Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

zu Glasgow. gest. 1835. Publicist und einer der besten schott. Lyriker ("Erzählende u. lyr. Gedichte" Glasgow 1832).


Motilität, lat.-deutsch, Beweglichkeit.


Motion, lat.-deutsch. Bewegung; in der Grammatik die Geschlechtsverwandlung durch eine Endsilbe; in der parlamentarischen Sprache soviel als Antrag.


Motiv, Beweggrund; motiviren, Beweggründe angeben.


Moto precedente (-pretsched-), ital., mit der vorhergehenden Bewegung (in der Musik).


Mott, oldenburg. Getreidemaß = 134771/2 Par. Kubikzoll.


Motte, Familie der Schmetterlinge; klein und unscheinbar, bei näherer Besichtigung oft sehr schön gezeichnet u. mit herrlich glänzenden Farben; die Fühler lang, fadenförmig, die Flügel schmal und flach neben einander liegend. Die sehr kleinen Raupen haben meist 16 Füße und verpuppen sich in einem Gespinnst oder verfertigen aus zernagten thierischen Stoffen, Pelzwerk, Wolle etc. tragbare Gehäuse, die sie mit sich herumschleppen und worin sie leben und sich verpuppen. In Pelzwerk, Wolle, Federn, Tapeten, theils in Getreidekörnern, unter der Oberhaut der Pflanzenblätter lebend, richten die Raupen oft großen Schaden an. Getreide-M. (s. d.). Die Pelz-M. (Tinea pellionella). Die Kleider-M. (T. sarcitella). Die Tapeten-M. (T. tapetzella). Die Kirschen-M. (Hyponomeuta padella), die Raupe auf Obstbäumen. Die Bienen-M. (Galleria cerella), deren Raupen Gänge in die Waben der Bienenstöcke fressen.


Motten, in unbedeichten Marschgegenden künstliche Hügel, Asyle bei hohen Fluthen.


Mottlau, der Abfluß des Liebschau'schen Sees, mündet schiffbar bei Danzig in die Weichsel.


Motto, ital., Denkspruch, sinnreicher Satz, wird einem Werke zur Andeutung des Inhalts bisweilen vorangesetzt.


Motu proprio, lat. (auf eigenen Antrieb), unmittelbare Entscheidung des Papstes, Formel bei päpstl. Rescripten.


Motzig, im Bergbau soviel wie kurz.


Mouchard (muschahr), frz., Polizeispion; Schuft.


Moucheron (Muschrong), Frederic de, niederländ. Landschaftsmaler, geb. zu Emden 1633, war in Paris u. lebte später in Amsterdam, wo er 1686 st. Seine Bilder sind sehr naturgetreu, indeß etwas einförmig. Gleichfalls als Maler u. Kupferstecher berühmt ist sein Sohn Isaak M., geb. 1670 zu Amsterdam, wo er 1744 st. Bilder von ihm finden sich in Dresden.


Mouflon oder Muflon (Ovis musimon), Schafart auf den Höhen der Gebirge von Corsika und Sardinien, etwas größer als unser Schaf, im Sommer rothbraun, im Winter schwärzlich, an Schnauze, Bauch, Hinterbacken und Schwanzseiten ganz weiß. die Rückenlinie dunkel. Es sind plumpe u. wilde Thiere, die in Heerden auf den wildesten Gebirgsgräten sich aufhalten, daher ihre Jagd sehr beschwerlich ist.


Moulinage (mulinahsch), frz., die Seidenzwirnerei; mouliniren, Seide zwirnen.


Moulins (Muläng), Hauptstadt des frz. Depart. Allier am schiffbaren Allier, Bischofssitz, hat 17000 E., schöne Kathedrale, Industrie und Handelsverkehr.


Mouliren, frz.-deutsch, gießen, abformen.


