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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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(Gött. 1832); "Geschichte der griech. Literatur bis auf das Zeitalter Alexanders" (Breslau 1841); "Die Etrusker" (Breslau 1828). Außerdem lieferte er viele Abhandlungen und gab den Varro und Festus heraus. Sein Bruder Julius, geb. 1801, seit 1839 Professor der Theologie zu Halle, hat eine Predigtsammlung und "Die christliche Lehre von der Sünde" Breslau 1839, 3. Aufl. 1849) herausgegeben. Ein anderer Bruder, Eduard, geb. 1804 zu Brieg, gegenwärtig Director des Gymnasiums zu Liegnitz. ist durch eine "Geschichte der Theorie der Kunst bei den Alten" (Breslau 1834-37) u. durch die Herausgabe von Karl Ottfrieds "Kleinen deutschen Schriften" (3 Bde., Breslau 1847-48) bekannt.


Müller, Johannes, einer der ausgezeichnetsten Physiologen der Gegenwart, geb. 1801 zu Koblenz, seit 1833 Professor der Physiologie in Berlin. Von seinen Schriften sind besonders hervorzuheben: "Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinns des Menschen u. der Thiere" Leipzig 1826; "De glandularum secernentium structura penitiori etc." Leipzig 1830; "Handbuch der Physiologie des Menschen" 2 Bde., 3. Aufl. Koblenz 1837-40. Seit 1834 redigirt er das "Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin".


Müller, Jakob und Georg, 2 Brüder aus Grindelwald im Kanton Bern, Glasmaler seit 1821, gehören zu den Wiederherstellern der Glasmalerei.


Müller, Sophie, geb. 1803 zu Mannheim, gest. 1830 zu Wien, eine gefeierte tragische Schauspielerin.


Müller, Wolfgang von Königswinter, geb. 1816 zu Königswinter am Rhein, Arzt in Köln, Dichter. "Junge Lieder" (Düsseldorf 1841); "Balladen u. Romanzen" (1842); "Die Rheinfahrt" (Frankfurt 1846); "Gedichte" (1847); "Germania, ein satyrisches Mährchen" (1848); "Lorelei" (Köln 1851); "Die Maikönigin" (Stuttgart 1852).


Müller, Joh. Georg, geb. 1822 zu Mosnang im Kanton St. Gallen, Architekt und Dichter, st. 1849 als Professor der höhern Baukunst an der Militärakademie zu Wien ("I. G. M., ein Künstler- und Dichterleben" St. Gallen 1851, von E. Förster).


Müller, Friedr. Max, Sohn des Dichters Wilhelm M., geb. 1823 zu Dessau, lebt seit 1846 in England, ist seit 1851 Ehrenmitglied der Universität Oxford, berühmter Orientalist; er besorgt im Auftrage der ostind. Compagnie die Herausgabe des Rigveda, dessen Text mit deutscher Uebersetzung seit 1853 auch zu Leipzig erscheint; früher lieferte er eine Uebersetzung von Kalidasas Meghaduta (Königsberg 1847).


Müllheim, bad. Amtsstadt im Oberrheinkreise, mit 2600 E., Bad u. Weinbau (Markgräfler).


Müllner, Amadeus Gottfried Adolf, geb. 1774 zu Langendorf, seit 1798 Advokat zu Weißenfels, gab sein Geschäft auf, nachdem er einen schriftstellerischen Namen erworben hatte. Als Dramatiker bewies er unbestreitbar ein großes Talent, wurde aber in seinen sogen. Schicksalstragödien (der 29. Febr.; die Schuld; König Yngurd und die Albaneserin) unnatürlich bis zur Lächerlichkeit; seine Lustspiele, obwohl nicht schlecht, sind weniger bekannt. Von 1820 bis zu seinem Tode 1829 arbeitete er ausschließlich als Kritiker, im Morgenblatte bis 1825, hierauf als Herausgeber des Mitternachtsblattes und machte sich fast alle Schriftsteller zu Feinden. Seine "Vermischte Schriften" erschienen gesammelt in 2 Bdn. Stuttgart 1824-26; seine "Dramatischen Werke" in 7 Bdn. Braunschweig 1828.


Müllrose, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 2100 E., liegt am Friedr.-Wilhelmskanal oder M.r Graben, der die Spree u. Oder verbindet.


Münch, Ernst Joseph Hermann von, geb. 1798 zu Rheinfelden im Kanton Aargau, studierte die Rechte, war zuerst Professor der deutschen Literatur an der Kantonsschule zu Aarau, 1821 Professor der Geschichte zu Freiburg, 1827 des Kirchenrechts zu Lüttich, 1830 königl. Bibliothekar im Haag, 1831 geheimer Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart, st. 1841. M. schrieb sehr viel als Hofpublicist gegen belg. u. deutsche Ultramontane und Liberale, gegen Türken u. Franzosen, gab belletristische Sammlungen,

(Gött. 1832); „Geschichte der griech. Literatur bis auf das Zeitalter Alexanders“ (Breslau 1841); „Die Etrusker“ (Breslau 1828). Außerdem lieferte er viele Abhandlungen und gab den Varro und Festus heraus. Sein Bruder Julius, geb. 1801, seit 1839 Professor der Theologie zu Halle, hat eine Predigtsammlung und „Die christliche Lehre von der Sünde“ Breslau 1839, 3. Aufl. 1849) herausgegeben. Ein anderer Bruder, Eduard, geb. 1804 zu Brieg, gegenwärtig Director des Gymnasiums zu Liegnitz. ist durch eine „Geschichte der Theorie der Kunst bei den Alten“ (Breslau 1834–37) u. durch die Herausgabe von Karl Ottfrieds „Kleinen deutschen Schriften“ (3 Bde., Breslau 1847–48) bekannt.


Müller, Johannes, einer der ausgezeichnetsten Physiologen der Gegenwart, geb. 1801 zu Koblenz, seit 1833 Professor der Physiologie in Berlin. Von seinen Schriften sind besonders hervorzuheben: „Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinns des Menschen u. der Thiere“ Leipzig 1826; „De glandularum secernentium structura penitiori etc.“ Leipzig 1830; „Handbuch der Physiologie des Menschen“ 2 Bde., 3. Aufl. Koblenz 1837–40. Seit 1834 redigirt er das „Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin“.


Müller, Jakob und Georg, 2 Brüder aus Grindelwald im Kanton Bern, Glasmaler seit 1821, gehören zu den Wiederherstellern der Glasmalerei.


Müller, Sophie, geb. 1803 zu Mannheim, gest. 1830 zu Wien, eine gefeierte tragische Schauspielerin.


Müller, Wolfgang von Königswinter, geb. 1816 zu Königswinter am Rhein, Arzt in Köln, Dichter. „Junge Lieder“ (Düsseldorf 1841); „Balladen u. Romanzen“ (1842); „Die Rheinfahrt“ (Frankfurt 1846); „Gedichte“ (1847); „Germania, ein satyrisches Mährchen“ (1848); „Lorelei“ (Köln 1851); „Die Maikönigin“ (Stuttgart 1852).


Müller, Joh. Georg, geb. 1822 zu Mosnang im Kanton St. Gallen, Architekt und Dichter, st. 1849 als Professor der höhern Baukunst an der Militärakademie zu Wien („I. G. M., ein Künstler- und Dichterleben“ St. Gallen 1851, von E. Förster).


Müller, Friedr. Max, Sohn des Dichters Wilhelm M., geb. 1823 zu Dessau, lebt seit 1846 in England, ist seit 1851 Ehrenmitglied der Universität Oxford, berühmter Orientalist; er besorgt im Auftrage der ostind. Compagnie die Herausgabe des Rigveda, dessen Text mit deutscher Uebersetzung seit 1853 auch zu Leipzig erscheint; früher lieferte er eine Uebersetzung von Kalidasas Meghaduta (Königsberg 1847).


Müllheim, bad. Amtsstadt im Oberrheinkreise, mit 2600 E., Bad u. Weinbau (Markgräfler).


Müllner, Amadeus Gottfried Adolf, geb. 1774 zu Langendorf, seit 1798 Advokat zu Weißenfels, gab sein Geschäft auf, nachdem er einen schriftstellerischen Namen erworben hatte. Als Dramatiker bewies er unbestreitbar ein großes Talent, wurde aber in seinen sogen. Schicksalstragödien (der 29. Febr.; die Schuld; König Yngurd und die Albaneserin) unnatürlich bis zur Lächerlichkeit; seine Lustspiele, obwohl nicht schlecht, sind weniger bekannt. Von 1820 bis zu seinem Tode 1829 arbeitete er ausschließlich als Kritiker, im Morgenblatte bis 1825, hierauf als Herausgeber des Mitternachtsblattes und machte sich fast alle Schriftsteller zu Feinden. Seine „Vermischte Schriften“ erschienen gesammelt in 2 Bdn. Stuttgart 1824–26; seine „Dramatischen Werke“ in 7 Bdn. Braunschweig 1828.


Müllrose, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 2100 E., liegt am Friedr.-Wilhelmskanal oder M.r Graben, der die Spree u. Oder verbindet.


