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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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brit. Vasallenstaat; 1855 sollen die Nepalesen in Tibet eingefallen sein. Die Haupt- und Residenzstadt ist Kathmandu mit 50000 E. und vielen Tempeln. Der gegenwärtige Radscha (seit 1816 regierend) Radschintra-Bikram-Sah unterhält ein regelmäßiges Heer von 12-20000 Mann.


Nepeuthes, griech. Getränk zur Erheiterung und Zerstreuung der Sorgen; war vielleicht ein Opiat.


Nephralgie (Nephros, griech., Niere), Nierenschmerz; Nephremphraxis, Verstopfung der Nierengefäße; nephritisch, die Nieren betreffend; Nephrologie, Beschreibung der Nieren.


Nephrit, Nierenstein, Beilstein, grüner, fettig anzusehender, durchscheinender, halbharter Stein, eine Art Serpentin.


Nephthys, ägypt. Göttin, Gemahlin des Typhon, im Gegensatz zu Isis die unfruchtbare Erde.


Nepomuck, St., s. Johannes von N.


Nepos, Cornelius, röm. Geschichtschreiber, Freund des Cicero, Catullus und Atticus, von dessen Werken wir nur die "vitae excellentium imperatorum" u. eine Biographie des Atticus besitzen. Wegen seiner einfachen reinen Sprache wird er gewöhnlich im lat. Elementarunterricht gebraucht, obgleich er für Knaben langweilig ist; die neuesten Ausgaben sind von Roth und Benecke.


Nepotismus, ungerechte Begünstigung der Verwandten von Seiten der Machthaber im Staate, heißt ursprünglich Begünstigung der Neffen u. stammt dem Namen nach aus dem Kirchenstaate.


Neptun, altital. Gott, später mit dem griech. Poseidon zusammengeschmolzen, Bruder Jupiters, Beherrscher der Meere, dargestellt als kräftiger Mann mit einem Dreizacke, auf einem mit Seepferden bespannten Wagen über die Fluten fahrend, von Tritonen etc. begleitet. Seine Gemahlin war Amphitrite. - N., Planet, s. Planeten.


Neptunisten, die geologische Schule, welche die Veränderungen der Erdrinde in der Urzeit nur der Wirkung des Wassers zuschreibt. Vgl. L. v. Buch und Werner.


Nequam, lat., Taugenichts; nequitiae, Bubereien.


Ne quid nimis, lat. Sprichwort: in nichts zu viel!


Ner, Nebenfluß der Wartha in Polen, mündet bei Chelmno.


Nerac, frz. Stadt im Depart. Lot-Garonne, mit 7000 E., Fabriken in Kupferwaaren.


Nerbudah, Fluß in Vorderindien, entspringt in Gundwana, mündet nach 130 Ml. in den Busen von Cambaye.


Nereiden, s. Nereus.


Nereiden oder Meerscolopender (Nereis), Gattung Ringelwürmer aus der Familie der Borstenwürmer, den Scolopendern ähnlich, meist klein, leben auf dem Grund des Meeres, in Löchern, einige in hornartigen Röhren. Die Meer-N. (N. pelagica), in den europ. Meeren, so groß wie ein Regenwurm.


Neresheim, württemb. Oberamtsstadt im Jaxtkreise, mit 1200 E.; auf einer Anhöhe das Schloß N., im 11. Jahrh. von einem Grafen Hartmann von Kyburg gestiftet, 1802 säcularisirt u. dem Fürsten von Thurn u. Taxis als Entschädigung überlassen, mit einer sehr schönen Kirche (Christus von Dannecker). Schlacht 8. August 1796.


Nereus, in der griech. Mythologie ein untergeordneter Meergott, als Greis dargestellt; Nereiden, seine 50 Töchter, Meergöttinen.


Neri, s. Oratorianer.


Nerly, eigentlich Nehrlich, Friedr., deutscher Maler, geb. 1807 zu Erfurt, bildete sich zum Thier- u. Landschaftsmaler aus, ging sodann nach Rom und ließ sich zuletzt in Venedig nieder, wo er sich mehr architektonischen Darstellungen zuwendete. Seine Bilder sind sehr sorgfältig und treu gemalt mit schöner Beleuchtung und vortrefflichem Colorit.


Nero, eigentlich L. Domitius Ahenobarbus, geb. 37 n. Chr. zu Antium, wurde von seinem Stiefvater Kaiser Claudius N. adoptirt u. nach dessen Vergiftung 54 n. Chr. Kaiser. Nach gutem Anfange zeigte er sich als den scheußlichsten aller Tyrannen: er ermordete seinen Stiefbruder Britannicus, seine Mutter Agrippina, seine Stiefschwester und erste Gemahlin Octavia, seiner Lehrer Seneca. tödtete im Zorne seine zweite Gemahlin Poppäa durch einer

brit. Vasallenstaat; 1855 sollen die Nepalesen in Tibet eingefallen sein. Die Haupt- und Residenzstadt ist Kathmandu mit 50000 E. und vielen Tempeln. Der gegenwärtige Radscha (seit 1816 regierend) Radschintra-Bikram-Sah unterhält ein regelmäßiges Heer von 12–20000 Mann.


Nepeuthes, griech. Getränk zur Erheiterung und Zerstreuung der Sorgen; war vielleicht ein Opiat.


Nephralgie (Nephros, griech., Niere), Nierenschmerz; Nephremphraxis, Verstopfung der Nierengefäße; nephritisch, die Nieren betreffend; Nephrologie, Beschreibung der Nieren.


Nephrit, Nierenstein, Beilstein, grüner, fettig anzusehender, durchscheinender, halbharter Stein, eine Art Serpentin.


Nephthys, ägypt. Göttin, Gemahlin des Typhon, im Gegensatz zu Isis die unfruchtbare Erde.


Nepomuck, St., s. Johannes von N.


Nepos, Cornelius, röm. Geschichtschreiber, Freund des Cicero, Catullus und Atticus, von dessen Werken wir nur die „vitae excellentium imperatorum“ u. eine Biographie des Atticus besitzen. Wegen seiner einfachen reinen Sprache wird er gewöhnlich im lat. Elementarunterricht gebraucht, obgleich er für Knaben langweilig ist; die neuesten Ausgaben sind von Roth und Benecke.


Nepotismus, ungerechte Begünstigung der Verwandten von Seiten der Machthaber im Staate, heißt ursprünglich Begünstigung der Neffen u. stammt dem Namen nach aus dem Kirchenstaate.


Neptun, altital. Gott, später mit dem griech. Poseidon zusammengeschmolzen, Bruder Jupiters, Beherrscher der Meere, dargestellt als kräftiger Mann mit einem Dreizacke, auf einem mit Seepferden bespannten Wagen über die Fluten fahrend, von Tritonen etc. begleitet. Seine Gemahlin war Amphitrite. – N., Planet, s. Planeten.


Neptunisten, die geologische Schule, welche die Veränderungen der Erdrinde in der Urzeit nur der Wirkung des Wassers zuschreibt. Vgl. L. v. Buch und Werner.


Nequam, lat., Taugenichts; nequitiae, Bubereien.


Ne quid nimis, lat. Sprichwort: in nichts zu viel!


Ner, Nebenfluß der Wartha in Polen, mündet bei Chelmno.


Nerac, frz. Stadt im Depart. Lot-Garonne, mit 7000 E., Fabriken in Kupferwaaren.


Nerbudah, Fluß in Vorderindien, entspringt in Gundwana, mündet nach 130 Ml. in den Busen von Cambaye.


Nereiden, s. Nereus.


Nereiden oder Meerscolopender (Nereis), Gattung Ringelwürmer aus der Familie der Borstenwürmer, den Scolopendern ähnlich, meist klein, leben auf dem Grund des Meeres, in Löchern, einige in hornartigen Röhren. Die Meer-N. (N. pelagica), in den europ. Meeren, so groß wie ein Regenwurm.


Neresheim, württemb. Oberamtsstadt im Jaxtkreise, mit 1200 E.; auf einer Anhöhe das Schloß N., im 11. Jahrh. von einem Grafen Hartmann von Kyburg gestiftet, 1802 säcularisirt u. dem Fürsten von Thurn u. Taxis als Entschädigung überlassen, mit einer sehr schönen Kirche (Christus von Dannecker). Schlacht 8. August 1796.


Nereus, in der griech. Mythologie ein untergeordneter Meergott, als Greis dargestellt; Nereiden, seine 50 Töchter, Meergöttinen.


Neri, s. Oratorianer.


Nerly, eigentlich Nehrlich, Friedr., deutscher Maler, geb. 1807 zu Erfurt, bildete sich zum Thier- u. Landschaftsmaler aus, ging sodann nach Rom und ließ sich zuletzt in Venedig nieder, wo er sich mehr architektonischen Darstellungen zuwendete. Seine Bilder sind sehr sorgfältig und treu gemalt mit schöner Beleuchtung und vortrefflichem Colorit.


Nero, eigentlich L. Domitius Ahenobarbus, geb. 37 n. Chr. zu Antium, wurde von seinem Stiefvater Kaiser Claudius N. adoptirt u. nach dessen Vergiftung 54 n. Chr. Kaiser. Nach gutem Anfange zeigte er sich als den scheußlichsten aller Tyrannen: er ermordete seinen Stiefbruder Britannicus, seine Mutter Agrippina, seine Stiefschwester und erste Gemahlin Octavia, seiner Lehrer Seneca. tödtete im Zorne seine zweite Gemahlin Poppäa durch einer

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[314/0315] brit. Vasallenstaat; 1855 sollen die Nepalesen in Tibet eingefallen sein. Die Haupt- und Residenzstadt ist Kathmandu mit 50000 E. und vielen Tempeln. Der gegenwärtige Radscha (seit 1816 regierend) Radschintra-Bikram-Sah unterhält ein regelmäßiges Heer von 12–20000 Mann. Nepeuthes, griech. Getränk zur Erheiterung und Zerstreuung der Sorgen; war vielleicht ein Opiat. Nephralgie (Nephros, griech., Niere), Nierenschmerz; Nephremphraxis, Verstopfung der Nierengefäße; nephritisch, die Nieren betreffend; Nephrologie, Beschreibung der Nieren. Nephrit, Nierenstein, Beilstein, grüner, fettig anzusehender, durchscheinender, halbharter Stein, eine Art Serpentin. Nephthys, ägypt. Göttin, Gemahlin des Typhon, im Gegensatz zu Isis die unfruchtbare Erde. Nepomuck, St., s. Johannes von N. Nepos, Cornelius, röm. Geschichtschreiber, Freund des Cicero, Catullus und Atticus, von dessen Werken wir nur die „vitae excellentium imperatorum“ u. eine Biographie des Atticus besitzen. Wegen seiner einfachen reinen Sprache wird er gewöhnlich im lat. Elementarunterricht gebraucht, obgleich er für Knaben langweilig ist; die neuesten Ausgaben sind von Roth und Benecke. Nepotismus, ungerechte Begünstigung der Verwandten von Seiten der Machthaber im Staate, heißt ursprünglich Begünstigung der Neffen u. stammt dem Namen nach aus dem Kirchenstaate. Neptun, altital. Gott, später mit dem griech. Poseidon zusammengeschmolzen, Bruder Jupiters, Beherrscher der Meere, dargestellt als kräftiger Mann mit einem Dreizacke, auf einem mit Seepferden bespannten Wagen über die Fluten fahrend, von Tritonen etc. begleitet. Seine Gemahlin war Amphitrite. – N., Planet, s. Planeten. Neptunisten, die geologische Schule, welche die Veränderungen der Erdrinde in der Urzeit nur der Wirkung des Wassers zuschreibt. Vgl. L. v. Buch und Werner. Nequam, lat., Taugenichts; nequitiae, Bubereien. Ne quid nimis, lat. Sprichwort: in nichts zu viel! Ner, Nebenfluß der Wartha in Polen, mündet bei Chelmno. Nerac, frz. Stadt im Depart. Lot-Garonne, mit 7000 E., Fabriken in Kupferwaaren. Nerbudah, Fluß in Vorderindien, entspringt in Gundwana, mündet nach 130 Ml. in den Busen von Cambaye. Nereiden, s. Nereus. Nereiden oder Meerscolopender (Nereis), Gattung Ringelwürmer aus der Familie der Borstenwürmer, den Scolopendern ähnlich, meist klein, leben auf dem Grund des Meeres, in Löchern, einige in hornartigen Röhren. Die Meer-N. (N. pelagica), in den europ. Meeren, so groß wie ein Regenwurm. Neresheim, württemb. Oberamtsstadt im Jaxtkreise, mit 1200 E.; auf einer Anhöhe das Schloß N., im 11. Jahrh. von einem Grafen Hartmann von Kyburg gestiftet, 1802 säcularisirt u. dem Fürsten von Thurn u. Taxis als Entschädigung überlassen, mit einer sehr schönen Kirche (Christus von Dannecker). Schlacht 8. August 1796. Nereus, in der griech. Mythologie ein untergeordneter Meergott, als Greis dargestellt; Nereiden, seine 50 Töchter, Meergöttinen. Neri, s. Oratorianer. Nerly, eigentlich Nehrlich, Friedr., deutscher Maler, geb. 1807 zu Erfurt, bildete sich zum Thier- u. Landschaftsmaler aus, ging sodann nach Rom und ließ sich zuletzt in Venedig nieder, wo er sich mehr architektonischen Darstellungen zuwendete. Seine Bilder sind sehr sorgfältig und treu gemalt mit schöner Beleuchtung und vortrefflichem Colorit. Nero, eigentlich L. Domitius Ahenobarbus, geb. 37 n. Chr. zu Antium, wurde von seinem Stiefvater Kaiser Claudius N. adoptirt u. nach dessen Vergiftung 54 n. Chr. Kaiser. Nach gutem Anfange zeigte er sich als den scheußlichsten aller Tyrannen: er ermordete seinen Stiefbruder Britannicus, seine Mutter Agrippina, seine Stiefschwester und erste Gemahlin Octavia, seiner Lehrer Seneca. tödtete im Zorne seine zweite Gemahlin Poppäa durch einer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/315>, abgerufen am 29.09.2024.