Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Memleben, Dorf an der Unstrut in der preuß. Provinz Sachsen, mit den Ruinen eines von der Königin St. Mathilde gestifteten, von den sächs. Kaisern reich dotirten, 1545 von dem sächs. Kurfürsten säcularisirten und im vorigen Jahrh. verfallenen Klosters; hier starben Heinrich I. und Otto I.


Memling oder Hemling, Hans, einer der berühmtesten Maler der alten niederländ. Schule und der beste Nachfolger van Eyck's, gest. um 1510 in Brügge, reich in Erfindung, gewandt in der Zeichnung, mit vollendeter Technik und kräftiger, natürlicher Farbengebung. Seine schönsten Gemälde finden sich im Johannisspital in Brügge und in der Akademie daselbst, ferner in der Pinakothek in München.


Memmingen, bayer. Stadt unweit der Iller, mit 7500 E., starkem Hopfenbau, bedeutendem Getreidemarkt, Tabak- u. Leinwandfabrikation. M. wurde unter Kaiser Friedrich I, Reichsstadt, 1802 bayerisch.


Memnon, in der griech. Mythe Sohn der Eos und des Tithonus, König der Assyrer oder Aethiopier, vor Troja von Achilles erschlagen, ohne Zweifel ein orientalischer Sonnengott, dessen Bedeutung die Griechen nicht verstanden. M.ssäulen nannten sie 2 Colosse im ägypt. Theben vor einem Tempel (von Pharao Amenophis III. um 1550 v. Chr. erbaut), die nach dem Zeugnisse der Alten bei Sonnenaufgang, wohl auch bei Sonnenuntergang, einen hellen Ton gaben. Die Colosse stehen noch und man erklärt den Schall, den von neueren Reisenden nur Smith gehört haben will, aus der Wirkung des Temperaturwechsels auf das Gestein.


Memoire (memoahr), frz.-dtsch., Denkschrift, Staatsschrift, Darlegung der Ansichten eines Staatsmannes über eine politische Frage in der Form der Abhandlung; auch wissenschaftliche Abhandlungen, die von gelehrten Gesellschaften herausgegeben werden, heißen manchmal M. n.


Memoiren, historische Schriften, von Theilnehmern od. Augenzeugen der erzählten Ereignisse abgefaßt, ein Zweig der Literatur, der besonders in Frankreich, diesem zunächst in England ausgebildet ist. Die franz. M. literatur beginnt mit Ludwig XI., die englische mit Elisabeth; in Deutschland sind erst Anfänge vorhanden (Dohm, Lang, Gagern, Arndt, Hormayr, Varnhagen von Ense). Der Werth der M. ist sehr verschieden, oft von höchster Bedeutung manchmal von sehr untergeordneter.


Memorabel, lat.-dtsch., denkwürdig Memorabilien, Denkwürdigkeiten.


Memoria, lat., Gedächtniß; memoriren, etwas dem Gedächtnisse einprägen.


Memoriale, lat., Bittschrift; Notizenbuch; Verzeichniß der ausgegangenen und wieder einzukaufenden Waaren.


Memphis, ägypt. Menuphi, die älteste Hauptstadt Unterägyptens, von den myth. Könige Menes gegründet. Residenz der Könige, bis er seinen Rang nach 1500 v. Chr. mit Theben theilen mußte wurde es abermals unter der letzten Dynastie und blieb auch unter den Persern die Hauptstadt. Die Ruinen der großen reichen und prächtigen Stadt liegen an Nil, einige Stunden südlich von Kairo.


Mena, Juan de, geb. 1411, gest. 1456 als Secretär und Historiograph des castilischen Königs Johann II., versuchte zuerst in castilischer Sprache größere Dichtungen nach lat. und italien. Mustern, meistens Allegorien u. kleiner Stücke im höfischen Tone (s. Cancionero).


Menächmus, griech. Bildhauer aus Naupaktus, blühte um die Mitte des 4. Jahrh. v. Chr.


Menage (-nahsch). Gilles, geb. 1613 zu Angers, gest. 1692, erwarb sich durch lexikalische Arbeiten Verdient um die Etymologie der franz. und ital. Sprache, wurde durch seinen bitter Witz in viele Zänkereien verwickelt.


Menagerie (menascherih), Sammlung lebender wilder Thiere.


Menai, Menay, s. Anglesey.


Menander, griech. Lustspieldichter und Vorbild des Terenz, geb. 342 v. Chr. zu Athen, ertrank 290 v. Chr. im Hafen Piräus beim Baden, nach anderen suchte er den Wassertod, weil er sich von einem Nebenbuhler überflügelt sah. Soll über 100 durch Charakterschilderung ausgezeichnete Komödien


Memleben, Dorf an der Unstrut in der preuß. Provinz Sachsen, mit den Ruinen eines von der Königin St. Mathilde gestifteten, von den sächs. Kaisern reich dotirten, 1545 von dem sächs. Kurfürsten säcularisirten und im vorigen Jahrh. verfallenen Klosters; hier starben Heinrich I. und Otto I.


