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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Deutsche, schnell, die Register u. das Pedal wurden eingeführt, die Windprobe erfunden. Die neueste O.baukunst ist eine äußerst kunstreiche.


Orgelgeschütz, auf einem Block befestigte Flintenläufe, die einzeln oder gleichzeitig abgefeuert werden können, jetzt außer Gebrauch.


Orgien, griech.-deutsch, ehemals die mysteriösen wilden Bachusfeste, meist nächtlich; nächtliche Gelage mit geschlechtlichen Ausschweifungen verbunden.


Oriani, Barnabe, ital. Astronom, geb. 1752 zu Garignano bei Mailand, von Napoleon I. zum Grafen u. Senator ernannt, bestimmte die Bahn des Uranus u. berechnete die Elemente der Ceresbahn; st. 1832 zu Mailand. Werke: "Tafeln des Uranus" 1783; "Theoria planetae Mercurii" 1798; "Trigonometria sphaerica" 1806.


Oribasius, Arzt aus Sardes oder Pergamus, Leibarzt des Kaisers Julian Apostata, verfaßte in 70 Büchern Auszüge aus Galen u. andern Aerzten; die Reste derselben, in griech. Sprache oder lat. Uebersetzung erhalten, gaben zuletzt heraus Bassemacker und Daxemberg (2 Bde, Paris 1852-54).


Orient, lat.-deutsch, Sonnenaufgang, Ost, Morgengegend, Asien mit der Türkei und Aegypten; o.iren, die Morgengegend aufsuchen und dadurch die Richtung der andern Weltgegenden; sich zurecht finden. O.alisches Kaiserthum, das byzantin. Reich; o.alische Christen, die Anhänger der griech. Kirche. O.alische Sprachen, die älteren und neueren semitischen, die älteren u. neueren persischen u. indischen, das Tibetanische, Mongolische, Chinesische, Japanische, Malayische etc., das Koptische; o.alische Literatur, die hebräische, syrische, arabische etc. s. die einzelnen Artikel. O.alist, Sprachgelehrter, der sich mit dem Studium der o.alischen Sprachen befaßt. Dasselbe begann im Mittelalter mit dem Arabischen, indem die Abendländer Jahrhunderte lang bei den Arabern (besonders in Spanien) in manchen Wissenschaften, namentlich in Mathematik u. Medicin, in die Schule gingen. Mit dem Erwachen der Philologie im 15. u. 16. Jahrh. begann auch das Studium der hebräischen Sprache u. der mit ihr zunächst verwandten semitischen; das der andern Sprachen wurde hauptsächlich im 17. Jahrh. durch die kathol. Missionen u. besonders die Propaganda zu Rom in's Leben gerufen u. gepflegt u. namentlich haben sich die Jesuiten um die Kenntniß des Chinesischen u. Japanesischen große Verdienste erworben. Für die Kenntniß der nichtsemitischen asiat. Sprachen waren im 18. Jahrh. besonders die Franzosen thätig (vergl. Anquetil du Perron, Desguignes etc.), seit neuester Zeit sind es namentlich die Engländer, durch ihre Eroberungen in Ostindien dazu veranlaßt. Frankreich, England, auch Rußland fördern diese Studien durch Staatsanstalten und Vereine (asiatische Gesellschaft), unter den Gelehrten leisten jedoch die Deutschen am meisten (vgl. Bopp, Grotefend, Lassen, Mohl etc.). Durch das Studium der o.alischen Sprachen hat namentlich auch die Geschichte gewonnen, einestheils durch die Auffindung bisher unbekannter Quellen, anderntheils durch den unumstößlichen Beweis der Sprachenverwandtschaft, die einen gemeinsamen Ursprung der betreffenden Völker außer Frage stellt.


Oriflamme (aurea flamma), ursprünglich das Panner der Abtei St. Denys, seitdem Ludwig VI. die Schutzvogtei des Klosters erworben hatte das französ. Reichspanner, bestand aus hellrother Seide, 3mal im Winkel ausgeschnitten, mit grünen Quasten verziert u. vergoldeter Lanzenspitze. Karl VII. pflanzte die weiße Fahne (das Zeichen der Treue) auf, als er im Kriege gegen die Engländer die Franzosen um ihren nationalen König sammelte.


Origenes, wegen seines eisernen Fleißes Adamantios d. h. der Mann von Stahl geheißen, der glänzendste Vertreter der ganzen theologischen Wissenschaft seiner Zeit, geb. 185 n. Chr. wahrscheinlich zu Alexandrien, der Sohn eines wohlhabenden Mannes, welcher in der Christenverfolgung von 202 die Palme des Martyrthums errang, studierte unter Pantänus u. Clemens, verlegte sich alsdann auf Grammatik d. h. Alterthumswissenschaft, Mythologie u. Literärgeschichte, trat selbst als Grammatiker

Deutsche, schnell, die Register u. das Pedal wurden eingeführt, die Windprobe erfunden. Die neueste O.baukunst ist eine äußerst kunstreiche.


