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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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von Zimmerböden mit einfachen Figuren verwendet, später aber zur bildlichen Darstellung von Gegenständen u. Personen und in dieser Richtung auf eine hohe Stufe der Ausbildung gebracht. Die herrlichste der vielen in Italien ausgegebenen M.en ist die zu Pompeji aufgefundene Alexanderschlacht. Auch in der christlichen Zeit wurde sie in Konstantinopel und Italien vielfach zur Ausschmückung der Kirchen angewendet, mit der spätern Ausbildung der Freskomalerei aber auf kleinere Darstellungen beschränkt. Im Anfang des 18. Jahrh. errichtete Pietro Paolo Christophoris zu Rom eine eigene Schule für diese Kunst; jetzt wird sie hauptsächlich in Florenz und Rom geübt, u. man unterscheidet darnach als 2 Hauptarten von M. die florentin. u. röm., jene aus lauter Steinen, zum Theil auch Edelsteinen u. Perlen, diese aus gefärbten Glasflüssen.


Mosaisk, s. Moshaisk.


Moscati, Pietro, Graf, geb. 1736 zu Mailand, Arzt. Anhänger Rousseaus u. später Revolutionär, begleitete in der cisalpinischen u. später in der ital. Republik hohe Staatsämter, wurde unter Napoleon Graf, Senator und Generaldirector des öffentlichen Unterrichts im Königreich Italien, st. vergessen 1824.


Moschata, lat., Moschus enthaltende Präparate.


Moschee, aus dem arab. Medschid d. h. Ort der Anbetung, die Bethäuser der Mohammedaner, durch Kuppel und Minarets charakterisirt, innerhalb nur mit Arabesken und Koransprüchen ausgeschmückt. Große M.n heißen Dschamia.


Moscheles, Ignaz, ausgezeichneter Virtuose auf dem Pianoforte und geistreicher Componist für sein Instrument, geb. 1794 zu Prag aus einer israelitischen Familie, bildete sich unter Dionys Weber, seit 1808 in Wien unter Albrechtsberger, machte Kunstreisen in Deutschland, Frankreich und England, wurde 1825 zu London Professor der Musik an der Akademie, gab durch Mendelssohn veranlaßt 1846 diese Stelle auf und ging nach Leipzig, um im Verein mit jenem das neu errichtete Conservatorium zu leiten.


Moscherosch, eigentlich Mosenrosh, Hans Michael, mit dem Schriftstellern amen des Philander von Sittewald, geb. 1600 zu Wilstädt im sog. Hanauerländlein (gegenwärtig bad.) aus einer aus Aragonien eingewanderten Familie. Amtmann zu Krichingen, erlebte alle Gräuel des 30jährigen Krieges, wurde 1656 Rath des Grafen von Hanau und Lichtenberg, st. 1669 zu Hanau od. Worms. M. schrieb nach dem Vorbild der "Träume" eines Zeitgenossen, nämlich des Spaniers Quevedo die "Wunderlichen und wahrhaften Gesichte Philanders von Sittewald" (erste vollständige Ausgabe zu Straßburg 1650), eine satirische Darstellung des Elendes seiner Zeit in 14 Gesichten, stylistisch unrein, auch poetisch nichts weniger als genügend, aber voll geistreicher Bitterkeit, Wahrheit und Patriotismus - ein unschätzbares historisches Gemälde. Lieferte außerdem 6 Centurien körniger Epigramme, Straßburg 1650.


Moschopulos, Emanuel, ein Name, der mehren gelehrten Griechen angehörte, die um 1453 ins Abendland flohen und durch Lehre und Schrift Kenntniß der hellenischen Sprache und Literatur verbreiteten. Die unter dem Namen des M. vorhandenen grammatischen Schriften sowie Scholien zu Hesiod, Pindar u. zu den 2 ersten Büchern der Iliade werden gemeiniglich einem aus Konstantinopel gebürtigen Philologen M. zugeschrieben. Gesammtausgabe der grammat. Schriften von Titze, Leipzig 1822.


Moschus, Bisam, Secret des männlichen M. thieres, eines rehähnlichen Wiederkäuers in den Gebirgen Mittelasiens, in einem Beutel zunächst den Geschlechtstheilen angesammelt. Der M. ist frisch weich und röthlichbraun, außerordentlich stark riechend, wird getrocknet schwarz-braun und körnig. Sein Gebrauch als Arzneimittel ist bekannt.


Moschus , altgriech. Idyllendichter, geb. um 217 v. Chr. zu Syrakus, Zeitgenosse des Bion (s. d.), dessen Tod er besang, phantasiereicher Nachahmer des Theokrit. Seine wenigen Dichtungen werden gewöhnlich mit denen des Bion und Theokrit verbunden herausgegeben. Uebersetzungen von Voß und Manso.

von Zimmerböden mit einfachen Figuren verwendet, später aber zur bildlichen Darstellung von Gegenständen u. Personen und in dieser Richtung auf eine hohe Stufe der Ausbildung gebracht. Die herrlichste der vielen in Italien ausgegebenen M.en ist die zu Pompeji aufgefundene Alexanderschlacht. Auch in der christlichen Zeit wurde sie in Konstantinopel und Italien vielfach zur Ausschmückung der Kirchen angewendet, mit der spätern Ausbildung der Freskomalerei aber auf kleinere Darstellungen beschränkt. Im Anfang des 18. Jahrh. errichtete Pietro Paolo Christophoris zu Rom eine eigene Schule für diese Kunst; jetzt wird sie hauptsächlich in Florenz und Rom geübt, u. man unterscheidet darnach als 2 Hauptarten von M. die florentin. u. röm., jene aus lauter Steinen, zum Theil auch Edelsteinen u. Perlen, diese aus gefärbten Glasflüssen.


Mosaisk, s. Moshaisk.


Moscati, Pietro, Graf, geb. 1736 zu Mailand, Arzt. Anhänger Rousseaus u. später Revolutionär, begleitete in der cisalpinischen u. später in der ital. Republik hohe Staatsämter, wurde unter Napoleon Graf, Senator und Generaldirector des öffentlichen Unterrichts im Königreich Italien, st. vergessen 1824.


Moschata, lat., Moschus enthaltende Präparate.


Moschee, aus dem arab. Medschid d. h. Ort der Anbetung, die Bethäuser der Mohammedaner, durch Kuppel und Minarets charakterisirt, innerhalb nur mit Arabesken und Koransprüchen ausgeschmückt. Große M.n heißen Dschamia.


Moscheles, Ignaz, ausgezeichneter Virtuose auf dem Pianoforte und geistreicher Componist für sein Instrument, geb. 1794 zu Prag aus einer israelitischen Familie, bildete sich unter Dionys Weber, seit 1808 in Wien unter Albrechtsberger, machte Kunstreisen in Deutschland, Frankreich und England, wurde 1825 zu London Professor der Musik an der Akademie, gab durch Mendelssohn veranlaßt 1846 diese Stelle auf und ging nach Leipzig, um im Verein mit jenem das neu errichtete Conservatorium zu leiten.


Moscherosch, eigentlich Mosenrosh, Hans Michael, mit dem Schriftstellern amen des Philander von Sittewald, geb. 1600 zu Wilstädt im sog. Hanauerländlein (gegenwärtig bad.) aus einer aus Aragonien eingewanderten Familie. Amtmann zu Krichingen, erlebte alle Gräuel des 30jährigen Krieges, wurde 1656 Rath des Grafen von Hanau und Lichtenberg, st. 1669 zu Hanau od. Worms. M. schrieb nach dem Vorbild der „Träume“ eines Zeitgenossen, nämlich des Spaniers Quevedo die „Wunderlichen und wahrhaften Gesichte Philanders von Sittewald“ (erste vollständige Ausgabe zu Straßburg 1650), eine satirische Darstellung des Elendes seiner Zeit in 14 Gesichten, stylistisch unrein, auch poetisch nichts weniger als genügend, aber voll geistreicher Bitterkeit, Wahrheit und Patriotismus – ein unschätzbares historisches Gemälde. Lieferte außerdem 6 Centurien körniger Epigramme, Straßburg 1650.


Moschopulos, Emanuel, ein Name, der mehren gelehrten Griechen angehörte, die um 1453 ins Abendland flohen und durch Lehre und Schrift Kenntniß der hellenischen Sprache und Literatur verbreiteten. Die unter dem Namen des M. vorhandenen grammatischen Schriften sowie Scholien zu Hesiod, Pindar u. zu den 2 ersten Büchern der Iliade werden gemeiniglich einem aus Konstantinopel gebürtigen Philologen M. zugeschrieben. Gesammtausgabe der grammat. Schriften von Titze, Leipzig 1822.


Moschus, Bisam, Secret des männlichen M. thieres, eines rehähnlichen Wiederkäuers in den Gebirgen Mittelasiens, in einem Beutel zunächst den Geschlechtstheilen angesammelt. Der M. ist frisch weich und röthlichbraun, außerordentlich stark riechend, wird getrocknet schwarz-braun und körnig. Sein Gebrauch als Arzneimittel ist bekannt.


Moschus , altgriech. Idyllendichter, geb. um 217 v. Chr. zu Syrakus, Zeitgenosse des Bion (s. d.), dessen Tod er besang, phantasiereicher Nachahmer des Theokrit. Seine wenigen Dichtungen werden gewöhnlich mit denen des Bion und Theokrit verbunden herausgegeben. Uebersetzungen von Voß und Manso.

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[248/0249] von Zimmerböden mit einfachen Figuren verwendet, später aber zur bildlichen Darstellung von Gegenständen u. Personen und in dieser Richtung auf eine hohe Stufe der Ausbildung gebracht. Die herrlichste der vielen in Italien ausgegebenen M.en ist die zu Pompeji aufgefundene Alexanderschlacht. Auch in der christlichen Zeit wurde sie in Konstantinopel und Italien vielfach zur Ausschmückung der Kirchen angewendet, mit der spätern Ausbildung der Freskomalerei aber auf kleinere Darstellungen beschränkt. Im Anfang des 18. Jahrh. errichtete Pietro Paolo Christophoris zu Rom eine eigene Schule für diese Kunst; jetzt wird sie hauptsächlich in Florenz und Rom geübt, u. man unterscheidet darnach als 2 Hauptarten von M. die florentin. u. röm., jene aus lauter Steinen, zum Theil auch Edelsteinen u. Perlen, diese aus gefärbten Glasflüssen. Mosaisk, s. Moshaisk. Moscati, Pietro, Graf, geb. 1736 zu Mailand, Arzt. Anhänger Rousseaus u. später Revolutionär, begleitete in der cisalpinischen u. später in der ital. Republik hohe Staatsämter, wurde unter Napoleon Graf, Senator und Generaldirector des öffentlichen Unterrichts im Königreich Italien, st. vergessen 1824. Moschata, lat., Moschus enthaltende Präparate. Moschee, aus dem arab. Medschid d. h. Ort der Anbetung, die Bethäuser der Mohammedaner, durch Kuppel und Minarets charakterisirt, innerhalb nur mit Arabesken und Koransprüchen ausgeschmückt. Große M.n heißen Dschamia. Moscheles, Ignaz, ausgezeichneter Virtuose auf dem Pianoforte und geistreicher Componist für sein Instrument, geb. 1794 zu Prag aus einer israelitischen Familie, bildete sich unter Dionys Weber, seit 1808 in Wien unter Albrechtsberger, machte Kunstreisen in Deutschland, Frankreich und England, wurde 1825 zu London Professor der Musik an der Akademie, gab durch Mendelssohn veranlaßt 1846 diese Stelle auf und ging nach Leipzig, um im Verein mit jenem das neu errichtete Conservatorium zu leiten. Moscherosch, eigentlich Mosenrosh, Hans Michael, mit dem Schriftstellern amen des Philander von Sittewald, geb. 1600 zu Wilstädt im sog. Hanauerländlein (gegenwärtig bad.) aus einer aus Aragonien eingewanderten Familie. Amtmann zu Krichingen, erlebte alle Gräuel des 30jährigen Krieges, wurde 1656 Rath des Grafen von Hanau und Lichtenberg, st. 1669 zu Hanau od. Worms. M. schrieb nach dem Vorbild der „Träume“ eines Zeitgenossen, nämlich des Spaniers Quevedo die „Wunderlichen und wahrhaften Gesichte Philanders von Sittewald“ (erste vollständige Ausgabe zu Straßburg 1650), eine satirische Darstellung des Elendes seiner Zeit in 14 Gesichten, stylistisch unrein, auch poetisch nichts weniger als genügend, aber voll geistreicher Bitterkeit, Wahrheit und Patriotismus – ein unschätzbares historisches Gemälde. Lieferte außerdem 6 Centurien körniger Epigramme, Straßburg 1650. Moschopulos, Emanuel, ein Name, der mehren gelehrten Griechen angehörte, die um 1453 ins Abendland flohen und durch Lehre und Schrift Kenntniß der hellenischen Sprache und Literatur verbreiteten. Die unter dem Namen des M. vorhandenen grammatischen Schriften sowie Scholien zu Hesiod, Pindar u. zu den 2 ersten Büchern der Iliade werden gemeiniglich einem aus Konstantinopel gebürtigen Philologen M. zugeschrieben. Gesammtausgabe der grammat. Schriften von Titze, Leipzig 1822. Moschus, Bisam, Secret des männlichen M. thieres, eines rehähnlichen Wiederkäuers in den Gebirgen Mittelasiens, in einem Beutel zunächst den Geschlechtstheilen angesammelt. Der M. ist frisch weich und röthlichbraun, außerordentlich stark riechend, wird getrocknet schwarz-braun und körnig. Sein Gebrauch als Arzneimittel ist bekannt. Moschus , altgriech. Idyllendichter, geb. um 217 v. Chr. zu Syrakus, Zeitgenosse des Bion (s. d.), dessen Tod er besang, phantasiereicher Nachahmer des Theokrit. Seine wenigen Dichtungen werden gewöhnlich mit denen des Bion und Theokrit verbunden herausgegeben. Uebersetzungen von Voß und Manso.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/249>, abgerufen am 24.11.2024.