Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

2986 Mann. In der engern Versammlung des Bundes führt O. mit Anhalt und Schwarzburg gemeinschaftlich die 15. Stimme, im Plenum für sich die 21. Großherzog ist seit 27. Febr. 1853 Peter; er führt den Titel: Großherzog von O., Erbe zu Norwegen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen u. zu O., Fürst von Lübeck und Birkenfeld, Herr von Jever u. Kniphausen etc. O. kommt seit dem 10. Jahrh. als Grafschaft vor u. wurde bei dem Sturze Heinrichs des Löwen reichsunmittelbar; ein Zweig des Hauses erlangte 1448 die dän. Krone und das Herzogthum Holstein. Diese dän. Linie erbte O. 1667, vertauschte es aber 1773 an den russ. Großfürsten, späteren Kaiser Paul I., für die dem Hause Holstein-Gottorp entrissenen Gebiete, welcher das Land seinem Vetter, dem Fürstbischof von Lübeck Friedrich August. übergab, worauf der deutsche Kaiser die Grafschaft O. zum Herzogthum erhob. 1803 erhielt O. eine Vergrößerung durch die Einverleibung des Fürstbisthums Lübeck, einiger Stücke des münsterschen u. hannöv. Gebiets, trat 1808 dem Rheinbund bei, wurde 1811 zur Durchführung des Continentalsystems von Napoleon zu Frankreich geschlagen, 1813 wiederhergestellt, 1815 mit einigen Gränzdistricten gegen Hannover und mit dem Fürstenthume Birkenfeld und der Herrschaft Jever bedacht, zum Großherzogthum erhoben, erhielt endlich 1826 die Hoheit über die Herrschaft Kniphausen.


Oldenburg, Haupt- u. Residenzstadt des Großherzogthums O. an der Hunte, mit 9700 E., war früher eine bedeutende Handelsstadt. - O., Aldenburg, Stadt im nordöstl. Holstein an der Ostsee, mit 1800 E., ehemals Hauptstadt des Obotritenlandes.


Oldenburg, die Dynastie. Die o.-dän. Linie theilte sich in die königl. Linie mit vielen Seitenzweigen u. in die Holstein-Gottorpsche (von einem Enkel Christians I., Adolf, geb. 1586, abstammend). Ein Holstein-Gottorp, Karl Friedrich, wurde durch die Großfürstin Anna, Peters I. Tochter, Vater des Karl Peter Ulrich, des spätern russ. Kaisers Peter III. (ermordet 1762), des Ahnen der jetzigen russ. Dynastie. Ein anderer Holstein-Gottorp, Adolf Friedrich von Holstein-Eutin, wurde 1751 König von Schweden (sein Haus wurde 1809 entthront); von einem Bruder Adolf Friedrichs, dem Prinzen Georg Ludwig, gest. 1763, stammt das großherzl. Haus. Das königl. dän. regierende Haus droht in männlicher Linie auszusterben; nach dem Erbfolgerechte der Herzogthümer Holstein u. Schleswig kann die weibliche Linie nicht succediren, die Herzogthümer würden also an die Linie Augustenburg (Zweig der königl. dän.) fallen und die dän. Monarchie getrennt werden. Gegen diesen Fall wollte König Christian VIII. vorkehren; der Aufstand der Herzogthümer (1848-50) richtete sich gegen die Unirung mit Dänemark, sein Mißlingen bewirkte aber unter anderem die Ausschließung der Augustenburger Linie von aller Erbfolge und den Londoner Vertrag (8. Mai 1852) zwischen den europ. Großmächten, Schweden u. Dänemark, wodurch für den Fall des Erlöschens des Mannsstamms der dän. regierenden Linie der Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (geb. 1818) sammt seinen männlichen Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt für den Thron der dän. Gesammtmonarchie berechtigt wurde. Der dän. Reichstag nahm überdies 1853 einen königl. Antrag an, demgemäß die männliche Erbfolge nach dem Rechte der Lineal- und Gradualfolge u. der Primogenitur von dem Prinzen Christian an als Thronfolger eintreten solle, so daß beim Erlöschen seines Mannsstamms (er hat übrigens 2 Söhne, geb. 1843 und 45), wenn die Augustenburger ausgeschlossen bleiben, die russ. Dynastie Thronerbe in Dänemark und in den Herzogthümern wird.