Mounier (Munieh), Jean Joseph, geb. 1751 zu Grenoble, frz. Rechtsgelehrter. 1789 Präsident der Nationalversammlung und sehr einflußreich, entfernte sich zuerst in die Dauphine und dann nach Deutschland, als er an dem Aufbau einer constitutionellen Monarchie verzweifelte; kehrte nach dem 18. Brumaire zurück und st. 1806 als napoleonischer Staatsrath. Er schrieb: "Elementarprincipien der Politik" (Lond. 1795); "Ueber die Ursachen, welche die Franzosen hinderten frei zu werden" (Genf 1792); u. den Einfluß, welchen man den Philosophen, Freimaurern und Illuminaten auf die französ. Revolution zuschreibt (Tübingen 1801). Sein Sohn Claude Edouard Philippe, Baron, geb. 1784, unter Napoleon bereits Staatsbeamter, 1819 Pair, 1820 Staatsrath, trat 1830 aus dem Staatsdienste, galt aber in der Pairskammer als der gewandteste Redner, st. 1841.


Mouradgea d'Ohsson (Muradscha

zu Glasgow. gest. 1835. Publicist und einer der besten schott. Lyriker („Erzählende u. lyr. Gedichte“ Glasgow 1832).


Motilität, lat.-deutsch, Beweglichkeit.


Motion, lat.-deutsch. Bewegung; in der Grammatik die Geschlechtsverwandlung durch eine Endsilbe; in der parlamentarischen Sprache soviel als Antrag.


Motiv, Beweggrund; motiviren, Beweggründe angeben.


Moto precedente (–pretsched–), ital., mit der vorhergehenden Bewegung (in der Musik).


Mott, oldenburg. Getreidemaß = 134771/2 Par. Kubikzoll.


Motte, Familie der Schmetterlinge; klein und unscheinbar, bei näherer Besichtigung oft sehr schön gezeichnet u. mit herrlich glänzenden Farben; die Fühler lang, fadenförmig, die Flügel schmal und flach neben einander liegend. Die sehr kleinen Raupen haben meist 16 Füße und verpuppen sich in einem Gespinnst oder verfertigen aus zernagten thierischen Stoffen, Pelzwerk, Wolle etc. tragbare Gehäuse, die sie mit sich herumschleppen und worin sie leben und sich verpuppen. In Pelzwerk, Wolle, Federn, Tapeten, theils in Getreidekörnern, unter der Oberhaut der Pflanzenblätter lebend, richten die Raupen oft großen Schaden an. Getreide-M. (s. d.). Die Pelz-M. (Tinea pellionella). Die Kleider-M. (T. sarcitella). Die Tapeten-M. (T. tapetzella). Die Kirschen-M. (Hyponomeuta padella), die Raupe auf Obstbäumen. Die Bienen-M. (Galleria cerella), deren Raupen Gänge in die Waben der Bienenstöcke fressen.


Motten, in unbedeichten Marschgegenden künstliche Hügel, Asyle bei hohen Fluthen.


Mottlau, der Abfluß des Liebschauʼschen Sees, mündet schiffbar bei Danzig in die Weichsel.


Motto, ital., Denkspruch, sinnreicher Satz, wird einem Werke zur Andeutung des Inhalts bisweilen vorangesetzt.


Motu proprio, lat. (auf eigenen Antrieb), unmittelbare Entscheidung des Papstes, Formel bei päpstl. Rescripten.


Motzig, im Bergbau soviel wie kurz.


Mouchard (muschahr), frz., Polizeispion; Schuft.


Moucheron (Muschrong), Frederic de, niederländ. Landschaftsmaler, geb. zu Emden 1633, war in Paris u. lebte später in Amsterdam, wo er 1686 st. Seine Bilder sind sehr naturgetreu, indeß etwas einförmig. Gleichfalls als Maler u. Kupferstecher berühmt ist sein Sohn Isaak M., geb. 1670 zu Amsterdam, wo er 1744 st. Bilder von ihm finden sich in Dresden.


Mouflon oder Muflon (Ovis musimon), Schafart auf den Höhen der Gebirge von Corsika und Sardinien, etwas größer als unser Schaf, im Sommer rothbraun, im Winter schwärzlich, an Schnauze, Bauch, Hinterbacken und Schwanzseiten ganz weiß. die Rückenlinie dunkel. Es sind plumpe u. wilde Thiere, die in Heerden auf den wildesten Gebirgsgräten sich aufhalten, daher ihre Jagd sehr beschwerlich ist.


Moulinage (mulinahsch), frz., die Seidenzwirnerei; mouliniren, Seide zwirnen.


Moulins (Muläng), Hauptstadt des frz. Depart. Allier am schiffbaren Allier, Bischofssitz, hat 17000 E., schöne Kathedrale, Industrie und Handelsverkehr.


Mouliren, frz.-deutsch, gießen, abformen.


Mounier (Munieh), Jean Joseph, geb. 1751 zu Grenoble, frz. Rechtsgelehrter. 1789 Präsident der Nationalversammlung und sehr einflußreich, entfernte sich zuerst in die Dauphiné und dann nach Deutschland, als er an dem Aufbau einer constitutionellen Monarchie verzweifelte; kehrte nach dem 18. Brumaire zurück und st. 1806 als napoleonischer Staatsrath. Er schrieb: „Elementarprincipien der Politik“ (Lond. 1795); „Ueber die Ursachen, welche die Franzosen hinderten frei zu werden“ (Genf 1792); u. den Einfluß, welchen man den Philosophen, Freimaurern und Illuminaten auf die französ. Revolution zuschreibt (Tübingen 1801). Sein Sohn Claude Edouard Philippe, Baron, geb. 1784, unter Napoleon bereits Staatsbeamter, 1819 Pair, 1820 Staatsrath, trat 1830 aus dem Staatsdienste, galt aber in der Pairskammer als der gewandteste Redner, st. 1841.


