Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.als Feind der Herzogthümer Schleswig-Holstein bekannt gemacht. Molto, ital., viel. Verstärkung des Taktmaßes. Molton, wollenes Zeug, bei dem die Wolle auf einer oder auf beiden Seiten abgekratzt ist. Molukken od. Gewürzinseln, Archipel im ind. Ocean, zwischen Celebes u. Neuguinea, um faßt die 3 Inselgruppen Banda, Amboina und die eigentlichen M. oder Ternatas. unter einem Generalgouverneur zu Amboina. Die eigentlichen M. bilden eine Gruppe von 13 größeren und kleineren vulkanischen Inseln unter einem Statthalter, der im Fort Oranien auf der Insel Ternate residirt. Neben dem niederländ. Statthalter herrscht gewissermaßen ein Sultan, ein Nachkömmling der Sultane, welche vor der Ankunft der Europäer über die sämmtlichen M. geboten. Die größte Insel der eigentlichen M. ist Gilolo od. Halmahera, in deren Innern unabhängige Papuas hausen; die Küstenbewohner sind mohammedan. Malaien. Daß Gewürznelken, Muskatblüten und Muskatnüsse die werthvollsten Produkte dieser Inseln sind. ist bekannt. - Die M. wurden 1511 von den Portugiesen entdeckt u. erobert, im 17. Jahrhundert aber denselben von den Holländern entrissen. Molybdän, s. Wasserblei. Molybdomantie, griech.-deutsch, das Wahrsagen aus geschmolzenem Blei (in der Andreasnacht). Molyn, s. Tempesta. Molza, Francesco, geb. 1489 zu Modena, gest. 1544 zu Rom, ein guter Dichter in lat. und ital. Sprache; seine Enkelin Tarquinia, geb. 1542, dichtete ebenfalls in lat. u. ital. Sprache, übersetzte auch 2 platonische Dialogen. Mombasa, Insel an der ostafrikan. Küste Zanguebar, reich an tropischen Erzeugnissen, hat einen guten Hafen. Moment, lat.-dtsch. Augenblick, Zeitpunkt, in verschiedener Bedeutung gebraucht, z. B. in der Kunst: der Augenblick, welcher in der Darstellung festgehalten ist; M. einer Kraft, in der Mechanik: die Schätzung der Wirkung einer Kraft, auf eine Ebene eine Linie, einen Punkt, - Figürlich ist M. das Entscheidende einer Sache. Momiers (vom französ. momerie Vermummung, Verstellung, Heuchelei, Muckerei), wurden zuerst vom Genfer Pöbel, dann von Zeitungen und Behörden die Anhänger einer methodistischen Sekte genannt, deren erste Conventikel in Genf der Student Empaytaz leitete, welcher die Rolle eines Almoseniers der Frau von Krüdener spielte. Die M. nahmen bald den Spottnamen als Parteinamen hin u. beschuldigten die Genfer Theologen, sie wollten von Calvins reiner Lehre, namentlich von der Erbsünde u. von der Gottheit Christi, nichts wissen - eine Beschuldigung, die keineswegs aus der Luft gegriffen war, zum al man zur Zeit des Auftretens der M. den Ruf: A bas Jesus Christ u. dgl. oft genug in den Straßen Genfs hören konnte. Empaytaz mußte 1816 aus Genf fort, seine Betrachtungen über die Gottheit Christi nützten aber seiner Partei in England Vieles. Nach ihm predigte der Pastor Malan; von seiner Lehrstelle am College entsetzt, begab sich dieser nach England und brachte 1820 von daher Geld zum Bau eines Bethauses sowie die Erklärung, daß er nicht mehr der Genfer, sondern der anglikan. Kirche angehöre. In Genf ließ man fortan die M. unangefochten, doch bekamen sie keinen großen Anhang. Als sie im Kanton Waadt Proselyten machten, förderte die Rücksichtslosigkeit der Regierung, die mit Zuchthausstrafen, Verweisungen u. dgl. 1824-30 keineswegs geizte, die Erfolge der M., aber nach der Julirevolution hörten die Verfolgungen und Erfolge so ziemlich auf, in der deutschen Schweiz, wo z. B. in Bern der Württemberger Möhrli und ein Arzt Valenti aus Weimar eine M. gemeinde stiften wollten, fand die Sekte wenig Boden. Die vereinigten M. gemeinden traten 1848 der Staatskirche als "evangelische" Kirche gegenüber. Mommsen, Name von einigen schleswig-holsteinischen Gelehrten. - M., Theodor, verdienter Epigraph und Rechtshistoriker, geb. 1817 zu Garding in Schleswig, 1848 Professor der Rechte in Leipzig, 1850 abgesetzt wegen Theilnahme als Feind der Herzogthümer Schleswig-Holstein bekannt gemacht. Molto, ital., viel. Verstärkung des Taktmaßes. Molton, wollenes Zeug, bei dem die Wolle auf einer oder auf beiden Seiten abgekratzt ist. Molukken od. Gewürzinseln, Archipel im ind. Ocean, zwischen Celebes u. Neuguinea, um