Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

London, gest. 1845 zu Florenz, berühmter Archäolog, beschrieb griech. Medaillen, Vasengemälde, antike Münzen von griech. Städten und Königen etc.; sein Sohn James war Philhellene u. gab 1831 interessante Memoiren über die Angelegenheiten Griechenlands heraus. - Ein Arzt J. G. M. ist durch eine Schrift "Seele und Materie", London 1847, bekannt geworden.


Milman (Millmänn), Henry, geb. 1791 zu London, von 1821-26 Professor der Poesie zu Oxford, seit 1849 Dechant an der Paulskirche zu London, schrieb mehre Dramen, hierauf eine Geschichte des Christenthums bis zur Reformation, arbeitet gegenwärtig an einer Geschichte der "Lateinischen Christenheit" (3 Bde., London 1854), die ein in mehrfacher Beziehung interessantes Buch zu werden verspricht.


Milner, John, geb. 1752 zu London, kathol. Priester, 1779 Pfarrer zu Winchester, 1803 einer der apostolischen Vicare für England und Titularbischof von Castabala, gest. 1826, verfaßte eine gelehrte Schrift über die Alterthümer Winchesters, ist aber viel bedeutender durch seinen Einfluß auf die irischen u. engl. Katholiken während der Vorkämpfe für die Emancipation. Es hatte sich unter ihnen eine Partei gebildet, welche die von dem apostolischen Stuhle in Irland und England ausgeübten Rechte schmälern u. theilweise der Krone übertragen wollte, in der Hoffnung die Emancipation schneller herbeizuführen, M. aber überzeugte sie von dem Unrechte eines derartigen Beginnens u. von der Nutzlosigkeit einer halben Emancipation; er bahnte gleichzeitig die innige Verbindung der Katholiken in England und Irland an. Daß er in seinem Kampfe für die Kirche in der Presse sehr thätig war u. eine ziemliche Anzahl von größeren und kleineren Schriften ausgehen ließ, versteht sich von selbst; er stand übrigens nicht nur bei den Wighs sondern auch bei den Torys persönlich in hoher Achtung.


Milo, s. Melos.


Milo, Titus Annius, 57 v. Chr. röm. Volkstribun, persönlicher und politischer Feind des Clodius, erschlug diesen, wurde verbannt, kam im Bürgerkriege um; vgl. Clodius.


Milon von Kroton, um 520 vor Chr., griech. Athlet von herculischer Stärke; wollte der Sage nach eine zerspaltene Eiche auseinander reißen, alle in seine Kraft reichte nicht zu, die Eiche klemmte seine Hände ein u. M. wurde von Wölfen zerrissen.


Miloradowitsch, Graf Michael Andrejewitsch, geb. 1770, einer der besten russ. Generale, zeichnete sich besonders bei Malojaroslawez u. Kulm aus, wurde 1818 Militärgouverneur von Petersburg und am 26. Dez. 1825 durch die meuterischen Soldaten erschossen.


Milosch Obrenowitsch, Fürst von Serbien, geb. um 1780 zu Dobrinje, Sohn eines armen Bauern, zeichnete sich in dem Aufstande gegen die Türken aus, beerbte seinen Stiefbruder Milan Obrenowitsch und nahm den Beinamen Obrenowitsch an, gewann seit 1810 eine hervorragende Stellung; s. Serbien.


Milreis, eigentlich Millereis, Rechnungsmünze in Portugal u. Brasilien = 1000 Reis, in Portugal = 1 Thlr. 183/4 Sgr. = 2 fl. 30 kr. C.-M., in Brasilien = 1 Thlr. 61/2 Sgr. = 1 fl. 461/2 kr. C.-M. Ein Conto de Reis = 1000 Milreis.


Miltenberg, Stadt im bayer. Kreise Unterfranken am Main mit 3200 E., Schiffahrt, Weinbau.


