Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Geschichte zu Ungunsten der Katholiken so siegreich bekämpfte, daß engl. u. deutsche Historiker, welche nicht dem religiösen Parteigeist huldigen, seitdem den Besiegten und Unterdrückten mehr Gerechtigkeit widerfahren lassen. Außer diesen Hauptwerken schrieb L. einige polemische u. apologetische Schriften in der Sache der engl. Katholiken. Lingen, Grafschaft im ehemaligen westfäl. Kreise, gehörte bis 1548 zur Grafschaft Tecklenburg, kam dann nacheinander an den Kaiser, Nassau-Oranien, Preußen, Großherzogthum Berg, an Frankreich, 1814 an Preußen, das 1815 ein Stück an Hannover abtrat; der preuß. Antheil gehört zum Reg.-Bez. Münster, der hannövr. zur Landdrostei Osnabrück. Lingottes (frz. länggott), Lingotten, gegossene Silber- od. Goldstangen. Lingua franca, ital., verdorbenes Italienisch, die Vermittlungssprache zwischen den Levantinern und Europäern. Lingual, lat.-deutsch. was sich auf die Zunge bezieht. Linguet (Länggäh), Simon Nicolas Henri, geb. 1736 zu Rheims, französ. Parlamentsadvocat, griff mit vieler Keckheit und Beredsamkeit vor der Revolution die bereits morschen Zustände Frankreichs an, mußte deßwegen flüchten und wurde bei seiner Rückkehr 2 Jahre in die Bastille gesetzt, schrieb hierauf Memoiren über die Bastille, über die Oeffnung der Schelde, griff nach dem Ausbruch der Revolution die Nationalversammlung an und wurde unter dem Convente d. 27. Juni 1794 guillotinirt. Von vielen Schriften noch werthvoll die "Annales politiques, civiles et litteraires du 18e siecle". Linguist (vom lat. lingua, Zunge, Sprache), Sprachkenner; L.ik, Sprachenkunde; l.isch, sprachwissenschaftlich. Linie, in der Mathematik die Ausdehnung allein in der Länge, ohne Breite und Dicke; entweder gerade, wo alle Punkte der L. sich in gleicher Richtung folgen, oder krumme, wo die Richtung der L. bei jedem Punkte sich ändert. - In der Geographie soviel als Aequator, daher der Ausdruck: die L. passiren. - Als Längemaß der 10. oder 12. Theil eines Zolls, je nach der Decimal- oder Duodecimaleintheilung. - Im Kriegswesen die Aufstellung der Truppen in einer Reihe neben einander, sowohl geschlossen als zerstreut, in letzterm Falle als Schützen-, Blänker-L. - L. nennt man ferner das stehende Heer im Gegensatz zu der Landwehr; im Gegensatz der Garde die übrigen Regimenter. - In der Befestigungskunst heißt L. Graben u. Brustwehr, wodurch die Schanzen zusammenhängen. L.n od. befestigte L.n heißen lang ausgedehnte, oft mehre Meilen weit sich erstreckende Feldverschanzungen zur Deckung eines größern Landstrichs (z. B. die Weißenburger L.n); früher gewöhnlich, jetzt nicht mehr üblich. Linienschiffe, die größten Kriegsschiffe mit 3 Decken, mit den schwersten Geschützen bewaffnet, von 70-130 Kanonen u. 600-1200 Mann Besatzung; sie heißen so, weil sie in der Schlachtlinie fechten. Liniensystem, in der Musik die 5 über einander gezogenen Parallellinien, unter, auf, zwischen und über welchen die Noten gesetzt werden. Linimentum, lat., zum Einreiben bestimmtes Heilmittel. Link, Heinr. Friedr., berühmter Naturforscher, besonders Botaniker. geb. 1769 zu Hildesheim, 1792 Professor der Naturgeschichte, Chemie u. Botanik zu Rostock, 1811 zu Breslau, 1815 Professor in Berlin, zugleich Director des botanischen Gartens und Geh. Medicinalrath; st. daselbst 1851. "Die Urwelt und das Alterthum, erläutert durch die Naturkunde". Berlin 1820 bis 1822; 2. Aufl. 1834; "Elementa philosophiae botanicae", Berlin 1824; "Anatomie der Pflanzen", ebdsst. 1843 bis 1847; "Anatomie der Pflanzen in Abbildungen", ebdsst. 1843-49; "Jahresberichte für physiologische Botanik", 4 Bde., ebendas. 1842-46. Außerdem mehre Werke über den botanischen Garten zu Berlin, und "Bemerkungen auf einer Reise nach Portugal", 3 Bde., Kiel 1801-4. Linköping, Län in Schweden, zwischen dem Wettersee und bottn. Meerbusen, einer der fruchtbarsten Theile Geschichte zu Ungunsten der Katholiken so siegreich bekämpfte, daß engl. u. deutsche Historiker, welche nicht dem religiösen Parteigeist huldigen, seitdem den Besiegten und Unterdrückten mehr Gerechtigkeit widerfahren lassen. Außer diesen Hauptwerken schrieb L. einige polemische u. apologetische Schriften in der Sache der engl. Katholiken. Lingen, Grafschaft im ehemaligen westfäl. Kreise, gehörte bis 1548 zur Grafschaft Tecklenburg, kam dann nacheinander an den Kaiser, Nassau-Oranien, Preußen, Großherzogthum Berg, an Frankreich, 1814 an Preußen, das 1815 ein Stück an Hannover abtrat; der preuß. Antheil gehört zum Reg.