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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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1850; "Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen", 8. Aufl. Heidelberg 1850; "Zur Methodologie der Geburtshilfe", Heidelb. 1848. Außerdem viele kleinere Schriften und Abhandlungen in Zeitschriften. - N., Herm. Franz Jos., Sohn des Vorigen, geb. 1810 zu Heidelberg, machte sich gleichfalls verdient um die Geburtshilfe, seit 1838 außerordentlicher Professor zu Heidelberg, später Kreisoberhebarzt; st. 1851. Schriften: "Die Lehre vom Mechanismus der Geburt". Mainz 1838; "Die geburtshilfliche Auscultation", Mainz 1838; "Lehrbuch der Geburtshilfe", 3. Aufl., 2 Bde., Heidelberg 1850.


Näherrecht, Recht der nächsten Erben, ein aus der Familie veräußertes Grundstück gegen Ersatz des Preises und der Kosten binnen Jahr und Tag wieder an sich zu ziehen (Zugrecht; Retract).


Nämd, in Schweden ein Ausschuß von 12 Bauern, welche zu Beisitzern in einem Provinzial- oder Distriktsgerichte ernannt sind.


Nänia, die bei den röm. Leichen gesungenen Klagelieder; auch Name einer Göttin, die in Beziehung auf Alter und Tod gedacht wurde.


Nävius, plebej. Geschlecht zu Rom. Cnejus N., röm. Dichter zur Zeit des 1. punischen Krieges, besonders geschätzt auf dem Gebiet der Komödie; von ihm ist aber nichts erhalten.


Naevus, lat., Hautflecken, Mal.


Nagasaki, s. Nangasaki.


Nagel, ein stiftförmiges, zugespitztes und mit einem Kopfe versehenes Eisenstück, das als Verbindungsmittel bei vielen Arbeiten dient; von Kupfer u. Zink verfertigte sind weit seltener. Man unterscheidet nach Größe u. Form Schiff-, Boden-. Bret-, Latten-, Huf-, Schuh-Nägel etc.; nach der Fabrikationsweise geschmiedete Nägel (aus Stabeisen); geschnittene Nägel (durch eine Maschine aus Eisenblech geschnitten); Drahtnägel od. Drahtstifte (aus Eisendraht); endlich gegossene Nägel.


Nagel (unguis), nennt man die weiße, durchscheinende und elastische Hornplatte auf dem Rücken des Endgliedes jedes Fingers und jeder Zehe. Man unterscheidet an ihm den hintersten Theil oder die N. wurzel, welcher in einer Falze der Lederhaut steckt, mit einem weißen u. weichern, halbmondförmigen Fleck; ferner den N. körper, der mit der darunter liegenden Lederhaut (dem N.bette) verwachsen ist, u. das freie Ende desselben od. die N. spitze. Der N. ist wie die Oberhaut ein Erzeugniß der Lederhaut, die Absonderung seiner Substanz geschieht vom Falze und dem N. bette aus.


Nagelflue, nennt man Geschiebe u. Bruchstücke von verschiedenen Kalksteinen, minder häufig von Sandsteinen, von Grauwacke, Porphyr u. s. w. durch einen kalkig-sandigen Kitt verbunden. Die N.- oder eigentlich die Molasseformation, zu der sie gehört und die sie meistens überlagert, zieht sich längs dem Saume der Alpen hin und findet sich vorzüglich zwischen den Alpen und dem Jura verbreitet. in den Kantonen Bern, Freiburg, Luzern, Solothurn, ferner in den westl. Hügeln des Schwarzwaldes, in Oberschwaben, im Elsaß, in der Wetterau, in Dauphinee, in Ungarn etc. Der Umstand, daß die N. bänke u. die Lager mit Molasseschichten und mit Schichten von Thon wechseln, und daß diese verwittern und durch eindringende Wasser allmälig aufgelockert u. weggeführt werden, hat nicht selten ein Zusammenbrechen der N. masse zur Folge, woher die gewaltigen Bergstürze von Goldau im Kanton Schwyz. von Bilfen und Mederurnen im Kanton Glarus und an andern Orten rühren.


Nagethiere (Rosores), Ordnung der Säugethiere, besonders charakterisirt durch die 2 großen Schneidezähne (Nagezähne) in jedem Kiefer, die von den Backenzähnen durch einen großen Zwischenraum getrennt sind. Diese Nagezähne entbehren an der hintern Fläche des Schmelzes, weßhalb sie sich daselbst schnell abnutzen, dadurch aber sich schneidig erhalten; durch beständiges Nachwachsen erhalten sie sich in der nöthigen Länge. Der Unterkiefer hat eine von hinten nach vorn gerichtete Gelenksfläche, weßhalb er sich nur in dieser Richtung und umgekehrt bewegen kann. Es sind meist kleine Thiere, die Mehrzahl Sohlengänger, bei vielen die Hinterfüße viel

1850; „Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen“, 8. Aufl. Heidelberg 1850; „Zur Methodologie der Geburtshilfe“, Heidelb. 1848. Außerdem viele kleinere Schriften und Abhandlungen in Zeitschriften. – N., Herm. Franz Jos., Sohn des Vorigen, geb. 1810 zu Heidelberg, machte sich gleichfalls verdient um die Geburtshilfe, seit 1838 außerordentlicher Professor zu Heidelberg, später Kreisoberhebarzt; st. 1851. Schriften: „Die Lehre vom Mechanismus der Geburt“. Mainz 1838; „Die geburtshilfliche Auscultation“, Mainz 1838; „Lehrbuch der Geburtshilfe“, 3. Aufl., 2 Bde., Heidelberg 1850.


Näherrecht, Recht der nächsten Erben, ein aus der Familie veräußertes Grundstück gegen Ersatz des Preises und der Kosten binnen Jahr und Tag wieder an sich zu ziehen (Zugrecht; Retract).


Nämd, in Schweden ein Ausschuß von 12 Bauern, welche zu Beisitzern in einem Provinzial- oder Distriktsgerichte ernannt sind.


Nänia, die bei den röm. Leichen gesungenen Klagelieder; auch Name einer Göttin, die in Beziehung auf Alter und Tod gedacht wurde.


Nävius, plebej. Geschlecht zu Rom. Cnejus N., röm. Dichter zur Zeit des 1. punischen Krieges, besonders geschätzt auf dem Gebiet der Komödie; von ihm ist aber nichts erhalten.


Naevus, lat., Hautflecken, Mal.


Nagasaki, s. Nangasaki.


Nagel, ein stiftförmiges, zugespitztes und mit einem Kopfe versehenes Eisenstück, das als Verbindungsmittel bei vielen Arbeiten dient; von Kupfer u. Zink verfertigte sind weit seltener. Man unterscheidet nach Größe u. Form Schiff-, Boden-. Bret-, Latten-, Huf-, Schuh-Nägel etc.; nach der Fabrikationsweise geschmiedete Nägel (aus Stabeisen); geschnittene Nägel (durch eine Maschine aus Eisenblech geschnitten); Drahtnägel od. Drahtstifte (aus Eisendraht); endlich gegossene Nägel.


Nagel (unguis), nennt man die weiße, durchscheinende und elastische Hornplatte auf dem Rücken des Endgliedes jedes Fingers und jeder Zehe. Man unterscheidet an ihm den hintersten Theil oder die N. wurzel, welcher in einer Falze der Lederhaut steckt, mit einem weißen u. weichern, halbmondförmigen Fleck; ferner den N. körper, der mit der darunter liegenden Lederhaut (dem N.bette) verwachsen ist, u. das freie Ende desselben od. die N. spitze. Der N. ist wie die Oberhaut ein Erzeugniß der Lederhaut, die Absonderung seiner Substanz geschieht vom Falze und dem N. bette aus.


Nagelflue, nennt man Geschiebe u. Bruchstücke von verschiedenen Kalksteinen, minder häufig von Sandsteinen, von Grauwacke, Porphyr u. s. w. durch einen kalkig-sandigen Kitt verbunden. Die N.- oder eigentlich die Molasseformation, zu der sie gehört und die sie meistens überlagert, zieht sich längs dem Saume der Alpen hin und findet sich vorzüglich zwischen den Alpen und dem Jura verbreitet. in den Kantonen Bern, Freiburg, Luzern, Solothurn, ferner in den westl. Hügeln des Schwarzwaldes, in Oberschwaben, im Elsaß, in der Wetterau, in Dauphinée, in Ungarn etc. Der Umstand, daß die N. bänke u. die Lager mit Molasseschichten und mit Schichten von Thon wechseln, und daß diese verwittern und durch eindringende Wasser allmälig aufgelockert u. weggeführt werden, hat nicht selten ein Zusammenbrechen der N. masse zur Folge, woher die gewaltigen Bergstürze von Goldau im Kanton Schwyz. von Bilfen und Mederurnen im Kanton Glarus und an andern Orten rühren.


Nagethiere (Rosores), Ordnung der Säugethiere, besonders charakterisirt durch die 2 großen Schneidezähne (Nagezähne) in jedem Kiefer, die von den Backenzähnen durch einen großen Zwischenraum getrennt sind. Diese Nagezähne entbehren an der hintern Fläche des Schmelzes, weßhalb sie sich daselbst schnell abnutzen, dadurch aber sich schneidig erhalten; durch beständiges Nachwachsen erhalten sie sich in der nöthigen Länge. Der Unterkiefer hat eine von hinten nach vorn gerichtete Gelenksfläche, weßhalb er sich nur in dieser Richtung und umgekehrt bewegen kann. Es sind meist kleine Thiere, die Mehrzahl Sohlengänger, bei vielen die Hinterfüße viel