faßt die 3 Inselgruppen Banda, Amboina und die eigentlichen M. oder Ternatas. unter einem Generalgouverneur zu Amboina. Die eigentlichen M. bilden eine Gruppe von 13 größeren und kleineren vulkanischen Inseln unter einem Statthalter, der im Fort Oranien auf der Insel Ternate residirt. Neben dem niederländ. Statthalter herrscht gewissermaßen ein Sultan, ein Nachkömmling der Sultane, welche vor der Ankunft der Europäer über die sämmtlichen M. geboten. Die größte Insel der eigentlichen M. ist Gilolo od. Halmahera, in deren Innern unabhängige Papuas hausen; die Küstenbewohner sind mohammedan. Malaien. Daß Gewürznelken, Muskatblüten und Muskatnüsse die werthvollsten Produkte dieser Inseln sind. ist bekannt. – Die M. wurden 1511 von den Portugiesen entdeckt u. erobert, im 17. Jahrhundert aber denselben von den Holländern entrissen. Molybdän, s. Wasserblei. Molybdomantie, griech.-deutsch, das Wahrsagen aus geschmolzenem Blei (in der Andreasnacht). Molyn, s. Tempesta. Molza, Francesco, geb. 1489 zu Modena, gest. 1544 zu Rom, ein guter Dichter in lat. und ital. Sprache; seine Enkelin Tarquinia, geb. 1542, dichtete ebenfalls in lat. u. ital. Sprache, übersetzte auch 2 platonische Dialogen. Mombasa, Insel an der ostafrikan. Küste Zanguebar, reich an tropischen Erzeugnissen, hat einen guten Hafen. Moment, lat.-dtsch. Augenblick, Zeitpunkt, in verschiedener Bedeutung gebraucht, z. B. in der Kunst: der Augenblick, welcher in der Darstellung festgehalten ist; M. einer Kraft, in der Mechanik: die Schätzung der Wirkung einer Kraft, auf eine Ebene eine Linie, einen Punkt, – Figürlich ist M. das Entscheidende einer Sache. Momiers (vom französ. momerie Vermummung, Verstellung, Heuchelei, Muckerei), wurden zuerst vom Genfer Pöbel, dann von Zeitungen und Behörden die Anhänger einer methodistischen Sekte genannt, deren erste Conventikel in Genf der Student Empaytaz leitete, welcher die Rolle eines Almoseniers der Frau von Krüdener spielte. Die M. nahmen bald den Spottnamen als Parteinamen hin u. beschuldigten die Genfer Theologen, sie wollten von Calvins reiner Lehre, namentlich von der Erbsünde u. von der Gottheit Christi, nichts wissen – eine Beschuldigung, die keineswegs aus der Luft gegriffen war, zum al man zur Zeit des Auftretens der M. den Ruf: A bas Jésus Christ u. dgl. oft genug in den Straßen Genfs hören konnte. Empaytaz mußte 1816 aus Genf fort, seine Betrachtungen über die Gottheit Christi nützten aber seiner Partei in England Vieles. Nach ihm predigte der Pastor Malan; von seiner Lehrstelle am College entsetzt, begab sich dieser nach England und brachte 1820 von daher Geld zum Bau eines Bethauses sowie die Erklärung, daß er nicht mehr der Genfer, sondern der anglikan. Kirche angehöre. In Genf ließ man fortan die M. unangefochten, doch bekamen sie keinen großen Anhang. Als sie im Kanton Waadt Proselyten machten, förderte die Rücksichtslosigkeit der Regierung, die mit Zuchthausstrafen, Verweisungen u. dgl. 1824–30 keineswegs geizte, die Erfolge der M., aber nach der Julirevolution hörten die Verfolgungen und Erfolge so ziemlich auf, in der deutschen Schweiz, wo z. B. in Bern der Württemberger Möhrli und ein Arzt Valenti aus Weimar eine M. gemeinde stiften wollten, fand die Sekte wenig Boden. Die vereinigten M. gemeinden traten 1848 der Staatskirche als „evangelische“ Kirche gegenüber. Mommsen, Name von einigen schleswig-holsteinischen Gelehrten. – M., Theodor, verdienter Epigraph und Rechtshistoriker, geb. 1817 zu Garding in Schleswig, 1848 Professor der Rechte in Leipzig, 1850 abgesetzt wegen Theilnahme <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0221" n="220"/> als Feind der Herzogthümer Schleswig-Holstein bekannt gemacht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molto</hi>, ital., viel. Verstärkung des Taktmaßes.