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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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auf der Nordseite der Stadt sind merkwürdige Katakomben. N. hat auch eine von dem Hohenstaufen Friedrich II. gestiftete Universität, mehr als 20 Gymnasien, Lyceen und Collegien, Maler- u. Bildhauerakademie, Conservatorium der Musik. polytechnische, Taubstummen- und Blindenanstalt etc. Die Umgegend ist reich an Naturwundern u. historischen Plätzen: Pausilippo, der See d'Agnano, die Hundsgrotte, die Solfatara, Puzzuoli, Bajä, Vesuv, Herculanum, Pompeji, Portici, die Inseln des Golfs.


Neapolitaine (-ähn), halbseidenes, gestreiftes Zeug.


Nearchus aus Amphipolis, Admiral Alexanders d. Gr., führte die auf dem Indus gebaute Flotte in den Ocean u. befuhr die unbekannte Küste von den Mündungen des Indus bis zu der des Euphrat. in den er einfuhr. Die Bruchstücke seines "Periplus" gab zuletzt Geier in den "Alexandri historiarum scriptores aetate suppares" Leipzig 1844 heraus.


Neath (Nihsh), engl. Stadt in der Grafschaft Glamorgan am gleichnamigen Flusse, mit 5000 E., Steinkohlengruben.


Nebel, nennt man den sichtbaren, zu gewissen Zeiten unmittelbar über der Oberfläche der Erde sich erhebenden Dunst, aus luftgefüllten Bläschen bestehend, welcher seine Entstehung der schnellen Abkühlung einer mit aufgelöstem Wasserdampfe geschwängerten Luft verdankt. indem der Wasserdampf sich dabei verdichtet. Der N. hat also die nämliche Bildungsweise wie die Wolken, nur daß sie in den untersten Luftschichten vorgeht. Ebenso bilden sich N., wenn über feuchtem Boden oder über einem Gewässer eine kältere Luftschichte sich befindet, indem die aus jenen aufsteigenden Wasserdämpfe in dieser sich verdichten.


Nebelbilder (dissolving views), optische Bilder, durch eine magische Laterne gebildet, mit Anwendung kräftiger Linsengläser und der intensiven Beleuchtung mittelst Hydrooxygengas, wodurch ein großes und sehr deutliches Bild auf der auffangenden Leinwand erhalten wird. Durch allmälige Entfernung oder Annäherung des auf Glas gemalten Originalbildes der Laterne kann das optische Bild auf der Leinwand zum allmäligen Verschwinden oder Erscheinen gebracht werden.


Nebelflecken, Stellen am nächtlichen Himmel, die sich durch ihren weißen neblichen Schimmer auszeichnen, zum Theil schon mit freiem Auge, in ungleich größerer Zahl mit dem Fernrohre sichtbar; sie sind sehr verschieden in Größe u. Form, und während sich einige mehre Grade weit fortziehen, beträgt der Durchmesser bei andern nur wenige Sekunden. Die Annahme, daß diese Flecken, ähnlich der Milchstraße, außerordentlich weit entfernte Sternenanhäufungen seien, hat die Beobachtung durch starke Fernröhre bei vielen N. bestätigt. bei andern dagegen ist diese Auflösung noch nicht gelungen. Man betrachtet sie gegenwärtig als eigene, selbstständige Fixsternsysteme, wie unsere Milchstraße, die uns nur ihrer außerordentlichen Entfernung wegen als kleine Flecken erscheinen. Die Entfernung vieler derselben von der Erde beträgt nicht unter 100000 Billionen Ml., so daß ihr Licht viele Jahrtausende zu uns braucht. Die ersten genauern und auch bis jetzt erfolgreichsten Untersuchungen der N. geschahen durch Herschel den ältern, der sich 40 Jahre mit ihnen beschäftigte u. 2500 derselben auffand u. beschrieb. Erweitert wurde ihre Kenntniß durch seinen Sohn, besonders durch dessen Beobachtungen des südl. Himmels am Cap der guten Hoffnung; gegenwärtig kennt man gegen 4000 solcher N. Sie zeigen große Verschiedenheiten in Bildung u. Lichtvertheilung, daher auch mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, daß sie nicht alle von gleicher Beschaffenheit sind. Einige zeigen ein sehr mattes, aber durchaus gleichförmiges Licht; bei andern ist der Schimmer an einer od. mehren Stellen stärker, od. es ist nur eine Stelle heller, diese aber viel glänzender, zugleich auch viel kleiner, als bei den vorigen. Andere N. zeigen eine völlig abgerundete Gestalt u. ihr Licht nimmt entweder regelmäßig gegen die Mitte hin zu, oder in dem gleichförmigen matten Schimmer zeigt sich plötzlich in der Mitte eine kleine, sehr helle u. scharf begränzte Lichtscheibe. Eine eigenthümliche Art von N. sind die planetarischen Nebel, wie sie Herschel nannte; dieselben haben ein

auf der Nordseite der Stadt sind merkwürdige Katakomben. N. hat auch eine von dem Hohenstaufen Friedrich II. gestiftete Universität, mehr als 20 Gymnasien, Lyceen und Collegien, Maler- u. Bildhauerakademie, Conservatorium der Musik. polytechnische, Taubstummen- und Blindenanstalt etc. Die Umgegend ist reich an Naturwundern u. historischen Plätzen: Pausilippo, der See dʼAgnano, die Hundsgrotte, die Solfatara, Puzzuoli, Bajä, Vesuv, Herculanum, Pompeji, Portici, die Inseln des Golfs.


