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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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die man gehörig zubereitet, grundirt, als Malerleinwand jetzt ebenfalls im Handel bekannt. - Früher wurde die Erfindung der O. Johann van Eyck (s. d.) im 15. Jahrh. zugeschrieben. Es ist indeß gewiß, daß schon einige Jahrhunderte früher bisweilen Oel zur Malerei verwendet wurde u. die nächste Zeit vor van Eyck weist eine ziemliche Anzahl von Oelbildern auf. Jedenfalls aber hat derselbe das Verdienst, die Vorzüge und das Schöne der O. erst recht erkannt, diese eingeführt u. technisch vervollkommnet zu haben.


Oels, fürstliche Standesherrschaft im schles. Reg.-Bez. Breslau. 351/4 #M. groß, mit 150000 E. und der Hauptstadt O. an der O.a; sie hat ein festes Schloß, 6300 E., beträchtliche Tuchfabrikation. O. gehörte früher Fürsten aus dem Geschlechte der Piasten, kam 1647 an eine Seitenlinie von Württemberg, 1792 an Braunschweig.


Oelsnitz, sächs. Stadt im Kreisdir. - Bez. Zwickau, mit 4300 E., Perlenfischerei in der Elster.


Oelsüß, s. Glycerin.


Oelung, letzte, lat. extrema unctio, heißt das Sacrament, in welchem der gefährlich erkrankte Christ durch das hl. Oel, womit seine 5 Sinne bestrichen werden und das Gebet des Priesters die Gnade Gottes zur Wohlfahrt seiner Seele, näher Vermehrung der heiligmachenden Gnade, Nachlaß der Ueberbleibsel der schon vergebenen Sünden, sowie der läßlichen (bei Beichtunfähigen auch der Todsünden), Stärkung wider Anfechtung und Verzweiflung empfängt. Jeder, mit Ausnahme von Kindern, deren Vernunft noch nicht erwacht ist, kann u. soll die l. O. empfangen, wenn er gefährlich erkrankt, durch die hl. Sacramente der Buße u. des Altars sich dazu vorbereiten od. vorher mindestens seine Sünden bereuen und die Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und Liebe sowie der völligen Ergebung in Gottes Willen in sich wecken. Historisch stützt sich die l. O. auf die klaren Worte bei Jakob. 5, 14. 15, sowie auf uralte Tradition, wie z. B. Papst Innocenz I. (402-417) die l. O. den 7 hl. Sacramenten beizählt.


Oeneus, myth., König von Kalydon, Vater des Meleager u. Tydeus. - O., der alte Name des Unnaflusses.


Oenolog, griech.-deutsch, Weinbaukundiger; O.ie, die Lehre von dem Weinbau und der Behandlung des Weines; Oenometer, Instrument zur Messung der Stärke des Weines.


Oenothera, Pflanzengattung aus der Familie der Onagrarieen; die bekannteste ist die gelbe Nachtkerze (O. biennis) aus Virginien stammend, blüht wild, besonders auf Schutthaufen und wird der eßbaren Wurzel wegen in den Gärten gebaut.


Oenotrer, die ältesten Bewohner der südwestl. Spitze Unteritaliens, wahrscheinlich Einwanderer epirot. Stamms.


Oerebro, Hauptstadt des gleichnamigen schwed. Län (1531/2 #M. groß, mit 138000 E.), am Einfluß des Svart in den Hjelmarsee, mit 4900 E., königl. Schlosse, schöner Kirche, Hafen.


Oersted, Hans Christian, Bruder des Vorigen, einer der berühmtesten neuern Naturforscher, geb. 1777, ward 1806 Professor der Physik, 1829 Rector der polytechnischen Schule in Kopenhagen, 1840 Conferenzrath, 1850 Geh. Conferenzrath; st. 1851. Seinen hohen Ruf als Naturforscher aber verdankt er hauptsächlich seiner (1819) Entdeckung des Elektromagnetismus (s. d.). Schriften: "Experimenta circa efficaciam conflictus electrici in acum magneticam" 1820; "Naturlärens mechaniske Deel" Kop. 1844, deutsch Braunschweig 1851; "Aanden i Naturen" Kop. 1850, deutsch von Kannegießer, 3. Aufl. 1852; "Die Naturwissenschaften in ihrem Verhältniß zur Dichtkunst u. Religion". deutsch von Kannegießer, Leipz. 1850; "Die Naturwissenschaft und die Geistesbildung", deutsch von Kannegießer, Leipzig 1850.


Oersted, Anders Sandöe, geb. 1778 zu Rudkjöbing, dän. Rechtsgelehrter u. Schriftsteller. 1841-48 Staatsminister, 1853-54 Ministerpräsident.


Oertel, (pseudonym W. O. von Horn), geb. um 1820, Volksschriftsteller. "Spinnstube" 1846-56. "Friedel" 1847 etc. ("Gesammelte Erzählungen" Bd. 1-8, Frankfurt 1851-52).


Oerterung, im Mittelalter Uebereinkunft von fürstlichen Brüdern, der zufolge

die man gehörig zubereitet, grundirt, als Malerleinwand jetzt ebenfalls im Handel bekannt. – Früher wurde die Erfindung der O. Johann van Eyck (s. d.) im 15. Jahrh. zugeschrieben. Es ist indeß gewiß, daß schon einige Jahrhunderte früher bisweilen Oel zur Malerei verwendet wurde u. die nächste Zeit vor van Eyck weist eine ziemliche Anzahl von Oelbildern auf. Jedenfalls aber hat derselbe das Verdienst, die Vorzüge und das Schöne der O. erst recht erkannt, diese eingeführt u. technisch vervollkommnet zu haben.


Oels, fürstliche Standesherrschaft im schles. Reg.-Bez. Breslau. 351/4 □M. groß, mit 150000 E. und der Hauptstadt O. an der O.a; sie hat ein festes Schloß, 6300 E., beträchtliche Tuchfabrikation. O. gehörte früher Fürsten aus dem Geschlechte der Piasten, kam 1647 an eine Seitenlinie von Württemberg, 1792 an Braunschweig.


Oelsnitz, sächs. Stadt im Kreisdir. - Bez. Zwickau, mit 4300 E., Perlenfischerei in der Elster.


Oelsüß, s. Glycerin.


Oelung, letzte, lat. extrema unctio, heißt das Sacrament, in welchem der gefährlich erkrankte Christ durch das hl. Oel, womit seine 5 Sinne bestrichen werden und das Gebet des Priesters die Gnade Gottes zur Wohlfahrt seiner Seele, näher Vermehrung der heiligmachenden Gnade, Nachlaß der Ueberbleibsel der schon vergebenen Sünden, sowie der läßlichen (bei Beichtunfähigen auch der Todsünden), Stärkung wider Anfechtung und Verzweiflung empfängt. Jeder, mit Ausnahme von Kindern, deren Vernunft noch nicht erwacht ist, kann u. soll die l. O. empfangen, wenn er gefährlich erkrankt, durch die hl. Sacramente der Buße u. des Altars sich dazu vorbereiten od. vorher mindestens seine Sünden bereuen und die Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und Liebe sowie der völligen Ergebung in Gottes Willen in sich wecken. Historisch stützt sich die l. O. auf die klaren Worte bei Jakob. 5, 14. 15, sowie auf uralte Tradition, wie z. B. Papst Innocenz I. (402–417) die l. O. den 7 hl. Sacramenten beizählt.


Oeneus, myth., König von Kalydon, Vater des Meleager u. Tydeus. – O., der alte Name des Unnaflusses.


Oenolog, griech.-deutsch, Weinbaukundiger; O.ie, die Lehre von dem Weinbau und der Behandlung des Weines; Oenometer, Instrument zur Messung der Stärke des Weines.


Oenothera, Pflanzengattung aus der Familie der Onagrarieen; die bekannteste ist die gelbe Nachtkerze (O. biennis) aus Virginien stammend, blüht wild, besonders auf Schutthaufen und wird der eßbaren Wurzel wegen in den Gärten gebaut.


Oenotrer, die ältesten Bewohner der südwestl. Spitze Unteritaliens, wahrscheinlich Einwanderer epirot. Stamms.


Oerebro, Hauptstadt des gleichnamigen schwed. Län (1531/2 □M. groß, mit 138000 E.), am Einfluß des Svart in den Hjelmarsee, mit 4900 E., königl. Schlosse, schöner Kirche, Hafen.


Oersted, Hans Christian, Bruder des Vorigen, einer der berühmtesten neuern Naturforscher, geb. 1777, ward 1806 Professor der Physik, 1829 Rector der polytechnischen Schule in Kopenhagen, 1840 Conferenzrath, 1850 Geh. Conferenzrath; st. 1851. Seinen hohen Ruf als Naturforscher aber verdankt er hauptsächlich seiner (1819) Entdeckung des Elektromagnetismus (s. d.). Schriften: „Experimenta circa efficaciam conflictus electrici in acum magneticam“ 1820; „Naturlärens mechaniske Deel“ Kop. 1844, deutsch Braunschweig 1851; „Aanden i Naturen“ Kop. 1850, deutsch von Kannegießer, 3. Aufl. 1852; „Die Naturwissenschaften in ihrem Verhältniß zur Dichtkunst u. Religion“. deutsch von Kannegießer, Leipz. 1850; „Die Naturwissenschaft und die Geistesbildung“, deutsch von Kannegießer, Leipzig 1850.


Oersted, Anders Sandöe, geb. 1778 zu Rudkjöbing, dän. Rechtsgelehrter u. Schriftsteller. 1841–48 Staatsminister, 1853–54 Ministerpräsident.


Oertel, (pseudonym W. O. von Horn), geb. um 1820, Volksschriftsteller. „Spinnstube“ 1846–56. „Friedel“ 1847 etc. („Gesammelte Erzählungen“ Bd. 1–8, Frankfurt 1851–52).


