition="#g">Palma</hi>, Längenmaß, auf Malta = 115,28, auf Majorca und Minorca = 95<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">13</hi> Par. Lin. <hi rendition="#g">Palmo</hi>, ital., span., port., brasil. Längenmaß; der ital. etwa 110 Par. Lin.; der port. und brasil. = 96,37, der port. <hi rendition="#i">P. de Craveiro =</hi> 97. 27 Par. Lin.; der span. <hi rendition="#i">P. mayor =</hi> 93,97, der <hi rendition="#i">P. menor =</hi> 31<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> Par. Lin.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Palm</hi> , Joh. Phil., geb. 1766 zu Schorndorf, Buchhändler in Nürnberg, verbreitete 1806 eine gegen Napoleon feindselige polit. Flugschrift („Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“) im Rücken der franz. Armee, wurde verhastet </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [445/0446]
Palla, lat., das bis über die Füße reichende Obergewand der röm. Frauen.
Palladio, Andrea, einer der größten Architekten, geb. 1518 zu Vicenza, bildete sich in Rom, ward Baumeister der Republik Venedig und st. 1580. Durch sein Studium der altröm. Bauwerke ward er der Gründer einer neuen classischen Baukunst. Die meisten seiner Bauten hat seine Vaterstadt. P. war auch bedeutend als Schriftsteller seines Fachs (Oeuvres complètes, herausg. von Chapuis und Beugnot, Paris 1827).
Palladium, Metall von der Farbe des Platins, nur etwas dunkler; ist sehr dehnbar und besitzt ein spec. Gew. von 11,04. Es wurde 1803 von Wollaston entdeckt und untersucht; kommt gediegen in Körnern, mit Körnern brasilischer u. uralischer Platinerze gemengt vor.
Palladium, myth., Bild der Pallas, dessen Besitz Troja uneinnehmbar machen sollte, wurde von Odysseus geraubt; schützendes Heiligthum, Schutz.
Palladius, Rutilius Taurus Aemilianus, röm. Schriftsteller aus dem 4. Jahrh. n. Chr., schrieb: „De re rustica“, zuletzt herausgegeben von Schneider in den „Scriptores rei rusticae“ Lpz. 1795. – P., Bischof von Hellenopolis in Bythinien, im 5. Jahrh., schrieb „an Lausus“ die „Historia Lausiaca“ für die Geschichte des Mönchthums in seiner frühesten Gestalt sehr wichtig.
Pallas, griech. Beiname der Athene, s. Minerva; Name eines 1802 von Olbers entdeckten Planeten.
Pallas, Peter Simon, geb. 1741 zu Berlin, Arzt daselbst 1768, wurde von Katharina II. nach Rußland berufen, berühmt durch seine Reisen im ganzen russ. Reiche, seine Beobachtungen über alle Zweige der Naturwissenschaften, des Völkerlebens, der Sprache etc.; kehrte später aus Rußland, wo Katharina ihm große Güter geschenkt hatte, zurück u. st. 1811 zu Berlin.
Palliativ (vom lat. pallium, Mantel, Hülle), das, was ein Uebel oder Leiden mildert, gleichsam verhüllt, ohne es ganz zu heben. Daher P.a oder P.mittel in der Heilkunde = Linderungsmittel, wozu hauptsächlich Narcotika u. Naphthen verwendet werden.
Pallium, lat., Mantel; erzbischöfliches p., besondere Auszeichnung der Erzbischöfe, eine weißwollene mit Kreuzen durchwirkte Binde, welche ringförmig die Schultern umgibt, und von welcher 2 Bänder, vorn und hinten, herabhängen; von den 4 eingewirkten Kreuzen befinden sich 2 auf diesen Bändern. Das p. ist das Zeichen, daß der Erzbischof anerkennt, er habe seinen Antheil an den Primatialrechten nur durch den Papst und sei demselben unterworfen. Deßhalb muß er dasselbe vom Papst als eine Gnade erbitten und ist so lange nur ein Electus d. h. Erwählter u. darf keine Pontificalhandlung vornehmen, bis er das p. erhalten hat. Auch ist das p. für ihn immer nur eine persönliche Ehre und nur für die Eine bestimmte Kirche seines erzbischöflichen Titels, weßhalb er dasselbe auch nur in seiner Kirchenprovinz und zwar an gewissen Tagen und hohen Festen gebrauchen darf und bei etwaiger Versetzung an eine andere Kirche dasselbe von neuem erbitten muß. Der Betrag der Palliengelder, d. h. der Taxe, welche für Verleihung eines p. bezahlt werden muß, wird nach den Einkünften der betreffenden Diöcese bemessen; es versteht sich von selbst, daß die Palliengelder sich manchmal auf ziemlich hohe Summen beliefen, als Revolutionen und Säcularisationen mit den Kirchengütern noch nicht aufgeräumt hatten.
Palm, (vom lat. palma, die flache Hand); Längenmaß zur Bestimmung der Rundung der Schiffsmasten, in Hamburg = 421/3, in den Niederlanden = 42, in Norwegen = 393/5 Par. Linien. Palma, Längenmaß, auf Malta = 115,28, auf Majorca und Minorca = 951/13 Par. Lin. Palmo, ital., span., port., brasil. Längenmaß; der ital. etwa 110 Par. Lin.; der port. und brasil. = 96,37, der port. P. de Craveiro = 97. 27 Par. Lin.; der span. P. mayor = 93,97, der P. menor = 311/3 Par. Lin.
Palm , Joh. Phil., geb. 1766 zu Schorndorf, Buchhändler in Nürnberg, verbreitete 1806 eine gegen Napoleon feindselige polit. Flugschrift („Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“) im Rücken der franz. Armee, wurde verhastet
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |