Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.d'Ossong), Armenier, geb. zu Konstantinopel, schwed. Geschäftsträger u. seit 1782 Gesandter bei der Pforte, st. 1807 in Frankreich, bekannt durch ein Werk über die Geschichte und Statistik des türk. Reichs in 3 Abtheilungen (Paris 1804-27, von seinem Sohne Konstantin fortgesetzt). Moussiren, frz.-dtsch., schäumen, von geistigen Flüssigkeiten, in welchen die Kohlensäure den Schaum bewirkt. Moussons (mussongs), Monsoons, die regelmäßig in einer Richtung zu einer bestimmten Jahreszeit wehenden Winde, besonders im ind. Ocean zwischen Asien und Afrika. Mouton (Mutong), frz., Schöps, Hammel; s. Lobau. Movens, lat., das Bewegende; Moventien, bewegende od. bewegliche Dinge. Mow, Mu, chin. Längemaß = 817,3 Par. Linien. Moxa, Brenncylinder, kleiner, ungefähr 1'' dicker u. aus leicht brennbaren Stoffen verfertigter Cylinder, den man zu therapeutischen Zwecken auf der Haut des Körpers verbrennt. Seine Anwendung geschieht hauptsächlich zur Ableitung von tiefer liegenden Theilen durch den Reiz des Brennens und die nachher unterhaltene Eiterung, so namentlich bei hartnäckigen Rheumatismen, Gicht, Nervenleiden etc. Moya, span. Weinmaß = 7704 Par. Kubikzoll. Moydor, portug. Goldmünze = 4 Thlr. = 5 fl. 50 kr. C.-M. Moyo, Getreide- und Salzmaß in Portugal = 40860, in Brasilien = 41850 Par. Kubikzoll. Moys, schles. Dorf unweit Görlitz; Winterfelds Niederlage 7. Sept. 1757. Mozambique, Küstenstrich in Ostafrika vom Kap Delgado bis zur Delagoabai, der Insel Madagascar gegenüber, mit niederer, zum Theil sumpfiger Küste, steigt im Innern zu einem Hochgebirge an, ist wohl bewässert, von den Strömen Limpopo und Zambese durchflossen; Klima und Produkte sind die des tropischen Afrika; die Einwohner Kaffer- und Negerstämme. Die Portugiesen haben hier ein Generalgouvernement mit 7 Distrikten: Laurenzo-, Marquez-, Inhambana-, Sofala-, Tete-, Senna-, Quillimane- u. die Querimbainseln. Sitz des Generalgouverneurs und eines Bischofs ist die Stadt M. auf der gleichnamigen Insel, mit 7500 E., gutem Hafen, Mittelpunkt des portug. Handels, der aber bei weitem die Bedeutung nicht mehr hat wie im 17. Jahrh. Quillimane, oberhalb der Mündung des Cuama, hatte vor Zeiten den bedeutendsten Sklavenmarkt. Mozaraber oder Mostaraber hießen die Christen, welche zur Zeit der arab. Herrschaft und derselben unterworfen in Spanien lebten. Mozart, Wolfgang Amadeus, einer der größten deutschen Componisten, geb. 1756 zu Salzburg, Sohn des 1787 daselbst verstorbenen 2. erzbischöflichen Kapellmeisters Leopold M. Schon in früher Kindheit offenbarten sich seine außerordentlichen musikalischen Anlagen und unter der vortrefflichen Leitung seines Vaters hatte er bereits in seinem 6. Jahre eine solche Meisterschaft auf dem Klaviere erreicht, daß sein Vater Kunstreisen mit ihm machte, zuerst nach München und Wien, in den folgenden 2 Jahren nach Paris, London und Holland; überall wurde der Knabe bewundert u. mit begeistertem Beifall überhäuft. Auf diesen Reisen schrieb er seine ersten Compositionen, hauptsächlich Sonaten und Symphonien. 