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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Möbeln, wichtigem Handel. Der besuchteste Punkt in der herrlichen Umgegend ist der Monte Pellegrino, mit einem Wege auf Bogen und Pfeilern zum Kloster der hl. Rosalia, der Patronin der Stadt, deren Fest am 2. Juli begangen wird.


Pales, altital. Hirtengöttin, deren Fest am 20. April gefeiert wurde.


Palestrina, s. Präneste.


Palestrina, Pierluigi da, auch il Prenestino genannt, der größte Kirchencomponist der alten röm. Schule, geb. 1524 zu P., war bis 1540 Chorknabe in Rom, studierte später den Contrapunkt unter Goudimel, wurde 1555 Sänger an der päpstlichen Kapelle, 1561 Kapellmeister an der Kirche Maria Maggiore, 1571 an der Peterskirche; st. 1594. P. ist der Reformator der damals sehr ausgearteten Kirchenmusik, ernst, erhaben u. einfach in seinem Styl. Besonders berühmt sind seine Messen, ein Stabat mater und die Improperien, die noch immer an hohen Festen in Rom aufgeführt werden. Nur wenige seiner Werke sind gedruckt, die meisten bewahrt das Archiv der Peterskirche im Manuscript.


Palette, frz., die dünne ovale Malerscheibe, worauf die Farben gesetzt und gemischt werden.


Palffy von Erdöd, fürstl. und gräfliches Geschlecht in Ungarn, von Konrad von Altenburg (1028) abstammend, gegenwärtig in 2 Hauptlinien; von der älteren ist 1 Linie fürstlich, 2 sind gräflich; die jüngere ist gräflich. Historisch merkwürdig sind: Nikolaus, geb. 1546, gest. 1600, neben Nadasdy und Zrinyi durch Treue und Kriegstüchtigkeit ausgezeichnet, erhielt für seine Dienste die Grafenwürde. - P., Johann, geb. 1663, Feldmarschall und Palatin von Ungarn, schlug die ungarischen Rebellen, zeichnete sich gegen Türken u. Franzosen aus, st. 1751. - Paul Karl, Sohn des Vorigen, geb. 1697, ward frühe Soldat, 1739 Feldmarschallieutenant, st. 1774.


Palffy, Albert, geb. 1813 zu Großwardein, Novellist, zur Revolutionszeit publicistischer Agitator (Novellen, 2 Bde., Pesth 1850).


Palgat, ostind. Längenmaß = 111/4 Par. Linien.


Pali (d. h. Maßstab), ein Dialekt der Sanskritsprache, erlosch durch die Vernichtung der Buddhisten in Vorderindien, hat sich aber als heilige Sprache der Buddhisten auf Ceylon und Hinterindien erhalten. Ueber das P. haben wir Arbeiten von Spiegel, Lassen, Burnouf.


Palikaren, die unregelmäßigen albanes. od. griech. Fußsoldaten, mit langer Flinte, 2 Pistolen u. Handschar bewaffnet.


Palilogie, griech.-deutsch, die nachdrucksvolle Wiederholung eines Wortes oder Gedankens zu Anfang eines neuen Satzes.


Palimpsesten (codices rescripti), alte Pergamenthandschriften, auf denen die ursprüngliche Schrift abgewaschen oder abgeschabt u. das Pergament mit Bimsstein geglättet wurde, um eine neue Schrift aufzutragen. Die ältere Schrift ist theils noch lesbar, theils wird sie durch chemische Mittel wieder lesbar, so daß einzelne Werke alter Schriftsteller etc. wenigstens theilweise wiederhergestellt wurden.


Palindromie, Rückkehr, Rückfall, besonders bei Krankheiten.


Palindromon, Palindrom, Vers od. Zeile, die rückwärts gelesen dieselben Worte ergibt; auch Worträthsel, indem dasselbe Wort vorwärts oder rückwärts gelesen einen andern Sinn gibt (Gras - Sarg).


Palingenesie, Wiedergeburt; die Metamorphose der Insekten.


Palinodie, poetischer Widerruf einer Schmähung.


Palinurus, myth. Steuermann des Aeneas, nach dem das Palinurische Vorgebirge in Lucanien genannt sein soll.


Palissaden, 8-12'' dicke, 6-8' lange, oben zugespitzte Pfähle in einer Reihe aufgestellt, um Schanzen etc. zu decken.


Palissanderholz, Holz eines brasil. Baums, braunrothviolett, von angenehmem Geruch, zu seinen Tischlerarbeiten benutzt.


Palissot de Montenoy (Palisso dö Mongtnoa), Charles, geb. 1730 zu Nancy, gest. 1814 als Vorsteher der Mazarinschen Bibliothek, Theaterdichter, durch kleine und leichte Stücke bei dem Publikum beliebt, machte die Encyclopädisten lächerlich.

Möbeln, wichtigem Handel. Der besuchteste Punkt in der herrlichen Umgegend ist der Monte Pellegrino, mit einem Wege auf Bogen und Pfeilern zum Kloster der hl. Rosalia, der Patronin der Stadt, deren Fest am 2. Juli begangen wird.


Pales, altital. Hirtengöttin, deren Fest am 20. April gefeiert wurde.


Palestrina, s. Präneste.


Palestrina, Pierluigi da, auch il Prenestino genannt, der größte Kirchencomponist der alten röm. Schule, geb. 1524 zu P., war bis 1540 Chorknabe in Rom, studierte später den Contrapunkt unter Goudimel, wurde 1555 Sänger an der päpstlichen Kapelle, 1561 Kapellmeister an der Kirche Maria Maggiore, 1571 an der Peterskirche; st. 1594. P. ist der Reformator der damals sehr ausgearteten Kirchenmusik, ernst, erhaben u. einfach in seinem Styl. Besonders berühmt sind seine Messen, ein Stabat mater und die Improperien, die noch immer an hohen Festen in Rom aufgeführt werden. Nur wenige seiner Werke sind gedruckt, die meisten bewahrt das Archiv der Peterskirche im Manuscript.


Palette, frz., die dünne ovale Malerscheibe, worauf die Farben gesetzt und gemischt werden.


Palffy von Erdöd, fürstl. und gräfliches Geschlecht in Ungarn, von Konrad von Altenburg (1028) abstammend, gegenwärtig in 2 Hauptlinien; von der älteren ist 1 Linie fürstlich, 2 sind gräflich; die jüngere ist gräflich. Historisch merkwürdig sind: Nikolaus, geb. 1546, gest. 1600, neben Nadasdy und Zrinyi durch Treue und Kriegstüchtigkeit ausgezeichnet, erhielt für seine Dienste die Grafenwürde. – P., Johann, geb. 1663, Feldmarschall und Palatin von Ungarn, schlug die ungarischen Rebellen, zeichnete sich gegen Türken u. Franzosen aus, st. 1751. – Paul Karl, Sohn des Vorigen, geb. 1697, ward frühe Soldat, 1739 Feldmarschallieutenant, st. 1774.


Palffy, Albert, geb. 1813 zu Großwardein, Novellist, zur Revolutionszeit publicistischer Agitator (Novellen, 2 Bde., Pesth 1850).


Palgat, ostind. Längenmaß = 111/4 Par. Linien.


Pâli (d. h. Maßstab), ein Dialekt der Sanskritsprache, erlosch durch die Vernichtung der Buddhisten in Vorderindien, hat sich aber als heilige Sprache der Buddhisten auf Ceylon und Hinterindien erhalten. Ueber das P. haben wir Arbeiten von Spiegel, Lassen, Burnouf.


Palikaren, die unregelmäßigen albanes. od. griech. Fußsoldaten, mit langer Flinte, 2 Pistolen u. Handschar bewaffnet.


Palilogie, griech.-deutsch, die nachdrucksvolle Wiederholung eines Wortes oder Gedankens zu Anfang eines neuen Satzes.


Palimpsesten (codices rescripti), alte Pergamenthandschriften, auf denen die ursprüngliche Schrift abgewaschen oder abgeschabt u. das Pergament mit Bimsstein geglättet wurde, um eine neue Schrift aufzutragen. Die ältere Schrift ist theils noch lesbar, theils wird sie durch chemische Mittel wieder lesbar, so daß einzelne Werke alter Schriftsteller etc. wenigstens theilweise wiederhergestellt wurden.


Palindromie, Rückkehr, Rückfall, besonders bei Krankheiten.


Palindromon, Palindrom, Vers od. Zeile, die rückwärts gelesen dieselben Worte ergibt; auch Worträthsel, indem dasselbe Wort vorwärts oder rückwärts gelesen einen andern Sinn gibt (Gras – Sarg).


Palingenesie, Wiedergeburt; die Metamorphose der Insekten.


Palinodie, poetischer Widerruf einer Schmähung.


Palinurus, myth. Steuermann des Aeneas, nach dem das Palinurische Vorgebirge in Lucanien genannt sein soll.


Palissaden, 8–12'' dicke, 6–8' lange, oben zugespitzte Pfähle in einer Reihe aufgestellt, um Schanzen etc. zu decken.


Palissanderholz, Holz eines brasil. Baums, braunrothviolett, von angenehmem Geruch, zu seinen Tischlerarbeiten benutzt.


Palissot de Montenoy (Palisso dö Mongtnoa), Charles, geb. 1730 zu Nancy, gest. 1814 als Vorsteher der Mazarinschen Bibliothek, Theaterdichter, durch kleine und leichte Stücke bei dem Publikum beliebt, machte die Encyclopädisten lächerlich.

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[444/0445] Möbeln, wichtigem Handel. Der besuchteste Punkt in der herrlichen Umgegend ist der Monte Pellegrino, mit einem Wege auf Bogen und Pfeilern zum Kloster der hl. Rosalia, der Patronin der Stadt, deren Fest am 2. Juli begangen wird. Pales, altital. Hirtengöttin, deren Fest am 20. April gefeiert wurde. Palestrina, s. Präneste. Palestrina, Pierluigi da, auch il Prenestino genannt, der größte Kirchencomponist der alten röm. Schule, geb. 1524 zu P., war bis 1540 Chorknabe in Rom, studierte später den Contrapunkt unter Goudimel, wurde 1555 Sänger an der päpstlichen Kapelle, 1561 Kapellmeister an der Kirche Maria Maggiore, 1571 an der Peterskirche; st. 1594. P. ist der Reformator der damals sehr ausgearteten Kirchenmusik, ernst, erhaben u. einfach in seinem Styl. Besonders berühmt sind seine Messen, ein Stabat mater und die Improperien, die noch immer an hohen Festen in Rom aufgeführt werden. Nur wenige seiner Werke sind gedruckt, die meisten bewahrt das Archiv der Peterskirche im Manuscript. Palette, frz., die dünne ovale Malerscheibe, worauf die Farben gesetzt und gemischt werden. Palffy von Erdöd, fürstl. und gräfliches Geschlecht in Ungarn, von Konrad von Altenburg (1028) abstammend, gegenwärtig in 2 Hauptlinien; von der älteren ist 1 Linie fürstlich, 2 sind gräflich; die jüngere ist gräflich. Historisch merkwürdig sind: Nikolaus, geb. 1546, gest. 1600, neben Nadasdy und Zrinyi durch Treue und Kriegstüchtigkeit ausgezeichnet, erhielt für seine Dienste die Grafenwürde. – P., Johann, geb. 1663, Feldmarschall und Palatin von Ungarn, schlug die ungarischen Rebellen, zeichnete sich gegen Türken u. Franzosen aus, st. 1751. – Paul Karl, Sohn des Vorigen, geb. 1697, ward frühe Soldat, 1739 Feldmarschallieutenant, st. 1774. Palffy, Albert, geb. 1813 zu Großwardein, Novellist, zur Revolutionszeit publicistischer Agitator (Novellen, 2 Bde., Pesth 1850). Palgat, ostind. Längenmaß = 111/4 Par. Linien. Pâli (d. h. Maßstab), ein Dialekt der Sanskritsprache, erlosch durch die Vernichtung der Buddhisten in Vorderindien, hat sich aber als heilige Sprache der Buddhisten auf Ceylon und Hinterindien erhalten. Ueber das P. haben wir Arbeiten von Spiegel, Lassen, Burnouf. Palikaren, die unregelmäßigen albanes. od. griech. Fußsoldaten, mit langer Flinte, 2 Pistolen u. Handschar bewaffnet. Palilogie, griech.-deutsch, die nachdrucksvolle Wiederholung eines Wortes oder Gedankens zu Anfang eines neuen Satzes. Palimpsesten (codices rescripti), alte Pergamenthandschriften, auf denen die ursprüngliche Schrift abgewaschen oder abgeschabt u. das Pergament mit Bimsstein geglättet wurde, um eine neue Schrift aufzutragen. Die ältere Schrift ist theils noch lesbar, theils wird sie durch chemische Mittel wieder lesbar, so daß einzelne Werke alter Schriftsteller etc. wenigstens theilweise wiederhergestellt wurden. Palindromie, Rückkehr, Rückfall, besonders bei Krankheiten. Palindromon, Palindrom, Vers od. Zeile, die rückwärts gelesen dieselben Worte ergibt; auch Worträthsel, indem dasselbe Wort vorwärts oder rückwärts gelesen einen andern Sinn gibt (Gras – Sarg). Palingenesie, Wiedergeburt; die Metamorphose der Insekten. Palinodie, poetischer Widerruf einer Schmähung. Palinurus, myth. Steuermann des Aeneas, nach dem das Palinurische Vorgebirge in Lucanien genannt sein soll. Palissaden, 8–12'' dicke, 6–8' lange, oben zugespitzte Pfähle in einer Reihe aufgestellt, um Schanzen etc. zu decken. Palissanderholz, Holz eines brasil. Baums, braunrothviolett, von angenehmem Geruch, zu seinen Tischlerarbeiten benutzt. Palissot de Montenoy (Palisso dö Mongtnoa), Charles, geb. 1730 zu Nancy, gest. 1814 als Vorsteher der Mazarinschen Bibliothek, Theaterdichter, durch kleine und leichte Stücke bei dem Publikum beliebt, machte die Encyclopädisten lächerlich.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/445>, abgerufen am 22.11.2024.