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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Antiquitates Italicae medii aevi (1739 bis 43. 6 Fol.); Annali d'Italia dall principio dell' era volgare sino all' anno 1749 (Mailand 1744 ff., deutsch von Baudis, Leipzig 1745-50, 9 Quartbände); Liturgia Rom. vetus (Venedig 1748. 2 Fol.) u. a. m.); eine Gesammtausgabe erschien zu Venedig in 48 dicken Bdn. 1790 bis 1810; ebendaselbst hatte sein Neffe Francesco Giovanni M. seine Lebensbeschreibung herausgegeben, Venezia 1756.


Murawiew, alte russ. Adelsfamilie. Michael. Fürst M., geb. 1747 zu Smolensk, war Gouverneur der Großfürsten Alexander und Constantin, nach 1802 Staatsrath im Ministerium der Volksaufklärung, schrieb Abhandlungen über Moral, Literatur u. russ. Geschichte, st. 1807. - Nikolai M., geb. 1793, zeichnete sich im pers. und poln. Kriege aus, commandirt gegenwärtig in Kleinasien; sein Bruder Michael, geb. 1795, ist Reichsrath, ein anderer jüngerer Bruder ist Mitglied der Verwaltung der hl. Synode, theolog. Schriftsteller, hat auch seine Pilgerreisen beschrieben. - Ein Zweig der Familie führt den Beinamen Apostol; Sergi M. Apostol, wurde den 25. Juli 1826 als eines der Häupter der Militärverschwörung zu Petersburg gehenkt. sein Bruder Matwei auf 20 Jahre nach Sibirien verurtheilt.


Murchison (Mörrtschisn), Sir Roderik Impey. ausgezeichneter Geognost, geb. 1805 in Schottland, zuerst Militär, widmete sich aber dann ganz den Wissenschaften, namentlich geologischen Forschungen. Mit Philipps machte er eine geognostische Reise durch England, die er in dem Werke "The silurian system" beschrieb. Nachdem er zu gleichem Zwecke die Rheingegenden bereist, stellte er seit 1839 seine Forschungen auch in Rußland an, das er in Begleitung Verneuils und Keyserlings 2mal bereiste und nach allen Richtungen durchzog. Diese für die Wissenschaft sehr wichtige Expedition beschrieben die Reisenden in dem Hauptwerke: "Geology of Russia in Europe and the Ural mountains" 2 Bde., Lond. 1845, neue Aufl. 1853.


Murcia, ehemals Königreich in Spanien, 370 #M. groß. mit etwa 600000 E., zwischen dem Mittelmeer, Valencia, Neucastilien, Andalusien und Granada, das Flußgebiet der Segura umfassend, ist reich an den südeurop. Erzeugnissen. Die Hauptstadt M. an der Segura ist Bischofssitz, hat Seidefabrikation, Espartoflechterei, Gerbereien, Baumwollefabrikation, Sodabereitung, Handel mit Seide, Wein und Südfrüchten.


Muret (Müräh), Marc Antoine, bekannter als Muretus, geb. 1526 zu M. bei Limoges, Philolog und ausgezeichneter Latinist, lebte seit 1554 in Italien, nahm in Rom einen Lehrstuhl der class. Philologie an, wurde 1576 Priester u. st. 1585. Seine trefflichen lat. Reden, Briefe, Abhandlungen u. s. w. sind von Ruhnken, Leyden 1789 in 6 Bdn. hrsg.


Murexid, krystallinischer Körper, entsteht, wenn Harnsäure in verdünnter Salpetersäure gelöst und bis auf einen gewissen Grad abgedampft wird, worauf man verdünntes Ammoniak hinzusetzt; die Krystalle glänzen im reflektirten Lichte goldgrün, im durchfallenden roth.


Murg, Nebenfluß des Rheins, entspringt 2875' hoch am Kniebis, mündet unterhalb Rastatt in einer Seehöhe von 381'. - M., Nebenfluß der Thur, entspringt am Hörnli, mündet unterhalb Frauenfeld.


Murhard, Friedrich, geb. 1778 zu Kassel, diente als Beamter unter der westfäl. Regierung, lebte nach 1873 als Privatmann zu Frankfurt und Kassel, st. 1853, ist bekannt durch mehre Reisen, polit. Schriften und 2 polit. Prozesse. Sein Bruder Karl, geb. 1781, war ebenfalls westfäl. Beamter u. hatte fast dieselben Schicksale wie der Vorige; er hat mehre nationalöconomische Schriften herausgegeben.


Muri, Pfarrdorf im Kanton Aargau mit 2000 E.; die 1026 gestiftete Benedictinerabtei, eine der reichsten in der Schweiz, wurde 1841 von der aargauischen Regierung aufgehoben, unter dem Vorwande, daß von dem Kloster Unruhen gegen die Regierung erregt worden seien; vgl. Aargau.


Muria, Auflösung von Kochsalz, Salzsoole; M. ten, saure Mittel od. Laugensalze; m. tisch, salzsauer.


Murillo, s. Bravo-M.


Murillo (Muriljo), Bartolomeo

Antiquitates Italicae medii aevi (1739 bis 43. 6 Fol.); Annali dʼItalia dall principio dellʼ era volgare sino allʼ anno 1749 (Mailand 1744 ff., deutsch von Baudis, Leipzig 1745–50, 9 Quartbände); Liturgia Rom. vetus (Venedig 1748. 2 Fol.) u. a. m.); eine Gesammtausgabe erschien zu Venedig in 48 dicken Bdn. 1790 bis 1810; ebendaselbst hatte sein Neffe Francesco Giovanni M. seine Lebensbeschreibung herausgegeben, Venezia 1756.


Murawiew, alte russ. Adelsfamilie. Michael. Fürst M., geb. 1747 zu Smolensk, war Gouverneur der Großfürsten Alexander und Constantin, nach 1802 Staatsrath im Ministerium der Volksaufklärung, schrieb Abhandlungen über Moral, Literatur u. russ. Geschichte, st. 1807. – Nikolai M., geb. 1793, zeichnete sich im pers. und poln. Kriege aus, commandirt gegenwärtig in Kleinasien; sein Bruder Michael, geb. 1795, ist Reichsrath, ein anderer jüngerer Bruder ist Mitglied der Verwaltung der hl. Synode, theolog. Schriftsteller, hat auch seine Pilgerreisen beschrieben. – Ein Zweig der Familie führt den Beinamen Apostol; Sergi M. Apostol, wurde den 25. Juli 1826 als eines der Häupter der Militärverschwörung zu Petersburg gehenkt. sein Bruder Matwei auf 20 Jahre nach Sibirien verurtheilt.


Murchison (Mörrtschisn), Sir Roderik Impey. ausgezeichneter Geognost, geb. 1805 in Schottland, zuerst Militär, widmete sich aber dann ganz den Wissenschaften, namentlich geologischen Forschungen. Mit Philipps machte er eine geognostische Reise durch England, die er in dem Werke „The silurian system“ beschrieb. Nachdem er zu gleichem Zwecke die Rheingegenden bereist, stellte er seit 1839 seine Forschungen auch in Rußland an, das er in Begleitung Verneuils und Keyserlings 2mal bereiste und nach allen Richtungen durchzog. Diese für die Wissenschaft sehr wichtige Expedition beschrieben die Reisenden in dem Hauptwerke: „Geology of Russia in Europe and the Ural mountains“ 2 Bde., Lond. 1845, neue Aufl. 1853.


Murcia, ehemals Königreich in Spanien, 370 □M. groß. mit etwa 600000 E., zwischen dem Mittelmeer, Valencia, Neucastilien, Andalusien und Granada, das Flußgebiet der Segura umfassend, ist reich an den südeurop. Erzeugnissen. Die Hauptstadt M. an der Segura ist Bischofssitz, hat Seidefabrikation, Espartoflechterei, Gerbereien, Baumwollefabrikation, Sodabereitung, Handel mit Seide, Wein und Südfrüchten.


Muret (Müräh), Marc Antoine, bekannter als Muretus, geb. 1526 zu M. bei Limoges, Philolog und ausgezeichneter Latinist, lebte seit 1554 in Italien, nahm in Rom einen Lehrstuhl der class. Philologie an, wurde 1576 Priester u. st. 1585. Seine trefflichen lat. Reden, Briefe, Abhandlungen u. s. w. sind von Ruhnken, Leyden 1789 in 6 Bdn. hrsg.


Murexid, krystallinischer Körper, entsteht, wenn Harnsäure in verdünnter Salpetersäure gelöst und bis auf einen gewissen Grad abgedampft wird, worauf man verdünntes Ammoniak hinzusetzt; die Krystalle glänzen im reflektirten Lichte goldgrün, im durchfallenden roth.


Murg, Nebenfluß des Rheins, entspringt 2875' hoch am Kniebis, mündet unterhalb Rastatt in einer Seehöhe von 381'. – M., Nebenfluß der Thur, entspringt am Hörnli, mündet unterhalb Frauenfeld.


Murhard, Friedrich, geb. 1778 zu Kassel, diente als Beamter unter der westfäl. Regierung, lebte nach 1873 als Privatmann zu Frankfurt und Kassel, st. 1853, ist bekannt durch mehre Reisen, polit. Schriften und 2 polit. Prozesse. Sein Bruder Karl, geb. 1781, war ebenfalls westfäl. Beamter u. hatte fast dieselben Schicksale wie der Vorige; er hat mehre nationalöconomische Schriften herausgegeben.


Muri, Pfarrdorf im Kanton Aargau mit 2000 E.; die 1026 gestiftete Benedictinerabtei, eine der reichsten in der Schweiz, wurde 1841 von der aargauischen Regierung aufgehoben, unter dem Vorwande, daß von dem Kloster Unruhen gegen die Regierung erregt worden seien; vgl. Aargau.


Muria, Auflösung von Kochsalz, Salzsoole; M. ten, saure Mittel od. Laugensalze; m. tisch, salzsauer.


Murillo, s. Bravo-M.


