Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Blühe, liebes Veilchen; Das waren mir selige Tage; Warum sind der Thränen) zu wahren Volksliedern wurden.


Overbeck, Friedrich, Sohn des Vorigen, einer der größten Maler unserer Zeit u. Stifter der religiös-romantischen Malerschule, geb. 1789 zu Lübeck, bildete sich seit 1806 in Wien unter Füger (s. d.), ließ sich 1810 in Rom nieder, wo er mit F. Pforr, Cornelius, Koch, Vogel, Schadow, den Gebrüdern Veit u. a. wirkte, auch zur Kirche zurücktrat und als Professor der Akademie noch gegenwärtig lebt. In allen Werken O.s offenbart sich ein tiefreligiöser Sinn u. O. ist der einzige, welcher der ursprünglichen Richtung der romantischen Schule ganz getreu blieb. In Rom führte er mit seinen Freunden mehre große Fresken aus, welche, im Geist ihrer Schule gehalten, außerordentliches Aufsehen erregten. Als O.s bestes Freskobild gilt das Rosenwunder des heil. Franziskus in der Engelkirche bei Assisi; von seinen nicht sehr zahlreichen Oelgemälden, deren Stoff fast durchaus der heil. Geschichte entnommen ist und an denen die Vereinigung von Frömmigkeit, Milde und lieblicher Würde mit Naivetät, Formeinfalt und typischer Strenge allgemein bewundert wird, sind die berühmtesten: der Einzug Christi in Jerusalem (in der Marienkirche zu Lübeck), eine Vermählung der Maria (in Berlin), Christus am Oelberge (in Hamburg), Christus mit Martha und Maria (in Zürich), die Erweckung des Lazarus und der Bund der Kirche mit den Künsten (in Frankfurt a. M.), Italia u. Germania (in München). Endlich lieferte O. auch meisterhafte Zeichnungen (Jüngling zu Naim, Jesus die Kinder segnend, Johannes in der Wüste predigend), welche von Andern gestochen oder lithographirt wurden.


Overberg, Bernard, der im Münsterlande noch heute hochverehrte "Lehrer der Normalschule", wie er sich selber mit Vorliebe nannte, geb. 1754 zu Höckel im Osnabrück'schen, 1779 Priester, machte sich rasch als ein ausgezeichneter Katechet bemerklich. Wurde 1783 durch F. W. F. Fürstenberg (s. d.) an die Normalschule zu Münster berufen, wo er bis zu seinem Tode das Bild einer christlichen Volksschule nicht nur aufstellte, sondern selbst verwirklichte, 1785 Rector u. Beichtvater der lotharingischen Chorjungfrauen, kam zugleich als Erzieher in das Haus der Fürstin Gallitzin, wurde 1809 Regens des bischöfl. Seminars, Synodalexaminator, 1816 Consistorialrath, st. 1826. Von O.s meist auch ins Holländische übersetzten Schriften nennen wir das neue ABC-buch (1. Aufl. 1788), Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterrichte für Schullehrer (1793, 5. Aufl. 1807), die bibl. Geschichte und den großen und kleinen Katechismus. Lebensbeschreibung von Krabbe, Münster 1835.


Overskou, Thomas, geb. 1798 zu Christianshafen, seit 1849 Oberregisseur am Hoftheater zu Kopenhagen, Uebersetzer u. Bearbeiter ausländischer Stücke, Verfasser von Lustspielen u. Vaudevilles.


Overweg, Adolf, Naturforscher und Reisender, geb. 1822 zu Hamburg, Begleiter Richardsons und Barths nach Centralafrika, st. 1852 zu Kuka am Tschadsee.


Ovidius, Publius Naso, Dichter der augusteischen Zeit, geb. 43 v. Chr. zu Sulmo, der Sohn eines reichen Ritters, hielt sich anfangs als Rechtsbeflissener, dann bis zum 50. Jahre als Lebemann und Poet in Rom auf, wurde plötzlich nach Tomi am schwarzen Meer verbannt und mußte trotz aller Klagen 17 n. Chr. daselbst als Verbannter sterben. Unter seinen phantasiereichen, witzigen, mitunter schlüpferigen, aber stets vortrefflich versificirten Werken sind von den noch vorhandenen zu nennen: Metamorphoseon lib. XV d. h. Verwandlungen, eine reiche Fundgrube für Mythologie; die unvollendeten Fasti (Kalender), die sich mit dem Ursprung der altröm. Feste, mit Gottheiten u. religiösen Sagen befassen, 21 Heroidae (poetische Briefe), die Ars amatoria (Kunst zu lieben) und die Amores (Liebesgedichte). In der Verbannung dichtete O. seine Tristia (Trauerbriefe) und Epistolae ex Ponto (Briefe an Freunde aus der Verbannung) u. a. m. Erste Ausg. Rom 1471, Fol., neueste von Merkel, Leipzig 1850-52, 3 B.; Ausgaben der einzelnen

Blühe, liebes Veilchen; Das waren mir selige Tage; Warum sind der Thränen) zu wahren Volksliedern wurden.


Overbeck, Friedrich, Sohn des Vorigen, einer der größten Maler unserer Zeit u. Stifter der religiös-romantischen Malerschule, geb. 1789 zu Lübeck, bildete sich seit 1806 in Wien unter Füger (s. d.), ließ sich 1810 in Rom nieder, wo er mit F. Pforr, Cornelius, Koch, Vogel, Schadow, den Gebrüdern Veit u. a. wirkte, auch zur Kirche zurücktrat und als Professor der Akademie noch gegenwärtig lebt. In allen Werken O.s offenbart sich ein tiefreligiöser Sinn u. O. ist der einzige, welcher der ursprünglichen Richtung der romantischen Schule ganz getreu blieb. In Rom führte er mit seinen Freunden mehre große Fresken aus, welche, im Geist ihrer Schule gehalten, außerordentliches Aufsehen erregten. Als O.s bestes Freskobild gilt das Rosenwunder des heil. Franziskus in der Engelkirche bei Assisi; von seinen nicht sehr zahlreichen Oelgemälden, deren Stoff fast durchaus der heil. Geschichte entnommen ist und an denen die Vereinigung von Frömmigkeit, Milde und lieblicher Würde mit Naivetät, Formeinfalt und typischer Strenge allgemein bewundert wird, sind die berühmtesten: der Einzug Christi in Jerusalem (in der Marienkirche zu Lübeck), eine Vermählung der Maria (in Berlin), Christus am Oelberge (in Hamburg), Christus mit Martha und Maria (in Zürich), die Erweckung des Lazarus und der Bund der Kirche mit den Künsten (in Frankfurt a. M.), Italia u. Germania (in München). Endlich lieferte O. auch meisterhafte Zeichnungen (Jüngling zu Naim, Jesus die Kinder segnend, Johannes in der Wüste predigend), welche von Andern gestochen oder lithographirt wurden.


Overberg, Bernard, der im Münsterlande noch heute hochverehrte „Lehrer der Normalschule“, wie er sich selber mit Vorliebe nannte, geb. 1754 zu Höckel im Osnabrückʼschen, 1779 Priester, machte sich rasch als ein ausgezeichneter Katechet bemerklich. Wurde 1783 durch F. W. F. Fürstenberg (s. d.) an die Normalschule zu Münster berufen, wo er bis zu seinem Tode das Bild einer christlichen Volksschule nicht nur aufstellte, sondern selbst verwirklichte, 1785 Rector u. Beichtvater der lotharingischen Chorjungfrauen, kam zugleich als Erzieher in das Haus der Fürstin Gallitzin, wurde 1809 Regens des bischöfl. Seminars, Synodalexaminator, 1816 Consistorialrath, st. 1826. Von O.s meist auch ins Holländische übersetzten Schriften nennen wir das neue ABC-buch (1. Aufl. 1788), Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterrichte für Schullehrer (1793, 5. Aufl. 1807), die bibl. Geschichte und den großen und kleinen Katechismus. Lebensbeschreibung von Krabbe, Münster 1835.


Overskou, Thomas, geb. 1798 zu Christianshafen, seit 1849 Oberregisseur am Hoftheater zu Kopenhagen, Uebersetzer u. Bearbeiter ausländischer Stücke, Verfasser von Lustspielen u. Vaudevilles.


Overweg, Adolf, Naturforscher und Reisender, geb. 1822 zu Hamburg, Begleiter Richardsons und Barths nach Centralafrika, st. 1852 zu Kuka am Tschadsee.


Ovidius, Publius Naso, Dichter der augusteischen Zeit, geb. 43 v. Chr. zu Sulmo, der Sohn eines reichen Ritters, hielt sich anfangs als Rechtsbeflissener, dann bis zum 50. Jahre als Lebemann und Poet in Rom auf, wurde plötzlich nach Tomi am schwarzen Meer verbannt und mußte trotz aller Klagen 17 n. Chr. daselbst als Verbannter sterben. Unter seinen phantasiereichen, witzigen, mitunter schlüpferigen, aber stets vortrefflich versificirten Werken sind von den noch vorhandenen zu nennen: Metamorphoseon lib. XV d. h. Verwandlungen, eine reiche Fundgrube für Mythologie; die unvollendeten Fasti (Kalender), die sich mit dem Ursprung der altröm. Feste, mit Gottheiten u. religiösen Sagen befassen, 21 Heroidae (poetische Briefe), die Ars amatoria (Kunst zu lieben) und die Amores (Liebesgedichte). In der Verbannung dichtete O. seine Tristia (Trauerbriefe) und Epistolae ex Ponto (Briefe an Freunde aus der Verbannung) u. a. m. Erste Ausg. Rom 1471, Fol., neueste von Merkel, Leipzig 1850–52, 3 B.; Ausgaben der einzelnen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0436" n="435"/>
Blühe, liebes Veilchen; Das waren mir selige Tage; Warum sind der Thränen) zu wahren Volksliedern wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Overbeck</hi>, Friedrich, Sohn des Vorigen, einer der größten Maler unserer Zeit u. Stifter der religiös-romantischen Malerschule, geb. 1789 zu Lübeck, bildete sich seit 1806 in Wien unter Füger (s. d.), ließ sich 1810 in Rom nieder, wo er mit F. Pforr, Cornelius, Koch, Vogel, Schadow, den Gebrüdern Veit u. a. wirkte, auch zur Kirche zurücktrat und als Professor der Akademie noch gegenwärtig lebt. In allen Werken O.s offenbart sich ein tiefreligiöser Sinn u. O. ist der einzige, welcher der ursprünglichen Richtung der romantischen Schule ganz getreu blieb. In Rom führte er mit seinen Freunden mehre große Fresken aus, welche, im Geist ihrer Schule gehalten, außerordentliches Aufsehen erregten. Als O.s bestes Freskobild gilt das Rosenwunder des heil. Franziskus in der Engelkirche bei Assisi; von seinen nicht sehr zahlreichen Oelgemälden, deren Stoff fast durchaus der heil. Geschichte entnommen ist und an denen die Vereinigung von Frömmigkeit, Milde und lieblicher Würde mit Naivetät, Formeinfalt und typischer Strenge allgemein bewundert wird, sind die berühmtesten: der Einzug Christi in Jerusalem (in der Marienkirche zu Lübeck), eine Vermählung der Maria (in Berlin), Christus am Oelberge (in Hamburg), Christus mit Martha und Maria (in Zürich), die Erweckung des Lazarus und der Bund der Kirche mit den Künsten (in Frankfurt a. M.), Italia u. Germania (in München). Endlich lieferte O. auch meisterhafte Zeichnungen (Jüngling zu Naim, Jesus die Kinder segnend, Johannes in der Wüste predigend), welche von Andern gestochen oder lithographirt wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Overberg</hi>, Bernard, der im Münsterlande noch heute hochverehrte &#x201E;Lehrer der Normalschule&#x201C;, wie er sich selber mit Vorliebe nannte, geb. 1754 zu Höckel im Osnabrück&#x02BC;schen, 1779 Priester, machte sich rasch als ein ausgezeichneter Katechet bemerklich. Wurde 1783 durch F. W. F. Fürstenberg (s. d.) an die Normalschule zu Münster berufen, wo er bis zu seinem Tode das Bild einer christlichen Volksschule nicht nur aufstellte, sondern selbst verwirklichte, 1785 Rector u. Beichtvater der lotharingischen Chorjungfrauen, kam zugleich als Erzieher in das Haus der Fürstin Gallitzin, wurde 1809 Regens des bischöfl. Seminars, Synodalexaminator, 1816 Consistorialrath, st. 1826. Von O.s meist auch ins Holländische übersetzten Schriften nennen wir das neue ABC-buch (1. Aufl. 1788), Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterrichte für Schullehrer (1793, 5. Aufl. 1807), die bibl. Geschichte und den großen und kleinen Katechismus. Lebensbeschreibung von Krabbe, Münster 1835.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Overskou</hi>, Thomas, geb. 1798 zu Christianshafen, seit 1849 Oberregisseur am Hoftheater zu Kopenhagen, Uebersetzer u. Bearbeiter ausländischer Stücke, Verfasser von Lustspielen u. Vaudevilles.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Overweg</hi>, Adolf, Naturforscher und Reisender, geb. 1822 zu Hamburg, Begleiter Richardsons und Barths nach Centralafrika, st. 1852 zu Kuka am Tschadsee.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ovidius</hi>, Publius Naso, Dichter der augusteischen Zeit, geb. 43 v. Chr. zu Sulmo, der Sohn eines reichen Ritters, hielt sich anfangs als Rechtsbeflissener, dann bis zum 50. Jahre als Lebemann und Poet in Rom auf, wurde plötzlich nach Tomi am schwarzen Meer verbannt und mußte trotz aller Klagen 17 n. Chr. daselbst als Verbannter sterben. Unter seinen phantasiereichen, witzigen, mitunter schlüpferigen, aber stets vortrefflich versificirten Werken sind von den noch vorhandenen zu nennen: <hi rendition="#i">Metamorphoseon lib. XV</hi> d. h. Verwandlungen, eine reiche Fundgrube für Mythologie; die unvollendeten <hi rendition="#i">Fasti</hi> (Kalender), die sich mit dem Ursprung der altröm. Feste, mit Gottheiten u. religiösen Sagen befassen, 21 <hi rendition="#i">Heroidae</hi> (poetische Briefe), die <hi rendition="#i">Ars amatoria</hi> (Kunst zu lieben) und die <hi rendition="#i">Amores</hi> (Liebesgedichte). In der Verbannung dichtete O. seine <hi rendition="#i">Tristia</hi> (Trauerbriefe) und <hi rendition="#i">Epistolae ex Ponto</hi> (Briefe an Freunde aus der Verbannung) u. a. m. Erste Ausg. Rom 1471, Fol., neueste von Merkel, Leipzig 1850&#x2013;52, 3 B.; Ausgaben der einzelnen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[435/0436] Blühe, liebes Veilchen; Das waren mir selige Tage; Warum sind der Thränen) zu wahren Volksliedern wurden. Overbeck, Friedrich, Sohn des Vorigen, einer der größten Maler unserer Zeit u. Stifter der religiös-romantischen Malerschule, geb. 1789 zu Lübeck, bildete sich seit 1806 in Wien unter Füger (s. d.), ließ sich 1810 in Rom nieder, wo er mit F. Pforr, Cornelius, Koch, Vogel, Schadow, den Gebrüdern Veit u. a. wirkte, auch zur Kirche zurücktrat und als Professor der Akademie noch gegenwärtig lebt. In allen Werken O.s offenbart sich ein tiefreligiöser Sinn u. O. ist der einzige, welcher der ursprünglichen Richtung der romantischen Schule ganz getreu blieb. In Rom führte er mit seinen Freunden mehre große Fresken aus, welche, im Geist ihrer Schule gehalten, außerordentliches