Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Metall und längeren Flug, weil sie weiter treiben müssen, da die Schiffe den Strandbatterien in der Regel nicht in deren wirksamste Schußweite kommen dürfen. Die Coehorn-M., s. Coehorn; die Stein-M., aus denen Körbe mit Steinen in die Nähe geschleudert werden, scheinen abzukommen. De M., im 15. Jahrh. erfunden, dienten Anfangs zum Werfen schwerer Steinkugeln, schon im 16. wurden aber Hohlkugeln gewöhnlich, die anfangs aus 2 mit Drath oder Hacken verbundenen Halbkugeln bestanden. Vergl. Bombe.


Mörtel, Gemenge aus Kalkbrei und Sand, als Cäment zum Mauern verwendet, vertrocknet an der Luft zu einer harten steinartigen Masse, u. wird dadurch zu dem geeignetsten Mittel, 2 Steine zu einem Ganzen zu verbinden, während der gelöschte Kalk ohne Beimengung von Sand an der Luft eintrocknen u. zusammenschwinden würde. Man unterscheidet Luft-M., der an der Luft, und Wasser-M. oder hydraulischen M., der unterm Wasser erhärtet.


Möser, Justus, geb. 1720 zu Osnabrück, wo er auch sein ganzes Leben hindurch als höherer Beamter thätig war und 1794 als Geh. Justizrath st., ist einer der besten Schriftsteller des vorigen Jahrh., ausgezeichnet durch klare u. reine Darstellung, Gelehrsamkeit u. Welterfahrung, historischen Scharfblick und Wahrheitsliebe. Durch seine osnabrück. Geschichte (Osnabrück 1768, 2 Bde.) hat er wie kein anderer zum Studium der deutschen Geschichte angeregt; seine "Patriotischen Phantasien" (Osnabrück 1775-86, 4 Bde.) sind ein Meisterstück populärer Darstellung und eine Fundgrube lichtvoller u. praktischer Gedanken; auch seine vermischten Schriften (herausgeg. von Nikolai, 2 Bde., Berl. 1797-98) bleiben sehr beachtenswerth. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke hat Abeken besorgt (10 Bde., Berlin 1842-43). Seine Vaterstadt, die mit Recht auf ihn stolz ist, setzte ihm 1836 ein Denkmal.


Mösien, Land der thracischen Mösier, begriff ungefähr das heutige Serbien und Bulgarien, wurde unter Trajan von den Römern colonisirt, später das nächste Ziel für die Einfälle der gothischen Völker. denen es Kaiser Theodosius I. endlich überließ. Gegen Ende des 7. Jahrh. setzten sich in Nieder-M. die Bulgaren, in Ober-M. die Serben fest. - Mösogothen, die bei dem Abzuge ihres Volks im 5. Jahrh. in M. zurückgebliebenen Gothen.


Mößkirch, bad. Stadt an der Straße von Stockach nach Sigmaringen mit 1400 E., einem fürstenberg. Schlosse. Sieg Moreaus über Kray d. 5. Mai 1800.


Möven (Laridae), Gattung Schwimmvögel, ähnlich den Seeschwalben, mit an der Spitze hakenförmig abwärts gebogenem Oberschnabel, gerade abgestutztem Schwanz, langen spitzigen Flügeln, Schwimmfüßen mit freier Hinterzehe. Sie nähren sich von Fischen, Weichthieren. Insekten, Würmern. Die Farbe der ausgewachsenen ist bei allen weiß mit schwärzlichem oder grauem Mantel und schwarzen Flügelspitzen. Federn u. Eier sind geschätzt, das Fleisch aber thranig u. ungenießbar. Die Mantel-M. (Larus marinus), über 2' lang. mit gelbem Schnabel, röthlichen Füßen und schwarzem Mantel. - Die Lach-M. (L. ridibundus), gegen 11/2' lang, Schnabel u. Füße roth, an den nordischen Meeren und im Innern der Länder, sehr verbreitet und scheint süße Gewässer dem Meere vorzuziehen. - Die Bürgermeister-M. (L. glaucus), eine der größten, über 21/2' lang, schneeweiß mit aschgrauem Mantel; im hohen Norden. - Die Zwerg-M. (L. minutus), die kleinste, 14'' lang; im Norden, sehr selten in Deutschland.


Moffat (Maffät), schott. Stadt in der Grafschaft Dumfries mit 3100 E., stark besuchten Schwefelquellen.


Mogador, marokkan. Stadt am atlant. Ocean, befestigt, besonders auf der Seeseite, bedeutender Stapelplatz für Ein- und Ausfuhr; wurde 1844 von einer franz. Flotte beschossen.


Moggio (moddscho), Hohlmaß für Getreide, auf Corfu u. Paxos = 1060, 9 Par. Kubikzoll; in Ferrara = 30480; in Mailand = 7372; in Mantua für Getreide = 14048, für Oel = 5614; in Siena = 26857; in Venedig = 16132; auf Ithaka = 8882.

Metall und längeren Flug, weil sie weiter treiben müssen, da die Schiffe den Strandbatterien in der Regel nicht in deren wirksamste Schußweite kommen dürfen. Die Coehorn-M., s. Coehorn; die Stein-M., aus denen Körbe mit Steinen in die Nähe geschleudert werden, scheinen abzukommen. De M., im 15. Jahrh. erfunden, dienten Anfangs zum Werfen schwerer Steinkugeln, schon im 16. wurden aber Hohlkugeln gewöhnlich, die anfangs aus 2 mit Drath oder Hacken verbundenen Halbkugeln bestanden. Vergl. Bombe.


Mörtel, Gemenge aus Kalkbrei und Sand, als Cäment zum Mauern verwendet, vertrocknet an der Luft zu einer harten steinartigen Masse, u. wird dadurch zu dem geeignetsten Mittel, 2 Steine zu einem Ganzen zu verbinden, während der gelöschte Kalk ohne Beimengung von Sand an der Luft eintrocknen u. zusammenschwinden würde. Man unterscheidet Luft-M., der an der Luft, und Wasser-M. oder hydraulischen M., der unterm Wasser erhärtet.


Möser, Justus, geb. 1720 zu Osnabrück, wo er auch sein ganzes Leben hindurch als höherer Beamter thätig war und 1794 als Geh. Justizrath st., ist einer der besten Schriftsteller des vorigen Jahrh., ausgezeichnet durch klare u. reine Darstellung, Gelehrsamkeit u. Welterfahrung, historischen Scharfblick und Wahrheitsliebe. Durch seine osnabrück. Geschichte (Osnabrück 1768, 2 Bde.) hat er wie kein anderer zum Studium der deutschen Geschichte angeregt; seine „Patriotischen Phantasien“ (Osnabrück 1775–86, 4 Bde.) sind ein Meisterstück populärer Darstellung und eine Fundgrube lichtvoller u. praktischer Gedanken; auch seine vermischten Schriften (herausgeg. von Nikolai, 2 Bde., Berl. 1797–98) bleiben sehr beachtenswerth. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke hat Abeken besorgt (10 Bde., Berlin 1842–43). Seine Vaterstadt, die mit Recht auf ihn stolz ist, setzte ihm 1836 ein Denkmal.


Mösien, Land der thracischen Mösier, begriff ungefähr das heutige Serbien und Bulgarien, wurde unter Trajan von den Römern colonisirt, später das nächste Ziel für die Einfälle der gothischen Völker. denen es Kaiser Theodosius I. endlich überließ. Gegen Ende des 7. Jahrh. setzten sich in Nieder-M. die Bulgaren, in Ober-M. die Serben fest. – Mösogothen, die bei dem Abzuge ihres Volks im 5. Jahrh. in M. zurückgebliebenen Gothen.


Mößkirch, bad. Stadt an der Straße von Stockach nach Sigmaringen mit 1400 E., einem fürstenberg. Schlosse. Sieg Moreaus über Kray d. 5. Mai 1800.


Möven (Laridae), Gattung Schwimmvögel, ähnlich den Seeschwalben, mit an der Spitze hakenförmig abwärts gebogenem Oberschnabel, gerade abgestutztem Schwanz, langen spitzigen Flügeln, Schwimmfüßen mit freier Hinterzehe. Sie nähren sich von Fischen, Weichthieren. Insekten, Würmern. Die Farbe der ausgewachsenen ist bei allen weiß mit schwärzlichem oder grauem Mantel und schwarzen Flügelspitzen. Federn u. Eier sind geschätzt, das Fleisch aber thranig u. ungenießbar. Die Mantel-M. (Larus marinus), über 2' lang. mit gelbem Schnabel, röthlichen Füßen und schwarzem Mantel. – Die Lach-M. (L. ridibundus), gegen 11/2ʼ lang, Schnabel u. Füße roth, an den nordischen Meeren und im Innern der Länder, sehr verbreitet und scheint süße Gewässer dem Meere vorzuziehen. – Die Bürgermeister-M. (L. glaucus), eine der größten, über 21/2ʼ lang, schneeweiß mit aschgrauem Mantel; im hohen Norden. – Die Zwerg-M. (L. minutus), die kleinste, 14'' lang; im Norden, sehr selten in Deutschland.


Moffat (Maffät), schott. Stadt in der Grafschaft Dumfries mit 3100 E., stark besuchten Schwefelquellen.


Mogador, marokkan. Stadt am atlant. Ocean, befestigt, besonders auf der Seeseite, bedeutender Stapelplatz für Ein- und Ausfuhr; wurde 1844 von einer franz. Flotte beschossen.


