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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Montecerboli (-tscherboli), Berg im toscan. Bezirk Pisa, mit berühmten warmen Bädern an seinem Fuße.


Monte-Chiaro (- Kiaro), Flecken in der lombard. Provinz Brescia, mit 6900 E.


Montechio-Maggiore (-maddschore), Flecken in der venetian. Provinz Vicenza mit 4600 E. , Wein- u. Seidebau.


Monte-Christo, kleine toscan. Felseninsel, 6 Ml. südl. von Elba. nur von Fischern besucht, mit der Kirche eines ehemaligen Camaldulenserklosters.


Montecuculi, Raymund Graf von, deutscher Reichsfürst und Herzog von Melfi, geb. 1608, österr. Feldherr, zeichnete sich schon im 30jährigen Kriege aus. befehligte hierauf in Siebenbürgen, in Dänemark gegen die Schweden, gewann 1664 gegen die Türken den großen Sieg bei St. Gotthard und vereitelte 1675 am Rheine die Plane des Marschalls Turenne. Er st. d. 16. Oct. 1680 zu Linz in Folge der Verletzungen durch einen herabstürzenden Balken. Seine Schrift über die Kriegskunst (Commentarii bellici), Köln 1704, zuletzt Turin 1821, gilt als classisch.


Montefiascone, päpstl. Stadt am See Bolsena, Bischofsitz mit 5300 E.; hier wächst der Est-Wein.


Monteleone, neapolit. Stadt in Calabria ulteriore II, Bischofsitz mit 8000 E.; Seidefabrikation.


Montelimart (Mongtelimahr), frz. Stadt im Depart. Drome, mit 9800 E., Seidefabrikation.


Montemayor, Jorge de, portugies. Dichter u. Kriegsmann, gest. um 1562, wurde durch seine "Diana" (1545) der Vater des span. Schäferromans.


Montemolin, Graf von. nennt sich der Sohn des Don Carlos, des Bruders des span. Königs Ferdinand VII.; daher heißen seine Anhänger wohl auch M. isten.


Monten, Dietrich, ausgezeichneter Schlachtenmaler, geb. 1799 zu Düsseldorf. Außer seinen Gemälden in den Arcaden des Hofgartens zu München u. in der neuen Residenz sind berühmt: Der Tod Gustav Adolfs bei Lützen, der Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig bei Quatrebras, das Lustlager bei Augsburg etc. Starb 1843.


Montenegro, d. h. schwarzer Berg, Cernagora, unabhängiges Gebirgsland in der europ. Türkei, gewöhnlich zum Sandschak Skutari gerechnet, ist jetzt ein von den europ. Mächten anerkanntes Fürstenthum zwischen Dalmatien, der Herzegowina, Bosnien und Albanien, 80-90 #M. groß, ganz vom Gebirge erfüllt, das in einzelnen Punkten bis 7000' ansteigt; es ist ein Theil der dinarischen Alpen, zerklüftet u. öffnet sich nur gegen den See von Scutari in dem Thale der Moratscha, welche jenem Becken die Gebirgsbäche von ganz M. zuführt. Das Gebirge ist theilweise stark bewaldet, in den Thälern u. auf den unteren Stufen des Gebirgs gedeihen Wein und Getreide, aber nicht hinlänglich für den Bedarf; die Viehzucht beschränkt sich hauptsächlich auf Ziegen u. Schafe. Der Montenegriner sind etwa 100000; dieselben sind serbischen Stammes, griech. Religion, freiheitsliebend, Halbbarbaren, tapfer, rachsüchtig u. räuberisch. Straßen hat M. keine, kaum Saumwege, der Verkehr ist deßwegen ein sehr beschränkter u. wird ausschließlich durch Cattaro vermittelt. An der Spitze des eigenthümilchen Staates steht ein Fürst mit dem Titel Vladika, der geistliches und weltliches Oberhaupt ist; er hat einen Senat von 12 Männern zur Seite, welche von dem Volke aus den angesehensten Familien gewählt werden; die Fürstenwürde ist seit 1658 in dem Hause Petrowitsch-Njegosch erblich, indem die Würde auf Brüder oder Neffen überging, weil der Vladika ehelos sein mußte; der jetzige, Danilo I., hat sich mit einer Kaufmannstochter aus Triest vermählt. M. ist in 8 Bezirke (Nahias) eingetheilt, der Vorsteher heißt Sirdar, der stellvertretende Woiwode; diese Aemter, sowie das der Knäsen (Gemeindevorsteher) sind gleichfalls in einigen Familien erblich. - M. ist ein Rest des alten Königreichs Serbien, das 1389 von den Türken unterjocht wurde; es war ein von Serbien abhängiges Fürstenthum, Zenta genannt, und wurde von einem Zweige des serb. Königshauses gegen die Türken behauptet (Haus Tschernowitsch). Im


Montecerboli (–tscherboli), Berg im toscan. Bezirk Pisa, mit berühmten warmen Bädern an seinem Fuße.


