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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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nennt man den Menschen, weil er die äußere Welt sich vorzustellen, sie gleichsam in sich nachzubilden vermag; wohl auch, weil er die Elemente des Weltalls in sich trage u. die allgemeinen Erscheinungen der Welt sich an ihm äußern, was aber noch keine Philosophie nachgewiesen hat.


Mikrolog, griech.-deutsch, Kleinigkeitskrämer, Pedant; M.ie, Kleinigkeitskrämerei.


Mikrometer, Instrument zum Abmessen sehr kleiner Größen, gewöhnlich an Fernröhren und Mikroskopen angebracht. Die erste solche Vorrichtung ist von Gascogne 1640, ein Netz von unbeweglichen, im Brennpunkt des Fernrohrs gitterförmig befestigten seinen Fäden. Bei dem Schrauben-M. können die Fäden mittelst zweier seiner Schrauben einander genähert u. entfernt werden. Für astronomische Beobachtungen dient das Kreis-M., ein kreisförmig abgedrehter Ring, den man im Fernrohr am Brennpunkt des Objectivglases anbringt. Andere M. sind die von Dechales und Zahn, kleine, mit einem Netz seiner Linien gezeichnete Glasplatten, wobei die Linien mit Diamant so sein gezogen werden, daß sie dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind und in Abständen von 1/10-1/20 einer Linie. Man bedient sich dieser noch jetzt bei Mikroskopen.


Mikroskop, optisches Instrument, durch das wir sehr kleine Gegenstände vergrößert sehen. Das einfache M. besteht nur aus einer Glaslinse u. wird gewöhnlich Lupe genannt. Das zusammengesetzte oder eigentliche M. dagegen hat wenigstens 2 Linsengläser, ein kleines u. an den Flächen stark gekrümmtes Objectivglas u. ein Ocularglas in 2 geschlossenen u. geschwärzten, gewöhnlich messingenen Röhren, die sich, um verschiedene Grade der Vergrößerung zu erhalten, in einander schieben lassen. Das durch das Objectivglas erzeugte bedeutend vergrößerte Bild wird durch das Ocularglas wie durch eine Lupe betrachtet u. dadurch noch weiter vergrößert. Bei den bessern M.en ist zwischen diesen beiden Linsen immer noch eine dritte, das Collectivglas, angebracht. Zu besserer Beleuchtung und Erhellung des zu betrachtenden Gegenstandes dient ein unter demselben befindlicher kleiner Hohlspiegel, der das Licht auf den Gegenstand concentrirt. Das Sonnen-M. besteht nur aus einer Glaslinse. Das hinter dieser erzeugte und vergrößerte Bild des vor derselben (ungefähr in der Entfernung der Brennweite) befindlichen Gegenstandes wird hiebei durch einen weißen Schirm aufgefangen. Die Beleuchtung des Gegenstandes geschieht durch Concentration der Sonnenstrahlen auf denselben mittelst Linsen. Bei den Lampen-M.en vertritt starkes Lampenlicht die Stelle des Sonnenlichtes. Hydrooxygengas-M. s. d. Die Stärke der Vergrößerung eines M.s wird theils nach der linearen Vergrößerung (nur in einer Dimension), theils nach der Flächenvergrößerung angegeben; in wissenschaftlichen Schriften immer nach ersterer. Die letztere ist das Quadrat der ersteren.


Miktologie, griech.-dtsch., Mischungslehre.


Mikulince, österr.-galizische Stadt am Sured mit 2500 E., Schwefelbad.


Mila, die poln. Meile, deren 143/5 Grad des Aequator.


Milane, Familie der Gattung Falke, mit kurzen, blos zum dritten Theile befiederten Fußwurzeln, schwachen Krallen, sehr langen Schwingen u. langem gabelförmigem Schwanz; sind träge, feig, fressen auch Aas, steigen hoch und beschreiben in hoher Luft die schönsten Kreise. Der rothe Milan, Gabelweihe (F. Milvus), rostroth mit weißlichem Kopf; in ganz Europa, Asien, Nordafrika, in kältern Gegenden Zugvogel. Der schwarzbraune Milan (F. fuscoater), kleiner, schwarzbraun, kühner als der vorige, der Schwanz nicht so stark gegabelt; seine liebste Nahrung sind Fische; bei uns Zugvogel.


Milano, s. Mailand.


Milben, Familie der spinnenartigen Insekten aus der Ordnung der Tracheenspinnen, sehr kleine, oft mikroskopische Thiere, deren Hinterleib mit dem Bruststück verschmolzen ist; in der Jugend 3. im reisen Alter 4 Fußpaare. Einige leben vom Saft der Pflanzen,

nennt man den Menschen, weil er die äußere Welt sich vorzustellen, sie gleichsam in sich nachzubilden vermag; wohl auch, weil er die Elemente des Weltalls in sich trage u. die allgemeinen Erscheinungen der Welt sich an ihm äußern, was aber noch keine Philosophie nachgewiesen hat.