Miltiades, athen. Feldherr, siegte 490 v. Chr. bei Marathon über die Perser, konnte aber die Insel Paros nicht erobern u. wurde, da er die Geldstrafe von 50 Talenten nicht zu bezahlen vermochte, zum Gefängniß verurtheilt, in welchem er bald st.; vgl. Cimon.


Miltitz, Karl Alex. Stephan von, geb. 1781 zu Dresden, gest. 1845, lieferte einige Compositionen, Erzählungen etc. Sein Bruder Alexander, geb. 1785, gest. 1843, machte große Reisen, diente Preußen als Diplomate, veröffentlichte mehre politische Schriften und ein "Manuel des consuls" (2 Bde., London und Paris 1837-38).


Milton (Milt'n), John, der Dichter des verlorenen Paradieses, geb. 1608 zu London, studierte zu Cambridge Theologie, mochte aber die Symbole der Hochkirche

London, gest. 1845 zu Florenz, berühmter Archäolog, beschrieb griech. Medaillen, Vasengemälde, antike Münzen von griech. Städten und Königen etc.; sein Sohn James war Philhellene u. gab 1831 interessante Memoiren über die Angelegenheiten Griechenlands heraus. – Ein Arzt J. G. M. ist durch eine Schrift „Seele und Materie“, London 1847, bekannt geworden.


Milman (Millmänn), Henry, geb. 1791 zu London, von 1821–26 Professor der Poesie zu Oxford, seit 1849 Dechant an der Paulskirche zu London, schrieb mehre Dramen, hierauf eine Geschichte des Christenthums bis zur Reformation, arbeitet gegenwärtig an einer Geschichte der „Lateinischen Christenheit“ (3 Bde., London 1854), die ein in mehrfacher Beziehung interessantes Buch zu werden verspricht.


Milner, John, geb. 1752 zu London, kathol. Priester, 1779 Pfarrer zu Winchester, 1803 einer der apostolischen Vicare für England und Titularbischof von Castabala, gest. 1826, verfaßte eine gelehrte Schrift über die Alterthümer Winchesters, ist aber viel bedeutender durch seinen Einfluß auf die irischen u. engl. Katholiken während der Vorkämpfe für die Emancipation. Es hatte sich unter ihnen eine Partei gebildet, welche die von dem apostolischen Stuhle in Irland und England ausgeübten Rechte schmälern u. theilweise der Krone übertragen wollte, in der Hoffnung die Emancipation schneller herbeizuführen, M. aber überzeugte sie von dem Unrechte eines derartigen Beginnens u. von der Nutzlosigkeit einer halben Emancipation; er bahnte gleichzeitig die innige Verbindung der Katholiken in England und Irland an. Daß er in seinem Kampfe für die Kirche in der Presse sehr thätig war u. eine ziemliche Anzahl von größeren und kleineren Schriften ausgehen ließ, versteht sich von selbst; er stand übrigens nicht nur bei den Wighs sondern auch bei den Torys persönlich in hoher Achtung.


Milo, s. Melos.


Milo, Titus Annius, 57 v. Chr. röm. Volkstribun, persönlicher und politischer Feind des Clodius, erschlug diesen, wurde verbannt, kam im Bürgerkriege um; vgl. Clodius.


Milon von Kroton, um 520 vor Chr., griech. Athlet von herculischer Stärke; wollte der Sage nach eine zerspaltene Eiche auseinander reißen, alle in seine Kraft reichte nicht zu, die Eiche klemmte seine Hände ein u. M. wurde von Wölfen zerrissen.


Miloradowitsch, Graf Michael Andrejewitsch, geb. 1770, einer der besten russ. Generale, zeichnete sich besonders bei Malojaroslawez u. Kulm aus, wurde 1818 Militärgouverneur von Petersburg und am 26. Dez. 1825 durch die meuterischen Soldaten erschossen.


Milosch Obrenowitsch, Fürst von Serbien, geb. um 1780 zu Dobrinje, Sohn eines armen Bauern, zeichnete sich in dem Aufstande gegen die Türken aus, beerbte seinen Stiefbruder Milan Obrenowitsch und nahm den Beinamen Obrenowitsch an, gewann seit 1810 eine hervorragende Stellung; s. Serbien.


Milreïs, eigentlich Millereïs, Rechnungsmünze in Portugal u. Brasilien = 1000 Reïs, in Portugal = 1 Thlr. 183/4 Sgr. = 2 fl. 30 kr. C.-M., in Brasilien = 1 Thlr. 61/2 Sgr. = 1 fl. 461/2 kr. C.-M. Ein Conto de Reis = 1000 Milreïs.


Miltenberg, Stadt im bayer. Kreise Unterfranken am Main mit 3200 E., Schiffahrt, Weinbau.


Miltiades, athen. Feldherr, siegte 490 v. Chr. bei Marathon über die Perser, konnte aber die Insel Paros nicht erobern u. wurde, da er die Geldstrafe von 50 Talenten nicht zu bezahlen vermochte, zum Gefängniß verurtheilt, in welchem er bald st.; vgl. Cimon.


Miltitz, Karl Alex. Stephan von, geb. 1781 zu Dresden, gest. 1845, lieferte einige Compositionen, Erzählungen etc. Sein Bruder Alexander, geb. 1785, gest. 1843, machte große Reisen, diente Preußen als Diplomate, veröffentlichte mehre politische Schriften und ein „Manuel des consuls“ (2 Bde., London und Paris 1837–38).


Milton (Miltʼn), John, der Dichter des verlorenen Paradieses, geb. 1608 zu London, studierte zu Cambridge Theologie, mochte aber die Symbole der Hochkirche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0190" n="189"/>
London, gest. 1845 zu Florenz, berühmter Archäolog, beschrieb griech. Medaillen, Vasengemälde, antike Münzen von griech. Städten und Königen etc.; sein Sohn <hi rendition="#g">James</hi> war Philhellene u. gab 1831 interessante Memoiren über die Angelegenheiten Griechenlands heraus. &#x2013; Ein Arzt J. G. M. ist durch eine Schrift &#x201E;Seele und Materie&#x201C;, London 1847, bekannt geworden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milman</hi> (Millmänn), Henry, geb. 1791 zu London, von 1821&#x2013;26 Professor der Poesie zu Oxford, seit 1849 Dechant an der Paulskirche zu London, schrieb mehre Dramen, hierauf eine Geschichte des Christenthums bis zur Reformation, arbeitet gegenwärtig an einer Geschichte der &#x201E;Lateinischen Christenheit&#x201C; (3 Bde., London 1854), die ein in mehrfacher Beziehung interessantes Buch zu werden verspricht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milner</hi>, John, geb. 1752 zu London, kathol. Priester, 1779 Pfarrer zu Winchester, 1803 einer der apostolischen Vicare für England und Titularbischof von Castabala, gest. 1826, verfaßte eine gelehrte Schrift über die Alterthümer Winchesters, ist aber viel bedeutender durch seinen Einfluß auf die irischen u. engl. Katholiken während der Vorkämpfe für die Emancipation. Es hatte sich unter ihnen eine Partei gebildet, welche die von dem apostolischen Stuhle in Irland und England ausgeübten Rechte schmälern u. theilweise der Krone übertragen wollte, in der Hoffnung die Emancipation schneller herbeizuführen, M. aber überzeugte sie von dem Unrechte eines derartigen Beginnens u. von der Nutzlosigkeit einer halben Emancipation; er bahnte gleichzeitig die innige Verbindung der Katholiken in England und Irland an. Daß er in seinem Kampfe für die Kirche in der Presse sehr thätig war u. eine ziemliche Anzahl von größeren und kleineren Schriften ausgehen ließ, versteht sich von selbst; er stand übrigens nicht nur bei den Wighs sondern auch bei den Torys persönlich in hoher Achtung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milo</hi>, s. Melos.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milo</hi>, Titus Annius, 57 v. Chr. röm. Volkstribun, persönlicher und politischer Feind des Clodius, erschlug diesen, wurde verbannt, kam im Bürgerkriege um; vgl. Clodius.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milon von Kroton</hi>, um 520 vor Chr., griech. Athlet von herculischer Stärke; wollte der Sage nach eine zerspaltene Eiche auseinander reißen, alle in seine Kraft reichte nicht zu, die Eiche klemmte seine Hände ein u. M. wurde von Wölfen zerrissen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Miloradowitsch</hi>, Graf Michael Andrejewitsch, geb. 1770, einer der besten russ. Generale, zeichnete sich besonders bei Malojaroslawez u. Kulm aus, wurde 1818 Militärgouverneur von Petersburg und am 26. Dez. 1825 durch die meuterischen Soldaten erschossen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milosch Obrenowitsch</hi>, Fürst von Serbien, geb. um 1780 zu Dobrinje, Sohn eines armen Bauern, zeichnete sich in dem Aufstande gegen die Türken aus, beerbte seinen Stiefbruder Milan Obrenowitsch und nahm den Beinamen Obrenowitsch an, gewann seit 1810 eine hervorragende Stellung; s. Serbien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milreïs</hi>, eigentlich <hi rendition="#g">Millereïs</hi>, Rechnungsmünze in Portugal u. Brasilien = 1000 Reïs, in Portugal = 1 Thlr. 18<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Sgr. = 2 fl. 30 kr. C.-M., in Brasilien = 1 Thlr. 6<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Sgr. = 1 fl. 46<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M. Ein Conto de Reis = 1000 Milreïs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Miltenberg</hi>, Stadt im bayer. Kreise Unterfranken am Main mit 3200 E., Schiffahrt, Weinbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Miltiades</hi>, athen. Feldherr, siegte 490 v. Chr. bei Marathon über die Perser, konnte aber die Insel Paros nicht erobern u. wurde, da er die Geldstrafe von 50 Talenten nicht zu bezahlen vermochte, zum Gefängniß verurtheilt, in welchem er bald st.; vgl. Cimon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Miltitz</hi>, Karl Alex. Stephan von, geb. 1781 zu Dresden, gest. 1845, lieferte einige Compositionen, Erzählungen etc. Sein Bruder <hi rendition="#g">Alexander</hi>, geb. 1785, gest. 1843, machte große Reisen, diente Preußen als Diplomate, veröffentlichte mehre politische Schriften und ein &#x201E;<hi rendition="#i">Manuel des consuls</hi>&#x201C; (2 Bde., London und Paris 1837&#x2013;38).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Milton</hi> (Milt&#x02BC;n), John, der Dichter des verlorenen Paradieses, geb. 1608 zu London, studierte zu Cambridge Theologie, mochte aber die Symbole der Hochkirche
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[189/0190] London, gest. 1845 zu Florenz, berühmter Archäolog, beschrieb griech. Medaillen, Vasengemälde, antike Münzen von griech. Städten und Königen etc.; sein Sohn James war Philhellene u. gab 1831 interessante Memoiren über die Angelegenheiten Griechenlands heraus. – Ein Arzt J. G. M. ist durch eine Schrift „Seele und Materie“, London 1847, bekannt geworden. Milman (Millmänn), Henry, geb. 1791 zu London, von 1821–26 Professor der Poesie zu Oxford, seit 1849 Dechant an der Paulskirche zu London, schrieb mehre Dramen, hierauf eine Geschichte des Christenthums bis zur Reformation, arbeitet gegenwärtig an einer Geschichte der „Lateinischen Christenheit“ (3 Bde., London 1854), die ein in mehrfacher Beziehung interessantes Buch zu werden verspricht. Milner, John, geb. 1752 zu London, kathol. Priester, 1779 Pfarrer zu Winchester, 1803 einer der apostolischen Vicare für England und Titularbischof von Castabala, gest. 1826, verfaßte eine gelehrte Schrift über die Alterthümer Winchesters, ist aber viel bedeutender durch seinen Einfluß auf die irischen u. engl. Katholiken während der Vorkämpfe für die Emancipation. Es hatte sich unter ihnen eine Partei gebildet, welche die von dem apostolischen Stuhle in Irland und England ausgeübten Rechte schmälern u. theilweise der Krone übertragen wollte, in der Hoffnung die Emancipation schneller herbeizuführen, M. aber überzeugte sie von dem Unrechte eines derartigen Beginnens u. von der Nutzlosigkeit einer halben Emancipation; er bahnte gleichzeitig die innige Verbindung der Katholiken in England und Irland an. Daß er in seinem Kampfe für die Kirche in der Presse sehr thätig war u. eine ziemliche Anzahl von größeren und kleineren Schriften ausgehen ließ, versteht sich von selbst; er stand übrigens nicht nur bei den Wighs sondern auch bei den Torys persönlich in hoher Achtung. Milo, s. Melos. Milo, Titus Annius, 57 v. Chr. röm. Volkstribun, persönlicher und politischer Feind des Clodius, erschlug diesen, wurde verbannt, kam im Bürgerkriege um; vgl. Clodius. Milon von Kroton, um 520 vor Chr., griech. Athlet von herculischer Stärke; wollte der Sage nach eine zerspaltene Eiche auseinander reißen, alle in seine Kraft reichte nicht zu, die Eiche klemmte seine Hände ein u. M. wurde von Wölfen zerrissen. Miloradowitsch, Graf Michael Andrejewitsch, geb. 1770, einer der besten russ. Generale, zeichnete sich besonders bei Malojaroslawez u. Kulm aus, wurde 1818 Militärgouverneur von Petersburg und am 26. Dez. 1825 durch die meuterischen Soldaten erschossen. Milosch Obrenowitsch, Fürst von Serbien, geb. um 1780 zu Dobrinje, Sohn eines armen Bauern, zeichnete sich in dem Aufstande gegen die Türken aus, beerbte seinen Stiefbruder Milan Obrenowitsch und nahm den Beinamen Obrenowitsch an, gewann seit 1810 eine hervorragende Stellung; s. Serbien. Milreïs, eigentlich Millereïs, Rechnungsmünze in Portugal u. Brasilien = 1000 Reïs, in Portugal = 1 Thlr. 183/4 Sgr. = 2 fl. 30 kr. C.-M., in Brasilien = 1 Thlr. 61/2 Sgr. = 1 fl. 461/2 kr. C.-M. Ein Conto de Reis = 1000 Milreïs. Miltenberg, Stadt im bayer. Kreise Unterfranken am Main mit 3200 E., Schiffahrt, Weinbau. Miltiades, athen. Feldherr, siegte 490 v. Chr. bei Marathon über die Perser, konnte aber die Insel Paros nicht erobern u. wurde, da er die Geldstrafe von 50 Talenten nicht zu bezahlen vermochte, zum Gefängniß verurtheilt, in welchem er bald st.; vgl. Cimon. Miltitz, Karl Alex. Stephan von, geb. 1781 zu Dresden, gest. 1845, lieferte einige Compositionen, Erzählungen etc. Sein Bruder Alexander, geb. 1785, gest. 1843, machte große Reisen, diente Preußen als Diplomate, veröffentlichte mehre politische Schriften und ein „Manuel des consuls“ (2 Bde., London und Paris 1837–38). Milton (Miltʼn), John, der Dichter des verlorenen Paradieses, geb. 1608 zu London, studierte zu Cambridge Theologie, mochte aber die Symbole der Hochkirche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/190
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/190>, abgerufen am 22.11.2024.