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[284/0285] 1850; „Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen“, 8. Aufl. Heidelberg 1850; „Zur Methodologie der Geburtshilfe“, Heidelb. 1848. Außerdem viele kleinere Schriften und Abhandlungen in Zeitschriften. – N., Herm. Franz Jos., Sohn des Vorigen, geb. 1810 zu Heidelberg, machte sich gleichfalls verdient um die Geburtshilfe, seit 1838 außerordentlicher Professor zu Heidelberg, später Kreisoberhebarzt; st. 1851. Schriften: „Die Lehre vom Mechanismus der Geburt“. Mainz 1838; „Die geburtshilfliche Auscultation“, Mainz 1838; „Lehrbuch der Geburtshilfe“, 3. Aufl., 2 Bde., Heidelberg 1850. Näherrecht, Recht der nächsten Erben, ein aus der Familie veräußertes Grundstück gegen Ersatz des Preises und der Kosten binnen Jahr und Tag wieder an sich zu ziehen (Zugrecht; Retract). Nämd, in Schweden ein Ausschuß von 12 Bauern, welche zu Beisitzern in einem Provinzial- oder Distriktsgerichte ernannt sind. Nänia, die bei den röm. Leichen gesungenen Klagelieder; auch Name einer Göttin, die in Beziehung auf Alter und Tod gedacht wurde. Nävius, plebej. Geschlecht zu Rom. Cnejus N., röm. Dichter zur Zeit des 1. punischen Krieges, besonders geschätzt auf dem Gebiet der Komödie; von ihm ist aber nichts erhalten. Naevus, lat., Hautflecken, Mal. Nagasaki, s. Nangasaki. Nagel, ein stiftförmiges, zugespitztes und mit einem Kopfe versehenes Eisenstück, das als Verbindungsmittel bei vielen Arbeiten dient; von Kupfer u. Zink verfertigte sind weit seltener. Man unterscheidet nach Größe u. Form Schiff-, Boden-. Bret-, Latten-, Huf-, Schuh-Nägel etc.; nach der Fabrikationsweise geschmiedete Nägel (aus Stabeisen); geschnittene Nägel (durch eine Maschine aus Eisenblech geschnitten); Drahtnägel od. Drahtstifte (aus Eisendraht); endlich gegossene Nägel. Nagel (unguis), nennt man die weiße, durchscheinende und elastische Hornplatte auf dem Rücken des Endgliedes jedes Fingers und jeder Zehe. Man unterscheidet an ihm den hintersten Theil oder die N. wurzel, welcher in einer Falze der Lederhaut steckt, mit einem weißen u. weichern, halbmondförmigen Fleck; ferner den N. körper, der mit der darunter liegenden Lederhaut (dem N.bette) verwachsen ist, u. das freie Ende desselben od. die N. spitze. Der N. ist wie die Oberhaut ein Erzeugniß der Lederhaut, die Absonderung seiner Substanz geschieht vom Falze und dem N. bette aus. Nagelflue, nennt man Geschiebe u. Bruchstücke von verschiedenen Kalksteinen, minder häufig von Sandsteinen, von Grauwacke, Porphyr u. s. w. durch einen kalkig-sandigen Kitt verbunden. Die N.- oder eigentlich die Molasseformation, zu der sie gehört und die sie meistens überlagert, zieht sich längs dem Saume der Alpen hin und findet sich vorzüglich zwischen den Alpen und dem Jura verbreitet. in den Kantonen Bern, Freiburg, Luzern, Solothurn, ferner in den westl. Hügeln des Schwarzwaldes, in Oberschwaben, im Elsaß, in der Wetterau, in Dauphinée, in Ungarn etc. Der Umstand, daß die N. bänke u. die Lager mit Molasseschichten und mit Schichten von Thon wechseln, und daß diese verwittern und durch eindringende Wasser allmälig aufgelockert u. weggeführt werden, hat nicht selten ein Zusammenbrechen der N. masse zur Folge, woher die gewaltigen Bergstürze von Goldau im Kanton Schwyz. von Bilfen und Mederurnen im Kanton Glarus und an andern Orten rühren. Nagethiere (Rosores), Ordnung der Säugethiere, besonders charakterisirt durch die 2 großen Schneidezähne (Nagezähne) in jedem Kiefer, die von den Backenzähnen durch einen großen Zwischenraum getrennt sind. Diese Nagezähne entbehren an der hintern Fläche des Schmelzes, weßhalb sie sich daselbst schnell abnutzen, dadurch aber sich schneidig erhalten; durch beständiges Nachwachsen erhalten sie sich in der nöthigen Länge. Der Unterkiefer hat eine von hinten nach vorn gerichtete Gelenksfläche, weßhalb er sich nur in dieser Richtung und umgekehrt bewegen kann. Es sind meist kleine Thiere, die Mehrzahl Sohlengänger, bei vielen die Hinterfüße viel

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/285>, abgerufen am 22.11.2024.