Mikrolog, griech.-deutsch, Kleinigkeitskrämer, Pedant; M.ie, Kleinigkeitskrämerei.


Mikrometer, Instrument zum Abmessen sehr kleiner Größen, gewöhnlich an Fernröhren und Mikroskopen angebracht. Die erste solche Vorrichtung ist von Gascogne 1640, ein Netz von unbeweglichen, im Brennpunkt des Fernrohrs gitterförmig befestigten seinen Fäden. Bei dem Schrauben-M. können die Fäden mittelst zweier seiner Schrauben einander genähert u. entfernt werden. Für astronomische Beobachtungen dient das Kreis-M., ein kreisförmig abgedrehter Ring, den man im Fernrohr am Brennpunkt des Objectivglases anbringt. Andere M. sind die von Dechales und Zahn, kleine, mit einem Netz seiner Linien gezeichnete Glasplatten, wobei die Linien mit Diamant so sein gezogen werden, daß sie dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind und in Abständen von 1/101/20 einer Linie. Man bedient sich dieser noch jetzt bei Mikroskopen.


Mikroskop, optisches Instrument, durch das wir sehr kleine Gegenstände vergrößert sehen. Das einfache M. besteht nur aus einer Glaslinse u. wird gewöhnlich Lupe genannt. Das zusammengesetzte oder eigentliche M. dagegen hat wenigstens 2 Linsengläser, ein kleines u. an den Flächen stark gekrümmtes Objectivglas u. ein Ocularglas in 2 geschlossenen u. geschwärzten, gewöhnlich messingenen Röhren, die sich, um verschiedene Grade der Vergrößerung zu erhalten, in einander schieben lassen. Das durch das Objectivglas erzeugte bedeutend vergrößerte Bild wird durch das Ocularglas wie durch eine Lupe betrachtet u. dadurch noch weiter vergrößert. Bei den bessern M.en ist zwischen diesen beiden Linsen immer noch eine dritte, das Collectivglas, angebracht. Zu besserer Beleuchtung und Erhellung des zu betrachtenden Gegenstandes dient ein unter demselben befindlicher kleiner Hohlspiegel, der das Licht auf den Gegenstand concentrirt. Das Sonnen-M. besteht nur aus einer Glaslinse. Das hinter dieser erzeugte und vergrößerte Bild des vor derselben (ungefähr in der Entfernung der Brennweite) befindlichen Gegenstandes wird hiebei durch einen weißen Schirm aufgefangen. Die Beleuchtung des Gegenstandes geschieht durch Concentration der Sonnenstrahlen auf denselben mittelst Linsen. Bei den Lampen-M.en vertritt starkes Lampenlicht die Stelle des Sonnenlichtes. Hydrooxygengas-M. s. d. Die Stärke der Vergrößerung eines M.s wird theils nach der linearen Vergrößerung (nur in einer Dimension), theils nach der Flächenvergrößerung angegeben; in wissenschaftlichen Schriften immer nach ersterer. Die letztere ist das Quadrat der ersteren.


Miktologie, griech.-dtsch., Mischungslehre.


Mikulince, österr.-galizische Stadt am Sured mit 2500 E., Schwefelbad.


Mila, die poln. Meile, deren 143/5 Grad des Aequator.


Milane, Familie der Gattung Falke, mit kurzen, blos zum dritten Theile befiederten Fußwurzeln, schwachen Krallen, sehr langen Schwingen u. langem gabelförmigem Schwanz; sind träge, feig, fressen auch Aas, steigen hoch und beschreiben in hoher Luft die schönsten Kreise. Der rothe Milan, Gabelweihe (F. Milvus), rostroth mit weißlichem Kopf; in ganz Europa, Asien, Nordafrika, in kältern Gegenden Zugvogel. Der schwarzbraune Milan (F. fuscoater), kleiner, schwarzbraun, kühner als der vorige, der Schwanz nicht so stark gegabelt; seine liebste Nahrung sind Fische; bei uns Zugvogel.


Milano, s. Mailand.