Monte-Chiaro (– Kiaro), Flecken in der lombard. Provinz Brescia, mit 6900 E.


Montechio-Maggiore (–maddschore), Flecken in der venetian. Provinz Vicenza mit 4600 E. , Wein- u. Seidebau.


Monte-Christo, kleine toscan. Felseninsel, 6 Ml. südl. von Elba. nur von Fischern besucht, mit der Kirche eines ehemaligen Camaldulenserklosters.


Montecuculi, Raymund Graf von, deutscher Reichsfürst und Herzog von Melfi, geb. 1608, österr. Feldherr, zeichnete sich schon im 30jährigen Kriege aus. befehligte hierauf in Siebenbürgen, in Dänemark gegen die Schweden, gewann 1664 gegen die Türken den großen Sieg bei St. Gotthard und vereitelte 1675 am Rheine die Plane des Marschalls Turenne. Er st. d. 16. Oct. 1680 zu Linz in Folge der Verletzungen durch einen herabstürzenden Balken. Seine Schrift über die Kriegskunst (Commentarii bellici), Köln 1704, zuletzt Turin 1821, gilt als classisch.


Montefiascone, päpstl. Stadt am See Bolsena, Bischofsitz mit 5300 E.; hier wächst der Est-Wein.


Monteleone, neapolit. Stadt in Calabria ulteriore II, Bischofsitz mit 8000 E.; Seidefabrikation.


Montélimart (Mongtelimahr), frz. Stadt im Depart. Drôme, mit 9800 E., Seidefabrikation.


Montemayor, Jorge de, portugies. Dichter u. Kriegsmann, gest. um 1562, wurde durch seine „Diana“ (1545) der Vater des span. Schäferromans.


Montemolin, Graf von. nennt sich der Sohn des Don Carlos, des Bruders des span. Königs Ferdinand VII.; daher heißen seine Anhänger wohl auch M. isten.


Monten, Dietrich, ausgezeichneter Schlachtenmaler, geb. 1799 zu Düsseldorf. Außer seinen Gemälden in den Arcaden des Hofgartens zu München u. in der neuen Residenz sind berühmt: Der Tod Gustav Adolfs bei Lützen, der Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig bei Quatrebras, das Lustlager bei Augsburg etc. Starb 1843.


Montenegro, d. h. schwarzer Berg, Cèrnagora, unabhängiges Gebirgsland in der europ. Türkei, gewöhnlich zum Sandschak Skutari gerechnet, ist jetzt ein von den europ. Mächten anerkanntes Fürstenthum zwischen Dalmatien, der Herzegowina, Bosnien und Albanien, 80–90 □M. groß, ganz vom Gebirge erfüllt, das in einzelnen Punkten bis 7000' ansteigt; es ist ein Theil der dinarischen Alpen, zerklüftet u. öffnet sich nur gegen den See von Scutari in dem Thale der Moratscha, welche jenem Becken die Gebirgsbäche von ganz M. zuführt. Das Gebirge ist theilweise stark bewaldet, in den Thälern u. auf den unteren Stufen des Gebirgs gedeihen Wein und Getreide, aber nicht hinlänglich für den Bedarf; die Viehzucht beschränkt sich hauptsächlich auf Ziegen u. Schafe. Der Montenegriner sind etwa 100000; dieselben sind serbischen Stammes, griech. Religion, freiheitsliebend, Halbbarbaren, tapfer, rachsüchtig u. räuberisch. Straßen hat M. keine, kaum Saumwege, der Verkehr ist deßwegen ein sehr beschränkter u. wird ausschließlich durch Cattaro vermittelt. An der Spitze des eigenthümilchen Staates steht ein Fürst mit dem Titel Vladika, der geistliches und weltliches Oberhaupt ist; er hat einen Senat von 12 Männern zur Seite, welche von dem Volke aus den angesehensten Familien gewählt werden; die Fürstenwürde ist seit 1658 in dem Hause Petrowitsch-Njegosch erblich, indem die Würde auf Brüder oder Neffen überging, weil der Vladika ehelos sein mußte; der jetzige, Danilo I., hat sich mit einer Kaufmannstochter aus Triest vermählt. M. ist in 8 Bezirke (Nahias) eingetheilt, der Vorsteher heißt Sirdar, der stellvertretende Woiwode; diese Aemter, sowie das der Knäsen (Gemeindevorsteher) sind gleichfalls in einigen Familien erblich. – M. ist ein Rest des alten Königreichs Serbien, das 1389 von den Türken unterjocht wurde; es war ein von Serbien abhängiges Fürstenthum, Zenta genannt, und wurde von einem Zweige des serb. Königshauses gegen die Türken behauptet (Haus Tschernowitsch). Im

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[232/0233] Montecerboli (–tscherboli), Berg im toscan. Bezirk Pisa, mit berühmten warmen Bädern an seinem Fuße. Monte-Chiaro (– Kiaro), Flecken in der lombard. Provinz Brescia, mit 6900 E. Montechio-Maggiore (–maddschore), Flecken in der venetian. Provinz Vicenza mit 4600 E. , Wein- u. Seidebau. Monte-Christo, kleine toscan. Felseninsel, 6 Ml. südl. von Elba. nur von Fischern besucht, mit der Kirche eines ehemaligen Camaldulenserklosters. Montecuculi, Raymund Graf von, deutscher Reichsfürst und Herzog von Melfi, geb. 1608, österr. Feldherr, zeichnete sich schon im 30jährigen Kriege aus. befehligte hierauf in Siebenbürgen, in Dänemark gegen die Schweden, gewann 1664 gegen die Türken den großen Sieg bei St. Gotthard und vereitelte 1675 am Rheine die Plane des Marschalls Turenne. Er st. d. 16. Oct. 1680 zu Linz in Folge der Verletzungen durch einen herabstürzenden Balken. Seine Schrift über die Kriegskunst (Commentarii bellici), Köln 1704, zuletzt Turin 1821, gilt als classisch. Montefiascone, päpstl. Stadt am See Bolsena, Bischofsitz mit 5300 E.; hier wächst der Est-Wein. Monteleone, neapolit. Stadt in Calabria ulteriore II, Bischofsitz mit 8000 E.; Seidefabrikation. Montélimart (Mongtelimahr), frz. Stadt im Depart. Drôme, mit 9800 E., Seidefabrikation. Montemayor, Jorge de, portugies. Dichter u. Kriegsmann, gest. um 1562, wurde durch seine „Diana“ (1545) der Vater des span. Schäferromans. Montemolin, Graf von. nennt sich der Sohn des Don Carlos, des Bruders des span. Königs Ferdinand VII.; daher heißen seine Anhänger wohl auch M. isten. Monten, Dietrich, ausgezeichneter Schlachtenmaler, geb. 1799 zu Düsseldorf. Außer seinen Gemälden in den Arcaden des Hofgartens zu München u. in der neuen Residenz sind berühmt: Der Tod Gustav Adolfs bei Lützen, der Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig bei Quatrebras, das Lustlager bei Augsburg etc. Starb 1843. Montenegro, d. h. schwarzer Berg, Cèrnagora, unabhängiges Gebirgsland in der europ. Türkei, gewöhnlich zum Sandschak Skutari gerechnet, ist jetzt ein von den europ. Mächten anerkanntes Fürstenthum zwischen Dalmatien, der Herzegowina, Bosnien und Albanien, 80–90 □M. groß, ganz vom Gebirge erfüllt, das in einzelnen Punkten bis 7000' ansteigt; es ist ein Theil der dinarischen Alpen, zerklüftet u. öffnet sich nur gegen den See von Scutari in dem Thale der Moratscha, welche jenem Becken die Gebirgsbäche von ganz M. zuführt. Das Gebirge ist theilweise stark bewaldet, in den Thälern u. auf den unteren Stufen des Gebirgs gedeihen Wein und Getreide, aber nicht hinlänglich für den Bedarf; die Viehzucht beschränkt sich hauptsächlich auf Ziegen u. Schafe. Der Montenegriner sind etwa 100000; dieselben sind serbischen Stammes, griech. Religion, freiheitsliebend, Halbbarbaren, tapfer, rachsüchtig u. räuberisch. Straßen hat M. keine, kaum Saumwege, der Verkehr ist deßwegen ein sehr beschränkter u. wird ausschließlich durch Cattaro vermittelt. An der Spitze des eigenthümilchen Staates steht ein Fürst mit dem Titel Vladika, der geistliches und weltliches Oberhaupt ist; er hat einen Senat von 12 Männern zur Seite, welche von dem Volke aus den angesehensten Familien gewählt werden; die Fürstenwürde ist seit 1658 in dem Hause Petrowitsch-Njegosch erblich, indem die Würde auf Brüder oder Neffen überging, weil der Vladika ehelos sein mußte; der jetzige, Danilo I., hat sich mit einer Kaufmannstochter aus Triest vermählt. M. ist in 8 Bezirke (Nahias) eingetheilt, der Vorsteher heißt Sirdar, der stellvertretende Woiwode; diese Aemter, sowie das der Knäsen (Gemeindevorsteher) sind gleichfalls in einigen Familien erblich. – M. ist ein Rest des alten Königreichs Serbien, das 1389 von den Türken unterjocht wurde; es war ein von Serbien abhängiges Fürstenthum, Zenta genannt, und wurde von einem Zweige des serb. Königshauses gegen die Türken behauptet (Haus Tschernowitsch). Im

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/233>, abgerufen am 24.11.2024.