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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Meerkatze (Cercopithecus). Gattung der eigentlichen Affen der alten Welt, mit Backentaschen, mäßig vorstehender Schnauze, Gesäßschwielen und langem Schwanz; leben in Afrika in zahlreichen Truppen. Die grüne M., Callitrisch (C. sabaea), über 11/2' lang, oben grünlich, unten weißlich, Gesicht schwarz. Der Mangabey mit Halsband (C. aethiops), ohne Schwanz 11/2' lang, röthlichbraun; in Habessinien. Der Mangabey ohne Halsband (C. fuliginosa), von gleicher Länge, oben braun, in Congo. Der Kahau, Kaho (C. s. semnopithecus nasica), rothgelb, mit stark u. lang vorspringender Nase, 2' lang, auf Borneo. Der Makako, gemeine M. (C. s. macaco Cynomolgos), oben blaßgrünlich, unten gelblich od. grauweiß, Ohren u. Hände schwarz, 2' lang, auf Sumatra, pflanzt sich auch in Europa fort.


Meermann, Joh., Reichsfreiherr v., geb. 1753 im Haag (Sohn des G. v. M., gest. 1771, Herausgebers des "Thesaurus juris civilis et canonici" und der "Origenes typographicae"), war unter der franz. Herrschaft Senator und Director der Akademie im Haag, st. 1816; man hat von ihm gute Reisebeschreibungen, historische u. statistische Schriften.


Meernesseln, s. Aktinien.


Meerrettig (armoracia), Abtheilung der Cochlearia, eine kreuzblütige Pflanze, bei uns im Garten cultivirt; die Wurzel enthält einen scharfen gewürzhaften Bestandtheil, wird deßwegen als Zuthat zu manchen Speisen, als Voressen etc. verwendet; wirkt antiscorbutisch.


Meerschaum, Mineral aus der Ordnung der Talkerden und der Sippschaft des Specksteins; von 1,2-1,6 spec. Gewicht, von weißgelblicher oder schwach isabellgelber Farbe, findet sich in Livadien und Natolien, unsern Madrid und Toledo in Spanien, zu Rhubisch in Mähren, zu Quincy in Frankreich, sowie in Portugal, Kornwallis und in der Krim. Die beliebten Pfeifenköpfe werden theils aus der noch frischen weichen Masse durch Drehen u. Schneiden, theils aber auch auf diese Weise verfertigt, daß man den M. pulverisirt, das Pulver mit Wasser zu einem Teig knetet und in Formen drückt.


Meerschildkröte (Chelonia), Schildkrötenart mit wenig gewölbtem Rückenschild, können Kopf und Extremitäten nicht unter die Schale zurückziehen; Vordersüße viel länger; flossenförmig eingehüllte Zehen. Leben meist in südl. Meeren u. nähren sich von Seepflanzen u. Weichthieren. Zur Zeit des Eierlegens gehen sie an die Küsten, um sich Löcher daselbst zu scharren, in welche sie in wenigen Minuten gegen 100 Eier legen. Die Riesenschildkröte (Ch. Mydas), 6-7' lang und bis 8 Ctr. schwer, mit regelmäßigen Kopf- u. Rückenschildern, die sich nicht dachziegelförmig decken, sondern durch Nähte mit einander verbunden sind. Sie macht große Seereisen, oft bis 200 Ml. weit, und liefert mit ihrem delikaten Fleisch den Seefahrern in allen heißen Meeren eine gesunde und reichliche Nahrung. Auch die Eier werden gegessen. - Die Carettschildkröte (Ch. imbricata), die Schale mit dachziegelförmigen, gelben u. braunen Schuppen bedeckt. Kleiner als die vorige, gegen 2 Ctr. schwer. Sie liefert das beste Schildplat, ein Thier oft 3-4 Pfd. Es besteht aus den Schuppen der Schale, die man dadurch von derselben ablöst, daß man Feuer unter das Thier macht. Ueberlebt das Thier diese Operation, so läßt man es laufen, da sein Fleisch unangenehm und ungesund ist. Die Eier jedoch werden als Delikatesse gegessen. - Die Lederschildkröte (Ch. coriacea), Panzer u. Füße mit einer lederartigen Haut überzogen; die größte aller bekannten Schildkröten, bis über 7' lang u. zuweilen 1000 Pfd. schwer. Liefert nur Fett zum Brennen. Im mittelländ. und atlant. Meere.


Meerschwalbe (Trigla), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit getrennten Rückenflossen, unter den Brustflossen 3 freie Strahlen. Alle im Meere, leuchten Nachts. Die Seeschwalbe, der Knurrhahn (Tr. hirundo), in der Nord- u. Ostsee, Mittelmeer; gegen 2' lang, wird marinirt. - Der graue Seehahn (Tr. gurnardus), ebendaselbst, sowie der rothe Seehahn (Tr. cuculus), bis 10'' lang, mit schmackhaftem Fleisch.


Meerschweinchen (Cavia), Gattung


Meerkatze (Cercopithecus). Gattung der eigentlichen Affen der alten Welt, mit Backentaschen, mäßig vorstehender Schnauze, Gesäßschwielen und langem Schwanz; leben in Afrika in zahlreichen Truppen. Die grüne M., Callitrisch (C. sabaea), über 11/2ʼ lang, oben grünlich, unten weißlich, Gesicht schwarz. Der Mangabey mit Halsband (C. aethiops), ohne Schwanz 11/2ʼ lang, röthlichbraun; in Habessinien. Der Mangabey ohne Halsband (C. fuliginosa), von gleicher Länge, oben braun, in Congo. Der Kahau, Kaho (C. s. semnopithecus nasica), rothgelb, mit stark u. lang vorspringender Nase, 2' lang, auf Borneo. Der Makako, gemeine M. (C. s. macaco Cynomolgos), oben blaßgrünlich, unten gelblich od. grauweiß, Ohren u. Hände schwarz, 2' lang, auf Sumatra, pflanzt sich auch in Europa fort.


Meermann, Joh., Reichsfreiherr v., geb. 1753 im Haag (Sohn des G. v. M., gest. 1771, Herausgebers des „Thesaurus juris civilis et canonici“ und der „Origenes typographicae“), war unter der franz. Herrschaft Senator und Director der Akademie im Haag, st. 1816; man hat von ihm gute Reisebeschreibungen, historische u. statistische Schriften.


Meernesseln, s. Aktinien.


Meerrettig (armoracia), Abtheilung der Cochlearia, eine kreuzblütige Pflanze, bei uns im Garten cultivirt; die Wurzel enthält einen scharfen gewürzhaften Bestandtheil, wird deßwegen als Zuthat zu manchen Speisen, als Voressen etc. verwendet; wirkt antiscorbutisch.


Meerschaum, Mineral aus der Ordnung der Talkerden und der Sippschaft des Specksteins; von 1,2–1,6 spec. Gewicht, von weißgelblicher oder schwach isabellgelber Farbe, findet sich in Livadien und Natolien, unsern Madrid und Toledo in Spanien, zu Rhubisch in Mähren, zu Quincy in Frankreich, sowie in Portugal, Kornwallis und in der Krim. Die beliebten Pfeifenköpfe werden theils aus der noch frischen weichen Masse durch Drehen u. Schneiden, theils aber auch auf diese Weise verfertigt, daß man den M. pulverisirt, das Pulver mit Wasser zu einem Teig knetet und in Formen drückt.


Meerschildkröte (Chelonia), Schildkrötenart mit wenig gewölbtem Rückenschild, können Kopf und Extremitäten nicht unter die Schale zurückziehen; Vordersüße viel länger; flossenförmig eingehüllte Zehen. Leben meist in südl. Meeren u. nähren sich von Seepflanzen u. Weichthieren. Zur Zeit des Eierlegens gehen sie an die Küsten, um sich Löcher daselbst zu scharren, in welche sie in wenigen Minuten gegen 100 Eier legen. Die Riesenschildkröte (Ch. Mydas), 6–7' lang und bis 8 Ctr. schwer, mit regelmäßigen Kopf- u. Rückenschildern, die sich nicht dachziegelförmig decken, sondern durch Nähte mit einander verbunden sind. Sie macht große Seereisen, oft bis 200 Ml. weit, und liefert mit ihrem delikaten Fleisch den Seefahrern in allen heißen Meeren eine gesunde und reichliche Nahrung. Auch die Eier werden gegessen. – Die Carettschildkröte (Ch. imbricata), die Schale mit dachziegelförmigen, gelben u. braunen Schuppen bedeckt. Kleiner als die vorige, gegen 2 Ctr. schwer. Sie liefert das beste Schildplat, ein Thier oft 3–4 Pfd. Es besteht aus den Schuppen der Schale, die man dadurch von derselben ablöst, daß man Feuer unter das Thier macht. Ueberlebt das Thier diese Operation, so läßt man es laufen, da sein Fleisch unangenehm und ungesund ist. Die Eier jedoch werden als Delikatesse gegessen. – Die Lederschildkröte (Ch. coriacea), Panzer u. Füße mit einer lederartigen Haut überzogen; die größte aller bekannten Schildkröten, bis über 7' lang u. zuweilen 1000 Pfd. schwer. Liefert nur Fett zum Brennen. Im mittelländ. und atlant. Meere.


Meerschwalbe (Trigla), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit getrennten Rückenflossen, unter den Brustflossen 3 freie Strahlen. Alle im Meere, leuchten Nachts. Die Seeschwalbe, der Knurrhahn (Tr. hirundo), in der Nord- u. Ostsee, Mittelmeer; gegen 2' lang, wird marinirt. – Der graue Seehahn (Tr. gurnardus), ebendaselbst, sowie der rothe Seehahn (Tr. cuculus), bis 10'' lang, mit schmackhaftem Fleisch.


Meerschweinchen (Cavia), Gattung

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[140/0141] Meerkatze (Cercopithecus). Gattung der eigentlichen Affen der alten Welt, mit Backentaschen, mäßig vorstehender Schnauze, Gesäßschwielen und langem Schwanz; leben in Afrika in zahlreichen Truppen. Die grüne M., Callitrisch (C. sabaea), über 11/2ʼ lang, oben grünlich, unten weißlich, Gesicht schwarz. Der Mangabey mit Halsband (C. aethiops), ohne Schwanz 11/2ʼ lang, röthlichbraun; in Habessinien. Der Mangabey ohne Halsband (C. fuliginosa), von gleicher Länge, oben braun, in Congo. Der Kahau, Kaho (C. s. semnopithecus nasica), rothgelb, mit stark u. lang vorspringender Nase, 2' lang, auf Borneo. Der Makako, gemeine M. (C. s. macaco Cynomolgos), oben blaßgrünlich, unten gelblich od. grauweiß, Ohren u. Hände schwarz, 2' lang, auf Sumatra, pflanzt sich auch in Europa fort. Meermann, Joh., Reichsfreiherr v., geb. 1753 im Haag (Sohn des G. v. M., gest. 1771, Herausgebers des „Thesaurus juris civilis et canonici“ und der „Origenes typographicae“), war unter der franz. Herrschaft Senator und Director der Akademie im Haag, st. 1816; man hat von ihm gute Reisebeschreibungen, historische u. statistische Schriften. Meernesseln, s. Aktinien. Meerrettig (armoracia), Abtheilung der Cochlearia, eine kreuzblütige Pflanze, bei uns im Garten cultivirt; die Wurzel enthält einen scharfen gewürzhaften Bestandtheil, wird deßwegen als Zuthat zu manchen Speisen, als Voressen etc. verwendet; wirkt antiscorbutisch. Meerschaum, Mineral aus der Ordnung der Talkerden und der Sippschaft des Specksteins; von 1,2–1,6 spec. Gewicht, von weißgelblicher oder schwach isabellgelber Farbe, findet sich in Livadien und Natolien, unsern Madrid und Toledo in Spanien, zu Rhubisch in Mähren, zu Quincy in Frankreich, sowie in Portugal, Kornwallis und in der Krim. Die beliebten Pfeifenköpfe werden theils aus der noch frischen weichen Masse durch Drehen u. Schneiden, theils aber auch auf diese Weise verfertigt, daß man den M. pulverisirt, das Pulver mit Wasser zu einem Teig knetet und in Formen drückt. Meerschildkröte (Chelonia), Schildkrötenart mit wenig gewölbtem Rückenschild, können Kopf und Extremitäten nicht unter die Schale zurückziehen; Vordersüße viel länger; flossenförmig eingehüllte Zehen. Leben meist in südl. Meeren u. nähren sich von Seepflanzen u. Weichthieren. Zur Zeit des Eierlegens gehen sie an die Küsten, um sich Löcher daselbst zu scharren, in welche sie in wenigen Minuten gegen 100 Eier legen. Die Riesenschildkröte (Ch. Mydas), 6–7' lang und bis 8 Ctr. schwer, mit regelmäßigen Kopf- u. Rückenschildern, die sich nicht dachziegelförmig decken, sondern durch Nähte mit einander verbunden sind. Sie macht große Seereisen, oft bis 200 Ml. weit, und liefert mit ihrem delikaten Fleisch den Seefahrern in allen heißen Meeren eine gesunde und reichliche Nahrung. Auch die Eier werden gegessen. – Die Carettschildkröte (Ch. imbricata), die Schale mit dachziegelförmigen, gelben u. braunen Schuppen bedeckt. Kleiner als die vorige, gegen 2 Ctr. schwer. Sie liefert das beste Schildplat, ein Thier oft 3–4 Pfd. Es besteht aus den Schuppen der Schale, die man dadurch von derselben ablöst, daß man Feuer unter das Thier macht. Ueberlebt das Thier diese Operation, so läßt man es laufen, da sein Fleisch unangenehm und ungesund ist. Die Eier jedoch werden als Delikatesse gegessen. – Die Lederschildkröte (Ch. coriacea), