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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Nelumbium speciosum, ind. Seerose, mit 6-10'' im Durchmesser haltenden, wohlriechenden rothen Blumen und haselnußgroßen Samen, bei den alten Aegyptern u. den Hindu heil. Blume; Wurzel, Stengel, Blätter u. Früchte sind eßbar.


Nemea, Flecken in Argolis, mit Festspielen zu Ehren des Zeus nach Art der olympischen, im 2. und 4. Jahre jeder Olympiade gefeiert.


Nemesianus, Marc. Aurelius Olympius, röm. Dichter aus dem 3. Jahrh. n. Chr., von Karthago, dichtete: "Cynegetica", "Halieutica", "Nautica"; die Bruchstücke der Cynegetica gab Haupt, Leipzig 1838 heraus; sämmtliche Fragmente finden sich in Webers "Corpus poetarum latinorum" Frankfurt 1833.


Nemesis, Adrastea, von dem attischen Flecken Rhamnus auch Rhamnusia genannt, in der griech. Mythologie die Göttin der Vergeltung, die Rächerin des Uebermuths. wird als ernste, bekleidete Jungfrau dargestellt, mit Zaum, Maßstab und Schale.


Nemeth, ungar., bedeutet: deutsch, wird manchmal Ortsnamen vorgesetzt.


Nemi, Dorf. 31/3 Ml. südöstl. von Rom, an dem Lago di N., einst Lacus nemorosus, an welchem ein berühmter Dianatempel lag.


Nemo, lat., niemand; n. ante mortem beatus, niemand ist vor dem Tode glücklich zu nennen; n. judex- n. testis idoneus in propria causa, niemand darf in eigener Sache Richter od. Zeuge sein.


Nemoralia, lat., Waldfeste; nemrosae, Waldpflanzen.


Nemours (Nemuhr), Stadt im frz. Depart. Seine-Marne, mit 4000 E., früher Herzogthum und Pairie der Armagnac, dann der Foix, der Savoyen-Carignan, seit 1689 der Orleans; davon führt Louis Philipps 2. Sohn Philipp Louis Charles Raphael, geb. 1814. den Herzogstitel. Edict von N., 7. Juli 1585 gegen die Hugenotten, in Folge des Vergleichs von König Heinrich III. mit der Ligue.


Nenndorf, kurhess. Dorf im Amte Rodenberg mit salinischen Schwefelquellen, Sool-, Gas- u. Mineralschlammbädern.


Nenner, s. Bruch.


Nennwerth, was Nominalwerth.


Neograd, ungar. Nograd, ungar. Comitat an der Eupel, hat auf 77 #M. 192000 E. in 10 Flecken u. 251 Dörfern, ist gebirgig, im südl. Theile fruchtbar an Getreide, Wein u. Obst. Hauptort ist Balassa-Gyarmath mit 4000 E., Weinhandel. - Der Flecken N., mit 1500 E., Ruinen einer 1685 zerstörten Bergfestung.


Neograph, griech.-deutsch, Neuerer in der Orthographie; N.ie, derartige Schreibweise.


Neokorat (von dem griech. Neokoros, Oberaufseher eines Tempels), das Recht, dem röm. Kaiser Tempel, Feste u. Festspiele zu errichten.


Neologie, griech.-deutsch, Neuerung (gewöhnlich auf sprachliche Beziehungen beschränkt); Neologismen, neu eingeführte Wörter, die nicht probehaltig sind; Neolog, Neuerer; neologisch, neuerungssüchtig.


Neophyten, griech.-deutsch, d. h. Neugepflanzte, bei den alten Griechen die in die Mysterien eben erst Eingeweihten; in der alten Kirche die Neugetauften; die in einen Mönchsorden Neuaufgenommenen; die in eine geheime Gesellschaft Neuaufgenommenen.


Neorama, griech., die von Allaux 1827 erfundene perspectivische Darstellung eines Gebäudes, in dessen Innerem der Beschauer seinen Standpunkt einnimmt.


Neoterismos, griech., Neuerung, Umwälzungslust; neoterisch, neuerungssüchtig.


Nepaul (Nipahl), Nepal, Staat im Norden Vorderindiens, zwischen Tibet, Bengalen und den Radschputenfürstenthümern, Gebirgsland mit 21/2 Mill. E. auf 2500 #M. Je nach der Höhe ist das Land kalt, gemäßigt oder heiß und seine Erzeugnisse verschieden. Die Einw. sind theils ind., theils mongolischer Abstammung, größtentheils Buddhisten, fleißig und tapfer. Bis 1768 bestanden verschiedene Fürstenthümer, die der Radschah von Gorkha vereinigte; N. trat seitdem erobernd auf, wurde aber 1816 von den Engländern in seine Gränzen zurückgewiesen u. als Alliirter gewissermaßen


Nelumbium speciosum, ind. Seerose, mit 6–10'' im Durchmesser haltenden, wohlriechenden rothen Blumen und haselnußgroßen Samen, bei den alten Aegyptern u. den Hindu heil. Blume; Wurzel, Stengel, Blätter u. Früchte sind eßbar.


