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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Kentucky, Virginien u. Pennsylvanien, umfaßt 1842 #M., ist im Norden u. in der Mitte fruchtbare Ebene. im O. und S. etwas gebirgig. Die Zahl der Einw. belief sich 1850 auf 1980000, darunter 600000 Deutsche und Schweizer; Ackerbau und Industrie blühen wie in keinem andern Staate der Union; auf dem O., den zahlreichen Eisenbahnen u. Kanälen bewegt sich der lebhafteste Verkehr. O. hat unter allen nordamerikan. Staaten die meisten Unterrichtsanstalten. Die Verfassung von 1851 ist möglichst demokratisch; O. schickt in den Congreß 18 Repräsentanten. Die Staatsschuld beträgt beinahe 18 Mill. Dollars. Hauptstadt ist Columbus, die bei weitem wichtigste Cincinnati.


Ohiothier, s. Mastodon.


Ohlau, Kreisstadt im Reg.-Bez. Breslau, zwischen der O. u. O der. mit 6500 E, Tabaksfabrikation, Tuchweberei.


Ohlmüller, Jos. Daniel. geb. 1791 zu Bamberg, Architekt, bildete sich in München u. Italien, st. 1839 als Regierungsbaurath in München. Seine berühmtesten Werke sind: die gothische Kirche in der Vorstadt Au, das Wittelsbacher Denkmal, die Ottokapelle, das Schloß Hohenschwangau, die Kirche in Hallbergmoos.


Ohm, Flüssigkeitsmaß in deutschen Ländern, Schweiz und Dänemark, von verschiedenem Gehalte, in der Schweiz und Baden = 4 Eimer.


Ohm, Georg Simon, geb. 1789 zu Erlangen, gest. 1849 als Professor zu München, Physiker, berühmt durch seine Untersuchungen über die galvanische Electricität. Schriften: "Die galvanische Kette". Nürnb. 1827; "Beiträge zur Molecularphysik". München 1849; "Grundzüge der Physik", ebendaselbst 1854.


Ohm, Martin, berühmter Mathematiker, geb. 1792 zu Erlangen, seit 1839 ordentlicher Professor zu Berlin. Schriften: "Reine Elementarmathematik", 3 Thle., 3. Aufl. Berl. 1844; "Versuch eines vollkommen consequenten Systems der Mathematik", Bd. 1-9, Nürnb. 1822 bis 1852, 3. Aufl. Bd. 1 u. 2,1853 bis 1854; "Lehrbuch der Mechanik", 3 Bde., Berlin 1836-38; "Geist der mathematischen Analysis", 2 Thle., Berlin 1842-45.


Ohmacht, Landolin, Bildhauer, geb. 1760 zu Dunningen bei Rottweil, bildete sich bei Melchior in Frankenthal u. in Italien, lebte hierauf längere Zeit in Hamburg, seit 1801 meistens in Straßburg, st. 1834. Werke: die Büsten Klopstocks, Holbeins, Erwins v. Steinbach, die Denkmale Oberlins u. Kochs in der Thomaskirche und das Denkmal für den General Desaix zu Straßburg, eine Venus und eine Flora etc.


Ohnmacht (deliquium animi, lipothymia, syncope), eine plötzliche Unterbrechung mehrer Lebensäußerungen, besonders der willkürlichen Bewegung u. der Empfindung, mit mehr od. weniger vollständiger Bewußtlosigkeit. In den höheren Graden besteht völlige Unthätigkeit der Sinne, mit kühler, blasser Haut, sehr schwacher Respiration und kaum fühlbarem Puls; der höchste Grad der O. ist der Scheintod. Die O. ist die Folge plötzlichen Blutmangels im Gehirn, wie er bei Blutarmen, bei Verblutungen, od. bei Stillstand des Herzens entsteht. Der Anfall beginnt meist mit Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen. dauert gewöhnlich nur einige Minuten, aber auch viel länger u. kann vom Scheintode in wirklichen Tod übergehen (Nervenschlagfluß). Der Anfall läßt sich zuweilen verhüten durch Lösung aller fest anliegenden Kleidungsstücke. frische Luft, Reiben der Hände, laue Hand- und Fußbäder, durch Genuß von etwas Thee, Kaffee, Wein. Das Erwachen befördert man durch Bespritzen mit kaltem Wasser und Essig, Benetzen der Stirn und Schläfe damit. Einreiben von Naphthen, Salmiakgeist, diese auch als Riechmittel, endlich durch reizende Klystiere, Bürsten der Fußsohlen etc.


