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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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stach hauptsächlich nach Bildern Rafaels, Correggios, Mich. Angelos etc.


Longimetrie, Theil der prakt. Geometrie, handelt von der Ausmessung gerader Linien.


Longin, Dionys Cassius (?), Rhetor und Philosoph, um 213 n. Chr. wahrscheinlich zu Athen geb., ein Schüler des Ammonius Sakkas, lehrte zu Athen, wurde alsdann Lehrer der Zenobia, die sich auch nach dem Tode ihres Gemahles Odenath als Königin von Palmyra zu halten suchte u. soll derselben mit Rath und That an die Hand gegangen sein, weßhalb ihn der Kaiser Aurelian nach der Besiegung und Gefangennahme der Zenobia 275 n. Chr. hinrichten ließ. Von all seinen Schriften sind nur Bruchstücke übrig, sowie ein Schriftchen über das Erhabene (deutsch von Schlosser, Leipz. 1781, zuletzt bearbeitet von Egger, Paris 1837), dessen Aechtheit keineswegs entschieden ist.


Long-Island (Langeiländ), Insel am Ausflusse des Hudson, zu dem Staate Newyork gehörig, 44 #M. groß, durch die Straße Narrows von dem kleineren States-Island getrennt, ist wohlangebaut, hat mit diesem 750000 E., ist als Hauptbollwerk Newyorks von großer Wichtigkeit. Hauptstädte sind Brooklyn und Williamsburg. L. heißt auch die nördl. Reihe der Hebriden, s. d.


Longitudinal, lat.-deutsch, der Länge nach.


Longobarden, Langobarden (der Name soll Männer mit langen Streitäxten bedeuten), deutsche Völkerschaft aus dem suevischen Stamme, erscheint unter Augustus auf beiden Seiten der unteren Elbe, dann jenseits derselben, wurden von Marbod unterworfen und fielen 17 n. Chr. von demselben in der Schlacht gegen den Arminius ab. Ptolemäus setzt sie zwischen Weser und Rhein; im 5. Jahrh. erscheinen sie in Pannonien wieder, zerstören 512 das Reich der Heruler, 566 das der Gepiden, erobern unter Alboin 569 Norditalien bis Toscana. Die L. drangen zwar noch weiter südl. vor (Herzogthümer Spoleto und Benevent), aber die Macht der Krone wurde durch die 36 Herzogthümer, in welche das Reich zerfallen wat, geschwächt und die Italiener durch den Arianismus der L. zurückgestoßen. König Authari (585 bis 90) schlug die Franken siegreich zurück, das königl. Haus und das Volk wurden kathol., König Rothari (gest. 652) ließ das longob. Volksrecht aufzeichnen, die innern Fehden hinderten aber die innere Erstarkung des Reichs und seine Ausbreitung über ganz Italien. Kurz vor seinem Falle zeigte es unter König Liutprant (713-44) die größte Macht, allein die Franken waren bereits übermächtig geworden u. als König Aistulf (749-56) Rom bedrohte, wurde er durch Pipin, den Frankenkönig, den der Papst zu Hilfe gerufen hatte, gedemüthigt, sein Nachfolger Desiderius (756-74) von Karl d. Gr. abgesetzt und dem L.-reiche ein Ende gemacht (die Geschichte der L. überlieferten Paulus Diaconus (Warnefried), ein L. aus Karls d. Gr. Zeit, ein ungenannter L. zu Anfang des 9. Jahrh., das Chronicon des Prosper Aquitanus. Vgl. Merkel "Geschichte des L. rechts" Berlin 1850; "Flegler, das Königreich der L. in Italien" Leipz. 1851; "Koch-Sternfeld, das Reich der L. in Italien" München 1839; K. Hegel, "Geschichte der Städteverfassung in Italien" Bd. I. Leipzig 1847).


Longolius, Longueil, geb. 1488 zu Mecheln, Parlamentsrath zu Paris, gest. 1522, eifriger Beförderer der classischen Studien (Gesammelte Werke, Paris 1530). - L., Paul Dan., geb. 1704 zu Kesselsdorf, gest. 1779 als Rector zu Hof, edirte mehre lat. und griech. Classiker, schrieb mehres zur Geschichte der Brandenburger zu Bayreuth u. Kulmbach, Hof 1731-62, 10 Bde.


Longomontan, Christian Severin, dän. Astronom, geb. 1562, gest. 1647, verfocht Tycho de Brahes System nach dessen Tode und schrieb eine Astronomia Danica (Kopenhagen 1622).


Longueville, s. Dunois.


Longus, griech. Sophist u. Romandichter, Verfasser der "Pastoralia" (herausgegb. von Seiler, Leipz. 1835, übersetzt von Jakobs, Stuttgart 1833).


Longwood, s. St. Helena.


Longwy, frz. Stadt u. Gränzfestung im Mosel-Departement. mit 4500 E.; ergab sich 1792 an die Preußen ohne

stach hauptsächlich nach Bildern Rafaels, Correggios, Mich. Angelos etc.


Longimetrie, Theil der prakt. Geometrie, handelt von der Ausmessung gerader Linien.


Longin, Dionys Cassius (?), Rhetor und Philosoph, um 213 n. Chr. wahrscheinlich zu Athen geb., ein Schüler des Ammonius Sakkas, lehrte zu Athen, wurde alsdann Lehrer der Zenobia, die sich auch nach dem Tode ihres Gemahles Odenath als Königin von Palmyra zu halten suchte u. soll derselben mit Rath und That an die Hand gegangen sein, weßhalb ihn der Kaiser Aurelian nach der Besiegung und Gefangennahme der Zenobia 275 n. Chr. hinrichten ließ. Von all seinen Schriften sind nur Bruchstücke übrig, sowie ein Schriftchen über das Erhabene (deutsch von Schlosser, Leipz. 1781, zuletzt bearbeitet von Egger, Paris 1837), dessen Aechtheit keineswegs entschieden ist.


Long-Island (Langeiländ), Insel am Ausflusse des Hudson, zu dem Staate Newyork gehörig, 44 □M. groß, durch die Straße Narrows von dem kleineren States-Island getrennt, ist wohlangebaut, hat mit diesem 750000 E., ist als Hauptbollwerk Newyorks von großer Wichtigkeit. Hauptstädte sind Brooklyn und Williamsburg. L. heißt auch die nördl. Reihe der Hebriden, s. d.


Longitudinal, lat.-deutsch, der Länge nach.


Longobarden, Langobarden (der Name soll Männer mit langen Streitäxten bedeuten), deutsche Völkerschaft aus dem suevischen Stamme, erscheint unter Augustus auf beiden Seiten der unteren Elbe, dann jenseits derselben, wurden von Marbod unterworfen und fielen 17 n. Chr. von demselben in der Schlacht gegen den Arminius ab. Ptolemäus setzt sie zwischen Weser und Rhein; im 5. Jahrh. erscheinen sie in Pannonien wieder, zerstören 512 das Reich der Heruler, 566 das der Gepiden, erobern unter Alboin 569 Norditalien bis Toscana. Die L. drangen zwar noch weiter südl. vor (Herzogthümer Spoleto und Benevent), aber die Macht der Krone wurde durch die 36 Herzogthümer, in welche das Reich zerfallen wat, geschwächt und die Italiener durch den Arianismus der L. zurückgestoßen. König Authari (585 bis 90) schlug die Franken siegreich zurück, das königl. Haus und das Volk wurden kathol., König Rothari (gest. 652) ließ das longob. Volksrecht aufzeichnen, die innern Fehden hinderten aber die innere Erstarkung des Reichs und seine Ausbreitung über ganz Italien. Kurz vor seinem Falle zeigte es unter König Liutprant (713–44) die größte Macht, allein die Franken waren bereits übermächtig geworden u. als König Aistulf (749–56) Rom bedrohte, wurde er durch Pipin, den Frankenkönig, den der Papst zu Hilfe gerufen hatte, gedemüthigt, sein Nachfolger Desiderius (756–74) von Karl d. Gr. abgesetzt und dem L.-reiche ein Ende gemacht (die Geschichte der L. überlieferten Paulus Diaconus (Warnefried), ein L. aus Karls d. Gr. Zeit, ein ungenannter L. zu Anfang des 9. Jahrh., das Chronicon des Prosper Aquitanus. Vgl. Merkel „Geschichte des L. rechts“ Berlin 1850; „Flegler, das Königreich der L. in Italien“ Leipz. 1851; „Koch-Sternfeld, das Reich der L. in Italien“ München 1839; K. Hegel, „Geschichte der Städteverfassung in Italien“ Bd. I. Leipzig 1847).


Longolius, Longueil, geb. 1488 zu Mecheln, Parlamentsrath zu Paris, gest. 1522, eifriger Beförderer der classischen Studien (Gesammelte Werke, Paris 1530). – L., Paul Dan., geb. 1704 zu Kesselsdorf, gest. 1779 als Rector zu Hof, edirte mehre lat. und griech. Classiker, schrieb mehres zur Geschichte der Brandenburger zu Bayreuth u. Kulmbach, Hof 1731–62, 10 Bde.


Longomontan, Christian Severin, dän. Astronom, geb. 1562, gest. 1647, verfocht Tycho de Brahes System nach dessen Tode und schrieb eine Astronomia Danica (Kopenhagen 1622).


Longueville, s. Dunois.


Longus, griech. Sophist u. Romandichter, Verfasser der „Pastoralia“ (herausgegb. von Seiler, Leipz. 1835, übersetzt von Jakobs, Stuttgart 1833).


Longwood, s. St. Helena.