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molton</hi>, wollenes Zeug, bei dem die Wolle auf einer oder auf beiden Seiten abgekratzt ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molukken</hi> od. <hi rendition="#b">Gewürzinseln</hi>, Archipel im ind. Ocean, zwischen Celebes u. Neuguinea, um faßt die 3 Inselgruppen Banda, Amboina und die eigentlichen M. oder Ternatas. unter einem Generalgouverneur zu Amboina. Die eigentlichen M. bilden eine Gruppe von 13 größeren und kleineren vulkanischen Inseln unter einem Statthalter, der im Fort Oranien auf der Insel Ternate residirt. Neben dem niederländ. Statthalter herrscht gewissermaßen ein Sultan, ein Nachkömmling der Sultane, welche vor der Ankunft der Europäer über die sämmtlichen M. geboten. Die größte Insel der eigentlichen M. ist <hi rendition="#g">Gilolo</hi> od. <hi rendition="#g">Halmahera</hi>, in deren Innern unabhängige Papuas hausen; die Küstenbewohner sind mohammedan. Malaien. Daß Gewürznelken, Muskatblüten und Muskatnüsse die werthvollsten Produkte dieser Inseln sind. ist bekannt. – Die M. wurden 1511 von den Portugiesen entdeckt u. erobert, im 17. Jahrhundert aber denselben von den Holländern entrissen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molybdän</hi>, s. Wasserblei.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molybdomantie</hi>, griech.-deutsch, das Wahrsagen aus geschmolzenem Blei (in der Andreasnacht).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molyn</hi>, s. Tempesta.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Molza</hi>, Francesco, geb. 1489 zu Modena, gest. 1544 zu Rom, ein guter Dichter in lat. und ital. Sprache; seine Enkelin Tarquinia, geb. 1542, dichtete ebenfalls in lat. u. ital. Sprache, übersetzte auch 2 platonische Dialogen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Mombasa</hi>, Insel an der ostafrikan. Küste Zanguebar, reich an tropischen Erzeugnissen, hat einen guten Hafen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Moment</hi>, lat.-dtsch. Augenblick, Zeitpunkt, in verschiedener Bedeutung gebraucht, z. B. in der Kunst: der Augenblick, welcher in der Darstellung festgehalten ist; M. einer Kraft, in der Mechanik: die Schätzung der Wirkung einer Kraft, auf eine Ebene eine Linie, einen Punkt, – Figürlich ist M. das Entscheidende einer Sache.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Momiers</hi> (vom französ. <hi rendition="#i">momerie</hi> Vermummung, Verstellung, Heuchelei, Muckerei), wurden zuerst vom Genfer Pöbel, dann von Zeitungen und Behörden die Anhänger einer methodistischen Sekte genannt, deren erste Conventikel in Genf der Student Empaytaz leitete, welcher die Rolle eines Almoseniers der Frau von Krüdener spielte. Die M. nahmen bald den Spottnamen als Parteinamen hin u. beschuldigten die Genfer Theologen, sie wollten von Calvins reiner Lehre, namentlich von der Erbsünde u. von der Gottheit Christi, nichts wissen – eine Beschuldigung, die keineswegs aus der Luft gegriffen war, zum al man zur Zeit des Auftretens der M. den Ruf: <hi rendition="#i">A bas Jésus Christ</hi> u. dgl. oft genug in den Straßen Genfs hören konnte. Empaytaz mußte 1816 aus Genf fort, seine Betrachtungen über die Gottheit Christi nützten aber seiner Partei in England Vieles. Nach ihm predigte der Pastor Malan; von seiner Lehrstelle am College entsetzt, begab sich dieser nach England und brachte 1820 von daher Geld zum Bau eines Bethauses sowie die Erklärung, daß er nicht mehr der Genfer, sondern der anglikan. Kirche angehöre. In Genf ließ man fortan die M. unangefochten, doch bekamen sie keinen großen Anhang. Als sie im Kanton Waadt Proselyten machten, förderte die Rücksichtslosigkeit der Regierung, die mit Zuchthausstrafen, Verweisungen u. dgl. 1824–30 keineswegs geizte, die Erfolge der M., aber nach der Julirevolution hörten die Verfolgungen und Erfolge so ziemlich auf, in der deutschen Schweiz, wo z. B. in Bern der Württemberger Möhrli und ein Arzt Valenti aus Weimar eine M. gemeinde stiften wollten, fand die Sekte wenig Boden. Die vereinigten M. gemeinden traten 1848 der Staatskirche als „evangelische“ Kirche gegenüber.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Mommsen</hi>, Name von einigen schleswig-holsteinischen Gelehrten. – M., <hi rendition="#g">Theodor</hi>, verdienter Epigraph und Rechtshistoriker, geb. 1817 zu Garding in Schleswig, 1848 Professor der Rechte in Leipzig, 1850 abgesetzt wegen Theilnahme </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0221]
als Feind der Herzogthümer Schleswig-Holstein bekannt gemacht.
Molto, ital., viel. Verstärkung des Taktmaßes.
Molton, wollenes Zeug, bei dem die Wolle auf einer oder auf beiden Seiten abgekratzt ist.
Molukken od. Gewürzinseln, Archipel im ind. Ocean, zwischen Celebes u. Neuguinea, um faßt die 3 Inselgruppen Banda, Amboina und die eigentlichen M. oder Ternatas. unter einem Generalgouverneur zu Amboina. Die eigentlichen M. bilden eine Gruppe von 13 größeren und kleineren vulkanischen Inseln unter einem Statthalter, der im Fort Oranien auf der Insel Ternate residirt. Neben dem niederländ. Statthalter herrscht gewissermaßen ein Sultan, ein Nachkömmling der Sultane, welche vor der Ankunft der Europäer über die sämmtlichen M. geboten. Die größte Insel der eigentlichen M. ist Gilolo od. Halmahera, in deren Innern unabhängige Papuas hausen; die Küstenbewohner sind mohammedan. Malaien. Daß Gewürznelken, Muskatblüten und Muskatnüsse die werthvollsten Produkte dieser Inseln sind. ist bekannt. – Die M. wurden 1511 von den Portugiesen entdeckt u. erobert, im 17. Jahrhundert aber denselben von den Holländern entrissen.
Molybdän, s. Wasserblei.
Molybdomantie, griech.-deutsch, das Wahrsagen aus geschmolzenem Blei (in der Andreasnacht).
Molyn, s. Tempesta.
Molza, Francesco, geb. 1489 zu Modena, gest. 1544 zu Rom, ein guter Dichter in lat. und ital. Sprache; seine Enkelin Tarquinia, geb. 1542, dichtete ebenfalls in lat. u. ital. Sprache, übersetzte auch 2 platonische Dialogen.
Mombasa, Insel an der ostafrikan. Küste Zanguebar, reich an tropischen Erzeugnissen, hat einen guten Hafen.
Moment, lat.-dtsch. Augenblick, Zeitpunkt, in verschiedener Bedeutung gebraucht, z. B. in der Kunst: der Augenblick, welcher in der Darstellung festgehalten ist; M. einer Kraft, in der Mechanik: die Schätzung der Wirkung einer Kraft, auf eine Ebene eine Linie, einen Punkt, – Figürlich ist M. das Entscheidende einer Sache.
Momiers (vom französ. momerie Vermummung, Verstellung, Heuchelei, Muckerei), wurden zuerst vom Genfer Pöbel, dann von Zeitungen und Behörden die Anhänger einer methodistischen Sekte genannt, deren erste Conventikel in Genf der Student Empaytaz leitete, welcher die Rolle eines Almoseniers der Frau von Krüdener spielte. Die M. nahmen bald den Spottnamen als Parteinamen hin u. beschuldigten die Genfer Theologen, sie wollten von Calvins reiner Lehre, namentlich von der Erbsünde u. von der Gottheit Christi, nichts wissen – eine Beschuldigung, die keineswegs aus der Luft gegriffen war, zum al man zur Zeit des Auftretens der M. den Ruf: A bas Jésus Christ u. dgl. oft genug in den Straßen Genfs hören konnte. Empaytaz mußte 1816 aus Genf fort, seine Betrachtungen über die Gottheit Christi nützten aber seiner Partei in England Vieles. Nach ihm predigte der Pastor Malan; von seiner Lehrstelle am College entsetzt, begab sich dieser nach England und brachte 1820 von daher Geld zum Bau eines Bethauses sowie die Erklärung, daß er nicht mehr der Genfer, sondern der anglikan. Kirche angehöre. In Genf ließ man fortan die M. unangefochten, doch bekamen sie keinen großen Anhang. Als sie im Kanton Waadt Proselyten machten, förderte die Rücksichtslosigkeit der Regierung, die mit Zuchthausstrafen, Verweisungen u. dgl. 1824–30 keineswegs geizte, die Erfolge der M., aber nach der Julirevolution hörten die Verfolgungen und Erfolge so ziemlich auf, in der deutschen Schweiz, wo z. B. in Bern der Württemberger Möhrli und ein Arzt Valenti aus Weimar eine M. gemeinde stiften wollten, fand die Sekte wenig Boden. Die vereinigten M. gemeinden traten 1848 der Staatskirche als „evangelische“ Kirche gegenüber.
Mommsen, Name von einigen schleswig-holsteinischen Gelehrten. – M., Theodor, verdienter Epigraph und Rechtshistoriker, geb. 1817 zu Garding in Schleswig, 1848 Professor der Rechte in Leipzig, 1850 abgesetzt wegen Theilnahme
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |