Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen.


Mehlthau, weißer Rost, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze Erysibe communis her.


Mehmendar, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft.


Mehren, in der alten Sprache soviel als theilen, daher abgemehrte Kinder, soviel als abgefundene Kinder.


Mehul (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur "Joseph en Egypte" bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der "Chant du depart", "Chant de victoire" u. "Chant du retour".


Meibomius, eigentlich Meybaum, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., Joh. Heinr. der ältere, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. - M., Joh. Heinr. der jüngere, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. - M., Heinrich, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.sche Drüsen heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. - M., Marcus, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die "Antiquae musicae auctores VII" griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. - M., Brandanus, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen.


Meidan, s. Maidan.


Meier, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum.


Meierotto, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik.


Meil, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels "Mimik", zu "Sebaldus Nothanker" u. zu "Gellerts Fabeln". Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805.


Meile, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. mille (1000 Schritte a 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die geographische M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die deutsche ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = 9/10 dän. M., 52/72 schwed. M., 11/6 span. M., 11/3 niederländ. M., 12/3 französ. M., 42/3 engl. M., 4 Seemeilen.


Meiler, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. - M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr.


Meinau, besser Mainau, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten

lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen.


Mehlthau, weißer Rost, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze Erysibe communis her.


Mehmendar, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft.


Mehren, in der alten Sprache soviel als theilen, daher abgemehrte Kinder, soviel als abgefundene Kinder.


Méhul (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur „Joseph en Egypte“ bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der „Chant du départ“, „Chant de victoire“ u. „Chant du retour“.


Meibomius, eigentlich Meybaum, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., Joh. Heinr. der ältere, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. – M., Joh. Heinr. der jüngere, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. – M., Heinrich, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.sche Drüsen heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. – M., Marcus, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die „Antiquae musicae auctores VII“ griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. – M., Brandanus, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen.


Meidan, s. Maidan.


Meier, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum.


Meierotto, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik.


Meil, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels „Mimik“, zu „Sebaldus Nothanker“ u. zu „Gellerts Fabeln“. Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805.


Meile, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. mille (1000 Schritte à 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die geographische M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die deutsche ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = 9/10 dän. M., 52/72 schwed. M., 11/6 span. M., 11/3 niederländ. M., 12/3 französ. M., 42/3 engl. M., 4 Seemeilen.


Meiler, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. – M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr.


Meinau, besser Mainau, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0143" n="142"/>
lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mehlthau</hi>, <hi rendition="#g">weißer Rost</hi>, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze <hi rendition="#i">Erysibe communis</hi> her.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mehmendar</hi>, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mehren</hi>, in der alten Sprache soviel als theilen, daher <hi rendition="#g">abgemehrte</hi> Kinder, soviel als abgefundene Kinder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Méhul</hi> (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur &#x201E;<hi rendition="#i">Joseph en Egypte</hi>&#x201C; bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der &#x201E;<hi rendition="#i">Chant du départ</hi>&#x201C;, &#x201E;<hi rendition="#i">Chant de victoire</hi>&#x201C; u. &#x201E;<hi rendition="#i">Chant du retour</hi>&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meibomius</hi>, eigentlich <hi rendition="#g">Meybaum</hi>, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., <hi rendition="#g">Joh. Heinr. der ältere</hi>, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. &#x2013; M., <hi rendition="#g">Joh. Heinr. der jüngere</hi>, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. &#x2013; M., <hi rendition="#g">Heinrich</hi>, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.<hi rendition="#g">sche Drüsen</hi> heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. &#x2013; M., <hi rendition="#g">Marcus</hi>, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die &#x201E;<hi rendition="#i">Antiquae musicae auctores VII</hi>&#x201C; griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. &#x2013; M., <hi rendition="#g">Brandanus</hi>, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meidan</hi>, s. Maidan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meier</hi>, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meierotto</hi>, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meil</hi>, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels &#x201E;Mimik&#x201C;, zu &#x201E;Sebaldus Nothanker&#x201C; u. zu &#x201E;Gellerts Fabeln&#x201C;. Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meile</hi>, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. <hi rendition="#i">mille</hi> (1000 Schritte à 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die <hi rendition="#g">geographische</hi> M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die <hi rendition="#g">deutsche</hi> ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = <hi rendition="#sup">9</hi>/<hi rendition="#sub">10</hi> dän. M., <hi rendition="#sup">52</hi>/<hi rendition="#sub">72</hi> schwed. M., 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">6</hi> span. M., 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> niederländ. M., 1<hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> französ. M., 4<hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> engl. M., 4 Seemeilen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meiler</hi>, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. &#x2013; M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meinau</hi>, besser <hi rendition="#g">Mainau</hi>, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0143] lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen. Mehlthau, weißer Rost, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze Erysibe communis her. Mehmendar, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft. Mehren, in der alten Sprache soviel als theilen, daher abgemehrte Kinder, soviel als abgefundene Kinder. Méhul (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur „Joseph en Egypte“ bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der „Chant du départ“, „Chant de victoire“ u. „Chant du retour“. Meibomius, eigentlich Meybaum, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., Joh. Heinr. der ältere, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. – M., Joh. Heinr. der jüngere, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. – M., Heinrich, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.sche Drüsen heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. – M., Marcus, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die „Antiquae musicae auctores VII“ griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. – M., Brandanus, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen. Meidan, s. Maidan. Meier, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum. Meierotto, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik. Meil, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels „Mimik“, zu „Sebaldus Nothanker“ u. zu „Gellerts Fabeln“. Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805. Meile, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. mille (1000 Schritte à 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die geographische M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die deutsche ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = 9/10 dän. M., 52/72 schwed. M., 11/6 span. M., 11/3 niederländ. M., 12/3 französ. M., 42/3 engl. M., 4 Seemeilen. Meiler, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. – M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr. Meinau, besser Mainau, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/143
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/143>, abgerufen am 22.11.2024.