Moggio (moddscho), Hohlmaß für Getreide, auf Corfu u. Paxos = 1060, 9 Par. Kubikzoll; in Ferrara = 30480; in Mailand = 7372; in Mantua für Getreide = 14048, für Oel = 5614; in Siena = 26857; in Venedig = 16132; auf Ithaka = 8882.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0211" n="210"/>
Metall und längeren Flug, weil sie weiter treiben müssen, da die Schiffe den Strandbatterien in der Regel nicht in deren wirksamste Schußweite kommen dürfen. Die <hi rendition="#g">Coehorn</hi>-M., s. Coehorn; die Stein-M., aus denen Körbe mit Steinen in die Nähe geschleudert werden, scheinen abzukommen. De M., im 15. Jahrh. erfunden, dienten Anfangs zum Werfen schwerer Steinkugeln, schon im 16. wurden aber Hohlkugeln gewöhnlich, die anfangs aus 2 mit Drath oder Hacken verbundenen Halbkugeln bestanden. Vergl. Bombe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mörtel</hi>, Gemenge aus Kalkbrei und Sand, als Cäment zum Mauern verwendet, vertrocknet an der Luft zu einer harten steinartigen Masse, u. wird dadurch zu dem geeignetsten Mittel, 2 Steine zu einem Ganzen zu verbinden, während der gelöschte Kalk ohne Beimengung von Sand an der Luft eintrocknen u. zusammenschwinden würde. Man unterscheidet <hi rendition="#g">Luft</hi>-M., der an der Luft, und <hi rendition="#g">Wasser</hi>-M. oder <hi rendition="#g">hydraulischen</hi> M., der unterm Wasser erhärtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Möser</hi>, Justus, geb. 1720 zu Osnabrück, wo er auch sein ganzes Leben hindurch als höherer Beamter thätig war und 1794 als Geh. Justizrath st., ist einer der besten Schriftsteller des vorigen Jahrh., ausgezeichnet durch klare u. reine Darstellung, Gelehrsamkeit u. Welterfahrung, historischen Scharfblick und Wahrheitsliebe. Durch seine osnabrück. Geschichte (Osnabrück 1768, 2 Bde.) hat er wie kein anderer zum Studium der deutschen Geschichte angeregt; seine &#x201E;Patriotischen Phantasien&#x201C; (Osnabrück 1775&#x2013;86, 4 Bde.) sind ein Meisterstück populärer Darstellung und eine Fundgrube lichtvoller u. praktischer Gedanken; auch seine vermischten Schriften (herausgeg. von Nikolai, 2 Bde., Berl. 1797&#x2013;98) bleiben sehr beachtenswerth. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke hat Abeken besorgt (10 Bde., Berlin 1842&#x2013;43). Seine Vaterstadt, die mit Recht auf ihn stolz ist, setzte ihm 1836 ein Denkmal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mösien</hi>, Land der thracischen Mösier, begriff ungefähr das heutige Serbien und Bulgarien, wurde unter Trajan von den Römern colonisirt, später das nächste Ziel für die Einfälle der gothischen Völker. denen es Kaiser Theodosius I. endlich überließ. Gegen Ende des 7. Jahrh. setzten sich in <hi rendition="#g">Nieder</hi>-M. die Bulgaren, in <hi rendition="#g">Ober</hi>-M. die Serben fest. &#x2013; <hi rendition="#g">Mösogothen</hi>, die bei dem Abzuge ihres Volks im 5. Jahrh. in M. zurückgebliebenen Gothen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mößkirch</hi>, bad. Stadt an der Straße von Stockach nach Sigmaringen mit 1400 E., einem fürstenberg. Schlosse. Sieg Moreaus über Kray d. 5. Mai 1800.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Möven</hi><hi rendition="#i">(Laridae)</hi>, Gattung Schwimmvögel, ähnlich den Seeschwalben, mit an der Spitze hakenförmig abwärts gebogenem Oberschnabel, gerade abgestutztem Schwanz, langen spitzigen Flügeln, Schwimmfüßen mit freier Hinterzehe. Sie nähren sich von Fischen, Weichthieren. Insekten, Würmern. Die Farbe der ausgewachsenen ist bei allen weiß mit schwärzlichem oder grauem Mantel und schwarzen Flügelspitzen. Federn u. Eier sind geschätzt, das Fleisch aber thranig u. ungenießbar. Die <hi rendition="#g">Mantel</hi>-M. <hi rendition="#i">(Larus marinus)</hi>, über 2' lang. mit gelbem Schnabel, röthlichen Füßen und schwarzem Mantel. &#x2013; Die <hi rendition="#g">Lach</hi>-M. <hi rendition="#i">(L. ridibundus)</hi>, gegen 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>&#x02BC; lang, Schnabel u. Füße roth, an den nordischen Meeren und im Innern der Länder, sehr verbreitet und scheint süße Gewässer dem Meere vorzuziehen. &#x2013; Die <hi rendition="#g">Bürgermeister</hi>-M. <hi rendition="#i">(L. glaucus)</hi>, eine der größten, über 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>&#x02BC; lang, schneeweiß mit aschgrauem Mantel; im hohen Norden. &#x2013; Die <hi rendition="#g">Zwerg</hi>-M. <hi rendition="#i">(L. minutus)</hi>, die kleinste, 14'' lang; im Norden, sehr selten in Deutschland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moffat</hi> (Maffät), schott. Stadt in der Grafschaft Dumfries mit 3100 E., stark besuchten Schwefelquellen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mogador</hi>, marokkan. Stadt am atlant. Ocean, befestigt, besonders auf der Seeseite, bedeutender Stapelplatz für Ein- und Ausfuhr; wurde 1844 von einer franz. Flotte beschossen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moggio</hi> (moddscho), Hohlmaß für Getreide, auf Corfu u. Paxos = 1060, 9 Par. Kubikzoll; in Ferrara = 30480; in Mailand = 7372; in Mantua für Getreide = 14048, für Oel = 5614; in Siena = 26857; in Venedig = 16132; auf Ithaka = 8882.