Nemea, Flecken in Argolis, mit Festspielen zu Ehren des Zeus nach Art der olympischen, im 2. und 4. Jahre jeder Olympiade gefeiert.


Nemesianus, Marc. Aurelius Olympius, röm. Dichter aus dem 3. Jahrh. n. Chr., von Karthago, dichtete: „Cynegetica“, „Halieutica“, „Nautica“; die Bruchstücke der Cynegetica gab Haupt, Leipzig 1838 heraus; sämmtliche Fragmente finden sich in Webers „Corpus poëtarum latinorum“ Frankfurt 1833.


Nemesis, Adrastea, von dem attischen Flecken Rhamnus auch Rhamnusia genannt, in der griech. Mythologie die Göttin der Vergeltung, die Rächerin des Uebermuths. wird als ernste, bekleidete Jungfrau dargestellt, mit Zaum, Maßstab und Schale.


Nemeth, ungar., bedeutet: deutsch, wird manchmal Ortsnamen vorgesetzt.


Nemi, Dorf. 31/3 Ml. südöstl. von Rom, an dem Lago di N., einst Lacus nemorosus, an welchem ein berühmter Dianatempel lag.


Nemo, lat., niemand; n. ante mortem beatus, niemand ist vor dem Tode glücklich zu nennen; n. judex- n. testis idoneus in propria causa, niemand darf in eigener Sache Richter od. Zeuge sein.


Nemoralia, lat., Waldfeste; nemrosae, Waldpflanzen.


Nemours (Nemuhr), Stadt im frz. Depart. Seine-Marne, mit 4000 E., früher Herzogthum und Pairie der Armagnac, dann der Foix, der Savoyen-Carignan, seit 1689 der Orleans; davon führt Louis Philipps 2. Sohn Philipp Louis Charles Raphael, geb. 1814. den Herzogstitel. Edict von N., 7. Juli 1585 gegen die Hugenotten, in Folge des Vergleichs von König Heinrich III. mit der Ligue.


Nenndorf, kurhess. Dorf im Amte Rodenberg mit salinischen Schwefelquellen, Sool-, Gas- u. Mineralschlammbädern.


Nenner, s. Bruch.


Nennwerth, was Nominalwerth.


Neograd, ungar. Nograd, ungar. Comitat an der Eupel, hat auf 77 □M. 192000 E. in 10 Flecken u. 251 Dörfern, ist gebirgig, im südl. Theile fruchtbar an Getreide, Wein u. Obst. Hauptort ist Balassa-Gyarmath mit 4000 E., Weinhandel. – Der Flecken N., mit 1500 E., Ruinen einer 1685 zerstörten Bergfestung.


Neograph, griech.-deutsch, Neuerer in der Orthographie; N.ie, derartige Schreibweise.


Neokorat (von dem griech. Neokoros, Oberaufseher eines Tempels), das Recht, dem röm. Kaiser Tempel, Feste u. Festspiele zu errichten.


Neologie, griech.-deutsch, Neuerung (gewöhnlich auf sprachliche Beziehungen beschränkt); Neologismen, neu eingeführte Wörter, die nicht probehaltig sind; Neolog, Neuerer; neologisch, neuerungssüchtig.


Neophyten, griech.-deutsch, d. h. Neugepflanzte, bei den alten Griechen die in die Mysterien eben erst Eingeweihten; in der alten Kirche die Neugetauften; die in einen Mönchsorden Neuaufgenommenen; die in eine geheime Gesellschaft Neuaufgenommenen.


Neorama, griech., die von Allaux 1827 erfundene perspectivische Darstellung eines Gebäudes, in dessen Innerem der Beschauer seinen Standpunkt einnimmt.


Neoterismos, griech., Neuerung, Umwälzungslust; neoterisch, neuerungssüchtig.


Nepaul (Nipahl), Nepal, Staat im Norden Vorderindiens, zwischen Tibet, Bengalen und den Radschputenfürstenthümern, Gebirgsland mit 21/2 Mill. E. auf 2500 □M. Je nach der Höhe ist das Land kalt, gemäßigt oder heiß und seine Erzeugnisse verschieden. Die Einw. sind theils ind., theils mongolischer Abstammung, größtentheils Buddhisten, fleißig und tapfer. Bis 1768 bestanden verschiedene Fürstenthümer, die der Radschah von Gorkha vereinigte; N. trat seitdem erobernd auf, wurde aber 1816 von den Engländern in seine Gränzen zurückgewiesen u. als Alliirter gewissermaßen