Neapolitaine (–ähn), halbseidenes, gestreiftes Zeug.


Nearchus aus Amphipolis, Admiral Alexanders d. Gr., führte die auf dem Indus gebaute Flotte in den Ocean u. befuhr die unbekannte Küste von den Mündungen des Indus bis zu der des Euphrat. in den er einfuhr. Die Bruchstücke seines „Periplus“ gab zuletzt Geier in den „Alexandri historiarum scriptores aetate suppares“ Leipzig 1844 heraus.


Neath (Nihsh), engl. Stadt in der Grafschaft Glamorgan am gleichnamigen Flusse, mit 5000 E., Steinkohlengruben.


Nebel, nennt man den sichtbaren, zu gewissen Zeiten unmittelbar über der Oberfläche der Erde sich erhebenden Dunst, aus luftgefüllten Bläschen bestehend, welcher seine Entstehung der schnellen Abkühlung einer mit aufgelöstem Wasserdampfe geschwängerten Luft verdankt. indem der Wasserdampf sich dabei verdichtet. Der N. hat also die nämliche Bildungsweise wie die Wolken, nur daß sie in den untersten Luftschichten vorgeht. Ebenso bilden sich N., wenn über feuchtem Boden oder über einem Gewässer eine kältere Luftschichte sich befindet, indem die aus jenen aufsteigenden Wasserdämpfe in dieser sich verdichten.


Nebelbilder (dissolving views), optische Bilder, durch eine magische Laterne gebildet, mit Anwendung kräftiger Linsengläser und der intensiven Beleuchtung mittelst Hydrooxygengas, wodurch ein großes und sehr deutliches Bild auf der auffangenden Leinwand erhalten wird. Durch allmälige Entfernung oder Annäherung des auf Glas gemalten Originalbildes der Laterne kann das optische Bild auf der Leinwand zum allmäligen Verschwinden oder Erscheinen gebracht werden.


Nebelflecken, Stellen am nächtlichen Himmel, die sich durch ihren weißen neblichen Schimmer auszeichnen, zum Theil schon mit freiem Auge, in ungleich größerer Zahl mit dem Fernrohre sichtbar; sie sind sehr verschieden in Größe u. Form, und während sich einige mehre Grade weit fortziehen, beträgt der Durchmesser bei andern nur wenige Sekunden. Die Annahme, daß diese Flecken, ähnlich der Milchstraße, außerordentlich weit entfernte Sternenanhäufungen seien, hat die Beobachtung durch starke Fernröhre bei vielen N. bestätigt. bei andern dagegen ist diese Auflösung noch nicht gelungen. Man betrachtet sie gegenwärtig als eigene, selbstständige Fixsternsysteme, wie unsere Milchstraße, die uns nur ihrer außerordentlichen Entfernung wegen als kleine Flecken erscheinen. Die Entfernung vieler derselben von der Erde beträgt nicht unter 100000 Billionen Ml., so daß ihr Licht viele Jahrtausende zu uns braucht. Die ersten genauern und auch bis jetzt erfolgreichsten Untersuchungen der N. geschahen durch Herschel den ältern, der sich 40 Jahre mit ihnen beschäftigte u. 2500 derselben auffand u. beschrieb. Erweitert wurde ihre Kenntniß durch seinen Sohn, besonders durch dessen Beobachtungen des südl. Himmels am Cap der guten Hoffnung; gegenwärtig kennt man gegen 4000 solcher N. Sie zeigen große Verschiedenheiten in Bildung u. Lichtvertheilung, daher auch mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, daß sie nicht alle von gleicher Beschaffenheit sind. Einige zeigen ein sehr mattes, aber durchaus gleichförmiges Licht; bei andern ist der Schimmer an einer od. mehren Stellen stärker, od. es ist nur eine Stelle heller, diese aber viel glänzender, zugleich auch viel kleiner, als bei den vorigen. Andere N. zeigen eine völlig abgerundete Gestalt u. ihr Licht nimmt entweder regelmäßig gegen die Mitte hin zu, oder in dem gleichförmigen matten Schimmer zeigt sich plötzlich in der Mitte eine kleine, sehr helle u. scharf begränzte Lichtscheibe. Eine eigenthümliche Art von N. sind die planetarischen Nebel, wie sie Herschel nannte; dieselben haben ein