Oldham (-hämm), Marktflecken nordöstl. von Manchester, mit Hut- und Baumwollefabrikation, 68000 E.


Oleander, s. Apocyneae.


Olearius, latinisirter Name von mindestens einem halben Dutzend protest. Theologen des 16.-18. Jahrh., von denen gedruckte Leichenreden Näheres berichten u. unter denen O. Gottfried, geb. 1604. gest. 1685, u. O. Johann,

2986 Mann. In der engern Versammlung des Bundes führt O. mit Anhalt und Schwarzburg gemeinschaftlich die 15. Stimme, im Plenum für sich die 21. Großherzog ist seit 27. Febr. 1853 Peter; er führt den Titel: Großherzog von O., Erbe zu Norwegen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen u. zu O., Fürst von Lübeck und Birkenfeld, Herr von Jever u. Kniphausen etc. O. kommt seit dem 10. Jahrh. als Grafschaft vor u. wurde bei dem Sturze Heinrichs des Löwen reichsunmittelbar; ein Zweig des Hauses erlangte 1448 die dän. Krone und das Herzogthum Holstein. Diese dän. Linie erbte O. 1667, vertauschte es aber 1773 an den russ. Großfürsten, späteren Kaiser Paul I., für die dem Hause Holstein-Gottorp entrissenen Gebiete, welcher das Land seinem Vetter, dem Fürstbischof von Lübeck Friedrich August. übergab, worauf der deutsche Kaiser die Grafschaft O. zum Herzogthum erhob. 1803 erhielt O. eine Vergrößerung durch die Einverleibung des Fürstbisthums Lübeck, einiger Stücke des münsterschen u. hannöv. Gebiets, trat 1808 dem Rheinbund bei, wurde 1811 zur Durchführung des Continentalsystems von Napoleon zu Frankreich geschlagen, 1813 wiederhergestellt, 1815 mit einigen Gränzdistricten gegen Hannover und mit dem Fürstenthume Birkenfeld und der Herrschaft Jever bedacht, zum Großherzogthum erhoben, erhielt endlich 1826 die Hoheit über die Herrschaft Kniphausen.


Oldenburg, Haupt- u. Residenzstadt des Großherzogthums O. an der Hunte, mit 9700 E., war früher eine bedeutende Handelsstadt. – O., Aldenburg, Stadt im nordöstl. Holstein an der Ostsee, mit 1800 E., ehemals Hauptstadt des Obotritenlandes.