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[313/0314] Nelumbium speciosum, ind. Seerose, mit 6–10'' im Durchmesser haltenden, wohlriechenden rothen Blumen und haselnußgroßen Samen, bei den alten Aegyptern u. den Hindu heil. Blume; Wurzel, Stengel, Blätter u. Früchte sind eßbar. Nemea, Flecken in Argolis, mit Festspielen zu Ehren des Zeus nach Art der olympischen, im 2. und 4. Jahre jeder Olympiade gefeiert. Nemesianus, Marc. Aurelius Olympius, röm. Dichter aus dem 3. Jahrh. n. Chr., von Karthago, dichtete: „Cynegetica“, „Halieutica“, „Nautica“; die Bruchstücke der Cynegetica gab Haupt, Leipzig 1838 heraus; sämmtliche Fragmente finden sich in Webers „Corpus poëtarum latinorum“ Frankfurt 1833. Nemesis, Adrastea, von dem attischen Flecken Rhamnus auch Rhamnusia genannt, in der griech. Mythologie die Göttin der Vergeltung, die Rächerin des Uebermuths. wird als ernste, bekleidete Jungfrau dargestellt, mit Zaum, Maßstab und Schale. Nemeth, ungar., bedeutet: deutsch, wird manchmal Ortsnamen vorgesetzt. Nemi, Dorf. 31/3 Ml. südöstl. von Rom, an dem Lago di N., einst Lacus nemorosus, an welchem ein berühmter Dianatempel lag. Nemo, lat., niemand; n. ante mortem beatus, niemand ist vor dem Tode glücklich zu nennen; n. judex- n. testis idoneus in propria causa, niemand darf in eigener Sache Richter od. Zeuge sein. Nemoralia, lat., Waldfeste; nemrosae, Waldpflanzen. Nemours (Nemuhr), Stadt im frz. Depart. Seine-Marne, mit 4000 E., früher Herzogthum und Pairie der Armagnac, dann der Foix, der Savoyen-Carignan, seit 1689 der Orleans; davon führt Louis Philipps 2. Sohn Philipp Louis Charles Raphael, geb. 1814. den Herzogstitel. Edict von N., 7. Juli 1585 gegen die Hugenotten, in Folge des Vergleichs von König Heinrich III. mit der Ligue. Nenndorf, kurhess. Dorf im Amte Rodenberg mit salinischen Schwefelquellen, Sool-, Gas- u. Mineralschlammbädern. Nenner, s. Bruch. Nennwerth, was Nominalwerth. Neograd, ungar. Nograd, ungar. Comitat an der Eupel, hat auf 77 □M. 192000 E. in 10 Flecken u. 251 Dörfern, ist gebirgig, im südl. Theile fruchtbar an Getreide, Wein u. Obst. Hauptort ist Balassa-Gyarmath mit 4000 E., Weinhandel. – Der Flecken N., mit 1500 E., Ruinen einer 1685 zerstörten Bergfestung. Neograph, griech.-deutsch, Neuerer in der Orthographie; N.ie, derartige Schreibweise. Neokorat (von dem griech. Neokoros, Oberaufseher eines Tempels), das Recht, dem röm. Kaiser Tempel, Feste u. Festspiele zu errichten. Neologie, griech.-deutsch, Neuerung (gewöhnlich auf sprachliche Beziehungen beschränkt); Neologismen, neu eingeführte Wörter, die nicht probehaltig sind; Neolog, Neuerer; neologisch, neuerungssüchtig. Neophyten, griech.-deutsch, d. h. Neugepflanzte, bei den alten Griechen die in die Mysterien eben erst Eingeweihten; in der alten Kirche die Neugetauften; die in einen Mönchsorden Neuaufgenommenen; die in eine geheime Gesellschaft Neuaufgenommenen. Neorama, griech., die von Allaux 1827 erfundene perspectivische Darstellung eines Gebäudes, in dessen Innerem der Beschauer seinen Standpunkt einnimmt. Neoterismos, griech., Neuerung, Umwälzungslust; neoterisch, neuerungssüchtig. Nepaul (Nipahl), Nepal, Staat im Norden Vorderindiens, zwischen Tibet, Bengalen und den Radschputenfürstenthümern, Gebirgsland mit 21/2 Mill. E. auf 2500 □M. Je nach der Höhe ist das Land kalt, gemäßigt oder heiß und seine Erzeugnisse verschieden. Die Einw. sind theils ind., theils mongolischer Abstammung, größtentheils Buddhisten, fleißig und tapfer. Bis 1768 bestanden verschiedene Fürstenthümer, die der Radschah von Gorkha vereinigte; N. trat seitdem erobernd auf, wurde aber 1816 von den Engländern in seine Gränzen zurückgewiesen u. als Alliirter gewissermaßen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/314>, abgerufen am 29.09.2024.