Orgelgeschütz, auf einem Block befestigte Flintenläufe, die einzeln oder gleichzeitig abgefeuert werden können, jetzt außer Gebrauch.


Orgien, griech.-deutsch, ehemals die mysteriösen wilden Bachusfeste, meist nächtlich; nächtliche Gelage mit geschlechtlichen Ausschweifungen verbunden.


Oriani, Barnabe, ital. Astronom, geb. 1752 zu Garignano bei Mailand, von Napoleon I. zum Grafen u. Senator ernannt, bestimmte die Bahn des Uranus u. berechnete die Elemente der Ceresbahn; st. 1832 zu Mailand. Werke: „Tafeln des Uranus“ 1783; „Theoria planetae Mercurii“ 1798; „Trigonometria sphaerica“ 1806.


Oribasius, Arzt aus Sardes oder Pergamus, Leibarzt des Kaisers Julian Apostata, verfaßte in 70 Büchern Auszüge aus Galen u. andern Aerzten; die Reste derselben, in griech. Sprache oder lat. Uebersetzung erhalten, gaben zuletzt heraus Bassemacker und Daxemberg (2 Bde, Paris 1852–54).


Orient, lat.-deutsch, Sonnenaufgang, Ost, Morgengegend, Asien mit der Türkei und Aegypten; o.iren, die Morgengegend aufsuchen und dadurch die Richtung der andern Weltgegenden; sich zurecht finden. O.alisches Kaiserthum, das byzantin. Reich; o.alische Christen, die Anhänger der griech. Kirche. O.alische Sprachen, die älteren und neueren semitischen, die älteren u. neueren persischen u. indischen, das Tibetanische, Mongolische, Chinesische, Japanische, Malayische etc., das Koptische; o.alische Literatur, die hebräische, syrische, arabische etc. s. die einzelnen Artikel. O.alist, Sprachgelehrter, der sich mit dem Studium der o.alischen Sprachen befaßt. Dasselbe begann im Mittelalter mit dem Arabischen, indem die Abendländer Jahrhunderte lang bei den Arabern (besonders in Spanien) in manchen Wissenschaften, namentlich in Mathematik u. Medicin, in die Schule gingen. Mit dem Erwachen der Philologie im 15. u. 16. Jahrh. begann auch das Studium der hebräischen Sprache u. der mit ihr zunächst verwandten semitischen; das der andern Sprachen wurde hauptsächlich im 17. Jahrh. durch die kathol. Missionen u. besonders die Propaganda zu Rom inʼs Leben gerufen u. gepflegt u. namentlich haben sich die Jesuiten um die Kenntniß des Chinesischen u. Japanesischen große Verdienste erworben. Für die Kenntniß der nichtsemitischen asiat. Sprachen waren im 18. Jahrh. besonders die Franzosen thätig (vergl. Anquetil du Perron, Desguignes etc.), seit neuester Zeit sind es namentlich die Engländer, durch ihre Eroberungen in Ostindien dazu veranlaßt. Frankreich, England, auch Rußland fördern diese Studien durch Staatsanstalten und Vereine (asiatische Gesellschaft), unter den Gelehrten leisten jedoch die Deutschen am meisten (vgl. Bopp, Grotefend, Lassen, Mohl etc.). Durch das Studium der o.alischen Sprachen hat namentlich auch die Geschichte gewonnen, einestheils durch die Auffindung bisher unbekannter Quellen, anderntheils durch den unumstößlichen Beweis der Sprachenverwandtschaft, die einen gemeinsamen Ursprung der betreffenden Völker außer Frage stellt.


Oriflamme (aurea flamma), ursprünglich das Panner der Abtei St. Denys, seitdem Ludwig VI. die Schutzvogtei des Klosters erworben hatte das französ. Reichspanner, bestand aus hellrother Seide, 3mal im Winkel ausgeschnitten, mit grünen Quasten verziert u. vergoldeter Lanzenspitze. Karl VII. pflanzte die weiße Fahne (das Zeichen der Treue) auf, als er im Kriege gegen die Engländer die Franzosen um ihren nationalen König sammelte.