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[26/0027] stach hauptsächlich nach Bildern Rafaels, Correggios, Mich. Angelos etc. Longimetrie, Theil der prakt. Geometrie, handelt von der Ausmessung gerader Linien. Longin, Dionys Cassius (?), Rhetor und Philosoph, um 213 n. Chr. wahrscheinlich zu Athen geb., ein Schüler des Ammonius Sakkas, lehrte zu Athen, wurde alsdann Lehrer der Zenobia, die sich auch nach dem Tode ihres Gemahles Odenath als Königin von Palmyra zu halten suchte u. soll derselben mit Rath und That an die Hand gegangen sein, weßhalb ihn der Kaiser Aurelian nach der Besiegung und Gefangennahme der Zenobia 275 n. Chr. hinrichten ließ. Von all seinen Schriften sind nur Bruchstücke übrig, sowie ein Schriftchen über das Erhabene (deutsch von Schlosser, Leipz. 1781, zuletzt bearbeitet von Egger, Paris 1837), dessen Aechtheit keineswegs entschieden ist. Long-Island (Langeiländ), Insel am Ausflusse des Hudson, zu dem Staate Newyork gehörig, 44 □M. groß, durch die Straße Narrows von dem kleineren States-Island getrennt, ist wohlangebaut, hat mit diesem 750000 E., ist als Hauptbollwerk Newyorks von großer Wichtigkeit. Hauptstädte sind Brooklyn und Williamsburg. L. heißt auch die nördl. Reihe der Hebriden, s. d. Longitudinal, lat.-deutsch, der Länge nach. Longobarden, Langobarden (der Name soll Männer mit langen Streitäxten bedeuten), deutsche Völkerschaft aus dem suevischen Stamme, erscheint unter Augustus auf beiden Seiten der unteren Elbe, dann jenseits derselben, wurden von Marbod unterworfen und fielen 17 n. Chr. von demselben in der Schlacht gegen den Arminius ab. Ptolemäus setzt sie zwischen Weser und Rhein; im 5. Jahrh. erscheinen sie in Pannonien wieder, zerstören 512 das Reich der Heruler, 566 das der Gepiden, erobern unter Alboin 569 Norditalien bis Toscana. Die L. drangen zwar noch weiter südl. vor (Herzogthümer Spoleto und Benevent), aber die Macht der Krone wurde durch die 36 Herzogthümer, in welche das Reich zerfallen wat, geschwächt und die Italiener durch den Arianismus der L. zurückgestoßen. König Authari (585 bis 90) schlug die Franken siegreich zurück, das königl. Haus und das Volk wurden kathol., König Rothari (gest. 652) ließ das longob. Volksrecht aufzeichnen, die innern Fehden hinderten aber die innere Erstarkung des Reichs und seine Ausbreitung über ganz Italien. Kurz vor seinem Falle zeigte es unter König Liutprant (713–44) die größte Macht, allein die Franken waren bereits übermächtig geworden u. als König Aistulf (749–56) Rom bedrohte, wurde er durch Pipin, den Frankenkönig, den der Papst zu Hilfe gerufen hatte, gedemüthigt, sein Nachfolger Desiderius (756–74) von Karl d. Gr. abgesetzt und dem L.-reiche ein Ende gemacht (die Geschichte der L. überlieferten Paulus Diaconus (Warnefried), ein L. aus Karls d. Gr. Zeit, ein ungenannter L. zu Anfang des 9. Jahrh., das Chronicon des Prosper Aquitanus. Vgl. Merkel „Geschichte des L. rechts“ Berlin 1850; „Flegler, das Königreich der L. in Italien“ Leipz. 1851; „Koch-Sternfeld, das Reich der L. in Italien“ München 1839; K. Hegel, „Geschichte der Städteverfassung in Italien“ Bd. I. Leipzig 1847). Longolius, Longueil, geb. 1488 zu Mecheln, Parlamentsrath zu Paris, gest. 1522, eifriger Beförderer der classischen Studien (Gesammelte Werke, Paris 1530). – L., Paul Dan., geb. 1704 zu Kesselsdorf, gest. 1779 als Rector zu Hof, edirte mehre lat. und griech. Classiker, schrieb mehres zur Geschichte der Brandenburger zu Bayreuth u. Kulmbach, Hof 1731–62, 10 Bde. Longomontan, Christian Severin, dän. Astronom, geb. 1562, gest. 1647, verfocht Tycho de Brahes System nach dessen Tode und schrieb eine Astronomia Danica (Kopenhagen 1622). Longueville, s. Dunois. Longus, griech. Sophist u. Romandichter, Verfasser der „Pastoralia“ (herausgegb. von Seiler, Leipz. 1835, übersetzt von Jakobs, Stuttgart 1833). Longwood, s. St. Helena. Longwy, frz. Stadt u. Gränzfestung im Mosel-Departement. mit 4500 E.; ergab sich 1792 an die Preußen ohne

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/27>, abgerufen am 24.11.2024.