Oldenburg, die Dynastie. Die o.-dän. Linie theilte sich in die königl. Linie mit vielen Seitenzweigen u. in die Holstein-Gottorpsche (von einem Enkel Christians I., Adolf, geb. 1586, abstammend). Ein Holstein-Gottorp, Karl Friedrich, wurde durch die Großfürstin Anna, Peters I. Tochter, Vater des Karl Peter Ulrich, des spätern russ. Kaisers Peter III. (ermordet 1762), des Ahnen der jetzigen russ. Dynastie. Ein anderer Holstein-Gottorp, Adolf Friedrich von Holstein-Eutin, wurde 1751 König von Schweden (sein Haus wurde 1809 entthront); von einem Bruder Adolf Friedrichs, dem Prinzen Georg Ludwig, gest. 1763, stammt das großherzl. Haus. Das königl. dän. regierende Haus droht in männlicher Linie auszusterben; nach dem Erbfolgerechte der Herzogthümer Holstein u. Schleswig kann die weibliche Linie nicht succediren, die Herzogthümer würden also an die Linie Augustenburg (Zweig der königl. dän.) fallen und die dän. Monarchie getrennt werden. Gegen diesen Fall wollte König Christian VIII. vorkehren; der Aufstand der Herzogthümer (1848–50) richtete sich gegen die Unirung mit Dänemark, sein Mißlingen bewirkte aber unter anderem die Ausschließung der Augustenburger Linie von aller Erbfolge und den Londoner Vertrag (8. Mai 1852) zwischen den europ. Großmächten, Schweden u. Dänemark, wodurch für den Fall des Erlöschens des Mannsstamms der dän. regierenden Linie der Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (geb. 1818) sammt seinen männlichen Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt für den Thron der dän. Gesammtmonarchie berechtigt wurde. Der dän. Reichstag nahm überdies 1853 einen königl. Antrag an, demgemäß die männliche Erbfolge nach dem Rechte der Lineal- und Gradualfolge u. der Primogenitur von dem Prinzen Christian an als Thronfolger eintreten solle, so daß beim Erlöschen seines Mannsstamms (er hat übrigens 2 Söhne, geb. 1843 und 45), wenn die Augustenburger ausgeschlossen bleiben, die russ. Dynastie Thronerbe in Dänemark und in den Herzogthümern wird.


Oldham (–hämm), Marktflecken nordöstl. von Manchester, mit Hut- und Baumwollefabrikation, 68000 E.


Oleander, s. Apocyneae.


Olearius, latinisirter Name von mindestens einem halben Dutzend protest. Theologen des 16.–18. Jahrh., von denen gedruckte Leichenreden Näheres berichten u. unter denen O. Gottfried, geb. 1604. gest. 1685, u. O. Johann,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0398" n="397"/>
2986 Mann. In der engern Versammlung des Bundes führt O. mit Anhalt und Schwarzburg gemeinschaftlich die 15. Stimme, im Plenum für sich die 21. Großherzog ist seit 27. Febr. 1853 Peter; er führt den Titel: Großherzog von O., Erbe zu Norwegen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen u. zu O., Fürst von Lübeck und Birkenfeld, Herr von Jever u. Kniphausen etc. O. kommt seit dem 10. Jahrh. als <hi rendition="#g">Grafschaft</hi> vor u. wurde bei dem Sturze Heinrichs des Löwen reichsunmittelbar; ein Zweig des Hauses erlangte 1448 die dän. Krone und das Herzogthum Holstein. Diese dän. Linie erbte O. 1667, vertauschte es aber 1773 an den russ. Großfürsten, späteren Kaiser Paul I., für die dem Hause Holstein-Gottorp entrissenen Gebiete, welcher das Land seinem Vetter, dem Fürstbischof von Lübeck Friedrich August. übergab, worauf der deutsche Kaiser die Grafschaft O. <hi rendition="#g">zum Herzogthum</hi> erhob. 1803 erhielt O. eine Vergrößerung durch die Einverleibung des Fürstbisthums Lübeck, einiger Stücke des münsterschen u. hannöv. Gebiets, trat 1808 dem Rheinbund bei, wurde 1811 zur Durchführung des Continentalsystems von Napoleon zu Frankreich geschlagen, 1813 wiederhergestellt, 1815 mit einigen Gränzdistricten gegen Hannover und mit dem Fürstenthume Birkenfeld und der Herrschaft Jever bedacht, zum <hi rendition="#g">Großherzogthum</hi> erhoben, erhielt endlich 1826 die Hoheit über die Herrschaft Kniphausen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Oldenburg</hi>, Haupt- u. Residenzstadt des Großherzogthums O. an der Hunte, mit 9700 E., war früher eine bedeutende Handelsstadt. &#x2013; O., <hi rendition="#g">Aldenburg</hi>, Stadt im nordöstl. Holstein an der Ostsee, mit 1800 E., ehemals Hauptstadt des Obotritenlandes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Oldenburg</hi>, die Dynastie. Die o.-dän. Linie theilte sich in die königl. Linie mit vielen Seitenzweigen u. in die Holstein-Gottorpsche (von einem Enkel Christians I., Adolf, geb. 1586, abstammend). Ein Holstein-Gottorp, <hi rendition="#g">Karl Friedrich</hi>, wurde durch die Großfürstin Anna, Peters I. Tochter, Vater des Karl Peter Ulrich, des spätern russ. Kaisers Peter III. (ermordet 1762), des Ahnen der jetzigen russ. Dynastie. Ein anderer Holstein-Gottorp, <hi rendition="#g">Adolf Friedrich</hi> von Holstein-Eutin, wurde 1751 König von Schweden (sein Haus wurde 1809 entthront); von einem Bruder Adolf Friedrichs, dem Prinzen <hi rendition="#g">Georg Ludwig</hi>, gest. 1763, stammt das großherzl. Haus. Das königl. dän. regierende Haus droht in männlicher Linie auszusterben; nach dem Erbfolgerechte der Herzogthümer Holstein u. Schleswig kann die weibliche Linie nicht succediren, die Herzogthümer würden also an die Linie Augustenburg (Zweig der königl. dän.) fallen und die dän. Monarchie getrennt werden. Gegen diesen Fall wollte König Christian VIII. vorkehren; der Aufstand der Herzogthümer (1848&#x2013;50) richtete sich gegen die Unirung mit Dänemark, sein Mißlingen bewirkte aber unter anderem die Ausschließung der Augustenburger Linie von aller Erbfolge und den Londoner Vertrag (8. Mai 1852) zwischen den europ. Großmächten, Schweden u. Dänemark, wodurch für den Fall des Erlöschens des Mannsstamms der dän. regierenden Linie der Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (geb. 1818) sammt seinen männlichen Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt für den Thron der dän. Gesammtmonarchie berechtigt wurde. Der dän. Reichstag nahm überdies 1853 einen königl. Antrag an, demgemäß die männliche Erbfolge nach dem Rechte der Lineal- und Gradualfolge u. der Primogenitur von dem Prinzen Christian an als Thronfolger eintreten solle, so daß beim Erlöschen seines Mannsstamms (er hat übrigens 2 Söhne, geb. 1843 und 45), wenn die Augustenburger ausgeschlossen bleiben, die russ. Dynastie Thronerbe in Dänemark und in den Herzogthümern wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Oldham</hi> (&#x2013;hämm), Marktflecken nordöstl. von Manchester, mit Hut- und Baumwollefabrikation, 68000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Oleander</hi>, s. <hi rendition="#i">Apocyneae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Olearius</hi>, latinisirter Name von mindestens einem halben Dutzend protest. Theologen des 16.