Ohr (auris), das Organ des Gehörsinns, vergl. Gehör; man unterscheidet das äußere, mittlere u. innere O. Zum äußern O. gehört die O. muschel, die muschelförmige, hohle u. mit der äußern Haut überzogene Knorpelplatte. u. der äußere Gehörgang, ein schwach gewundener, halb knorpeliger, halb knöcherner Kanal, von der O. muschel bis zum Trommelfell von einer verfeinerten Fortsetzung der äußern Haut ausgekleidet. Das Trommelfell ist eine dünne,

Kentucky, Virginien u. Pennsylvanien, umfaßt 1842 □M., ist im Norden u. in der Mitte fruchtbare Ebene. im O. und S. etwas gebirgig. Die Zahl der Einw. belief sich 1850 auf 1980000, darunter 600000 Deutsche und Schweizer; Ackerbau und Industrie blühen wie in keinem andern Staate der Union; auf dem O., den zahlreichen Eisenbahnen u. Kanälen bewegt sich der lebhafteste Verkehr. O. hat unter allen nordamerikan. Staaten die meisten Unterrichtsanstalten. Die Verfassung von 1851 ist möglichst demokratisch; O. schickt in den Congreß 18 Repräsentanten. Die Staatsschuld beträgt beinahe 18 Mill. Dollars. Hauptstadt ist Columbus, die bei weitem wichtigste Cincinnati.


Ohiothier, s. Mastodon.


Ohlau, Kreisstadt im Reg.-Bez. Breslau, zwischen der O. u. O der. mit 6500 E, Tabaksfabrikation, Tuchweberei.


Ohlmüller, Jos. Daniel. geb. 1791 zu Bamberg, Architekt, bildete sich in München u. Italien, st. 1839 als Regierungsbaurath in München. Seine berühmtesten Werke sind: die gothische Kirche in der Vorstadt Au, das Wittelsbacher Denkmal, die Ottokapelle, das Schloß Hohenschwangau, die Kirche in Hallbergmoos.


Ohm, Flüssigkeitsmaß in deutschen Ländern, Schweiz und Dänemark, von verschiedenem Gehalte, in der Schweiz und Baden = 4 Eimer.


Ohm, Georg Simon, geb. 1789 zu Erlangen, gest. 1849 als Professor zu München, Physiker, berühmt durch seine Untersuchungen über die galvanische Electricität. Schriften: „Die galvanische Kette“. Nürnb. 1827; „Beiträge zur Molecularphysik“. München 1849; „Grundzüge der Physik“, ebendaselbst 1854.


Ohm, Martin, berühmter Mathematiker, geb. 1792 zu Erlangen, seit 1839 ordentlicher Professor zu Berlin. Schriften: „Reine Elementarmathematik“, 3 Thle., 3. Aufl. Berl. 1844; „Versuch eines vollkommen consequenten Systems der Mathematik“, Bd. 1–9, Nürnb. 1822 bis 1852, 3. Aufl. Bd. 1 u. 2,1853 bis 1854; „Lehrbuch der Mechanik“, 3 Bde., Berlin 1836–38; „Geist der mathematischen Analysis“, 2 Thle., Berlin 1842–45.


Ohmacht, Landolin, Bildhauer, geb. 1760 zu Dunningen bei Rottweil, bildete sich bei Melchior in Frankenthal u. in Italien, lebte hierauf längere Zeit in Hamburg, seit 1801 meistens in Straßburg, st. 1834. Werke: die Büsten Klopstocks, Holbeins, Erwins v. Steinbach, die Denkmale Oberlins u. Kochs in der Thomaskirche und das Denkmal für den General Desaix zu Straßburg, eine Venus und eine Flora etc.


Ohnmacht (deliquium animi, lipothymia, syncope), eine plötzliche Unterbrechung mehrer Lebensäußerungen, besonders der willkürlichen Bewegung u. der Empfindung, mit mehr od. weniger vollständiger Bewußtlosigkeit. In den höheren Graden besteht völlige Unthätigkeit der Sinne, mit kühler, blasser Haut, sehr schwacher Respiration und kaum fühlbarem Puls; der höchste Grad der O. ist der Scheintod. Die O. ist die Folge plötzlichen Blutmangels im Gehirn, wie er bei Blutarmen, bei Verblutungen, od. bei Stillstand des Herzens entsteht. Der Anfall beginnt meist mit Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen. dauert gewöhnlich nur einige Minuten, aber auch viel länger u. kann vom Scheintode in wirklichen Tod übergehen (Nervenschlagfluß). Der Anfall läßt sich zuweilen verhüten durch Lösung aller fest anliegenden Kleidungsstücke. frische Luft, Reiben der Hände, laue Hand- und Fußbäder, durch Genuß von etwas Thee, Kaffee, Wein. Das Erwachen befördert man durch Bespritzen mit kaltem Wasser und Essig, Benetzen der Stirn und Schläfe damit. Einreiben von Naphthen, Salmiakgeist, diese auch als Riechmittel, endlich durch reizende Klystiere, Bürsten der Fußsohlen etc.