Memling oder Hemling, Hans, einer der berühmtesten Maler der alten niederländ. Schule und der beste Nachfolger van Eyckʼs, gest. um 1510 in Brügge, reich in Erfindung, gewandt in der Zeichnung, mit vollendeter Technik und kräftiger, natürlicher Farbengebung. Seine schönsten Gemälde finden sich im Johannisspital in Brügge und in der Akademie daselbst, ferner in der Pinakothek in München.


Memmingen, bayer. Stadt unweit der Iller, mit 7500 E., starkem Hopfenbau, bedeutendem Getreidemarkt, Tabak- u. Leinwandfabrikation. M. wurde unter Kaiser Friedrich I, Reichsstadt, 1802 bayerisch.


Memnon, in der griech. Mythe Sohn der Eos und des Tithonus, König der Assyrer oder Aethiopier, vor Troja von Achilles erschlagen, ohne Zweifel ein orientalischer Sonnengott, dessen Bedeutung die Griechen nicht verstanden. M.ssäulen nannten sie 2 Colosse im ägypt. Theben vor einem Tempel (von Pharao Amenophis III. um 1550 v. Chr. erbaut), die nach dem Zeugnisse der Alten bei Sonnenaufgang, wohl auch bei Sonnenuntergang, einen hellen Ton gaben. Die Colosse stehen noch und man erklärt den Schall, den von neueren Reisenden nur Smith gehört haben will, aus der Wirkung des Temperaturwechsels auf das Gestein.


Mémoire (memoahr), frz.-dtsch., Denkschrift, Staatsschrift, Darlegung der Ansichten eines Staatsmannes über eine politische Frage in der Form der Abhandlung; auch wissenschaftliche Abhandlungen, die von gelehrten Gesellschaften herausgegeben werden, heißen manchmal M. n.


Memoiren, historische Schriften, von Theilnehmern od. Augenzeugen der erzählten Ereignisse abgefaßt, ein Zweig der Literatur, der besonders in Frankreich, diesem zunächst in England ausgebildet ist. Die franz. M. literatur beginnt mit Ludwig XI., die englische mit Elisabeth; in Deutschland sind erst Anfänge vorhanden (Dohm, Lang, Gagern, Arndt, Hormayr, Varnhagen von Ense). Der Werth der M. ist sehr verschieden, oft von höchster Bedeutung manchmal von sehr untergeordneter.


Memorabel, lat.-dtsch., denkwürdig Memorabilien, Denkwürdigkeiten.


Memoria, lat., Gedächtniß; memoriren, etwas dem Gedächtnisse einprägen.


Memoriale, lat., Bittschrift; Notizenbuch; Verzeichniß der ausgegangenen und wieder einzukaufenden Waaren.


Memphis, ägypt. Menuphi, die älteste Hauptstadt Unterägyptens, von den myth. Könige Menes gegründet. Residenz der Könige, bis er seinen Rang nach 1500 v. Chr. mit Theben theilen mußte wurde es abermals unter der letzten Dynastie und blieb auch unter den Persern die Hauptstadt. Die Ruinen der großen reichen und prächtigen Stadt liegen an Nil, einige Stunden südlich von Kairo.


Mena, Juan de, geb. 1411, gest. 1456 als Secretär und Historiograph des castilischen Königs Johann II., versuchte zuerst in castilischer Sprache größere Dichtungen nach lat. und italien. Mustern, meistens Allegorien u. kleiner Stücke im höfischen Tone (s. Cancionero).


Menächmus, griech. Bildhauer aus Naupaktus, blühte um die Mitte des 4. Jahrh. v. Chr.


Menage (–nahsch). Gilles, geb. 1613 zu Angers, gest. 1692, erwarb sich durch lexikalische Arbeiten Verdient um die Etymologie der franz. und ital. Sprache, wurde durch seinen bitter Witz in viele Zänkereien verwickelt.


Menagerie (menascherih), Sammlung lebender wilder Thiere.


Menai, Menay, s. Anglesey.


Menander, griech. Lustspieldichter und Vorbild des Terenz, geb. 342 v. Chr. zu Athen, ertrank 290 v. Chr. im Hafen Piräus beim Baden, nach anderen suchte er den Wassertod, weil er sich von einem Nebenbuhler überflügelt sah. Soll über 100 durch Charakterschilderung ausgezeichnete Komödien

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0151" n="150"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memleben</hi>, Dorf an der Unstrut in der preuß. Provinz Sachsen, mit den Ruinen eines von der Königin St. Mathilde gestifteten, von den sächs. Kaisern reich dotirten, 1545 von dem sächs. Kurfürsten säcularisirten und im vorigen Jahrh. verfallenen Klosters; hier starben Heinrich I. und Otto I.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memling</hi> oder <hi rendition="#g">Hemling</hi>, Hans, einer der berühmtesten Maler der alten niederländ. Schule und der beste Nachfolger van Eyck&#x02BC;s, gest. um 1510 in Brügge, reich in Erfindung, gewandt in der Zeichnung, mit vollendeter Technik und kräftiger, natürlicher Farbengebung. Seine schönsten Gemälde finden sich im Johannisspital in Brügge und in der Akademie daselbst, ferner in der Pinakothek in München.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memmingen</hi>, bayer. Stadt unweit der Iller, mit 7500 E., starkem Hopfenbau, bedeutendem Getreidemarkt, Tabak- u. Leinwandfabrikation. M. wurde unter Kaiser Friedrich I, Reichsstadt, 1802 bayerisch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memnon</hi>, in der griech. Mythe Sohn der Eos und des Tithonus, König der Assyrer oder Aethiopier, vor Troja von Achilles erschlagen, ohne Zweifel ein orientalischer Sonnengott, dessen Bedeutung die Griechen nicht verstanden. M.<hi rendition="#g">ssäulen</hi> nannten sie 2 Colosse im ägypt. Theben vor einem Tempel (von Pharao Amenophis III. um 1550 v. Chr. erbaut), die nach dem Zeugnisse der Alten bei Sonnenaufgang, wohl auch bei Sonnenuntergang, einen hellen Ton gaben. Die Colosse stehen noch und man erklärt den Schall, den von neueren Reisenden nur Smith gehört haben will, aus der Wirkung des Temperaturwechsels auf das Gestein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mémoire</hi> (memoahr), frz.-dtsch., Denkschrift, Staatsschrift, Darlegung der Ansichten eines Staatsmannes über eine politische Frage in der Form der Abhandlung; auch wissenschaftliche Abhandlungen, die von gelehrten Gesellschaften herausgegeben werden, heißen manchmal M. n.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memoiren</hi>, historische Schriften, von Theilnehmern od. Augenzeugen der erzählten Ereignisse abgefaßt, ein Zweig der Literatur, der besonders in Frankreich, diesem zunächst in England ausgebildet ist. Die franz. M. <hi rendition="#g">literatur</hi> beginnt mit Ludwig XI., die englische mit Elisabeth; in Deutschland sind erst Anfänge vorhanden (Dohm, Lang, Gagern, Arndt, Hormayr, Varnhagen von Ense). Der Werth der M. ist sehr verschieden, oft von höchster Bedeutung manchmal von sehr untergeordneter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memorabel</hi>, lat.-dtsch., denkwürdig <hi rendition="#g">Memorabilien</hi>, Denkwürdigkeiten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memoria</hi>, lat., Gedächtniß; <hi rendition="#g">memoriren</hi>, etwas dem Gedächtnisse einprägen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memoriale</hi>, lat., Bittschrift; Notizenbuch; Verzeichniß der ausgegangenen und wieder einzukaufenden Waaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Memphis</hi>, ägypt. <hi rendition="#g">Menuphi</hi>, die älteste Hauptstadt Unterägyptens, von den myth. Könige Menes gegründet. Residenz der Könige, bis er seinen Rang nach 1500 v. Chr. mit Theben theilen mußte wurde es abermals unter der letzten Dynastie und blieb auch unter den Persern die Hauptstadt. Die Ruinen der großen reichen und prächtigen Stadt liegen an Nil, einige Stunden südlich von Kairo.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mena</hi>, Juan de, geb. 1411, gest. 1456 als Secretär und Historiograph des castilischen Königs Johann II., versuchte zuerst in castilischer Sprache größere Dichtungen nach lat. und italien. Mustern, meistens Allegorien u. kleiner Stücke im höfischen Tone (s. Cancionero).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Menächmus</hi>, griech. Bildhauer aus Naupaktus, blühte um die Mitte des 4. Jahrh. v. Chr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Menage</hi> (&#x2013;nahsch). Gilles, geb. 1613 zu Angers, gest. 1692, erwarb sich durch lexikalische Arbeiten Verdient um die Etymologie der franz. und ital. Sprache, wurde durch seinen bitter Witz in viele Zänkereien verwickelt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Menagerie</hi> (menascherih), Sammlung lebender wilder Thiere.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Menai</hi>, <hi rendition="#g">Menay</hi>, s. Anglesey.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Menander</hi>, griech. Lustspieldichter und Vorbild des Terenz, geb. 342 v. Chr. zu Athen, ertrank 290 v. Chr. im Hafen Piräus beim Baden, nach anderen suchte er den Wassertod, weil er sich von einem Nebenbuhler überflügelt sah. Soll über 100 durch Charakterschilderung ausgezeichnete Komödien
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0151] Memleben, Dorf an der Unstrut in der preuß. Provinz Sachsen, mit den Ruinen eines von der Königin St. Mathilde gestifteten, von den sächs. Kaisern reich dotirten, 1545 von dem sächs. Kurfürsten säcularisirten und im vorigen Jahrh. verfallenen Klosters; hier starben Heinrich I. und Otto I. Memling oder Hemling, Hans, einer der berühmtesten Maler der alten niederländ. Schule und der beste Nachfolger van Eyckʼs, gest. um 1510 in Brügge, reich in Erfindung, gewandt in der Zeichnung, mit vollendeter Technik und kräftiger, natürlicher Farbengebung. Seine schönsten Gemälde finden sich im Johannisspital in Brügge und in der Akademie daselbst, ferner in der Pinakothek in München. Memmingen, bayer. Stadt unweit der Iller, mit 7500 E., starkem Hopfenbau, bedeutendem Getreidemarkt, Tabak- u. Leinwandfabrikation. M. wurde unter Kaiser Friedrich I, Reichsstadt, 1802 bayerisch. Memnon, in der griech. Mythe Sohn der Eos und des Tithonus, König der Assyrer oder Aethiopier, vor Troja von Achilles erschlagen, ohne Zweifel ein orientalischer Sonnengott, dessen Bedeutung die Griechen nicht verstanden. M.ssäulen nannten sie 2 Colosse im ägypt. Theben vor einem Tempel (von Pharao Amenophis III. um 1550 v. Chr. erbaut), die nach dem Zeugnisse der Alten bei Sonnenaufgang, wohl auch bei Sonnenuntergang, einen hellen Ton gaben. Die Colosse stehen noch und man erklärt den Schall, den von neueren Reisenden nur Smith gehört haben will, aus der Wirkung des Temperaturwechsels auf das Gestein. Mémoire (memoahr), frz.-dtsch., Denkschrift, Staatsschrift, Darlegung der Ansichten eines Staatsmannes über eine politische Frage in der Form der Abhandlung; auch wissenschaftliche Abhandlungen, die von gelehrten Gesellschaften herausgegeben werden, heißen manchmal M. n. Memoiren, historische Schriften, von Theilnehmern od. Augenzeugen der erzählten Ereignisse abgefaßt, ein Zweig der Literatur, der besonders in Frankreich, diesem zunächst in England ausgebildet ist. Die franz. M. literatur beginnt mit Ludwig XI., die englische mit Elisabeth; in Deutschland sind erst Anfänge vorhanden (Dohm, Lang, Gagern, Arndt, Hormayr, Varnhagen von Ense). Der Werth der M. ist sehr verschieden, oft von höchster Bedeutung manchmal von sehr untergeordneter. Memorabel, lat.-dtsch., denkwürdig Memorabilien, Denkwürdigkeiten. Memoria, lat., Gedächtniß; memoriren, etwas dem Gedächtnisse einprägen. Memoriale, lat., Bittschrift; Notizenbuch; Verzeichniß der ausgegangenen und wieder einzukaufenden Waaren. Memphis, ägypt. Menuphi, die älteste Hauptstadt Unterägyptens, von den myth. Könige Menes gegründet. Residenz der Könige, bis er seinen Rang nach 1500 v. Chr. mit Theben theilen mußte wurde es abermals unter der letzten Dynastie und blieb auch unter den Persern die Hauptstadt. Die Ruinen der großen reichen und prächtigen Stadt liegen an Nil, einige Stunden südlich von Kairo. Mena, Juan de, geb. 1411, gest. 1456 als Secretär und Historiograph des castilischen Königs Johann II., versuchte zuerst in castilischer Sprache größere Dichtungen nach lat. und italien. Mustern, meistens Allegorien u. kleiner Stücke im höfischen Tone (s. Cancionero). Menächmus, griech. Bildhauer aus Naupaktus, blühte um die Mitte des 4. Jahrh. v. Chr. Menage (–nahsch). Gilles, geb. 1613 zu Angers, gest. 1692, erwarb sich durch lexikalische Arbeiten Verdient um die Etymologie der franz. und ital. Sprache, wurde durch seinen bitter Witz in viele Zänkereien verwickelt. Menagerie (menascherih), Sammlung lebender wilder Thiere. Menai, Menay, s. Anglesey. Menander, griech. Lustspieldichter und Vorbild des Terenz, geb. 342 v. Chr. zu Athen, ertrank 290 v. Chr. im Hafen Piräus beim Baden, nach anderen suchte er den Wassertod, weil er sich von einem Nebenbuhler überflügelt sah. Soll über 100 durch Charakterschilderung ausgezeichnete Komödien

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/151
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/151>, abgerufen am 22.11.2024.