Aufsehen erregten. Als O.s bestes Freskobild gilt das Rosenwunder des heil. Franziskus in der Engelkirche bei Assisi; von seinen nicht sehr zahlreichen Oelgemälden, deren Stoff fast durchaus der heil. Geschichte entnommen ist und an denen die Vereinigung von Frömmigkeit, Milde und lieblicher Würde mit Naivetät, Formeinfalt und typischer Strenge allgemein bewundert wird, sind die berühmtesten: der Einzug Christi in Jerusalem (in der Marienkirche zu Lübeck), eine Vermählung der Maria (in Berlin), Christus am Oelberge (in Hamburg), Christus mit Martha und Maria (in Zürich), die Erweckung des Lazarus und der Bund der Kirche mit den Künsten (in Frankfurt a. M.), Italia u. Germania (in München). Endlich lieferte O. auch meisterhafte Zeichnungen (Jüngling zu Naim, Jesus die Kinder segnend, Johannes in der Wüste predigend), welche von Andern gestochen oder lithographirt wurden. Overberg, Bernard, der im Münsterlande noch heute hochverehrte „Lehrer der Normalschule“, wie er sich selber mit Vorliebe nannte, geb. 1754 zu Höckel im Osnabrückʼschen, 1779 Priester, machte sich rasch als ein ausgezeichneter Katechet bemerklich. Wurde 1783 durch F. W. F. Fürstenberg (s. d.) an die Normalschule zu Münster berufen, wo er bis zu seinem Tode das Bild einer christlichen Volksschule nicht nur aufstellte, sondern selbst verwirklichte, 1785 Rector u. Beichtvater der lotharingischen Chorjungfrauen, kam zugleich als Erzieher in das Haus der Fürstin Gallitzin, wurde 1809 Regens des bischöfl. Seminars, Synodalexaminator, 1816 Consistorialrath, st. 1826. Von O.s meist auch ins Holländische übersetzten Schriften nennen wir das neue ABC-buch (1. Aufl. 1788), Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterrichte für Schullehrer (1793, 5. Aufl. 1807), die bibl. Geschichte und den großen und kleinen Katechismus. Lebensbeschreibung von Krabbe, Münster 1835. Overskou, Thomas, geb. 1798 zu Christianshafen, seit 1849 Oberregisseur am Hoftheater zu Kopenhagen, Uebersetzer u. Bearbeiter ausländischer Stücke, Verfasser von Lustspielen u. Vaudevilles. Overweg, Adolf, Naturforscher und Reisender, geb. 1822 zu Hamburg, Begleiter Richardsons und Barths nach Centralafrika, st. 1852 zu Kuka am Tschadsee. Ovidius, Publius Naso, Dichter der augusteischen Zeit, geb. 43 v. Chr. zu Sulmo, der Sohn eines reichen Ritters, hielt sich anfangs als Rechtsbeflissener, dann bis zum 50. Jahre als Lebemann und Poet in Rom auf, wurde plötzlich nach Tomi am schwarzen Meer verbannt und mußte trotz aller Klagen 17 n. Chr. daselbst als Verbannter sterben. Unter seinen phantasiereichen, witzigen, mitunter schlüpferigen, aber stets vortrefflich versificirten Werken sind von den noch vorhandenen zu nennen: Metamorphoseon lib. XV d. h. Verwandlungen, eine reiche Fundgrube für Mythologie; die unvollendeten Fasti (Kalender), die sich mit dem Ursprung der altröm. Feste, mit Gottheiten u. religiösen Sagen befassen, 21 Heroidae (poetische Briefe), die Ars amatoria (Kunst zu lieben) und die Amores (Liebesgedichte). In der Verbannung dichtete O. seine Tristia (Trauerbriefe) und Epistolae ex Ponto (Briefe an Freunde aus der Verbannung) u. a. m. Erste Ausg. Rom 1471, Fol., neueste von Merkel, Leipzig 1850–52, 3 B.; Ausgaben der einzelnen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/436
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/436>, abgerufen am 25.11.2024.