Mouradgea d'Ohsson (Muradscha

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0253" n="252"/>
zu Glasgow. gest. 1835. Publicist und einer der besten schott. Lyriker (&#x201E;Erzählende u. lyr. Gedichte&#x201C; Glasgow 1832).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motilität</hi>, lat.-deutsch, Beweglichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motion</hi>, lat.-deutsch. Bewegung; in der Grammatik die Geschlechtsverwandlung durch eine Endsilbe; in der parlamentarischen Sprache soviel als Antrag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motiv</hi>, Beweggrund; <hi rendition="#g">motiviren</hi>, Beweggründe angeben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moto precedente</hi> (&#x2013;pretsched&#x2013;), ital., mit der vorhergehenden Bewegung (in der Musik).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mott</hi>, oldenburg. Getreidemaß = 13477<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motte</hi>, Familie der Schmetterlinge; klein und unscheinbar, bei näherer Besichtigung oft sehr schön gezeichnet u. mit herrlich glänzenden Farben; die Fühler lang, fadenförmig, die Flügel schmal und flach neben einander liegend. Die sehr kleinen Raupen haben meist 16 Füße und verpuppen sich in einem Gespinnst oder verfertigen aus zernagten thierischen Stoffen, Pelzwerk, Wolle etc. tragbare Gehäuse, die sie mit sich herumschleppen und worin sie leben und sich verpuppen. In Pelzwerk, Wolle, Federn, Tapeten, theils in Getreidekörnern, unter der Oberhaut der Pflanzenblätter lebend, richten die Raupen oft großen Schaden an. <hi rendition="#g">Getreide</hi>-M. (s. d.). Die <hi rendition="#g">Pelz</hi>-M. <hi rendition="#i">(Tinea pellionella)</hi>. Die <hi rendition="#g">Kleider</hi>-M. <hi rendition="#i">(T. sarcitella)</hi>. Die <hi rendition="#g">Tapeten</hi>-M. <hi rendition="#i">(T. tapetzella)</hi>. Die <hi rendition="#g">Kirschen</hi>-M. <hi rendition="#i">(Hyponomeuta padella)</hi>, die Raupe auf Obstbäumen. Die <hi rendition="#g">Bienen</hi>-M. <hi rendition="#i">(Galleria cerella)</hi>, deren Raupen Gänge in die Waben der Bienenstöcke fressen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motten</hi>, in unbedeichten Marschgegenden künstliche Hügel, Asyle bei hohen Fluthen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mottlau</hi>, der Abfluß des Liebschau&#x02BC;schen Sees, mündet schiffbar bei Danzig in die Weichsel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motto</hi>, ital., Denkspruch, sinnreicher Satz, wird einem Werke zur Andeutung des Inhalts bisweilen vorangesetzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motu proprio</hi>, lat. (auf eigenen Antrieb), unmittelbare Entscheidung des Papstes, Formel bei päpstl. Rescripten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Motzig</hi>, im Bergbau soviel wie kurz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mouchard</hi> (muschahr), frz., Polizeispion; Schuft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moucheron</hi> (Muschrong), Frederic de, niederländ. Landschaftsmaler, geb. zu Emden 1633, war in Paris u. lebte später in Amsterdam, wo er 1686 st. Seine Bilder sind sehr naturgetreu, indeß etwas einförmig. Gleichfalls als Maler u. Kupferstecher berühmt ist sein Sohn <hi rendition="#g">Isaak</hi> M., geb. 1670 zu Amsterdam, wo er 1744 st. Bilder von ihm finden sich in Dresden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mouflon</hi> oder <hi rendition="#b">Muflon</hi> <hi rendition="#i">(Ovis musimon)</hi>, Schafart auf den Höhen der Gebirge von Corsika und Sardinien, etwas größer als unser Schaf, im Sommer rothbraun, im Winter schwärzlich, an Schnauze, Bauch, Hinterbacken und Schwanzseiten ganz weiß. die Rückenlinie dunkel. Es sind plumpe u. wilde Thiere, die in Heerden auf den wildesten Gebirgsgräten sich aufhalten, daher ihre Jagd sehr beschwerlich ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moulinage</hi> (mulinahsch), frz., die Seidenzwirnerei; <hi rendition="#g">mouliniren</hi>, Seide zwirnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moulins</hi> (Muläng), Hauptstadt des frz. Depart. Allier am schiffbaren Allier, Bischofssitz, hat 17000 E., schöne Kathedrale, Industrie und Handelsverkehr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mouliren</hi>, frz.-deutsch, gießen, abformen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mounier</hi> (Munieh), Jean Joseph, geb. 1751 zu Grenoble, frz. Rechtsgelehrter. 