Oerterung, im Mittelalter Uebereinkunft von fürstlichen Brüdern, der zufolge

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[381/0382] die man gehörig zubereitet, grundirt, als Malerleinwand jetzt ebenfalls im Handel bekannt. – Früher wurde die Erfindung der O. Johann van Eyck (s. d.) im 15. Jahrh. zugeschrieben. Es ist indeß gewiß, daß schon einige Jahrhunderte früher bisweilen Oel zur Malerei verwendet wurde u. die nächste Zeit vor van Eyck weist eine ziemliche Anzahl von Oelbildern auf. Jedenfalls aber hat derselbe das Verdienst, die Vorzüge und das Schöne der O. erst recht erkannt, diese eingeführt u. technisch vervollkommnet zu haben. Oels, fürstliche Standesherrschaft im schles. Reg.-Bez. Breslau. 351/4 □M. groß, mit 150000 E. und der Hauptstadt O. an der O.a; sie hat ein festes Schloß, 6300 E., beträchtliche Tuchfabrikation. O. gehörte früher Fürsten aus dem Geschlechte der Piasten, kam 1647 an eine Seitenlinie von Württemberg, 1792 an Braunschweig. Oelsnitz, sächs. Stadt im Kreisdir. - Bez. Zwickau, mit 4300 E., Perlenfischerei in der Elster. Oelsüß, s. Glycerin. Oelung, letzte, lat. extrema unctio, heißt das Sacrament, in welchem der gefährlich erkrankte Christ durch das hl. Oel, womit seine 5 Sinne bestrichen werden und das Gebet des Priesters die Gnade Gottes zur Wohlfahrt seiner Seele, näher Vermehrung der heiligmachenden Gnade, Nachlaß der Ueberbleibsel der schon vergebenen Sünden, sowie der läßlichen (bei Beichtunfähigen auch der Todsünden), Stärkung wider Anfechtung und Verzweiflung empfängt. Jeder, mit Ausnahme von Kindern, deren Vernunft noch nicht erwacht ist, kann u. soll die l. O. empfangen, wenn er gefährlich erkrankt, durch die hl. Sacramente der Buße u. des Altars sich dazu vorbereiten od. vorher mindestens seine Sünden bereuen und die Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und Liebe sowie der völligen Ergebung in Gottes Willen in sich wecken. Historisch stützt sich die l. O. auf die klaren Worte bei Jakob. 5, 14. 15, sowie auf uralte Tradition, wie z. B. Papst Innocenz I. (402–417) die l. O. den 7 hl. Sacramenten beizählt. Oeneus, myth., König von Kalydon, Vater des Meleager u. Tydeus. – O., der alte Name des Unnaflusses. Oenolog, griech.-deutsch, Weinbaukundiger; O.ie, die Lehre von dem Weinbau und der Behandlung des Weines; Oenometer, Instrument zur Messung der Stärke des Weines. Oenothera, Pflanzengattung aus der Familie der Onagrarieen; die bekannteste ist die gelbe Nachtkerze (O. biennis) aus Virginien stammend, blüht wild, besonders auf Schutthaufen und wird der eßbaren Wurzel wegen in den Gärten gebaut. Oenotrer, die ältesten Bewohner der südwestl. Spitze Unteritaliens, wahrscheinlich Einwanderer epirot. Stamms. Oerebro, Hauptstadt des gleichnamigen schwed. Län (1531/2 □M. groß, mit 138000 E.), am Einfluß des Svart in den Hjelmarsee, mit 4900 E., königl. Schlosse, schöner Kirche, Hafen. Oersted, Hans Christian, Bruder des Vorigen, einer der berühmtesten neuern Naturforscher, geb. 1777, ward 1806 Professor der Physik, 1829 Rector der polytechnischen Schule in Kopenhagen, 1840 Conferenzrath, 1850 Geh. Conferenzrath; st. 1851. Seinen hohen Ruf als Naturforscher aber verdankt er hauptsächlich seiner (1819) Entdeckung des Elektromagnetismus (s. d.). Schriften: „Experimenta circa efficaciam conflictus electrici in acum magneticam“ 1820; „Naturlärens mechaniske Deel“ Kop. 1844, deutsch Braunschweig 1851; „Aanden i Naturen“ Kop. 1850, deutsch von Kannegießer, 3. Aufl. 1852; „Die Naturwissenschaften in ihrem Verhältniß zur Dichtkunst u. Religion“. deutsch von Kannegießer, Leipz. 1850; „Die Naturwissenschaft und die Geistesbildung“, deutsch von Kannegießer, Leipzig 1850. Oersted, Anders Sandöe, geb. 1778 zu Rudkjöbing, dän. Rechtsgelehrter u. Schriftsteller. 1841–48 Staatsminister, 1853–54 Ministerpräsident. Oertel, (pseudonym W. O. von Horn), geb. um 1820, Volksschriftsteller. „Spinnstube“ 1846–56. „Friedel“ 1847 etc. („Gesammelte Erzählungen“ Bd. 1–8, Frankfurt 1851–52). Oerterung, im Mittelalter Uebereinkunft von fürstlichen Brüdern, der zufolge

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/382>, abgerufen am 25.11.2024.