Münch, Ernst Joseph Hermann von, geb. 1798 zu Rheinfelden im Kanton Aargau, studierte die Rechte, war zuerst Professor der deutschen Literatur an der Kantonsschule zu Aarau, 1821 Professor der Geschichte zu Freiburg, 1827 des Kirchenrechts zu Lüttich, 1830 königl. Bibliothekar im Haag, 1831 geheimer Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart, st. 1841. M. schrieb sehr viel als Hofpublicist gegen belg. u. deutsche Ultramontane und Liberale, gegen Türken u. Franzosen, gab belletristische Sammlungen,

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[259/0260] (Gött. 1832); „Geschichte der griech. Literatur bis auf das Zeitalter Alexanders“ (Breslau 1841); „Die Etrusker“ (Breslau 1828). Außerdem lieferte er viele Abhandlungen und gab den Varro und Festus heraus. Sein Bruder Julius, geb. 1801, seit 1839 Professor der Theologie zu Halle, hat eine Predigtsammlung und „Die christliche Lehre von der Sünde“ Breslau 1839, 3. Aufl. 1849) herausgegeben. Ein anderer Bruder, Eduard, geb. 1804 zu Brieg, gegenwärtig Director des Gymnasiums zu Liegnitz. ist durch eine „Geschichte der Theorie der Kunst bei den Alten“ (Breslau 1834–37) u. durch die Herausgabe von Karl Ottfrieds „Kleinen deutschen Schriften“ (3 Bde., Breslau 1847–48) bekannt. Müller, Johannes, einer der ausgezeichnetsten Physiologen der Gegenwart, geb. 1801 zu Koblenz, seit 1833 Professor der Physiologie in Berlin. Von seinen Schriften sind besonders hervorzuheben: „Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinns des Menschen u. der Thiere“ Leipzig 1826; „De glandularum secernentium structura penitiori etc.“ Leipzig 1830; „Handbuch der Physiologie des Menschen“ 2 Bde., 3. Aufl. Koblenz 1837–40. Seit 1834 redigirt er das „Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin“. Müller, Jakob und Georg, 2 Brüder aus Grindelwald im Kanton Bern, Glasmaler seit 1821, gehören zu den Wiederherstellern der Glasmalerei. Müller, Sophie, geb. 1803 zu Mannheim, gest. 1830 zu Wien, eine gefeierte tragische Schauspielerin. Müller, Wolfgang von Königswinter, geb. 1816 zu Königswinter am Rhein, Arzt in Köln, Dichter. „Junge Lieder“ (Düsseldorf 1841); „Balladen u. Romanzen“ (1842); „Die Rheinfahrt“ (Frankfurt 1846); „Gedichte“ (1847); „Germania, ein satyrisches Mährchen“ (1848); „Lorelei“ (Köln 1851); „Die Maikönigin“ (Stuttgart 1852). Müller, Joh. Georg, geb. 1822 zu Mosnang im Kanton St. Gallen, Architekt und Dichter, st. 1849 als Professor der höhern Baukunst an der Militärakademie zu Wien („I. G. M., ein Künstler- und Dichterleben“ St. Gallen 1851, von E. Förster). Müller, Friedr. Max, Sohn des Dichters Wilhelm M., geb. 1823 zu Dessau, lebt seit 1846 in England, ist seit 1851 Ehrenmitglied der Universität Oxford, berühmter Orientalist; er besorgt im Auftrage der ostind. Compagnie die Herausgabe des Rigveda, dessen Text mit deutscher Uebersetzung seit 1853 auch zu Leipzig erscheint; früher lieferte er eine Uebersetzung von Kalidasas Meghaduta (Königsberg 1847). Müllheim, bad. Amtsstadt im Oberrheinkreise, mit 2600 E., Bad u. Weinbau (Markgräfler). Müllner, Amadeus Gottfried Adolf, geb. 1774 zu Langendorf, seit 1798 Advokat zu Weißenfels, gab sein Geschäft auf, nachdem er einen schriftstellerischen Namen erworben hatte. Als Dramatiker bewies er unbestreitbar ein großes Talent, wurde aber in seinen sogen. Schicksalstragödien (der 29. Febr.; die Schuld; König Yngurd und die Albaneserin) unnatürlich bis zur Lächerlichkeit; seine Lustspiele, obwohl nicht schlecht, sind weniger bekannt. Von 1820 bis zu seinem Tode 1829 arbeitete er ausschließlich als Kritiker, im Morgenblatte bis 1825, hierauf als Herausgeber des Mitternachtsblattes und machte sich fast alle Schriftsteller zu Feinden. Seine „Vermischte Schriften“ erschienen gesammelt in 2 Bdn. Stuttgart 1824–26; seine „Dramatischen Werke“ in 7 Bdn. Braunschweig 1828. Müllrose, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 2100 E., liegt am Friedr.-Wilhelmskanal oder M.r Graben, der die Spree u. Oder verbindet. Münch, Ernst Joseph Hermann von, geb. 1798 zu Rheinfelden im Kanton Aargau, studierte die Rechte, war zuerst Professor der deutschen Literatur an der Kantonsschule zu Aarau, 1821 Professor der Geschichte zu Freiburg, 1827 des Kirchenrechts zu Lüttich, 1830 königl. Bibliothekar im Haag, 1831 geheimer Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart, st. 1841. M. schrieb sehr viel als Hofpublicist gegen belg. u. deutsche Ultramontane und Liberale, gegen Türken u. Franzosen, gab belletristische Sammlungen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/260>, abgerufen am 25.11.2024.