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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Zweige aufgehängt ist. - Die Schwanz-M. (P. caudatus), 5-6'' lang, mit langem Schwanz, oben schwarz, Kopf und Hals weiß, mit ebenso künstlichem beutelförmigem Neste, das außen wie bemooste Baumrinde aussieht. - Die Bart-M. (P. biarmicus), größer als vorige, röthlichbraun, das Männchen mit etwas langen, schwarzen Federn vom Schnabel an neben der Kehle herab, einen zierlichen Schnurrbart bildend; im nördl. Europa und Asien.


Meisenheim, s. Hessen-Homburg; Stadt an der Glan mit Schloß, schöner Kirche, Garten- und Weinbau. 2800 E.


Meißen, sächs. Stadt an der Elbe, im Kreisdirectionsbezirk Dresden mit 9200 E., gothischer Domkirche, berühmter Porzellanfabrik, Obst- u. Weinbau. M. wurde 928 von König Heinrich I. angelegt, war der Sitz eines Markgrafen, eines Burggrafen u. eines Bischofs. Die Markgrafschaft M. wurde von Heinrich I. gegründet u. aus derselben ging das Kurfürstenthum u. Königreich Sachsen hervor, s. Sachsen. Das Burggrafenthum bestand seit 1011, gehörte zuerst dem Hause Wettin, zuletzt den Grafen Reuß zu Plauen, hörte 1416 auf. Das Bisthum, zum erzbischöfl. Sprengel Magdeburg gehörig, wurde 965 von Kaiser Otto I. gestiftet u. durch die Reformation säcularisirt.


Meißner, altdeutsch Meisnaere, genannt der alte, war ein fahrender Sänger, welcher um 1270 n. Chr. herumzog; M. der junge, hieß Heinrich von Meißen, s. Frauenlob; ein dritter M. des Mittelalters dichtete einen volksmäßigen Schwank "Von dem Bauer, der faule Mägde und Pferde munter macht" sowie ein Spruchgedicht "Vom allmächtigen Junker Pfennig".


Meißner, Aug. Gottlieb, Dichter von untergeordneter Bedeutung, geb. 1753 zu Bautzen, Professor der Aesthetik zu Prag, gest. 1807 als Consistorialrath zu Fulda, schrieb geschichtliche Romane (Alcibiades, Spartacus, Bianca Capello), Schauspiele (Johann von Schwaben 1780) sowie die vielgelesenen Erzählungen: "Skizzen", Leipzig 1778-96. Gesammtausgabe durch Kuffner, Wien 1813-14, 36 B.


Meißner, Alfred, Dichter, geb. 1822 zu Teplitz in Böhmen, lebt seit 1850 wiederum in Prag, steht als Dichter mit durchaus politischen Tendenzen neben seinem Landsmanne Moritz Hartmann, wurde am bekanntesten durch das Heldengedicht Ziska (6. Aufl. Lpz. 1853), lieferte außerdem "Gedichte" (4. Aufl. Leipzig 1851), versuchte sich in Trauerspielen.


Meister, aus dem lat. magister, wer einer Sache so mächtig ist, daß er andere lehren und weisen kann, daher der M. eines Handwerks, einer Kunst, einer Wissenschaft, einer Schule; im Alemannischen heißt auch der Hausherr, Dienstherr M. - In der Kunstgeschichte benennt man Künstler M., deren eigentlicher Name ungewiß ist.


Meister, Leonhard, geb. 1741 zu Neftenbach im Kanton Zürich, gest. 1811 als Pfarrer zu Kappel, erwarb sich durch einige Schriften Verdienste um die Verbesserung der deutschen Sprache u. die Kenntniß der deutschen Literatur.


Meister, Simon, Pferde- u. Schlachtenmaler, geb. 1803 zu Koblenz, bildete sich in Paris unter Hor. Vernet, lebte später zu Köln und st. 1844 daselbst. Seine Gemälde zeigen lebendige Darstellung und kräftiges Colorit.


Meistersänger, deutsche Dichter vom 14. bis 16. Jahrh., dem Bürgerstande angehörig, bildeten eine eigene Zunft u. trieben auch ihre Kunst zunft- u. handwerksmäßig. Die meisten sind weitschweifig, theilweise plump, höchstens durch einigen Humor gewürzt. Der Inbegriff der Regeln der M.ei, auf die sehr streng gehalten wurde, hieß die Tabulatur. Die bekanntesten Namen sind: Hans Sachs, Meister Regenbogen, Mailaub, Muskatblüt etc.; auch diese sind mit Ausnahme weniger Stücke für den gewöhnlichen Leser nicht genießbar.


Meisterwurz, die große od. schwarze, s. Astrantia; dann die Imperatoria Obstruthium.


Mejo (meschu), portugies. Maß = 11/4 Pfd.


Mejonit, weißer Hyacinth (s. d.).


Mekemes, türk., Gerichtshöfe.


Mekka, arab. Stadt in Hedschas, 6 Stunden vom Meere (ihr Hafenort ist

Zweige aufgehängt ist. – Die Schwanz-M. (P. caudatus), 5–6'' lang, mit langem Schwanz, oben schwarz, Kopf und Hals weiß, mit ebenso künstlichem beutelförmigem Neste, das außen wie bemooste Baumrinde aussieht. – Die Bart-M. (P. biarmicus), größer als vorige, röthlichbraun, das Männchen mit etwas langen, schwarzen Federn vom Schnabel an neben der Kehle herab, einen zierlichen Schnurrbart bildend; im nördl. Europa und Asien.


Meisenheim, s. Hessen-Homburg; Stadt an der Glan mit Schloß, schöner Kirche, Garten- und Weinbau. 2800 E.


Meißen, sächs. Stadt an der Elbe, im Kreisdirectionsbezirk Dresden mit 9200 E., gothischer Domkirche, berühmter Porzellanfabrik, Obst- u. Weinbau. M. wurde 928 von König Heinrich I. angelegt, war der Sitz eines Markgrafen, eines Burggrafen u. eines Bischofs. Die Markgrafschaft M. wurde von Heinrich I. gegründet u. aus derselben ging das Kurfürstenthum u. Königreich Sachsen hervor, s. Sachsen. Das Burggrafenthum bestand seit 1011, gehörte zuerst dem Hause Wettin, zuletzt den Grafen Reuß zu Plauen, hörte 1416 auf. Das Bisthum, zum erzbischöfl. Sprengel Magdeburg gehörig, wurde 965 von Kaiser Otto I. gestiftet u. durch die Reformation säcularisirt.


Meißner, altdeutsch Mîsnaere, genannt der alte, war ein fahrender Sänger, welcher um 1270 n. Chr. herumzog; M. der junge, hieß Heinrich von Meißen, s. Frauenlob; ein dritter M. des Mittelalters dichtete einen volksmäßigen Schwank „Von dem Bauer, der faule Mägde und Pferde munter macht“ sowie ein Spruchgedicht „Vom allmächtigen Junker Pfennig“.


Meißner, Aug. Gottlieb, Dichter von untergeordneter Bedeutung, geb. 1753 zu Bautzen, Professor der Aesthetik zu Prag, gest. 1807 als Consistorialrath zu Fulda, schrieb geschichtliche Romane (Alcibiades, Spartacus, Bianca Capello), Schauspiele (Johann von Schwaben 1780) sowie die vielgelesenen Erzählungen: „Skizzen“, Leipzig 1778–96. Gesammtausgabe durch Kuffner, Wien 1813–14, 36 B.


Meißner, Alfred, Dichter, geb. 1822 zu Teplitz in Böhmen, lebt seit 1850 wiederum in Prag, steht als Dichter mit durchaus politischen Tendenzen neben seinem Landsmanne Moritz Hartmann, wurde am bekanntesten durch das Heldengedicht Ziska (6. Aufl. Lpz. 1853), lieferte außerdem „Gedichte“ (4. Aufl. Leipzig 1851), versuchte sich in Trauerspielen.


Meister, aus dem lat. magister, wer einer Sache so mächtig ist, daß er andere lehren und weisen kann, daher der M. eines Handwerks, einer Kunst, einer Wissenschaft, einer Schule; im Alemannischen heißt auch der Hausherr, Dienstherr M. – In der Kunstgeschichte benennt man Künstler M., deren eigentlicher Name ungewiß ist.


Meister, Leonhard, geb. 1741 zu Neftenbach im Kanton Zürich, gest. 1811 als Pfarrer zu Kappel, erwarb sich durch einige Schriften Verdienste um die Verbesserung der deutschen Sprache u. die Kenntniß der deutschen Literatur.


Meister, Simon, Pferde- u. Schlachtenmaler, geb. 1803 zu Koblenz, bildete sich in Paris unter Hor. Vernet, lebte später zu Köln und st. 1844 daselbst. Seine Gemälde zeigen lebendige Darstellung und kräftiges Colorit.


Meistersänger, deutsche Dichter vom 14. bis 16. Jahrh., dem Bürgerstande angehörig, bildeten eine eigene Zunft u. trieben auch ihre Kunst zunft- u. handwerksmäßig. Die meisten sind weitschweifig, theilweise plump, höchstens durch einigen Humor gewürzt. Der Inbegriff der Regeln der M.ei, auf die sehr streng gehalten wurde, hieß die Tabulatur. Die bekanntesten Namen sind: Hans Sachs, Meister Regenbogen, Mailaub, Muskatblüt etc.; auch diese sind mit Ausnahme weniger Stücke für den gewöhnlichen Leser nicht genießbar.


Meisterwurz, die große od. schwarze, s. Astrantia; dann die Imperatoria Obstruthium.


Mejo (meschu), portugies. Maß = 11/4 Pfd.


Mejonit, weißer Hyacinth (s. d.).


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[144/0145] Zweige aufgehängt ist. – Die Schwanz-M. (P. caudatus), 5–6'' lang, mit langem Schwanz, oben schwarz, Kopf und Hals weiß, mit ebenso künstlichem beutelförmigem Neste, das außen wie bemooste Baumrinde aussieht. – Die Bart-M. (P. biarmicus), größer als vorige, röthlichbraun, das Männchen mit etwas langen, schwarzen Federn vom Schnabel an neben der Kehle herab, einen zierlichen Schnurrbart bildend; im nördl. Europa und Asien. Meisenheim, s. Hessen-Homburg; Stadt an der Glan mit Schloß, schöner Kirche, Garten- und Weinbau. 2800 E. Meißen, sächs. Stadt an der Elbe, im Kreisdirectionsbezirk Dresden mit 9200 E., gothischer Domkirche, berühmter Porzellanfabrik, Obst- u. Weinbau. M. wurde 928 von König Heinrich I. angelegt, war der Sitz eines Markgrafen, eines Burggrafen u. eines Bischofs. Die Markgrafschaft M. wurde von Heinrich I. gegründet u. aus derselben ging das Kurfürstenthum u. Königreich Sachsen hervor, s. Sachsen. Das Burggrafenthum bestand seit 1011, gehörte zuerst dem Hause Wettin, zuletzt den Grafen Reuß zu Plauen, hörte 1416 auf. Das Bisthum, zum erzbischöfl. Sprengel Magdeburg gehörig, wurde 965 von Kaiser Otto I. gestiftet u. durch die Reformation säcularisirt. Meißner, altdeutsch Mîsnaere, genannt der alte, war ein fahrender Sänger, welcher um 1270 n. Chr. herumzog; M. der junge, hieß Heinrich von Meißen, s. Frauenlob; ein dritter M. des Mittelalters dichtete einen volksmäßigen Schwank „Von dem Bauer, der faule Mägde und Pferde munter macht“ sowie ein Spruchgedicht „Vom allmächtigen Junker Pfennig“. Meißner, Aug. Gottlieb, Dichter von untergeordneter Bedeutung, geb. 1753 zu Bautzen, Professor der Aesthetik zu Prag, gest. 1807 als Consistorialrath zu Fulda, schrieb geschichtliche Romane (Alcibiades, Spartacus, Bianca Capello), Schauspiele (Johann von Schwaben 1780) sowie die vielgelesenen Erzählungen: „Skizzen“, Leipzig 1778–96. Gesammtausgabe durch Kuffner, Wien 1813–14, 36 B. Meißner, Alfred, Dichter, geb. 1822 zu Teplitz in Böhmen, lebt seit 1850 wiederum in Prag, steht als Dichter mit durchaus politischen Tendenzen neben seinem Landsmanne Moritz Hartmann, wurde am bekanntesten durch das Heldengedicht Ziska (6. Aufl. Lpz. 1853), lieferte außerdem „Gedichte“ (4. Aufl. Leipzig 1851), versuchte sich in Trauerspielen. Meister, aus dem lat. magister, wer einer Sache so mächtig ist, daß er andere lehren und weisen kann, daher der M. eines Handwerks, einer Kunst, einer Wissenschaft, einer Schule; im Alemannischen heißt auch der Hausherr, Dienstherr M. – In der Kunstgeschichte benennt man Künstler M., deren eigentlicher Name ungewiß ist. Meister, Leonhard, geb. 1741 zu Neftenbach im Kanton Zürich, gest. 1811 als Pfarrer zu Kappel, erwarb sich durch einige Schriften Verdienste um die Verbesserung der deutschen Sprache u. die Kenntniß der deutschen Literatur. Meister, Simon, Pferde- u. Schlachtenmaler, geb. 1803 zu Koblenz, bildete sich in Paris unter Hor. Vernet, lebte später zu Köln und st. 1844 daselbst. Seine Gemälde zeigen lebendige Darstellung und kräftiges Colorit. Meistersänger, deutsche Dichter vom 14. bis 16. Jahrh., dem Bürgerstande angehörig, bildeten eine eigene Zunft u. trieben auch ihre Kunst zunft- u. handwerksmäßig. Die meisten sind weitschweifig, theilweise plump, höchstens durch einigen Humor gewürzt. Der Inbegriff der Regeln der M.ei, auf die sehr streng gehalten wurde, hieß die Tabulatur. Die bekanntesten Namen sind: Hans Sachs, Meister Regenbogen, Mailaub, Muskatblüt etc.; auch diese sind mit Ausnahme weniger Stücke für den gewöhnlichen Leser nicht genießbar. Meisterwurz, die große od. schwarze, s. Astrantia; dann die Imperatoria Obstruthium. Mejo (meschu), portugies. Maß = 11/4 Pfd. Mejonit, weißer Hyacinth (s. d.). Mekemes, türk., Gerichtshöfe. Mekka, arab. Stadt in Hedschas, 6 Stunden vom Meere (ihr Hafenort ist

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/145>, abgerufen am 22.11.2024.