1768 ging er nach Wien, im folgenden Jahre nach Rom u. Neapel, wo er überall gleiche Bewunderung erregte. In Mailand schrieb er 1770 die Oper "Mithridat", hierauf nach seiner Rückkehr in Salzburg die Serenade "Ascanius in Alba", 1773 die Oper "Lucio Sylla", 1775 "La sinta giadiniera", und für München die Oper "Idomeneus", welche den Uebergang zu seinen classischen Werken macht. 1781 ging er wieder nach Wien, wo er kaiserl. Kammercomponist, jedoch ohne Gehalt, wurde. Er blieb deßhalb hier wie vorher in Salzburg lange in beschränkten Verhältnissen und lebte von Unterrichtgeben, Kunstreisen und dem geringen Honorar seiner Compositionen. Erst 1789 erhielt er von Kaiser Joseph II. einen Gehalt von 800 fl. Hier in Wien componirte er seine classischen Meisterwerke, dʼOssong), Armenier, geb. zu Konstantinopel, schwed. Geschäftsträger u. seit 1782 Gesandter bei der Pforte, st. 1807 in Frankreich, bekannt durch ein Werk über die Geschichte und Statistik des türk. Reichs in 3 Abtheilungen (Paris 1804–27, von seinem Sohne Konstantin fortgesetzt). Moussiren, frz.-dtsch., schäumen, von geistigen Flüssigkeiten, in welchen die Kohlensäure den Schaum bewirkt. Moussons (mussongs), Monsoons, die regelmäßig in einer Richtung zu einer bestimmten Jahreszeit wehenden Winde, besonders im ind. Ocean zwischen Asien und Afrika. Mouton (Mutong), frz., Schöps, Hammel; s. Lobau. Movens, lat., das Bewegende; Moventien, bewegende od. bewegliche Dinge. Mow, Mu, chin. Längemaß = 817,3 Par. Linien. Moxa, Brenncylinder, kleiner, ungefähr 1'' dicker u. aus leicht brennbaren Stoffen verfertigter Cylinder, den man zu therapeutischen Zwecken auf der Haut des Körpers verbrennt. Seine Anwendung geschieht hauptsächlich zur Ableitung von tiefer liegenden Theilen durch den Reiz des Brennens und die nachher unterhaltene Eiterung, so namentlich bei hartnäckigen Rheumatismen, Gicht, Nervenleiden etc. Moya, span. Weinmaß = 7704 Par. Kubikzoll. Moydor, portug. Goldmünze = 4 Thlr. = 5 fl. 50 kr. C.-M. Moyo, Getreide- und Salzmaß in Portugal = 40860, in Brasilien = 41850 Par. Kubikzoll. Moys, schles. Dorf unweit Görlitz; Winterfelds Niederlage 7. Sept. 1757. Mozambique, Küstenstrich in Ostafrika vom Kap Delgado bis zur Delagoabai, der Insel Madagascar gegenüber, mit niederer, zum Theil sumpfiger Küste, steigt im Innern zu einem Hochgebirge an, ist wohl bewässert, von den Strömen Limpopo und Zambese durchflossen; Klima und Produkte sind die des tropischen Afrika; die Einwohner Kaffer- und Negerstämme. Die Portugiesen haben hier ein Generalgouvernement mit 7 Distrikten: Laurenzo-, Marquez-, Inhambana-, Sofala-, Tete-, Senna-, Quillimane- u. die Querimbainseln. Sitz des Generalgouverneurs und eines Bischofs ist die Stadt M. auf der gleichnamigen Insel, mit 7500 E., gutem Hafen, Mittelpunkt des portug. Handels, der aber bei weitem die Bedeutung nicht mehr hat wie im 17. Jahrh. Quillimane, oberhalb der Mündung des Cuama, hatte vor Zeiten den bedeutendsten Sklavenmarkt. Mozaraber oder Mostaraber hießen die Christen, welche zur Zeit der arab. Herrschaft und derselben unterworfen in Spanien lebten. Mozart, Wolfgang Amadeus, einer der größten deutschen Componisten, geb. 1756 zu Salzburg, Sohn des 1787 daselbst verstorbenen 2. erzbischöflichen Kapellmeisters Leopold M. Schon in früher Kindheit offenbarten sich seine außerordentlichen musikalischen Anlagen und unter der vortrefflichen Leitung seines Vaters hatte er bereits in seinem 6. Jahre eine solche Meisterschaft auf dem Klaviere erreicht, daß sein Vater Kunstreisen mit ihm machte, zuerst nach München und Wien, in den folgenden 2 Jahren nach Paris, London und Holland; überall wurde der Knabe bewundert u. mit begeistertem Beifall überhäuft. Auf diesen Reisen schrieb er seine ersten Compositionen, hauptsächlich Sonaten und Symphonien. 1768 ging er nach Wien, im folgenden Jahre nach Rom u. Neapel, wo er überall gleiche Bewunderung erregte. In Mailand schrieb er 1770 die Oper „Mithridat“, hierauf nach seiner Rückkehr in Salzburg die Serenade „Ascanius in Alba“, 1773 die Oper „Lucio Sylla“, 1775 „La sinta giadiniera“, und für München die Oper „Idomeneus“, welche den Uebergang zu seinen classischen Werken macht. 1781 ging er wieder nach Wien, wo er kaiserl. Kammercomponist, jedoch ohne Gehalt, wurde. Er blieb deßhalb hier wie vorher in Salzburg lange in beschränkten Verhältnissen und lebte von Unterrichtgeben, Kunstreisen und dem geringen Honorar seiner Compositionen. Erst 1789 erhielt er von Kaiser Joseph II. einen Gehalt von 800 fl. Hier in Wien componirte er seine classischen Meisterwerke, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0254" n="253"/> dʼOssong), Armenier, geb. zu Konstantinopel, schwed. Geschäftsträger u. seit 1782 Gesandter bei der Pforte, st. 1807 in Frankreich, bekannt durch ein Werk über die Geschichte und Statistik des türk. 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Jahre eine solche Meisterschaft auf dem Klaviere erreicht, daß sein Vater Kunstreisen mit ihm machte, zuerst nach München und Wien, in den folgenden 2 Jahren nach Paris, London und Holland; überall wurde der Knabe bewundert u. mit begeistertem Beifall überhäuft. Auf diesen Reisen schrieb er seine ersten Compositionen, hauptsächlich Sonaten und Symphonien. 1768 ging er nach Wien, im folgenden Jahre nach Rom u. Neapel, wo er überall gleiche Bewunderung erregte. In Mailand schrieb er 1770 die Oper „Mithridat“, hierauf nach seiner Rückkehr in Salzburg die Serenade „Ascanius in Alba“, 1773 die Oper „<hi rendition="#i">Lucio Sylla</hi>“, 1775 „<hi rendition="#i">La sinta giadiniera</hi>“, und für München die Oper „Idomeneus“, welche den Uebergang zu seinen classischen Werken macht. 1781 ging er wieder nach Wien, wo er kaiserl. Kammercomponist, jedoch ohne Gehalt, wurde. 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dʼOssong), Armenier, geb. zu Konstantinopel, schwed. Geschäftsträger u. seit 1782 Gesandter bei der Pforte, st. 1807 in Frankreich, bekannt durch ein Werk über die Geschichte und Statistik des türk. Reichs in 3 Abtheilungen (Paris 1804–27, von seinem Sohne Konstantin fortgesetzt).
Moussiren, frz.-dtsch., schäumen, von geistigen Flüssigkeiten, in welchen die Kohlensäure den Schaum bewirkt.
Moussons (mussongs), Monsoons, die regelmäßig in einer Richtung zu einer bestimmten Jahreszeit wehenden Winde, besonders im ind. Ocean zwischen Asien und Afrika.
Mouton (Mutong), frz., Schöps, Hammel; s. Lobau.
Movens, lat., das Bewegende; Moventien, bewegende od. bewegliche Dinge.