1789 Präsident der Nationalversammlung und sehr einflußreich, entfernte sich zuerst in die Dauphiné und dann nach Deutschland, als er an dem Aufbau einer constitutionellen Monarchie verzweifelte; kehrte nach dem 18. Brumaire zurück und st. 1806 als napoleonischer Staatsrath. Er schrieb: &#x201E;Elementarprincipien der Politik&#x201C; (Lond. 1795); &#x201E;Ueber die Ursachen, welche die Franzosen hinderten frei zu werden&#x201C; (Genf 1792); u. den Einfluß, welchen man den Philosophen, Freimaurern und Illuminaten auf die französ. Revolution zuschreibt (Tübingen 1801). Sein Sohn <hi rendition="#g">Claude Edouard Philippe</hi>, Baron, geb. 1784, unter Napoleon bereits Staatsbeamter, 1819 Pair, 1820 Staatsrath, trat 1830 aus dem Staatsdienste, galt aber in der Pairskammer als der gewandteste Redner, st. 1841.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mouradgea d'Ohsson</hi> (Muradscha
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0253] zu Glasgow. gest. 1835. Publicist und einer der besten schott. Lyriker („Erzählende u. lyr. Gedichte“ Glasgow 1832). Motilität, lat.-deutsch, Beweglichkeit. Motion, lat.-deutsch. Bewegung; in der Grammatik die Geschlechtsverwandlung durch eine Endsilbe; in der parlamentarischen Sprache soviel als Antrag. Motiv, Beweggrund; motiviren, Beweggründe angeben. Moto precedente (–pretsched–), ital., mit der vorhergehenden Bewegung (in der Musik). Mott, oldenburg. Getreidemaß = 134771/2 Par. Kubikzoll. Motte, Familie der Schmetterlinge; klein und unscheinbar, bei näherer Besichtigung oft sehr schön gezeichnet u. mit herrlich glänzenden Farben; die Fühler lang, fadenförmig, die Flügel schmal und flach neben einander liegend. Die sehr kleinen Raupen haben meist 16 Füße und verpuppen sich in einem Gespinnst oder verfertigen aus zernagten thierischen Stoffen, Pelzwerk, Wolle etc. tragbare Gehäuse, die sie mit sich herumschleppen und worin sie leben und sich verpuppen. In Pelzwerk, Wolle, Federn, Tapeten, theils in Getreidekörnern, unter der Oberhaut der Pflanzenblätter lebend, richten die Raupen oft großen Schaden an. Getreide-M. (s. d.). Die Pelz-M. (Tinea pellionella). Die Kleider-M. (T. sarcitella). Die Tapeten-M. (T. tapetzella). Die Kirschen-M. (Hyponomeuta padella), die Raupe auf Obstbäumen. Die Bienen-M. (Galleria cerella), deren Raupen Gänge in die Waben der Bienenstöcke fressen. Motten, in unbedeichten Marschgegenden künstliche Hügel, Asyle bei hohen Fluthen. Mottlau, der Abfluß des Liebschauʼschen Sees, mündet schiffbar bei Danzig in die Weichsel. Motto, ital., Denkspruch, sinnreicher Satz, wird einem Werke zur Andeutung des Inhalts bisweilen vorangesetzt. Motu proprio, lat. (auf eigenen Antrieb), unmittelbare Entscheidung des Papstes, Formel bei päpstl. Rescripten. Motzig, im Bergbau soviel wie kurz. Mouchard (muschahr), frz., Polizeispion; Schuft. Moucheron (Muschrong), Frederic de, niederländ. Landschaftsmaler, geb. zu Emden 1633, war in Paris u. lebte später in Amsterdam, wo er 1686 st. Seine Bilder sind sehr naturgetreu, indeß etwas einförmig. Gleichfalls als Maler u. Kupferstecher berühmt ist sein Sohn Isaak M., geb. 1670 zu Amsterdam, wo er 1744 st. Bilder von ihm finden sich in Dresden. Mouflon oder Muflon (Ovis musimon), Schafart auf den Höhen der Gebirge von Corsika und Sardinien, etwas größer als unser Schaf, im Sommer rothbraun, im Winter schwärzlich, an Schnauze, Bauch, Hinterbacken und Schwanzseiten ganz weiß. die Rückenlinie dunkel. Es sind plumpe u. wilde Thiere, die in Heerden auf den wildesten Gebirgsgräten sich aufhalten, daher ihre Jagd sehr beschwerlich ist. Moulinage (mulinahsch), frz., die Seidenzwirnerei; mouliniren, Seide zwirnen. Moulins (Muläng), Hauptstadt des frz. Depart. Allier am schiffbaren Allier, Bischofssitz, hat 17000 E., schöne Kathedrale, Industrie und Handelsverkehr. Mouliren, frz.-deutsch, gießen, abformen. Mounier (Munieh), Jean Joseph, geb. 1751 zu Grenoble, frz. Rechtsgelehrter. 1789 Präsident der Nationalversammlung und sehr einflußreich, entfernte sich zuerst in die Dauphiné und dann nach Deutschland, als er an dem Aufbau einer constitutionellen Monarchie verzweifelte; kehrte nach dem 18. Brumaire zurück und st. 1806 als napoleonischer Staatsrath. Er schrieb: „Elementarprincipien der Politik“ (Lond. 1795); „Ueber die Ursachen, welche die Franzosen hinderten frei zu werden“ (Genf 1792); u. den Einfluß, welchen man den Philosophen, Freimaurern und Illuminaten auf die französ. Revolution zuschreibt (Tübingen 1801). Sein Sohn Claude Edouard Philippe, Baron, geb. 1784, unter Napoleon bereits Staatsbeamter, 1819 Pair, 1820 Staatsrath, trat 1830 aus dem Staatsdienste, galt aber in der Pairskammer als der gewandteste Redner, st. 1841. Mouradgea d'Ohsson (Muradscha

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/253
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/253>, abgerufen am 28.11.2024.