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[307/0308] auf der Nordseite der Stadt sind merkwürdige Katakomben. N. hat auch eine von dem Hohenstaufen Friedrich II. gestiftete Universität, mehr als 20 Gymnasien, Lyceen und Collegien, Maler- u. Bildhauerakademie, Conservatorium der Musik. polytechnische, Taubstummen- und Blindenanstalt etc. Die Umgegend ist reich an Naturwundern u. historischen Plätzen: Pausilippo, der See dʼAgnano, die Hundsgrotte, die Solfatara, Puzzuoli, Bajä, Vesuv, Herculanum, Pompeji, Portici, die Inseln des Golfs. Neapolitaine (–ähn), halbseidenes, gestreiftes Zeug. Nearchus aus Amphipolis, Admiral Alexanders d. Gr., führte die auf dem Indus gebaute Flotte in den Ocean u. befuhr die unbekannte Küste von den Mündungen des Indus bis zu der des Euphrat. in den er einfuhr. Die Bruchstücke seines „Periplus“ gab zuletzt Geier in den „Alexandri historiarum scriptores aetate suppares“ Leipzig 1844 heraus. Neath (Nihsh), engl. Stadt in der Grafschaft Glamorgan am gleichnamigen Flusse, mit 5000 E., Steinkohlengruben. Nebel, nennt man den sichtbaren, zu gewissen Zeiten unmittelbar über der Oberfläche der Erde sich erhebenden Dunst, aus luftgefüllten Bläschen bestehend, welcher seine Entstehung der schnellen Abkühlung einer mit aufgelöstem Wasserdampfe geschwängerten Luft verdankt. indem der Wasserdampf sich dabei verdichtet. Der N. hat also die nämliche Bildungsweise wie die Wolken, nur daß sie in den untersten Luftschichten vorgeht. Ebenso bilden sich N., wenn über feuchtem Boden oder über einem Gewässer eine kältere Luftschichte sich befindet, indem die aus jenen aufsteigenden Wasserdämpfe in dieser sich verdichten. Nebelbilder (dissolving views), optische Bilder, durch eine magische Laterne gebildet, mit Anwendung kräftiger Linsengläser und der intensiven Beleuchtung mittelst Hydrooxygengas, wodurch ein großes und sehr deutliches Bild auf der auffangenden Leinwand erhalten wird. Durch allmälige Entfernung oder Annäherung des auf Glas gemalten Originalbildes der Laterne kann das optische Bild auf der Leinwand zum allmäligen Verschwinden oder Erscheinen gebracht werden. Nebelflecken, Stellen am nächtlichen Himmel, die sich durch ihren weißen neblichen Schimmer auszeichnen, zum Theil schon mit freiem Auge, in ungleich größerer Zahl mit dem Fernrohre sichtbar; sie sind sehr verschieden in Größe u. Form, und während sich einige mehre Grade weit fortziehen, beträgt der Durchmesser bei andern nur wenige Sekunden. Die Annahme, daß diese Flecken, ähnlich der Milchstraße, außerordentlich weit entfernte Sternenanhäufungen seien, hat die Beobachtung durch starke Fernröhre bei vielen N. bestätigt. bei andern dagegen ist diese Auflösung noch nicht gelungen. Man betrachtet sie gegenwärtig als eigene, selbstständige Fixsternsysteme, wie unsere Milchstraße, die uns nur ihrer außerordentlichen Entfernung wegen als kleine Flecken erscheinen. Die Entfernung vieler derselben von der Erde beträgt nicht unter 100000 Billionen Ml., so daß ihr Licht viele Jahrtausende zu uns braucht. Die ersten genauern und auch bis jetzt erfolgreichsten Untersuchungen der N. geschahen durch Herschel den ältern, der sich 40 Jahre mit ihnen beschäftigte u. 2500 derselben auffand u. beschrieb. Erweitert wurde ihre Kenntniß durch seinen Sohn, besonders durch dessen Beobachtungen des südl. Himmels am Cap der guten Hoffnung; gegenwärtig kennt man gegen 4000 solcher N. Sie zeigen große Verschiedenheiten in Bildung u. Lichtvertheilung, daher auch mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, daß sie nicht alle von gleicher Beschaffenheit sind. Einige zeigen ein sehr mattes, aber durchaus gleichförmiges Licht; bei andern ist der Schimmer an einer od. mehren Stellen stärker, od. es ist nur eine Stelle heller, diese aber viel glänzender, zugleich auch viel kleiner, als bei den vorigen. Andere N. zeigen eine völlig abgerundete Gestalt u. ihr Licht nimmt entweder regelmäßig gegen die Mitte hin zu, oder in dem gleichförmigen matten Schimmer zeigt sich plötzlich in der Mitte eine kleine, sehr helle u. scharf begränzte Lichtscheibe. Eine eigenthümliche Art von N. sind die planetarischen Nebel, wie sie Herschel nannte; dieselben haben ein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/308>, abgerufen am 25.11.2024.