Ohr (auris), das Organ des Gehörsinns, vergl. Gehör; man unterscheidet das äußere, mittlere u. innere O. Zum äußern O. gehört die O. muschel, die muschelförmige, hohle u. mit der äußern Haut überzogene Knorpelplatte. u. der äußere Gehörgang, ein schwach gewundener, halb knorpeliger, halb knöcherner Kanal, von der O. muschel bis zum Trommelfell von einer verfeinerten Fortsetzung der äußern Haut ausgekleidet. Das Trommelfell ist eine dünne,

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[394/0395] Kentucky, Virginien u. Pennsylvanien, umfaßt 1842 □M., ist im Norden u. in der Mitte fruchtbare Ebene. im O. und S. etwas gebirgig. Die Zahl der Einw. belief sich 1850 auf 1980000, darunter 600000 Deutsche und Schweizer; Ackerbau und Industrie blühen wie in keinem andern Staate der Union; auf dem O., den zahlreichen Eisenbahnen u. Kanälen bewegt sich der lebhafteste Verkehr. O. hat unter allen nordamerikan. Staaten die meisten Unterrichtsanstalten. Die Verfassung von 1851 ist möglichst demokratisch; O. schickt in den Congreß 18 Repräsentanten. Die Staatsschuld beträgt beinahe 18 Mill. Dollars. Hauptstadt ist Columbus, die bei weitem wichtigste Cincinnati. Ohiothier, s. Mastodon. Ohlau, Kreisstadt im Reg.-Bez. Breslau, zwischen der O. u. O der. mit 6500 E, Tabaksfabrikation, Tuchweberei. Ohlmüller, Jos. Daniel. geb. 1791 zu Bamberg, Architekt, bildete sich in München u. Italien, st. 1839 als Regierungsbaurath in München. Seine berühmtesten Werke sind: die gothische Kirche in der Vorstadt Au, das Wittelsbacher Denkmal, die Ottokapelle, das Schloß Hohenschwangau, die Kirche in Hallbergmoos. Ohm, Flüssigkeitsmaß in deutschen Ländern, Schweiz und Dänemark, von verschiedenem Gehalte, in der Schweiz und Baden = 4 Eimer. Ohm, Georg Simon, geb. 1789 zu Erlangen, gest. 1849 als Professor zu München, Physiker, berühmt durch seine Untersuchungen über die galvanische Electricität. Schriften: „Die galvanische Kette“. Nürnb. 1827; „Beiträge zur Molecularphysik“. München 1849; „Grundzüge der Physik“, ebendaselbst 1854. Ohm, Martin, berühmter Mathematiker, geb. 1792 zu Erlangen, seit 1839 ordentlicher Professor zu Berlin. Schriften: „Reine Elementarmathematik“, 3 Thle., 3. Aufl. Berl. 1844; „Versuch eines vollkommen consequenten Systems der Mathematik“, Bd. 1–9, Nürnb. 1822 bis 1852, 3. Aufl. Bd. 1 u. 2,1853 bis 1854; „Lehrbuch der Mechanik“, 3 Bde., Berlin 1836–38; „Geist der mathematischen Analysis“, 2 Thle., Berlin 1842–45. Ohmacht, Landolin, Bildhauer, geb. 1760 zu Dunningen bei Rottweil, bildete sich bei Melchior in Frankenthal u. in Italien, lebte hierauf längere Zeit in Hamburg, seit 1801 meistens in Straßburg, st. 1834. Werke: die Büsten Klopstocks, Holbeins, Erwins v. Steinbach, die Denkmale Oberlins u. Kochs in der Thomaskirche und das Denkmal für den General Desaix zu Straßburg, eine Venus und eine Flora etc. Ohnmacht (deliquium animi, lipothymia, syncope), eine plötzliche Unterbrechung mehrer Lebensäußerungen, besonders der willkürlichen Bewegung u. der Empfindung, mit mehr od. weniger vollständiger Bewußtlosigkeit. In den höheren Graden besteht völlige Unthätigkeit der Sinne, mit kühler, blasser Haut, sehr schwacher Respiration und kaum fühlbarem Puls; der höchste Grad der O. ist der Scheintod. Die O. ist die Folge plötzlichen Blutmangels im Gehirn, wie er bei Blutarmen, bei Verblutungen, od. bei Stillstand des Herzens entsteht. Der Anfall beginnt meist mit Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen. dauert gewöhnlich nur einige Minuten, aber auch viel länger u. kann vom Scheintode in wirklichen Tod übergehen (Nervenschlagfluß). Der Anfall läßt sich zuweilen verhüten durch Lösung aller fest anliegenden Kleidungsstücke. frische Luft, Reiben der Hände, laue Hand- und Fußbäder, durch Genuß von etwas Thee, Kaffee, Wein. Das Erwachen befördert man durch Bespritzen mit kaltem Wasser und Essig, Benetzen der Stirn und Schläfe damit. Einreiben von Naphthen, Salmiakgeist, diese auch als Riechmittel, endlich durch reizende Klystiere, Bürsten der Fußsohlen etc. Ohr (auris), das Organ des Gehörsinns, vergl. Gehör; man unterscheidet das äußere, mittlere u. innere O. Zum äußern O. gehört die O. muschel, die muschelförmige, hohle u. mit der äußern Haut überzogene Knorpelplatte. u. der äußere Gehörgang, ein schwach gewundener, halb knorpeliger, halb knöcherner Kanal, von der O. muschel bis zum Trommelfell von einer verfeinerten Fortsetzung der äußern Haut ausgekleidet. Das Trommelfell ist eine dünne,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/395>, abgerufen am 22.11.2024.