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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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habe, so daß die Sterne nach einer Richtung hin viel tiefer hinter einander und somit scheinbar gedrängter stehen; ungefähr in der Mitte dieses Sternsystems befinde sich unser Sonnensystem.


Milchwirthschaft, Zweig der Rindviehzucht und somit des landwirthschaftlichen Betriebs, dessen Hauptzweck die Gewinnung von Milch, Butter und Käse ist.


Milchzucker, s. Milch.


Milde oder fromme Stiftungen, nennt man unbewegliche Güter, Nutzungsrechte oder Gelder, welche hergeschenkt werden, damit ein wohlthätiger Zweck erreicht werde, z. B. für Errichtung od. Ausstattung einer Kirche, Armenschule, Blindeninstitutes, Stipendien oder Freiplätze für arme Studenten u. s. f. In neuerer Zeit will man zwischen m.n und f.n S. unterscheiden u. nennt s. oder geistliche S. nur diejenigen Gaben. welche für kirchliche Zwecke im engen Sinne (Kirchenbau, Unterhaltung von Geistlichen, Stiftung von Seelenmessen u. dergl.) bestimmt sind. Auch neue Stiftungen dieser Art müssen vom Landesherrn genehmigt werden.


Milderungsgründe oft auch Minderungsgründe genannt, Gründe, die den Richter de stimmen, eine kleinere Strafe od. eine gelindere Strafart eintreten zu lassen, z. B. Jugend, geistige Mängel, Trunkenheit, Noth, offenes Geständniß, guter Leumund, Ersatz.


Mile (meil), engl., die engl. Meile, s. Meile.


Mileagh (Meila), Milesius Hispanus, in der altirischen Sage ein aus Spanien nach Irland im 13. Jahrh. v. Chr. ausgewanderter Krieger, dessen 3 Söhne die Könige der Insel wurden; ihre Dynastie währte bis 1160 n. Chr.


Milet, Miletos, die bedeutendste Stadt Joniens zur Zeit von dessen Blüte (s. Jonien), trieb einen weit ausgebreiteten Handel (in den Pontus, nach Aegypten, Italien) u. gründete viele Colonien. Sie wurde unter Cyrus von den Persern zinsbar gemacht, in dem unglücklichen Aufstande des Darius Hystaspis gänzlich zerstört u. gelangte wieder aufgebaut nie mehr zur früheren Bedeutung.


Milfordhafen, s. Pembroke.


Milha, die portugies. Meile, deren 255/9 = 1 Grad des Aequators sind.


Milhau (Miljo), Millau, franz. Stadt im Depart. Aveyron, mit 10000 E., Tuch- und Handschuhfabriken, berühmten Gerbereien, Handel.


Miliaria, lat., s. Friesel.


Militär, aus dem Lat., der Inbegriff aller zur Kriegsmacht eines Landes gehörigen Personen; über M. s. d. einzelnen betr. Art. (Artillerie, Conscription etc.) und bei den Staaten nach.


Militärcolonien, Niederlassungen von kriegsgeübter Mannschaft, bildeten einen wesentlich en Theil der röm. Militärverfassung, indem durch solche Colonien in eroberten Ländern nicht nur eine Menge armer Bürger versorgt wurden, sondern auch die Behauptung des eroberten Landes und die Sicherung der Gränze wesentlich erleichtert war; die röm. M. machen es auch allein erklärlich, wie die eroberten Länder so gründlich romanisirt werden konnten. Diese M. behielten das röm. Bürgerrecht und das röm. Recht, waren also bevorrechtete Orte. In neuerer Zeit haben Schweden (s. d.), Oesterreich (s. Militärgränze) und Rußland M. gegründet. In Rußland machte General Araktschejew den Vorschlag. Soldaten bei den Kronbauern einzuquartieren, die Kronbauern ebenfalls zu Soldaten zu erziehen, solchen Dörfern eine bestimmte Organisation für den Ackerbau und den Militärdienst zu geben u. so ein schlagfertiges, sich selbst ernährendes Heer zu schaffen. Seit 1818 wurde der Plan großartig ausgeführt, allein es zeigte sich, daß militärische Einrichtung sich mit dem bürgerlichen Erwerb nicht verträgt und die Geschäfte des Ackerbaus und Handwerks nicht commandirt werden können; Aufstände bewiesen schon 1825 u. 1831, daß die M. sogar dem gegenwärtigen Regierungssysteme gefährlich werden können, daher sind seitdem die früheren Einrichtungen verändert worden.


Militärgränze, der österreich. Landstrich, der sich der türk. Gränze entlang vom adriat. Meere bis Siebenbürgen erstreckt und eine Oberfläche von 583 österr. #M. umfaßt. Die kroatische

habe, so daß die Sterne nach einer Richtung hin viel tiefer hinter einander und somit scheinbar gedrängter stehen; ungefähr in der Mitte dieses Sternsystems befinde sich unser Sonnensystem.


Milchwirthschaft, Zweig der Rindviehzucht und somit des landwirthschaftlichen Betriebs, dessen Hauptzweck die Gewinnung von Milch, Butter und Käse ist.


Milchzucker, s. Milch.


Milde oder fromme Stiftungen, nennt man unbewegliche Güter, Nutzungsrechte oder Gelder, welche hergeschenkt werden, damit ein wohlthätiger Zweck erreicht werde, z. B. für Errichtung od. Ausstattung einer Kirche, Armenschule, Blindeninstitutes, Stipendien oder Freiplätze für arme Studenten u. s. f. In neuerer Zeit will man zwischen m.n und f.n S. unterscheiden u. nennt s. oder geistliche S. nur diejenigen Gaben. welche für kirchliche Zwecke im engen Sinne (Kirchenbau, Unterhaltung von Geistlichen, Stiftung von Seelenmessen u. dergl.) bestimmt sind. Auch neue Stiftungen dieser Art müssen vom Landesherrn genehmigt werden.


Milderungsgründe oft auch Minderungsgründe genannt, Gründe, die den Richter de stimmen, eine kleinere Strafe od. eine gelindere Strafart eintreten zu lassen, z. B. Jugend, geistige Mängel, Trunkenheit, Noth, offenes Geständniß, guter Leumund, Ersatz.


Mile (meil), engl., die engl. Meile, s. Meile.


Mileagh (Meila), Milesius Hispanus, in der altirischen Sage ein aus Spanien nach Irland im 13. Jahrh. v. Chr. ausgewanderter Krieger, dessen 3 Söhne die Könige der Insel wurden; ihre Dynastie währte bis 1160 n. Chr.


Milet, Miletos, die bedeutendste Stadt Joniens zur Zeit von dessen Blüte (s. Jonien), trieb einen weit ausgebreiteten Handel (in den Pontus, nach Aegypten, Italien) u. gründete viele Colonien. Sie wurde unter Cyrus von den Persern zinsbar gemacht, in dem unglücklichen Aufstande des Darius Hystaspis gänzlich zerstört u. gelangte wieder aufgebaut nie mehr zur früheren Bedeutung.


Milfordhafen, s. Pembroke.


Milha, die portugies. Meile, deren 255/9 = 1 Grad des Aequators sind.


Milhau (Miljo), Millau, franz. Stadt im Depart. Aveyron, mit 10000 E., Tuch- und Handschuhfabriken, berühmten Gerbereien, Handel.


Miliaria, lat., s. Friesel.


Militär, aus dem Lat., der Inbegriff aller zur Kriegsmacht eines Landes gehörigen Personen; über M. s. d. einzelnen betr. Art. (Artillerie, Conscription etc.) und bei den Staaten nach.


Militärcolonien, Niederlassungen von kriegsgeübter Mannschaft, bildeten einen wesentlich en Theil der röm. Militärverfassung, indem durch solche Colonien in eroberten Ländern nicht nur eine Menge armer Bürger versorgt wurden, sondern auch die Behauptung des eroberten Landes und die Sicherung der Gränze wesentlich erleichtert war; die röm. M. machen es auch allein erklärlich, wie die eroberten Länder so gründlich romanisirt werden konnten. Diese M. behielten das röm. Bürgerrecht und das röm. Recht, waren also bevorrechtete Orte. In neuerer Zeit haben Schweden (s. d.), Oesterreich (s. Militärgränze) und Rußland M. gegründet. In Rußland machte General Araktschejew den Vorschlag. Soldaten bei den Kronbauern einzuquartieren, die Kronbauern ebenfalls zu Soldaten zu erziehen, solchen Dörfern eine bestimmte Organisation für den Ackerbau und den Militärdienst zu geben u. so ein schlagfertiges, sich selbst ernährendes Heer zu schaffen. Seit 1818 wurde der Plan großartig ausgeführt, allein es zeigte sich, daß militärische Einrichtung sich mit dem bürgerlichen Erwerb nicht verträgt und die Geschäfte des Ackerbaus und Handwerks nicht commandirt werden können; Aufstände bewiesen schon 1825 u. 1831, daß die M. sogar dem gegenwärtigen Regierungssysteme gefährlich werden können, daher sind seitdem die früheren Einrichtungen verändert worden.


Militärgränze, der österreich. Landstrich, der sich der türk. Gränze entlang vom adriat. Meere bis Siebenbürgen erstreckt und eine Oberfläche von 583 österr. □M. umfaßt. Die kroatische

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[186/0187] habe, so daß die Sterne nach einer Richtung hin viel tiefer hinter einander und somit scheinbar gedrängter stehen; ungefähr in der Mitte dieses Sternsystems befinde sich unser Sonnensystem. Milchwirthschaft, Zweig der Rindviehzucht und somit des landwirthschaftlichen Betriebs, dessen Hauptzweck die Gewinnung von Milch, Butter und Käse ist. Milchzucker, s. Milch. Milde oder fromme Stiftungen, nennt man unbewegliche Güter, Nutzungsrechte oder Gelder, welche hergeschenkt werden, damit ein wohlthätiger Zweck erreicht werde, z. B. für Errichtung od. Ausstattung einer Kirche, Armenschule, Blindeninstitutes, Stipendien oder Freiplätze für arme Studenten u. s. f. In neuerer Zeit will man zwischen m.n und f.n S. unterscheiden u. nennt s. oder geistliche S. nur diejenigen Gaben. welche für kirchliche Zwecke im engen Sinne (Kirchenbau, Unterhaltung von Geistlichen, Stiftung von Seelenmessen u. dergl.) bestimmt sind. Auch neue Stiftungen dieser Art müssen vom Landesherrn genehmigt werden. Milderungsgründe oft auch Minderungsgründe genannt, Gründe, die den Richter de stimmen, eine kleinere Strafe od. eine gelindere Strafart eintreten zu lassen, z. B. Jugend, geistige Mängel, Trunkenheit, Noth, offenes Geständniß, guter Leumund, Ersatz. Mile (meil), engl., die engl. Meile, s. Meile. Mileagh (Meila), Milesius Hispanus, in der altirischen Sage ein aus Spanien nach Irland im 13. Jahrh. v. Chr. ausgewanderter Krieger, dessen 3 Söhne die Könige der Insel wurden; ihre Dynastie währte bis 1160 n. Chr. Milet, Miletos, die bedeutendste Stadt Joniens zur Zeit von dessen Blüte (s. Jonien), trieb einen weit ausgebreiteten Handel (in den Pontus, nach Aegypten, Italien) u. gründete viele Colonien. Sie wurde unter Cyrus von den Persern zinsbar gemacht, in dem unglücklichen Aufstande des Darius Hystaspis gänzlich zerstört u. gelangte wieder aufgebaut nie mehr zur früheren Bedeutung. Milfordhafen, s. Pembroke. Milha, die portugies. Meile, deren 255/9 = 1 Grad des Aequators sind. Milhau (Miljo), Millau, franz. Stadt im Depart. Aveyron, mit 10000 E., Tuch- und Handschuhfabriken, berühmten Gerbereien, Handel. Miliaria, lat., s. Friesel. Militär, aus dem Lat., der Inbegriff aller zur Kriegsmacht eines Landes gehörigen Personen; über M. s. d. einzelnen betr. Art. (Artillerie, Conscription etc.) und bei den Staaten nach. Militärcolonien, Niederlassungen von kriegsgeübter Mannschaft, bildeten einen wesentlich en Theil der röm. Militärverfassung, indem durch solche Colonien in eroberten Ländern nicht nur eine Menge armer Bürger versorgt wurden, sondern auch die Behauptung des eroberten Landes und die Sicherung der Gränze wesentlich erleichtert war; die röm. M. machen es auch allein erklärlich, wie die eroberten Länder so gründlich romanisirt werden konnten. Diese M. behielten das röm. Bürgerrecht und das röm. Recht, waren also bevorrechtete Orte. In neuerer Zeit haben Schweden (s. d.), Oesterreich (s. Militärgränze) und Rußland M. gegründet. In Rußland machte General Araktschejew den Vorschlag. Soldaten bei den Kronbauern einzuquartieren, die Kronbauern ebenfalls zu Soldaten zu erziehen, solchen Dörfern eine bestimmte Organisation für den Ackerbau und den Militärdienst zu geben u. so ein schlagfertiges, sich selbst ernährendes Heer zu schaffen. Seit 1818 wurde der Plan großartig ausgeführt, allein es zeigte sich, daß militärische Einrichtung sich mit dem bürgerlichen Erwerb nicht verträgt und die Geschäfte des Ackerbaus und Handwerks nicht commandirt werden können; Aufstände bewiesen schon 1825 u. 1831, daß die M. sogar dem gegenwärtigen Regierungssysteme gefährlich werden können, daher sind seitdem die früheren Einrichtungen verändert worden. Militärgränze, der österreich. Landstrich, der sich der türk. Gränze entlang vom adriat. Meere bis Siebenbürgen erstreckt und eine Oberfläche von 583 österr. □M. umfaßt. Die kroatische

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/187>, abgerufen am 22.11.2024.