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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Werke zahllos. K. W. Lindner: Quaestiones Ovidianae, Upsala 1852.


Oviedo, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz im ehemaligen Fürstenthum Asturien, Bischofssitz, Kathedrale mit 14 Königsgräbern, Universität, 17000 E.


Owaihi, s. Sandwichsinseln.


Owas, s. Madagascar.


Owen (Ohen), lat. Auhoenus, aus Wales, Schulmeister, gest. 1622 zu London, guter lat. Epigrammatiker (zuletzt herausgeg. von Ebert, Leipz. 1824).


Owen, Robert, geb. 1771 zu Newton, engl. Fabrikant und berühmter Socialist; er wollte Fabrikation u. Ackerbau in der Art verbinden, daß eine abgeschlossene Arbeitercolonie durch gemeinschaftliches Zusammenwirken auf Einen Zweck alle Bedürfnisse ohne Ausnahme durch eigene Arbeit decken und so einen viel höheren Ertrag der Fabrikarbeit erzielen sollte. Das Eigenthum der Colonie sollte allen gemeinschaftlich, der Antheil an dem Gewinn für alle gleich sein; ein für alle Kinder gemeinschaftliches Erziehungssystem sollte eine gleichmäßige Bildung schaffen u. zugleich zur Ordnung u. Arbeit anleiten. Seine in Amerika und England angestellten Versuche mißlangen jedoch, wie vorauszusehen war, da sich die Selbständigkeit des Individuums gegen solchen Zwang sträubt. O. und seine Schüler agitiren dagegen seitdem als eifrige Demokraten.


Owen, Richard, berühmter engl. Naturforscher, Professor der Anatomie und Physiologie am College of surgeons in London, geb. 1800 zu Lancaster, schrieb außer zahlreichen Abhandlungen: "Memoir on the Pearly Nautilus", Lon. 1832; "Memoir on a gigantic extinct sloth", 1842; "Odontography", 2 Bde., London 1840; "Lectures on the comparative anatomy of the invertebrate animals", 1843; "Lectures etc. of the vertebrate animals", 1846, etc.


Oxenstierna, Axel Graf von, schwed. Staatsmann, geb. 1583 zu Fanö, Kanzler Gustav Adolfs, leitete vor dem 30jährigen Kriege den Frieden mit Dänemark, Polen und Rußland ein, regierte nach der Schlacht auf dem Breitenfelde die eroberten deutschen Provinzen, stellte sich nach dem Tode des Königs an die Spitze der deutschen Protestanten, schloß mit ihnen das Heilbronner Bündniß, rief nach der Schlacht von Nördlingen die Franzosen herbei und verstand es wie Richelieu den Frieden so lange als möglich hinzuhalten, den Krieg mit deutschem Gute und Blute zu führen u. beim Friedensschlusse seinem Staate einen schönen Beuteantheil zu sichern. Als einer der Vormünder der Königin Christine restaurirte er in der schwed. Verfassung die Uebermacht des Adels; später lebte er von den Staatsgeschäften zurückgezogen und st. 1654.


Oxford (Aksförrd), mittelengl. Grafschaft, sehr fruchtbar, 311/2 #M. groß mit 170000 E. Die Hauptstadt O., an der Isis (Themse), ist Bischofssitz, hat 32000 E., Fabriken. Sitz der 1. engl., ungemein reich in jeder Beziehung ausgestatteten Universität; dieselbe ernennt 2 Abgeordnete in das Parlament u. hat sich immer durch conservative Haltung ausgezeichnet.


Oxford , Robert Harley, Graf von, geb. 1661, britischer Staatsmann, Leiter der Torys unter der Königin Anna u. Minister seit dem Sturze der Wighs 1710, worauf der Friede von Utrecht folgte. Als die Wighs nach dem Tode der Königin wieder zur Regierung gelangten, entflohen seine Collegen Bolingbroke und Ormond, welche für die Rückkehr der Stuarts gearbeitet hatten. O., der dabei nicht betheiligt war, wurde dennoch gefangen gesetzt, des Hochverraths angeklagt, aber 1717 freigesprochen; er st. 1724. Er war Freund Swifts, ein sehr unterrichteter Mann, dessen reiche Bibliothek viele Handschriften enthielt, welche jetzt dem britischen Museum gehören. 1853 st. der letzte O.


Oxhoft (engl. hogshead), Flüssigkeitsmaß von verschiedener Größe in Norddeutschland (- 3 Eimer), den Niederlanden, Schweden, den russ. Ostseeprovinzen.


Oxychloride, Verbindungen von Metalloxyden mit Sauerstoff und Chlor.


Oxyde, Oxydation. Im weiteren Sinne heißt jede Verbindung des Sauerstoffs (bezeichnet durch O. oder Punkt oberhalb des Buchstabens, welcher das mit dem O. verbundene Element bezeichnet. z. B. Hg = Quecksilberoxyd)

Werke zahllos. K. W. Lindner: Quaestiones Ovidianae, Upsala 1852.


Oviedo, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz im ehemaligen Fürstenthum Asturien, Bischofssitz, Kathedrale mit 14 Königsgräbern, Universität, 17000 E.


Owaihi, s. Sandwichsinseln.


Owas, s. Madagascar.


Owen (Ohen), lat. Auhoenus, aus Wales, Schulmeister, gest. 1622 zu London, guter lat. Epigrammatiker (zuletzt herausgeg. von Ebert, Leipz. 1824).


Owen, Robert, geb. 1771 zu Newton, engl. Fabrikant und berühmter Socialist; er wollte Fabrikation u. Ackerbau in der Art verbinden, daß eine abgeschlossene Arbeitercolonie durch gemeinschaftliches Zusammenwirken auf Einen Zweck alle Bedürfnisse ohne Ausnahme durch eigene Arbeit decken und so einen viel höheren Ertrag der Fabrikarbeit erzielen sollte. Das Eigenthum der Colonie sollte allen gemeinschaftlich, der Antheil an dem Gewinn für alle gleich sein; ein für alle Kinder gemeinschaftliches Erziehungssystem sollte eine gleichmäßige Bildung schaffen u. zugleich zur Ordnung u. Arbeit anleiten. Seine in Amerika und England angestellten Versuche mißlangen jedoch, wie vorauszusehen war, da sich die Selbständigkeit des Individuums gegen solchen Zwang sträubt. O. und seine Schüler agitiren dagegen seitdem als eifrige Demokraten.


Owen, Richard, berühmter engl. Naturforscher, Professor der Anatomie und Physiologie am College of surgeons in London, geb. 1800 zu Lancaster, schrieb außer zahlreichen Abhandlungen: „Memoir on the Pearly Nautilus“, Lon. 1832; „Memoir on a gigantic extinct sloth“, 1842; „Odontography“, 2 Bde., London 1840; „Lectures on the comparative anatomy of the invertebrate animals“, 1843; „Lectures etc. of the vertebrate animals“, 1846, etc.


Oxenstierna, Axel Graf von, schwed. Staatsmann, geb. 1583 zu Fanö, Kanzler Gustav Adolfs, leitete vor dem 30jährigen Kriege den Frieden mit Dänemark, Polen und Rußland ein, regierte nach der Schlacht auf dem Breitenfelde die eroberten deutschen Provinzen, stellte sich nach dem Tode des Königs an die Spitze der deutschen Protestanten, schloß mit ihnen das Heilbronner Bündniß, rief nach der Schlacht von Nördlingen die Franzosen herbei und verstand es wie Richelieu den Frieden so lange als möglich hinzuhalten, den Krieg mit deutschem Gute und Blute zu führen u. beim Friedensschlusse seinem Staate einen schönen Beuteantheil zu sichern. Als einer der Vormünder der Königin Christine restaurirte er in der schwed. Verfassung die Uebermacht des Adels; später lebte er von den Staatsgeschäften zurückgezogen und st. 1654.


Oxford (Aksförrd), mittelengl. Grafschaft, sehr fruchtbar, 311/2 □M. groß mit 170000 E. Die Hauptstadt O., an der Isis (Themse), ist Bischofssitz, hat 32000 E., Fabriken. Sitz der 1. engl., ungemein reich in jeder Beziehung ausgestatteten Universität; dieselbe ernennt 2 Abgeordnete in das Parlament u. hat sich immer durch conservative Haltung ausgezeichnet.


Oxford , Robert Harley, Graf von, geb. 1661, britischer Staatsmann, Leiter der Torys unter der Königin Anna u. Minister seit dem Sturze der Wighs 1710, worauf der Friede von Utrecht folgte. Als die Wighs nach dem Tode der Königin wieder zur Regierung gelangten, entflohen seine Collegen Bolingbroke und Ormond, welche für die Rückkehr der Stuarts gearbeitet hatten. O., der dabei nicht betheiligt war, wurde dennoch gefangen gesetzt, des Hochverraths angeklagt, aber 1717 freigesprochen; er st. 1724. Er war Freund Swifts, ein sehr unterrichteter Mann, dessen reiche Bibliothek viele Handschriften enthielt, welche jetzt dem britischen Museum gehören. 1853 st. der letzte O.


Oxhoft (engl. hogshead), Flüssigkeitsmaß von verschiedener Größe in Norddeutschland (– 3 Eimer), den Niederlanden, Schweden, den russ. Ostseeprovinzen.


Oxychloride, Verbindungen von Metalloxyden mit Sauerstoff und Chlor.


Oxyde, Oxydation. Im weiteren Sinne heißt jede Verbindung des Sauerstoffs (bezeichnet durch O. oder Punkt oberhalb des Buchstabens, welcher das mit dem O. verbundene Element bezeichnet. z. B. Hg = Quecksilberoxyd)

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[436/0437] Werke zahllos. K. W. Lindner: Quaestiones Ovidianae, Upsala 1852. Oviedo, Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz im ehemaligen Fürstenthum Asturien, Bischofssitz, Kathedrale mit 14 Königsgräbern, Universität, 17000 E. Owaihi, s. Sandwichsinseln. Owas, s. Madagascar. Owen (Ohen), lat. Auhoenus, aus Wales, Schulmeister, gest. 1622 zu London, guter lat. Epigrammatiker (zuletzt herausgeg. von Ebert, Leipz. 1824). Owen, Robert, geb. 1771 zu Newton, engl. Fabrikant und berühmter Socialist; er wollte Fabrikation u. Ackerbau in der Art verbinden, daß eine abgeschlossene Arbeitercolonie durch gemeinschaftliches Zusammenwirken auf Einen Zweck alle Bedürfnisse ohne Ausnahme durch eigene Arbeit decken und so einen viel höheren Ertrag der Fabrikarbeit erzielen sollte. Das Eigenthum der Colonie sollte allen gemeinschaftlich, der Antheil an dem Gewinn für alle gleich sein; ein für alle Kinder gemeinschaftliches Erziehungssystem sollte eine gleichmäßige Bildung schaffen u. zugleich zur Ordnung u. Arbeit anleiten. Seine in Amerika und England angestellten Versuche mißlangen jedoch, wie vorauszusehen war, da sich die Selbständigkeit des Individuums gegen solchen Zwang sträubt. O. und seine Schüler agitiren dagegen seitdem als eifrige Demokraten. Owen, Richard, berühmter engl. Naturforscher, Professor der Anatomie und Physiologie am College of surgeons in London, geb. 1800 zu Lancaster, schrieb außer zahlreichen Abhandlungen: „Memoir on the Pearly Nautilus“, Lon. 1832; „Memoir on a gigantic extinct sloth“, 1842; „Odontography“, 2 Bde., London 1840; „Lectures on the comparative anatomy of the invertebrate animals“, 1843; „Lectures etc. of the vertebrate animals“, 1846, etc. Oxenstierna, Axel Graf von, schwed. Staatsmann, geb. 1583 zu Fanö, Kanzler Gustav Adolfs, leitete vor dem 30jährigen Kriege den Frieden mit Dänemark, Polen und Rußland ein, regierte nach der Schlacht auf dem Breitenfelde die eroberten deutschen Provinzen, stellte sich nach dem Tode des Königs an die Spitze der deutschen Protestanten, schloß mit ihnen das Heilbronner Bündniß, rief nach der Schlacht von Nördlingen die Franzosen herbei und verstand es wie Richelieu den Frieden so lange als möglich hinzuhalten, den Krieg mit deutschem Gute und Blute zu führen u. beim Friedensschlusse seinem Staate einen schönen Beuteantheil zu sichern. Als einer der Vormünder der Königin Christine restaurirte er in der schwed. Verfassung die Uebermacht des Adels; später lebte er von den Staatsgeschäften zurückgezogen und st. 1654. Oxford (Aksförrd), mittelengl. Grafschaft, sehr fruchtbar, 311/2 □M. groß mit 170000 E. Die Hauptstadt O., an der Isis (Themse), ist Bischofssitz, hat 32000 E., Fabriken. Sitz der 1. engl., ungemein reich in jeder Beziehung ausgestatteten Universität; dieselbe ernennt 2 Abgeordnete in das Parlament u. hat sich immer durch conservative Haltung ausgezeichnet. Oxford , Robert Harley, Graf von, geb. 1661, britischer Staatsmann, Leiter der Torys unter der Königin Anna u. Minister seit dem Sturze der Wighs 1710, worauf der Friede von Utrecht folgte. Als die Wighs nach dem Tode der Königin wieder zur Regierung gelangten, entflohen seine Collegen Bolingbroke und Ormond, welche für die Rückkehr der Stuarts gearbeitet hatten. O., der dabei nicht betheiligt war, wurde dennoch gefangen gesetzt, des Hochverraths angeklagt, aber 1717 freigesprochen; er st. 1724. Er war Freund Swifts, ein sehr unterrichteter Mann, dessen reiche Bibliothek viele Handschriften enthielt, welche jetzt dem britischen Museum gehören. 1853 st. der letzte O. Oxhoft (engl. hogshead), Flüssigkeitsmaß von verschiedener Größe in Norddeutschland (– 3 Eimer), den Niederlanden, Schweden, den russ. Ostseeprovinzen. Oxychloride, Verbindungen von Metalloxyden mit Sauerstoff und Chlor. Oxyde, Oxydation. Im weiteren Sinne heißt jede Verbindung des Sauerstoffs (bezeichnet durch O. oder Punkt oberhalb des Buchstabens, welcher das mit dem O. verbundene Element bezeichnet. z. B. Hg = Quecksilberoxyd)

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/437>, abgerufen am 22.11.2024.