-Bez. Münster, der hannövr. zur Landdrostei Osnabrück. Lingottes (frz. länggott), Lingotten, gegossene Silber- od. Goldstangen. Lingua franca, ital., verdorbenes Italienisch, die Vermittlungssprache zwischen den Levantinern und Europäern. Lingual, lat.-deutsch. was sich auf die Zunge bezieht. Linguet (Länggäh), Simon Nicolas Henri, geb. 1736 zu Rheims, französ. Parlamentsadvocat, griff mit vieler Keckheit und Beredsamkeit vor der Revolution die bereits morschen Zustände Frankreichs an, mußte deßwegen flüchten und wurde bei seiner Rückkehr 2 Jahre in die Bastille gesetzt, schrieb hierauf Memoiren über die Bastille, über die Oeffnung der Schelde, griff nach dem Ausbruch der Revolution die Nationalversammlung an und wurde unter dem Convente d. 27. Juni 1794 guillotinirt. Von vielen Schriften noch werthvoll die „Annales politiques, civiles et littéraires du 18e siècle“. Linguist (vom lat. lingua, Zunge, Sprache), Sprachkenner; L.ik, Sprachenkunde; l.isch, sprachwissenschaftlich. Linie, in der Mathematik die Ausdehnung allein in der Länge, ohne Breite und Dicke; entweder gerade, wo alle Punkte der L. sich in gleicher Richtung folgen, oder krumme, wo die Richtung der L. bei jedem Punkte sich ändert. – In der Geographie soviel als Aequator, daher der Ausdruck: die L. passiren. – Als Längemaß der 10. oder 12. Theil eines Zolls, je nach der Decimal- oder Duodecimaleintheilung. – Im Kriegswesen die Aufstellung der Truppen in einer Reihe neben einander, sowohl geschlossen als zerstreut, in letzterm Falle als Schützen-, Blänker-L. – L. nennt man ferner das stehende Heer im Gegensatz zu der Landwehr; im Gegensatz der Garde die übrigen Regimenter. – In der Befestigungskunst heißt L. Graben u. Brustwehr, wodurch die Schanzen zusammenhängen. L.n od. befestigte L.n heißen lang ausgedehnte, oft mehre Meilen weit sich erstreckende Feldverschanzungen zur Deckung eines größern Landstrichs (z. B. die Weißenburger L.n); früher gewöhnlich, jetzt nicht mehr üblich. Linienschiffe, die größten Kriegsschiffe mit 3 Decken, mit den schwersten Geschützen bewaffnet, von 70–130 Kanonen u. 600–1200 Mann Besatzung; sie heißen so, weil sie in der Schlachtlinie fechten. Liniensystem, in der Musik die 5 über einander gezogenen Parallellinien, unter, auf, zwischen und über welchen die Noten gesetzt werden. Linimentum, lat., zum Einreiben bestimmtes Heilmittel. Link, Heinr. Friedr., berühmter Naturforscher, besonders Botaniker. geb. 1769 zu Hildesheim, 1792 Professor der Naturgeschichte, Chemie u. Botanik zu Rostock, 1811 zu Breslau, 1815 Professor in Berlin, zugleich Director des botanischen Gartens und Geh. 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Theil eines Zolls, je nach der Decimal- oder Duodecimaleintheilung. – Im Kriegswesen die Aufstellung der Truppen in einer Reihe neben einander, sowohl geschlossen als zerstreut, in letzterm Falle als Schützen-, Blänker-L. – L. nennt man ferner das stehende Heer im Gegensatz zu der Landwehr; im Gegensatz der Garde die übrigen Regimenter. – In der Befestigungskunst heißt L. Graben u. Brustwehr, wodurch die Schanzen zusammenhängen. L.n od. befestigte L.n heißen lang ausgedehnte, oft mehre Meilen weit sich erstreckende Feldverschanzungen zur Deckung eines größern Landstrichs (z. 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Geschichte zu Ungunsten der Katholiken so siegreich bekämpfte, daß engl. u. deutsche Historiker, welche nicht dem religiösen Parteigeist huldigen, seitdem den Besiegten und Unterdrückten mehr Gerechtigkeit widerfahren lassen. Außer diesen Hauptwerken schrieb L. einige polemische u. apologetische Schriften in der Sache der engl. Katholiken.
Lingen, Grafschaft im ehemaligen westfäl. Kreise, gehörte bis 1548 zur Grafschaft Tecklenburg, kam dann nacheinander an den Kaiser, Nassau-Oranien, Preußen, Großherzogthum Berg, an Frankreich, 1814 an Preußen, das 1815 ein Stück an Hannover abtrat; der preuß. Antheil gehört zum Reg.-Bez. Münster, der hannövr. zur Landdrostei Osnabrück.
Lingottes (frz. länggott), Lingotten, gegossene Silber- od. Goldstangen.
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Lingual, lat.-deutsch. was sich auf die Zunge bezieht.
Linguet (Länggäh), Simon Nicolas Henri, geb. 1736 zu Rheims, französ. Parlamentsadvocat, griff mit vieler Keckheit und Beredsamkeit vor der Revolution die bereits morschen Zustände Frankreichs an, mußte deßwegen flüchten und wurde bei seiner Rückkehr 2 Jahre in die Bastille gesetzt, schrieb hierauf Memoiren über die Bastille, über die Oeffnung der Schelde, griff nach dem Ausbruch der Revolution die Nationalversammlung an und wurde unter dem Convente d. 27. Juni 1794 guillotinirt. Von vielen Schriften noch werthvoll die „Annales politiques, civiles et littéraires du 18e siècle“.
Linguist (vom lat. lingua, Zunge, Sprache), Sprachkenner; L.ik, Sprachenkunde; l.isch, sprachwissenschaftlich.
Linie, in der Mathematik die Ausdehnung allein in der Länge, ohne Breite und Dicke; entweder gerade, wo alle Punkte der L. sich in gleicher Richtung folgen, oder krumme, wo die Richtung der L. bei jedem Punkte sich ändert. – In der Geographie soviel als Aequator, daher der Ausdruck: die L. passiren. – Als Längemaß der 10. oder 12. Theil eines Zolls, je nach der Decimal- oder Duodecimaleintheilung. – Im Kriegswesen die Aufstellung der Truppen in einer Reihe neben einander, sowohl geschlossen als zerstreut, in letzterm Falle als Schützen-, Blänker-L. – L. nennt man ferner das stehende Heer im Gegensatz zu der Landwehr; im Gegensatz der Garde die übrigen Regimenter. – In der Befestigungskunst heißt L. Graben u. Brustwehr, wodurch die Schanzen zusammenhängen. L.n od. befestigte L.n heißen lang ausgedehnte, oft mehre Meilen weit sich erstreckende Feldverschanzungen zur Deckung eines größern Landstrichs (z. B. die Weißenburger L.n); früher gewöhnlich, jetzt nicht mehr üblich.
Linienschiffe, die größten Kriegsschiffe mit 3 Decken, mit den schwersten Geschützen bewaffnet, von 70–130 Kanonen u. 600–1200 Mann Besatzung; sie heißen so, weil sie in der Schlachtlinie fechten.
Liniensystem, in der Musik die 5 über einander gezogenen Parallellinien, unter, auf, zwischen und über welchen die Noten gesetzt werden.
Linimentum, lat., zum Einreiben bestimmtes Heilmittel.
Link, Heinr. Friedr., berühmter Naturforscher, besonders Botaniker. geb. 1769 zu Hildesheim, 1792 Professor der Naturgeschichte, Chemie u. Botanik zu Rostock, 1811 zu Breslau, 1815 Professor in Berlin, zugleich Director des botanischen Gartens und Geh. Medicinalrath; st. daselbst 1851. „Die Urwelt und das Alterthum, erläutert durch die Naturkunde“. Berlin 1820 bis 1822; 2. Aufl. 1834; „Elementa philosophiae botanicae“, Berlin 1824; „Anatomie der Pflanzen“, ebdsst. 1843 bis 1847; „Anatomie der Pflanzen in Abbildungen“, ebdsst. 1843–49; „Jahresberichte für physiologische Botanik“, 4 Bde., ebendas. 1842–46. Außerdem mehre Werke über den botanischen Garten zu Berlin, und „Bemerkungen auf einer Reise nach Portugal“, 3 Bde., Kiel 1801–4.
Linköping, Län in Schweden, zwischen dem Wettersee und bottn. Meerbusen, einer der fruchtbarsten Theile
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