Mow, Mu, chin. Längemaß = 817,3 Par. Linien.
Moxa, Brenncylinder, kleiner, ungefähr 1'' dicker u. aus leicht brennbaren Stoffen verfertigter Cylinder, den man zu therapeutischen Zwecken auf der Haut des Körpers verbrennt. Seine Anwendung geschieht hauptsächlich zur Ableitung von tiefer liegenden Theilen durch den Reiz des Brennens und die nachher unterhaltene Eiterung, so namentlich bei hartnäckigen Rheumatismen, Gicht, Nervenleiden etc.
Moya, span. Weinmaß = 7704 Par. Kubikzoll.
Moydor, portug. Goldmünze = 4 Thlr. = 5 fl. 50 kr. C.-M.
Moyo, Getreide- und Salzmaß in Portugal = 40860, in Brasilien = 41850 Par. Kubikzoll.
Moys, schles. Dorf unweit Görlitz; Winterfelds Niederlage 7. Sept. 1757.
Mozambique, Küstenstrich in Ostafrika vom Kap Delgado bis zur Delagoabai, der Insel Madagascar gegenüber, mit niederer, zum Theil sumpfiger Küste, steigt im Innern zu einem Hochgebirge an, ist wohl bewässert, von den Strömen Limpopo und Zambese durchflossen; Klima und Produkte sind die des tropischen Afrika; die Einwohner Kaffer- und Negerstämme. Die Portugiesen haben hier ein Generalgouvernement mit 7 Distrikten: Laurenzo-, Marquez-, Inhambana-, Sofala-, Tete-, Senna-, Quillimane- u. die Querimbainseln. Sitz des Generalgouverneurs und eines Bischofs ist die Stadt M. auf der gleichnamigen Insel, mit 7500 E., gutem Hafen, Mittelpunkt des portug. Handels, der aber bei weitem die Bedeutung nicht mehr hat wie im 17. Jahrh. Quillimane, oberhalb der Mündung des Cuama, hatte vor Zeiten den bedeutendsten Sklavenmarkt.
Mozaraber oder Mostaraber hießen die Christen, welche zur Zeit der arab. Herrschaft und derselben unterworfen in Spanien lebten.
Mozart, Wolfgang Amadeus, einer der größten deutschen Componisten, geb. 1756 zu Salzburg, Sohn des 1787 daselbst verstorbenen 2. erzbischöflichen Kapellmeisters Leopold M. Schon in früher Kindheit offenbarten sich seine außerordentlichen musikalischen Anlagen und unter der vortrefflichen Leitung seines Vaters hatte er bereits in seinem 6. Jahre eine solche Meisterschaft auf dem Klaviere erreicht, daß sein Vater Kunstreisen mit ihm machte, zuerst nach München und Wien, in den folgenden 2 Jahren nach Paris, London und Holland; überall wurde der Knabe bewundert u. mit begeistertem Beifall überhäuft. Auf diesen Reisen schrieb er seine ersten Compositionen, hauptsächlich Sonaten und Symphonien. 1768 ging er nach Wien, im folgenden Jahre nach Rom u. Neapel, wo er überall gleiche Bewunderung erregte. In Mailand schrieb er 1770 die Oper „Mithridat“, hierauf nach seiner Rückkehr in Salzburg die Serenade „Ascanius in Alba“, 1773 die Oper „Lucio Sylla“, 1775 „La sinta giadiniera“, und für München die Oper „Idomeneus“, welche den Uebergang zu seinen classischen Werken macht. 1781 ging er wieder nach Wien, wo er kaiserl. Kammercomponist, jedoch ohne Gehalt, wurde. Er blieb deßhalb hier wie vorher in Salzburg lange in beschränkten Verhältnissen und lebte von Unterrichtgeben, Kunstreisen und dem geringen Honorar seiner Compositionen. Erst 1789 erhielt er von Kaiser Joseph II. einen Gehalt von 800 fl. Hier in Wien componirte er seine classischen Meisterwerke,
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