Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.seines Vaterlandes. Gemälde von ihm befinden sich im Belvedere zu Wien, in München, Brüssel, Paris. Orlow, russ. Adelsfamilie, seit Peter I. emporgekommen. Grigorij O., geb. 1734, Katharinas II. Günstling u. Buhle, Hauptwerkzeug bei der Entthronung und Ermordung Peters III. 1762, roh, übermüthig und habsüchtig, wurde 1771 von der Kaiserin entfernt, st. 1783 wahnsinnig; von ihm und Katharina II. stammt das gräfliche Haus Bobrinsky. Alexei O., des Vorigen Bruder, geb. 1735, mit seinem Bruder 1762 thätig, soll Peter III. mit einer Serviette erdrosselt haben, wurde 1768 Großadmiral und verbrannte 1770 durch die unter ihm dienenden Engländer (s. Elphinstone) die türk. Flotte bei Tschesme, mußte nach Pauls I. Thronbesteigung bei der feierlichen Beisetzung Peters III. die kaiserl. Krone dem Sarge vorantragen, wurde verwiesen, kam nach Pauls I. Ermordung zurück u. st. 1808 zu Moskau. Ein Neffe dieser O., Grigorij, geb. 1777, gest. 1826, lebte meistens im Auslande, gab die Beschreibung einer Reise durch Frankreich und ein statistisch-histor. Werk über Neapel, beides in franz. Sprache heraus. - Fedor O., Bruder des Grigorij und Alexei, hinterließ 4 natürliche Söhne, von welchen die jetzigen Grafen O. stammen; von diesen ist Alexei O., geb. 1787, der Vertraute des Kaiser Nikolaus I., bekannt, indem er wichtige diplomatische Missionen glücklich ausführte (Vertrag von Hunkiar Skalessi mit der Pforte 8. Juli 1833); 1844 wurde er Obercommandant der Gensdarmerie u. dadurch Leiter der geheimen Polizei. - Die Kosakenfamilie O.-Denissow gehört nicht zu den obigen O.; Graf Wasilij O., geb. 1777, gest. 1843, wird in den Kriegen von 1812-14 rühmlich genannt; bei Leipzig namentlich commandirte er einen glücklichen Reiterangriff. Orlowskij, Boris Iwanowitsch, russ. Bildhauer, geb. 1793, Schüler Thorwaldsens, gest. 1837. (Arbeiten: die kolossale Büste Alexanders I., die Statuen Kutusow's u. Barclay de Tolly's etc.). Ormuzd, s. Ahriman; Zendavesta. Orna, Flüssigkeitsmaß, in Fiume - 27131/5, in Triest = 3310 Par. Kubikzoll. Ornament, lat.-deutsch, Verzierung; O.ik, die Lehre, passende Verzierungen anzubringen. Ornat, lat.-deutsch, Schmuck; Amtskleidung eines hohen Würdeträgers; die Amtskleidung der Geistlichkeit. Orne, Küstenfluß im nördl. Frankreich, mündet nach 19 Ml. im Kanal. Das Depart. O., zwischen Eure, Eure-Loire, Calvados, Manche, Sarthe, Mayenne ist 110 #M. groß mit 440000 E., die nicht zureichend Getreide, viel Hanf und Flachs bauen; beträchtliche Viehzucht, Bergbau auf Eisen, lebhafte Industrie. Hauptstadt: Alencon. Ornis, griech., Vogel; Ornithichniten, Fußspuren vorweltlicher Vögel auf Steinen; Ornithologie, Vogelkunde; Ornitholog, Vogelkundiger; Ornithorrhynchus, Schnabelthier, s. Monotremen. Orobancheae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Larvenblütigen (personatae), blattlose Schmarotzergewächse, bei uns auf den Wurzeln des Hanfs, Quendels, der Luzerne, der Wicke etc. vorkommend. (Maiwurz.) Orographie, gr.