&#x2013;18. Jahrh., von denen gedruckte Leichenreden Näheres berichten u. unter denen O. <hi rendition="#g">Gottfried</hi>, geb. 1604. gest. 1685, u. O. <hi rendition="#g">Johann</hi>,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[397/0398] 2986 Mann. In der engern Versammlung des Bundes führt O. mit Anhalt und Schwarzburg gemeinschaftlich die 15. Stimme, im Plenum für sich die 21. Großherzog ist seit 27. Febr. 1853 Peter; er führt den Titel: Großherzog von O., Erbe zu Norwegen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen u. zu O., Fürst von Lübeck und Birkenfeld, Herr von Jever u. Kniphausen etc. O. kommt seit dem 10. Jahrh. als Grafschaft vor u. wurde bei dem Sturze Heinrichs des Löwen reichsunmittelbar; ein Zweig des Hauses erlangte 1448 die dän. Krone und das Herzogthum Holstein. Diese dän. Linie erbte O. 1667, vertauschte es aber 1773 an den russ. Großfürsten, späteren Kaiser Paul I., für die dem Hause Holstein-Gottorp entrissenen Gebiete, welcher das Land seinem Vetter, dem Fürstbischof von Lübeck Friedrich August. übergab, worauf der deutsche Kaiser die Grafschaft O. zum Herzogthum erhob. 1803 erhielt O. eine Vergrößerung durch die Einverleibung des Fürstbisthums Lübeck, einiger Stücke des münsterschen u. hannöv. Gebiets, trat 1808 dem Rheinbund bei, wurde 1811 zur Durchführung des Continentalsystems von Napoleon zu Frankreich geschlagen, 1813 wiederhergestellt, 1815 mit einigen Gränzdistricten gegen Hannover und mit dem Fürstenthume Birkenfeld und der Herrschaft Jever bedacht, zum Großherzogthum erhoben, erhielt endlich 1826 die Hoheit über die Herrschaft Kniphausen. Oldenburg, Haupt- u. Residenzstadt des Großherzogthums O. an der Hunte, mit 9700 E., war früher eine bedeutende Handelsstadt. – O., Aldenburg, Stadt im nordöstl. Holstein an der Ostsee, mit 1800 E., ehemals Hauptstadt des Obotritenlandes. Oldenburg, die Dynastie. Die o.-dän. Linie theilte sich in die königl. Linie mit vielen Seitenzweigen u. in die Holstein-Gottorpsche (von einem Enkel Christians I., Adolf, geb. 1586, abstammend). Ein Holstein-Gottorp, Karl Friedrich, wurde durch die Großfürstin Anna, Peters I. Tochter, Vater des Karl Peter Ulrich, des spätern russ. Kaisers Peter III. (ermordet 1762), des Ahnen der jetzigen russ. Dynastie. Ein anderer Holstein-Gottorp, Adolf Friedrich von Holstein-Eutin, wurde 1751 König von Schweden (sein Haus wurde 1809 entthront); von einem Bruder Adolf Friedrichs, dem Prinzen Georg Ludwig, gest. 1763, stammt das großherzl. Haus. Das königl. dän. regierende Haus droht in männlicher Linie auszusterben; nach dem Erbfolgerechte der Herzogthümer Holstein u. Schleswig kann die weibliche Linie nicht succediren, die Herzogthümer würden also an die Linie Augustenburg (Zweig der königl. dän.) fallen und die dän. Monarchie getrennt werden. Gegen diesen Fall wollte König Christian VIII. vorkehren; der Aufstand der Herzogthümer (1848–50) richtete sich gegen die Unirung mit Dänemark, sein Mißlingen bewirkte aber unter anderem die Ausschließung der Augustenburger Linie von aller Erbfolge und den Londoner Vertrag (8. Mai 1852) zwischen den europ. Großmächten, Schweden u. Dänemark, wodurch für den Fall des Erlöschens des Mannsstamms der dän. regierenden Linie der Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (geb. 1818) sammt seinen männlichen Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt für den Thron der dän. Gesammtmonarchie berechtigt wurde. Der dän. Reichstag nahm überdies 1853 einen königl. Antrag an, demgemäß die männliche Erbfolge nach dem Rechte der Lineal- und Gradualfolge u. der Primogenitur von dem Prinzen Christian an als Thronfolger eintreten solle, so daß beim Erlöschen seines Mannsstamms (er hat übrigens 2 Söhne, geb. 1843 und 45), wenn die Augustenburger ausgeschlossen bleiben, die russ. Dynastie Thronerbe in Dänemark und in den Herzogthümern wird. Oldham (–hämm), Marktflecken nordöstl. von Manchester, mit Hut- und Baumwollefabrikation, 68000 E. Oleander, s. Apocyneae. Olearius, latinisirter Name von mindestens einem halben Dutzend protest. Theologen des 16.–18. Jahrh., von denen gedruckte Leichenreden Näheres berichten u. unter denen O. Gottfried, geb. 1604. gest. 1685, u. O. Johann,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/398
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/398>, abgerufen am 25.11.2024.