Murillo (Muriljo), Bartolomeo

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[268/0269] Antiquitates Italicae medii aevi (1739 bis 43. 6 Fol.); Annali dʼItalia dall principio dellʼ era volgare sino allʼ anno 1749 (Mailand 1744 ff., deutsch von Baudis, Leipzig 1745–50, 9 Quartbände); Liturgia Rom. vetus (Venedig 1748. 2 Fol.) u. a. m.); eine Gesammtausgabe erschien zu Venedig in 48 dicken Bdn. 1790 bis 1810; ebendaselbst hatte sein Neffe Francesco Giovanni M. seine Lebensbeschreibung herausgegeben, Venezia 1756. Murawiew, alte russ. Adelsfamilie. Michael. Fürst M., geb. 1747 zu Smolensk, war Gouverneur der Großfürsten Alexander und Constantin, nach 1802 Staatsrath im Ministerium der Volksaufklärung, schrieb Abhandlungen über Moral, Literatur u. russ. Geschichte, st. 1807. – Nikolai M., geb. 1793, zeichnete sich im pers. und poln. Kriege aus, commandirt gegenwärtig in Kleinasien; sein Bruder Michael, geb. 1795, ist Reichsrath, ein anderer jüngerer Bruder ist Mitglied der Verwaltung der hl. Synode, theolog. Schriftsteller, hat auch seine Pilgerreisen beschrieben. – Ein Zweig der Familie führt den Beinamen Apostol; Sergi M. Apostol, wurde den 25. Juli 1826 als eines der Häupter der Militärverschwörung zu Petersburg gehenkt. sein Bruder Matwei auf 20 Jahre nach Sibirien verurtheilt. Murchison (Mörrtschisn), Sir Roderik Impey. ausgezeichneter Geognost, geb. 1805 in Schottland, zuerst Militär, widmete sich aber dann ganz den Wissenschaften, namentlich geologischen Forschungen. Mit Philipps machte er eine geognostische Reise durch England, die er in dem Werke „The silurian system“ beschrieb. Nachdem er zu gleichem Zwecke die Rheingegenden bereist, stellte er seit 1839 seine Forschungen auch in Rußland an, das er in Begleitung Verneuils und Keyserlings 2mal bereiste und nach allen Richtungen durchzog. Diese für die Wissenschaft sehr wichtige Expedition beschrieben die Reisenden in dem Hauptwerke: „Geology of Russia in Europe and the Ural mountains“ 2 Bde., Lond. 1845, neue Aufl. 1853. Murcia, ehemals Königreich in Spanien, 370 □M. groß. mit etwa 600000 E., zwischen dem Mittelmeer, Valencia, Neucastilien, Andalusien und Granada, das Flußgebiet der Segura umfassend, ist reich an den südeurop. Erzeugnissen. Die Hauptstadt M. an der Segura ist Bischofssitz, hat Seidefabrikation, Espartoflechterei, Gerbereien, Baumwollefabrikation, Sodabereitung, Handel mit Seide, Wein und Südfrüchten. Muret (Müräh), Marc Antoine, bekannter als Muretus, geb. 1526 zu M. bei Limoges, Philolog und ausgezeichneter Latinist, lebte seit 1554 in Italien, nahm in Rom einen Lehrstuhl der class. Philologie an, wurde 1576 Priester u. st. 1585. Seine trefflichen lat. Reden, Briefe, Abhandlungen u. s. w. sind von Ruhnken, Leyden 1789 in 6 Bdn. hrsg. Murexid, krystallinischer Körper, entsteht, wenn Harnsäure in verdünnter Salpetersäure gelöst und bis auf einen gewissen Grad abgedampft wird, worauf man verdünntes Ammoniak hinzusetzt; die Krystalle glänzen im reflektirten Lichte goldgrün, im durchfallenden roth. Murg, Nebenfluß des Rheins, entspringt 2875' hoch am Kniebis, mündet unterhalb Rastatt in einer Seehöhe von 381'. – M., Nebenfluß der Thur, entspringt am Hörnli, mündet unterhalb Frauenfeld. Murhard, Friedrich, geb. 1778 zu Kassel, diente als Beamter unter der westfäl. Regierung, lebte nach 1873 als Privatmann zu Frankfurt und Kassel, st. 1853, ist bekannt durch mehre Reisen, polit. Schriften und 2 polit. Prozesse. Sein Bruder Karl, geb. 1781, war ebenfalls westfäl. Beamter u. hatte fast dieselben Schicksale wie der Vorige; er hat mehre nationalöconomische Schriften herausgegeben. Muri, Pfarrdorf im Kanton Aargau mit 2000 E.; die 1026 gestiftete Benedictinerabtei, eine der reichsten in der Schweiz, wurde 1841 von der aargauischen Regierung aufgehoben, unter dem Vorwande, daß von dem Kloster Unruhen gegen die Regierung erregt worden seien; vgl. Aargau. Muria, Auflösung von Kochsalz, Salzsoole; M. ten, saure Mittel od. Laugensalze; m. tisch, salzsauer. Murillo, s. Bravo-M. Murillo (Muriljo), Bartolomeo

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/269>, abgerufen am 25.11.2024.