-deutsch, Gebirgsbeschreibung, Theil der physikalischen Geographie, der sich mit Darstellung der Formen und Ausbreitung der Gebirge und Thäler befaßt. Orontes, syr. Fluß, durchströmt Cölesyrien und fließt durch ein Querthal des Küstengebirges an Antiochia vorbei in das Mittelmeer; ist eine Strecke schiffbar. Oropus, jetzt Oropo, Hafenstadt am Euripus, Zankapfel zwischen Theben u. Athen; in der Nähe das Traumorakel des Amphiareus. Orosius, Paul, Priester zu Tarragona in Catalonien im ersten Viertel des 5. Jahrh., verkehrte viel mit Augustinus wegen den Ketzereien seiner Zeit, schrieb im Auftrage desselben 416 sein Hauptschriftchen: "historiarum libri VIIa", worin er durch die Geschichte von Adam bis auf seine Zeit den Heiden, die im Abfall von den alten Göttern die Ursache der zahllosen Unglücksfälle u. Leiden ihrer Zeit sahen, darthun wollte, es seien zu allen Zeiten noch größere oder doch ebenso große Uebel über die Menschen hereingebrochen. Das im Mittelalter seines Vaterlandes. Gemälde von ihm befinden sich im Belvedere zu Wien, in München, Brüssel, Paris. Orlow, russ. Adelsfamilie, seit Peter I. emporgekommen. Grigorij O., geb. 1734, Katharinas II. Günstling u. Buhle, Hauptwerkzeug bei der Entthronung und Ermordung Peters III. 1762, roh, übermüthig und habsüchtig, wurde 1771 von der Kaiserin entfernt, st. 1783 wahnsinnig; von ihm und Katharina II. stammt das gräfliche Haus Bobrinsky. Alexei O., des Vorigen Bruder, geb. 1735, mit seinem Bruder 1762 thätig, soll Peter III. mit einer Serviette erdrosselt haben, wurde 1768 Großadmiral und verbrannte 1770 durch die unter ihm dienenden Engländer (s. Elphinstone) die türk. Flotte bei Tschesme, mußte nach Pauls I. Thronbesteigung bei der feierlichen Beisetzung Peters III. die kaiserl. Krone dem Sarge vorantragen, wurde verwiesen, kam nach Pauls I. Ermordung zurück u. st. 1808 zu Moskau. Ein Neffe dieser O., Grigorij, geb. 1777, gest. 1826, lebte meistens im Auslande, gab die Beschreibung einer Reise durch Frankreich und ein statistisch-histor. Werk über Neapel, beides in franz. Sprache heraus. – Fedor O., Bruder des Grigorij und Alexei, hinterließ 4 natürliche Söhne, von welchen die jetzigen Grafen O. stammen; von diesen ist Alexei O., geb. 1787, der Vertraute des Kaiser Nikolaus I., bekannt, indem er wichtige diplomatische Missionen glücklich ausführte (Vertrag von Hunkiar Skalessi mit der Pforte 8. Juli 1833); 1844 wurde er Obercommandant der Gensdarmerie u. dadurch Leiter der geheimen Polizei. – Die Kosakenfamilie O.-Denissow gehört nicht zu den obigen O.; Graf Wasilij O., geb. 1777, gest. 1843, wird in den Kriegen von 1812–14 rühmlich genannt; bei Leipzig namentlich commandirte er einen glücklichen Reiterangriff. Orlowskij, Boris Iwanowitsch, russ. Bildhauer, geb. 1793, Schüler Thorwaldsens, gest. 1837. (Arbeiten: die kolossale Büste Alexanders I., die Statuen Kutusowʼs u. Barclay de Tollyʼs etc.). Ormuzd, s. Ahriman; Zendavesta. Orna, Flüssigkeitsmaß, in Fiume – 27131/5, in Triest = 3310 Par. Kubikzoll. Ornament, lat.-deutsch, Verzierung; O.ik, die Lehre, passende Verzierungen anzubringen. Ornat, lat.-deutsch, Schmuck; Amtskleidung eines hohen Würdeträgers; die Amtskleidung der Geistlichkeit. Orne, Küstenfluß im nördl. Frankreich, mündet nach 19 Ml. im Kanal. Das Depart. O., zwischen Eure, Eure-Loire, Calvados, Manche, Sarthe, Mayenne ist 110 □M. groß mit 440000 E., die nicht zureichend Getreide, viel Hanf und Flachs bauen; beträchtliche Viehzucht, Bergbau auf Eisen, lebhafte Industrie. Hauptstadt: Alençon. Ornis, griech., Vogel; Ornithichniten, Fußspuren vorweltlicher Vögel auf Steinen; Ornithologie, Vogelkunde; Ornitholog, Vogelkundiger; Ornithorrhynchus, Schnabelthier, s. Monotremen. Orobancheae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Larvenblütigen (personatae), blattlose Schmarotzergewächse, bei uns auf den Wurzeln des Hanfs, Quendels, der Luzerne, der Wicke etc. vorkommend. (Maiwurz.) Orographie, gr.-deutsch, Gebirgsbeschreibung, Theil der physikalischen Geographie, der sich mit Darstellung der Formen und Ausbreitung der Gebirge und Thäler befaßt. Orontes, syr. Fluß, durchströmt Cölesyrien und fließt durch ein Querthal des Küstengebirges an Antiochia vorbei in das Mittelmeer; ist eine Strecke schiffbar. Oropus, jetzt Oropo, Hafenstadt am Euripus, Zankapfel zwischen Theben u. Athen; in der Nähe das Traumorakel des Amphiareus. Orosius, Paul, Priester zu Tarragona in Catalonien im ersten Viertel des 5. Jahrh., verkehrte viel mit Augustinus wegen den Ketzereien seiner Zeit, schrieb im Auftrage desselben 416 sein Hauptschriftchen: „historiarum libri VIIa“, worin er durch die Geschichte von Adam bis auf seine Zeit den Heiden, die im Abfall von den alten Göttern die Ursache der zahllosen Unglücksfälle u. Leiden ihrer Zeit sahen, darthun wollte, es seien zu allen Zeiten noch größere oder doch ebenso große Uebel über die Menschen hereingebrochen. Das im Mittelalter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0418" n="417"/> seines Vaterlandes. Gemälde von ihm befinden sich im Belvedere zu Wien, in München, Brüssel, Paris.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orlow</hi>, russ. Adelsfamilie, seit Peter I. emporgekommen. <hi rendition="#g">Grigorij</hi> O., geb. 1734, Katharinas II. Günstling u. Buhle, Hauptwerkzeug bei der Entthronung und Ermordung Peters III. 1762, roh, übermüthig und habsüchtig, wurde 1771 von der Kaiserin entfernt, st. 1783 wahnsinnig; von ihm und Katharina II. stammt das gräfliche Haus Bobrinsky. <hi rendition="#g">Alexei</hi> O., des Vorigen Bruder, geb. 1735, mit seinem Bruder 1762 thätig, soll Peter III. mit einer Serviette erdrosselt haben, wurde 1768 Großadmiral und verbrannte 1770 durch die unter ihm dienenden Engländer (s. Elphinstone) die türk. Flotte bei Tschesme, mußte nach Pauls I. Thronbesteigung bei der feierlichen Beisetzung Peters III. die kaiserl. Krone dem Sarge vorantragen, wurde verwiesen, kam nach Pauls I. Ermordung zurück u. st. 1808 zu Moskau. Ein Neffe dieser O., <hi rendition="#g">Grigorij</hi>, geb. 1777, gest. 1826, lebte meistens im Auslande, gab die Beschreibung einer Reise durch Frankreich und ein statistisch-histor. Werk über Neapel, beides in franz. Sprache heraus. – <hi rendition="#g">Fedor</hi> O., Bruder des Grigorij und Alexei, hinterließ 4 natürliche Söhne, von welchen die jetzigen Grafen O. stammen; von diesen ist <hi rendition="#g">Alexei</hi> O., geb. 1787, der Vertraute des Kaiser Nikolaus I., bekannt, indem er wichtige diplomatische Missionen glücklich ausführte (Vertrag von Hunkiar Skalessi mit der Pforte 8. Juli 1833); 1844 wurde er Obercommandant der Gensdarmerie u. dadurch Leiter der geheimen Polizei. – Die Kosakenfamilie O.-<hi rendition="#g">Denissow</hi> gehört nicht zu den obigen O.; Graf <hi rendition="#g">Wasilij</hi> O., geb. 1777, gest. 1843, wird in den Kriegen von 1812–14 rühmlich genannt; bei Leipzig namentlich commandirte er einen glücklichen Reiterangriff.