Milben, Familie der spinnenartigen Insekten aus der Ordnung der Tracheenspinnen, sehr kleine, oft mikroskopische Thiere, deren Hinterleib mit dem Bruststück verschmolzen ist; in der Jugend 3. im reisen Alter 4 Fußpaare. Einige leben vom Saft der Pflanzen,

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[184/0185] nennt man den Menschen, weil er die äußere Welt sich vorzustellen, sie gleichsam in sich nachzubilden vermag; wohl auch, weil er die Elemente des Weltalls in sich trage u. die allgemeinen Erscheinungen der Welt sich an ihm äußern, was aber noch keine Philosophie nachgewiesen hat. Mikrolog, griech.-deutsch, Kleinigkeitskrämer, Pedant; M.ie, Kleinigkeitskrämerei. Mikrometer, Instrument zum Abmessen sehr kleiner Größen, gewöhnlich an Fernröhren und Mikroskopen angebracht. Die erste solche Vorrichtung ist von Gascogne 1640, ein Netz von unbeweglichen, im Brennpunkt des Fernrohrs gitterförmig befestigten seinen Fäden. Bei dem Schrauben-M. können die Fäden mittelst zweier seiner Schrauben einander genähert u. entfernt werden. Für astronomische Beobachtungen dient das Kreis-M., ein kreisförmig abgedrehter Ring, den man im Fernrohr am Brennpunkt des Objectivglases anbringt. Andere M. sind die von Dechales und Zahn, kleine, mit einem Netz seiner Linien gezeichnete Glasplatten, wobei die Linien mit Diamant so sein gezogen werden, daß sie dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind und in Abständen von 1/10–1/20 einer Linie. Man bedient sich dieser noch jetzt bei Mikroskopen. Mikroskop, optisches Instrument, durch das wir sehr kleine Gegenstände vergrößert sehen. Das einfache M. besteht nur aus einer Glaslinse u. wird gewöhnlich Lupe genannt. Das zusammengesetzte oder eigentliche M. dagegen hat wenigstens 2 Linsengläser, ein kleines u. an den Flächen stark gekrümmtes Objectivglas u. ein Ocularglas in 2 geschlossenen u. geschwärzten, gewöhnlich messingenen Röhren, die sich, um verschiedene Grade der Vergrößerung zu erhalten, in einander schieben lassen. Das durch das Objectivglas erzeugte bedeutend vergrößerte Bild wird durch das Ocularglas wie durch eine Lupe betrachtet u. dadurch noch weiter vergrößert. Bei den bessern M.en ist zwischen diesen beiden Linsen immer noch eine dritte, das Collectivglas, angebracht. Zu besserer Beleuchtung und Erhellung des zu betrachtenden Gegenstandes dient ein unter demselben befindlicher kleiner Hohlspiegel, der das Licht auf den Gegenstand concentrirt. Das Sonnen-M. besteht nur aus einer Glaslinse. Das hinter dieser erzeugte und vergrößerte Bild des vor derselben (ungefähr in der Entfernung der Brennweite) befindlichen Gegenstandes wird hiebei durch einen weißen Schirm aufgefangen. Die Beleuchtung des Gegenstandes geschieht durch Concentration der Sonnenstrahlen auf denselben mittelst Linsen. Bei den Lampen-M.en vertritt starkes Lampenlicht die Stelle des Sonnenlichtes. Hydrooxygengas-M. s. d. Die Stärke der Vergrößerung eines M.s wird theils nach der linearen Vergrößerung (nur in einer Dimension), theils nach der Flächenvergrößerung angegeben; in wissenschaftlichen Schriften immer nach ersterer. Die letztere ist das Quadrat der ersteren. Miktologie, griech.-dtsch., Mischungslehre. Mikulince, österr.-galizische Stadt am Sured mit 2500 E., Schwefelbad. Mila, die poln. Meile, deren 143/5 Grad des Aequator. Milane, Familie der Gattung Falke, mit kurzen, blos zum dritten Theile befiederten Fußwurzeln, schwachen Krallen, sehr langen Schwingen u. langem gabelförmigem Schwanz; sind träge, feig, fressen auch Aas, steigen hoch und beschreiben in hoher Luft die schönsten Kreise. Der rothe Milan, Gabelweihe (F. Milvus), rostroth mit weißlichem Kopf; in ganz Europa, Asien, Nordafrika, in kältern Gegenden Zugvogel. Der schwarzbraune Milan (F. fuscoater), kleiner, schwarzbraun, kühner als der vorige, der Schwanz nicht so stark gegabelt; seine liebste Nahrung sind Fische; bei uns Zugvogel. Milano, s. Mailand. Milben, Familie der spinnenartigen Insekten aus der Ordnung der Tracheenspinnen, sehr kleine, oft mikroskopische Thiere, deren Hinterleib mit dem Bruststück verschmolzen ist; in der Jugend 3. im reisen Alter 4 Fußpaare. Einige leben vom Saft der Pflanzen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/185>, abgerufen am 22.11.2024.