Origenes, wegen seines eisernen Fleißes Adamantios d. h. der Mann von Stahl geheißen, der glänzendste Vertreter der ganzen theologischen Wissenschaft seiner Zeit, geb. 185 n. Chr. wahrscheinlich zu Alexandrien, der Sohn eines wohlhabenden Mannes, welcher in der Christenverfolgung von 202 die Palme des Martyrthums errang, studierte unter Pantänus u. Clemens, verlegte sich alsdann auf Grammatik d. h. Alterthumswissenschaft, Mythologie u. Literärgeschichte, trat selbst als Grammatiker

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[413/0414] Deutsche, schnell, die Register u. das Pedal wurden eingeführt, die Windprobe erfunden. Die neueste O.baukunst ist eine äußerst kunstreiche. Orgelgeschütz, auf einem Block befestigte Flintenläufe, die einzeln oder gleichzeitig abgefeuert werden können, jetzt außer Gebrauch. Orgien, griech.-deutsch, ehemals die mysteriösen wilden Bachusfeste, meist nächtlich; nächtliche Gelage mit geschlechtlichen Ausschweifungen verbunden. Oriani, Barnabe, ital. Astronom, geb. 1752 zu Garignano bei Mailand, von Napoleon I. zum Grafen u. Senator ernannt, bestimmte die Bahn des Uranus u. berechnete die Elemente der Ceresbahn; st. 1832 zu Mailand. Werke: „Tafeln des Uranus“ 1783; „Theoria planetae Mercurii“ 1798; „Trigonometria sphaerica“ 1806. Oribasius, Arzt aus Sardes oder Pergamus, Leibarzt des Kaisers Julian Apostata, verfaßte in 70 Büchern Auszüge aus Galen u. andern Aerzten; die Reste derselben, in griech. Sprache oder lat. Uebersetzung erhalten, gaben zuletzt heraus Bassemacker und Daxemberg (2 Bde, Paris 1852–54). Orient, lat.-deutsch, Sonnenaufgang, Ost, Morgengegend, Asien mit der Türkei und Aegypten; o.iren, die Morgengegend aufsuchen und dadurch die Richtung der andern Weltgegenden; sich zurecht finden. O.alisches Kaiserthum, das byzantin. Reich; o.alische Christen, die Anhänger der griech. Kirche. O.alische Sprachen, die älteren und neueren semitischen, die älteren u. neueren persischen u. indischen, das Tibetanische, Mongolische, Chinesische, Japanische, Malayische etc., das Koptische; o.alische Literatur, die hebräische, syrische, arabische etc. s. die einzelnen Artikel. O.alist, Sprachgelehrter, der sich mit dem Studium der o.alischen Sprachen befaßt. Dasselbe begann im Mittelalter mit dem Arabischen, indem die Abendländer Jahrhunderte lang bei den Arabern (besonders in Spanien) in manchen Wissenschaften, namentlich in Mathematik u. Medicin, in die Schule gingen. Mit dem Erwachen der Philologie im 15. u. 16. Jahrh. begann auch das Studium der hebräischen Sprache u. der mit ihr zunächst verwandten semitischen; das der andern Sprachen wurde hauptsächlich im 17. Jahrh. durch die kathol. Missionen u. besonders die Propaganda zu Rom inʼs Leben gerufen u. gepflegt u. namentlich haben sich die Jesuiten um die Kenntniß des Chinesischen u. Japanesischen große Verdienste erworben. Für die Kenntniß der nichtsemitischen asiat. Sprachen waren im 18. Jahrh. besonders die Franzosen thätig (vergl. Anquetil du Perron, Desguignes etc.), seit neuester Zeit sind es namentlich die Engländer, durch ihre Eroberungen in Ostindien dazu veranlaßt. Frankreich, England, auch Rußland fördern diese Studien durch Staatsanstalten und Vereine (asiatische Gesellschaft), unter den Gelehrten leisten jedoch die Deutschen am meisten (vgl. Bopp, Grotefend, Lassen, Mohl etc.). Durch das Studium der o.alischen Sprachen hat namentlich auch die Geschichte gewonnen, einestheils durch die Auffindung bisher unbekannter Quellen, anderntheils durch den unumstößlichen Beweis der Sprachenverwandtschaft, die einen gemeinsamen Ursprung der betreffenden Völker außer Frage stellt. Oriflamme (aurea flamma), ursprünglich das Panner der Abtei St. Denys, seitdem Ludwig VI. die Schutzvogtei des Klosters erworben hatte das französ. Reichspanner, bestand aus hellrother Seide, 3mal im Winkel ausgeschnitten, mit grünen Quasten verziert u. vergoldeter Lanzenspitze. Karl VII. pflanzte die weiße Fahne (das Zeichen der Treue) auf, als er im Kriege gegen die Engländer die Franzosen um ihren nationalen König sammelte. Origenes, wegen seines eisernen Fleißes Adamantios d. h. der Mann von Stahl geheißen, der glänzendste Vertreter der ganzen theologischen Wissenschaft seiner Zeit, geb. 185 n. Chr. wahrscheinlich zu Alexandrien, der Sohn eines wohlhabenden Mannes, welcher in der Christenverfolgung von 202 die Palme des Martyrthums errang, studierte unter Pantänus u. Clemens, verlegte sich alsdann auf Grammatik d. h. Alterthumswissenschaft, Mythologie u. Literärgeschichte, trat selbst als Grammatiker

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/414>, abgerufen am 22.11.2024.