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orlowskij</hi>, Boris Iwanowitsch, russ. Bildhauer, geb. 1793, Schüler Thorwaldsens, gest. 1837. (Arbeiten: die kolossale Büste Alexanders I., die Statuen Kutusowʼs u. Barclay de Tollyʼs etc.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ormuzd</hi>, s. Ahriman; Zendavesta.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orna</hi>, Flüssigkeitsmaß, in Fiume – 2713<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi>, in Triest = 3310 Par. Kubikzoll.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ornament</hi>, lat.-deutsch, Verzierung; O.<hi rendition="#g">ik</hi>, die Lehre, passende Verzierungen anzubringen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ornat</hi>, lat.-deutsch, Schmuck; Amtskleidung eines hohen Würdeträgers; die Amtskleidung der Geistlichkeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orne</hi>, Küstenfluß im nördl. Frankreich, mündet nach 19 Ml. im Kanal. Das <hi rendition="#g">Depart.</hi> O., zwischen Eure, Eure-Loire, Calvados, Manche, Sarthe, Mayenne ist 110 □M. groß mit 440000 E., die nicht zureichend Getreide, viel Hanf und Flachs bauen; beträchtliche Viehzucht, Bergbau auf Eisen, lebhafte Industrie. Hauptstadt: Alençon.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ornis</hi>, griech., Vogel; <hi rendition="#g">Ornithichniten</hi>, Fußspuren vorweltlicher Vögel auf Steinen; <hi rendition="#g">Ornithologie</hi>, Vogelkunde; <hi rendition="#g">Ornitholog</hi>, Vogelkundiger; <hi rendition="#g">Ornithorrhynchus</hi>, Schnabelthier, s. Monotremen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orobancheae</hi>, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Larvenblütigen <hi rendition="#i">(personatae)</hi>, blattlose Schmarotzergewächse, bei uns auf den Wurzeln des Hanfs, Quendels, der Luzerne, der Wicke etc. vorkommend. (Maiwurz.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orographie</hi>, gr.-deutsch, Gebirgsbeschreibung, Theil der physikalischen Geographie, der sich mit Darstellung der Formen und Ausbreitung der Gebirge und Thäler befaßt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orontes</hi>, syr. Fluß, durchströmt Cölesyrien und fließt durch ein Querthal des Küstengebirges an Antiochia vorbei in das Mittelmeer; ist eine Strecke schiffbar.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Oropus</hi>, jetzt <hi rendition="#g">Oropo</hi>, Hafenstadt am Euripus, Zankapfel zwischen Theben u. Athen; in der Nähe das Traumorakel des Amphiareus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Orosius</hi>, Paul, Priester zu Tarragona in Catalonien im ersten Viertel des 5. Jahrh., verkehrte viel mit Augustinus wegen den Ketzereien seiner Zeit, schrieb im Auftrage desselben 416 sein Hauptschriftchen: „<hi rendition="#i">historiarum libri VII<hi rendition="#sup">a</hi></hi>“, worin er durch die Geschichte von Adam bis auf seine Zeit den Heiden, die im Abfall von den alten Göttern die Ursache der zahllosen Unglücksfälle u. Leiden ihrer Zeit sahen, darthun wollte, es seien zu allen Zeiten noch größere oder doch ebenso große Uebel über die Menschen hereingebrochen. Das im Mittelalter </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [417/0418]
seines Vaterlandes. Gemälde von ihm befinden sich im Belvedere zu Wien, in München, Brüssel, Paris.
Orlow, russ. Adelsfamilie, seit Peter I. emporgekommen. Grigorij O., geb. 1734, Katharinas II. Günstling u. Buhle, Hauptwerkzeug bei der Entthronung und Ermordung Peters III. 1762, roh, übermüthig und habsüchtig, wurde 1771 von der Kaiserin entfernt, st. 1783 wahnsinnig; von ihm und Katharina II. stammt das gräfliche Haus Bobrinsky. Alexei O., des Vorigen Bruder, geb. 1735, mit seinem Bruder 1762 thätig, soll Peter III. mit einer Serviette erdrosselt haben, wurde 1768 Großadmiral und verbrannte 1770 durch die unter ihm dienenden Engländer (s. Elphinstone) die türk. Flotte bei Tschesme, mußte nach Pauls I. Thronbesteigung bei der feierlichen Beisetzung Peters III. die kaiserl. Krone dem Sarge vorantragen, wurde verwiesen, kam nach Pauls I. Ermordung zurück u. st. 1808 zu Moskau. Ein Neffe dieser O., Grigorij, geb. 1777, gest. 1826, lebte meistens im Auslande, gab die Beschreibung einer Reise durch Frankreich und ein statistisch-histor. Werk über Neapel, beides in franz. Sprache heraus. – Fedor O., Bruder des Grigorij und Alexei, hinterließ 4 natürliche Söhne, von welchen die jetzigen Grafen O. stammen; von diesen ist Alexei O., geb. 1787, der Vertraute des Kaiser Nikolaus I., bekannt, indem er wichtige diplomatische Missionen glücklich ausführte (Vertrag von Hunkiar Skalessi mit der Pforte 8. Juli 1833); 1844 wurde er Obercommandant der Gensdarmerie u. dadurch Leiter der geheimen Polizei. – Die Kosakenfamilie O.-Denissow gehört nicht zu den obigen O.; Graf Wasilij O., geb. 1777, gest. 1843, wird in den Kriegen von 1812–14 rühmlich genannt; bei Leipzig namentlich commandirte er einen glücklichen Reiterangriff.
Orlowskij, Boris Iwanowitsch, russ. Bildhauer, geb. 1793, Schüler Thorwaldsens, gest. 1837. (Arbeiten: die kolossale Büste Alexanders I., die Statuen Kutusowʼs u. Barclay de Tollyʼs etc.).
Ormuzd, s. Ahriman; Zendavesta.
Orna, Flüssigkeitsmaß, in Fiume – 27131/5, in Triest = 3310 Par. Kubikzoll.
Ornament, lat.-deutsch, Verzierung; O.ik, die Lehre, passende Verzierungen anzubringen.
Ornat, lat.-deutsch, Schmuck; Amtskleidung eines hohen Würdeträgers; die Amtskleidung der Geistlichkeit.
Orne, Küstenfluß im nördl. Frankreich, mündet nach 19 Ml. im Kanal. Das Depart. O., zwischen Eure, Eure-Loire, Calvados, Manche, Sarthe, Mayenne ist 110 □M. groß mit 440000 E., die nicht zureichend Getreide, viel Hanf und Flachs bauen; beträchtliche Viehzucht, Bergbau auf Eisen, lebhafte Industrie. Hauptstadt: Alençon.
Ornis, griech., Vogel; Ornithichniten, Fußspuren vorweltlicher Vögel auf Steinen; Ornithologie, Vogelkunde; Ornitholog, Vogelkundiger; Ornithorrhynchus, Schnabelthier, s. Monotremen.
Orobancheae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Larvenblütigen (personatae), blattlose Schmarotzergewächse, bei uns auf den Wurzeln des Hanfs, Quendels, der Luzerne, der Wicke etc. vorkommend. (Maiwurz.)
Orographie, gr.-deutsch, Gebirgsbeschreibung, Theil der physikalischen Geographie, der sich mit Darstellung der Formen und Ausbreitung der Gebirge und Thäler befaßt.
Orontes, syr. Fluß, durchströmt Cölesyrien und fließt durch ein Querthal des Küstengebirges an Antiochia vorbei in das Mittelmeer; ist eine Strecke schiffbar.
Oropus, jetzt Oropo, Hafenstadt am Euripus, Zankapfel zwischen Theben u. Athen; in der Nähe das Traumorakel des Amphiareus.
Orosius, Paul, Priester zu Tarragona in Catalonien im ersten Viertel des 5. Jahrh., verkehrte viel mit Augustinus wegen den Ketzereien seiner Zeit, schrieb im Auftrage desselben 416 sein Hauptschriftchen: „historiarum libri VIIa“, worin er durch die Geschichte von Adam bis auf seine Zeit den Heiden, die im Abfall von den alten Göttern die Ursache der zahllosen Unglücksfälle u. Leiden ihrer Zeit sahen, darthun wollte, es seien zu allen Zeiten noch größere oder doch ebenso große Uebel über die Menschen hereingebrochen. Das im Mittelalter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |