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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Oppilation, was Obstruction.


Oppletion, Ueberfüllung.


Opponiren, entgegenstellen, widersprechen; Opposition, Widerspruch, Widerstand, besonders auch in politischer Beziehung gebraucht; Opponent, wer Opposition macht, vergl. Disputation. Opposition in der Astronomie, s. Aspecten.


Opportunität, lat.-deutsch, gelegene Zeit; Geneigtheit zu einer Krankheit.


Opprimiren, lat.-dtsch., unterdrücken; Oppression, Unterdrückung, Beklemmung.


Opprobriren, lat.-dtsch., vorwerfen; Opprobration, opprobrium, Vorwurf; Schimpf.


Oppugniren, lat.-deutsch, angreifen, bekämpfen; Oppugnation, Angriff; Widerlegung.


Ops, in der altröm. Religion die Gemahlin des Saturnus, Göttin der Fruchtbarkeit, Beschützerin des Feldbaus, später mit Rhea, Cybele vermischt.


Opsiantisch, griech.-deutsch, spät blühend.


Opsomanie, griech.-deutsch, Leckerhaftigkeit.


Optativus, lat., Modus des griech. Verbums, so genannt, weil er der Ausdruck des Wunsches ist, beschränkt sich aber nicht darauf, sondern drückt auch andere Vorstellungsarten der Möglichkeit aus. Optato, nach Wunsch.


Optik, im weitern Sinne die Lehre vom Lichte, im engern derjenige Theil dieser Wissenschaft, welcher von den Verhältnissen der geradlinigen Ausbreitung des Lichts, des Sehwinkels, von der Perspective, Photometrie etc. handelt, während von den Verhältnissen des gebrochenen und zurückgeworfenen Lichts die Dioptrik u. Katoptrik handeln. - O.er, Verfertiger optischer Werkzeuge.


Optimates, d. h. Gutgesinnte, nannten sich in den letzten Zeiten der Republik die conservativen Römer gegenüber den populares d. h. den Volksfreunden, welche die Verfassung reformiren wollten u. auch glücklich zu Grunde richteten.


Optimismus (vom lat. optimus, der beste), heißt in der Philosophie die von Leibniz (s. Bd. III., S. 735) vorgetragene Lehre, daß alles was in der Welt geschieht, auf das Beste und zum Besten geschieht. Der Gegensatz des O. wäre der Pessimismus (vom lat. pessimus, der schlechteste), allein diese Ansicht ist noch niemals metaphysisch od. überhaupt weitläufiger erörtert worden, falls man nicht die Theorien einiger Sekten od. etwa das sog. Naturrecht des Hobbes (s. d.) als Pessimismus gelten lassen will. - Optimist, wer in allen Erscheinungen und Ereignissen des Lebens vorherrschend die gute Seite sucht und findet, Pessimist, wer das Gegentheil thut. - Optime, am besten, vortrefflich; optimus maximus d. h. der beste und größte, Beiname des Jupiter, des Vaters der Götter u. Menschen bei den alten Griechen und Römern.


Option, lat.-dtsch., freie Wahl, Wahlbefugniß; der Einfluß des Landesherrn bei der Besetzung einer geistlichen Stelle.


Optisch, die Optik oder das Sehen betreffend; o.e Täuschungen, Augentäuschungen.


Optometer, griech.-deutsch, eine Vorrichtung, um die Sehweite eines Auges zu bestimmen.


Opulent, lat.-deutsch, mächtig, reich; Opulenz, Macht, Reichthum.


Opuntia, Feigendistel, s. Cacteae.


Opus, lat., Arbeit, Werk; opera, Werke; opusculum, Mehrzahl - a, kleineres Schriftwerk; o. reticulatum, Netzwerk, Mauerwerk mit so gefügten Quadern, daß die Fugen Diagonalen bilden; o. tectorium, der feinste Mauerüberzug aus Marmorstucco; o. tesselatum, Würfelwerk, mit würfelförmigen Marmorstücken ausgelegter Mosaikboden; o. mallei, Bunzenarbeit, s. Bunzen; o. herculeum, eine Riesenarbeit.


Opus operatum (lat., vollzogene Handlung, fertiges Werk), eine jede Handlung, bei der man nicht auf den moralischen Werth, sondern nur darauf schaut, daß sie gethan wird. - Eine wichtige Stelle nimmt der Begriff von o. o. ein in der Lehre von der Wirksamkeit der hl. Sakramente. Die Kirche lehrt nämlich, daß zur Erlangung der göttlichen Gnade der bloße Glaube an die göttliche Verheißung keineswegs genüge, sondern daß die Gnade durch die Sakramente des Neuen Bundes als solche unmittelbar,


Oppilation, was Obstruction.


Oppletion, Ueberfüllung.


Opponiren, entgegenstellen, widersprechen; Opposition, Widerspruch, Widerstand, besonders auch in politischer Beziehung gebraucht; Opponent, wer Opposition macht, vergl. Disputation. Opposition in der Astronomie, s. Aspecten.


Opportunität, lat.-deutsch, gelegene Zeit; Geneigtheit zu einer Krankheit.


Opprimiren, lat.-dtsch., unterdrücken; Oppression, Unterdrückung, Beklemmung.


Opprobriren, lat.-dtsch., vorwerfen; Opprobration, opprobrium, Vorwurf; Schimpf.


Oppugniren, lat.-deutsch, angreifen, bekämpfen; Oppugnation, Angriff; Widerlegung.


Ops, in der altröm. Religion die Gemahlin des Saturnus, Göttin der Fruchtbarkeit, Beschützerin des Feldbaus, später mit Rhea, Cybele vermischt.


Opsiantisch, griech.-deutsch, spät blühend.


Opsomanie, griech.-deutsch, Leckerhaftigkeit.


Optativus, lat., Modus des griech. Verbums, so genannt, weil er der Ausdruck des Wunsches ist, beschränkt sich aber nicht darauf, sondern drückt auch andere Vorstellungsarten der Möglichkeit aus. Optato, nach Wunsch.


Optik, im weitern Sinne die Lehre vom Lichte, im engern derjenige Theil dieser Wissenschaft, welcher von den Verhältnissen der geradlinigen Ausbreitung des Lichts, des Sehwinkels, von der Perspective, Photometrie etc. handelt, während von den Verhältnissen des gebrochenen und zurückgeworfenen Lichts die Dioptrik u. Katoptrik handeln. – O.er, Verfertiger optischer Werkzeuge.


Optimates, d. h. Gutgesinnte, nannten sich in den letzten Zeiten der Republik die conservativen Römer gegenüber den populares d. h. den Volksfreunden, welche die Verfassung reformiren wollten u. auch glücklich zu Grunde richteten.


Optimismus (vom lat. optimus, der beste), heißt in der Philosophie die von Leibniz (s. Bd. III., S. 735) vorgetragene Lehre, daß alles was in der Welt geschieht, auf das Beste und zum Besten geschieht. Der Gegensatz des O. wäre der Pessimismus (vom lat. pessimus, der schlechteste), allein diese Ansicht ist noch niemals metaphysisch od. überhaupt weitläufiger erörtert worden, falls man nicht die Theorien einiger Sekten od. etwa das sog. Naturrecht des Hobbes (s. d.) als Pessimismus gelten lassen will. – Optimist, wer in allen Erscheinungen und Ereignissen des Lebens vorherrschend die gute Seite sucht und findet, Pessimist, wer das Gegentheil thut. – Optime, am besten, vortrefflich; optimus maximus d. h. der beste und größte, Beiname des Jupiter, des Vaters der Götter u. Menschen bei den alten Griechen und Römern.


Option, lat.-dtsch., freie Wahl, Wahlbefugniß; der Einfluß des Landesherrn bei der Besetzung einer geistlichen Stelle.


Optisch, die Optik oder das Sehen betreffend; o.e Täuschungen, Augentäuschungen.


Optometer, griech.-deutsch, eine Vorrichtung, um die Sehweite eines Auges zu bestimmen.


Opulent, lat.-deutsch, mächtig, reich; Opulenz, Macht, Reichthum.


Opuntia, Feigendistel, s. Cacteae.


Opus, lat., Arbeit, Werk; opera, Werke; opusculum, Mehrzahl – a, kleineres Schriftwerk; o. reticulatum, Netzwerk, Mauerwerk mit so gefügten Quadern, daß die Fugen Diagonalen bilden; o. tectorium, der feinste Mauerüberzug aus Marmorstucco; o. tesselatum, Würfelwerk, mit würfelförmigen Marmorstücken ausgelegter Mosaikboden; o. mallei, Bunzenarbeit, s. Bunzen; o. herculeum, eine Riesenarbeit.


Opus operatum (lat., vollzogene Handlung, fertiges Werk), eine jede Handlung, bei der man nicht auf den moralischen Werth, sondern nur darauf schaut, daß sie gethan wird. – Eine wichtige Stelle nimmt der Begriff von o. o. ein in der Lehre von der Wirksamkeit der hl. Sakramente. Die Kirche lehrt nämlich, daß zur Erlangung der göttlichen Gnade der bloße Glaube an die göttliche Verheißung keineswegs genüge, sondern daß die Gnade durch die Sakramente des Neuen Bundes als solche unmittelbar,

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[406/0407] Oppilation, was Obstruction. Oppletion, Ueberfüllung. Opponiren, entgegenstellen, widersprechen; Opposition, Widerspruch, Widerstand, besonders auch in politischer Beziehung gebraucht; Opponent, wer Opposition macht, vergl. Disputation. Opposition in der Astronomie, s. Aspecten. Opportunität, lat.-deutsch, gelegene Zeit; Geneigtheit zu einer Krankheit. Opprimiren, lat.-dtsch., unterdrücken; Oppression, Unterdrückung, Beklemmung. Opprobriren, lat.-dtsch., vorwerfen; Opprobration, opprobrium, Vorwurf; Schimpf. Oppugniren, lat.-deutsch, angreifen, bekämpfen; Oppugnation, Angriff; Widerlegung. Ops, in der altröm. Religion die Gemahlin des Saturnus, Göttin der Fruchtbarkeit, Beschützerin des Feldbaus, später mit Rhea, Cybele vermischt. Opsiantisch, griech.-deutsch, spät blühend. Opsomanie, griech.-deutsch, Leckerhaftigkeit. Optativus, lat., Modus des griech. Verbums, so genannt, weil er der Ausdruck des Wunsches ist, beschränkt sich aber nicht darauf, sondern drückt auch andere Vorstellungsarten der Möglichkeit aus. Optato, nach Wunsch. Optik, im weitern Sinne die Lehre vom Lichte, im engern derjenige Theil dieser Wissenschaft, welcher von den Verhältnissen der geradlinigen Ausbreitung des Lichts, des Sehwinkels, von der Perspective, Photometrie etc. handelt, während von den Verhältnissen des gebrochenen und zurückgeworfenen Lichts die Dioptrik u. Katoptrik handeln. – O.er, Verfertiger optischer Werkzeuge. Optimates, d. h. Gutgesinnte, nannten sich in den letzten Zeiten der Republik die conservativen Römer gegenüber den populares d. h. den Volksfreunden, welche die Verfassung reformiren wollten u. auch glücklich zu Grunde richteten. Optimismus (vom lat. optimus, der beste), heißt in der Philosophie die von Leibniz (s. Bd. III., S. 735) vorgetragene Lehre, daß alles was in der Welt geschieht, auf das Beste und zum Besten geschieht. Der Gegensatz des O. wäre der Pessimismus (vom lat. pessimus, der schlechteste), allein diese Ansicht ist noch niemals metaphysisch od. überhaupt weitläufiger erörtert worden, falls man nicht die Theorien einiger Sekten od. etwa das sog. Naturrecht des Hobbes (s. d.) als Pessimismus gelten lassen will. – Optimist, wer in allen Erscheinungen und Ereignissen des Lebens vorherrschend die gute Seite sucht und findet, Pessimist, wer das Gegentheil thut. – Optime, am besten, vortrefflich; optimus maximus d. h. der beste und größte, Beiname des Jupiter, des Vaters der Götter u. Menschen bei den alten Griechen und Römern. Option, lat.-dtsch., freie Wahl, Wahlbefugniß; der Einfluß des Landesherrn bei der Besetzung einer geistlichen Stelle. Optisch, die Optik oder das Sehen betreffend; o.e Täuschungen, Augentäuschungen. Optometer, griech.-deutsch, eine Vorrichtung, um die Sehweite eines Auges zu bestimmen. Opulent, lat.-deutsch, mächtig, reich; Opulenz, Macht, Reichthum. Opuntia, Feigendistel, s. Cacteae. Opus, lat., Arbeit, Werk; opera, Werke; opusculum, Mehrzahl – a, kleineres Schriftwerk; o. reticulatum, Netzwerk, Mauerwerk mit so gefügten Quadern, daß die Fugen Diagonalen bilden; o. tectorium, der feinste Mauerüberzug aus Marmorstucco; o. tesselatum, Würfelwerk, mit würfelförmigen Marmorstücken ausgelegter Mosaikboden; o. mallei, Bunzenarbeit, s. Bunzen; o. herculeum, eine Riesenarbeit. Opus operatum (lat., vollzogene Handlung, fertiges Werk), eine jede Handlung, bei der man nicht auf den moralischen Werth, sondern nur darauf schaut, daß sie gethan wird. – Eine wichtige Stelle nimmt der Begriff von o. o. ein in der Lehre von der Wirksamkeit der hl. Sakramente. Die Kirche lehrt nämlich, daß zur Erlangung der göttlichen Gnade der bloße Glaube an die göttliche Verheißung keineswegs genüge, sondern daß die Gnade durch die Sakramente des Neuen Bundes als solche unmittelbar,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/407>, abgerufen am 22.11.2024.