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0211] Metall und längeren Flug, weil sie weiter treiben müssen, da die Schiffe den Strandbatterien in der Regel nicht in deren wirksamste Schußweite kommen dürfen. Die Coehorn-M., s. Coehorn; die Stein-M., aus denen Körbe mit Steinen in die Nähe geschleudert werden, scheinen abzukommen. De M., im 15. Jahrh. erfunden, dienten Anfangs zum Werfen schwerer Steinkugeln, schon im 16. wurden aber Hohlkugeln gewöhnlich, die anfangs aus 2 mit Drath oder Hacken verbundenen Halbkugeln bestanden. Vergl. Bombe. Mörtel, Gemenge aus Kalkbrei und Sand, als Cäment zum Mauern verwendet, vertrocknet an der Luft zu einer harten steinartigen Masse, u. wird dadurch zu dem geeignetsten Mittel, 2 Steine zu einem Ganzen zu verbinden, während der gelöschte Kalk ohne Beimengung von Sand an der Luft eintrocknen u. zusammenschwinden würde. Man unterscheidet Luft-M., der an der Luft, und Wasser-M. oder hydraulischen M., der unterm Wasser erhärtet. Möser, Justus, geb. 1720 zu Osnabrück, wo er auch sein ganzes Leben hindurch als höherer Beamter thätig war und 1794 als Geh. Justizrath st., ist einer der besten Schriftsteller des vorigen Jahrh., ausgezeichnet durch klare u. reine Darstellung, Gelehrsamkeit u. Welterfahrung, historischen Scharfblick und Wahrheitsliebe. Durch seine osnabrück. Geschichte (Osnabrück 1768, 2 Bde.) hat er wie kein anderer zum Studium der deutschen Geschichte angeregt; seine „Patriotischen Phantasien“ (Osnabrück 1775–86, 4 Bde.) sind ein Meisterstück populärer Darstellung und eine Fundgrube lichtvoller u. praktischer Gedanken; auch seine vermischten Schriften (herausgeg. von Nikolai, 2 Bde., Berl. 1797–98) bleiben sehr beachtenswerth. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke hat Abeken besorgt (10 Bde., Berlin 1842–43). Seine Vaterstadt, die mit Recht auf ihn stolz ist, setzte ihm 1836 ein Denkmal. Mösien, Land der thracischen Mösier, begriff ungefähr das heutige Serbien und Bulgarien, wurde unter Trajan von den Römern colonisirt, später das nächste Ziel für die Einfälle der gothischen Völker. denen es Kaiser Theodosius I. endlich überließ. Gegen Ende des 7. Jahrh. setzten sich in Nieder-M. die Bulgaren, in Ober-M. die Serben fest. – Mösogothen, die bei dem Abzuge ihres Volks im 5. Jahrh. in M. zurückgebliebenen Gothen. Mößkirch, bad. Stadt an der Straße von Stockach nach Sigmaringen mit 1400 E., einem fürstenberg. Schlosse. Sieg Moreaus über Kray d. 5. Mai 1800. Möven (Laridae), Gattung Schwimmvögel, ähnlich den Seeschwalben, mit an der Spitze hakenförmig abwärts gebogenem Oberschnabel, gerade abgestutztem Schwanz, langen spitzigen Flügeln, Schwimmfüßen mit freier Hinterzehe. Sie nähren sich von Fischen, Weichthieren. Insekten, Würmern. Die Farbe der ausgewachsenen ist bei allen weiß mit schwärzlichem oder grauem Mantel und schwarzen Flügelspitzen. Federn u. Eier sind geschätzt, das Fleisch aber thranig u. ungenießbar. Die Mantel-M. (Larus marinus), über 2' lang. mit gelbem Schnabel, röthlichen Füßen und schwarzem Mantel. – Die Lach-M. (L. ridibundus), gegen 11/2ʼ lang, Schnabel u. Füße roth, an den nordischen Meeren und im Innern der Länder, sehr verbreitet und scheint süße Gewässer dem Meere vorzuziehen. – Die Bürgermeister-M. (L. glaucus), eine der größten, über 21/2ʼ lang, schneeweiß mit aschgrauem Mantel; im hohen Norden. – Die Zwerg-M. (L. minutus), die kleinste, 14'' lang; im Norden, sehr selten in Deutschland. Moffat (Maffät), schott. Stadt in der Grafschaft Dumfries mit 3100 E., stark besuchten Schwefelquellen. Mogador, marokkan. Stadt am atlant. Ocean, befestigt, besonders auf der Seeseite, bedeutender Stapelplatz für Ein- und Ausfuhr; wurde 1844 von einer franz. Flotte beschossen. Moggio (moddscho), Hohlmaß für Getreide, auf Corfu u. Paxos = 1060, 9 Par. Kubikzoll; in Ferrara = 30480; in Mailand = 7372; in Mantua für Getreide = 14048, für Oel = 5614; in Siena = 26857; in Venedig = 16132; auf Ithaka = 8882.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/211
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/211>, abgerufen am 24.11.2024.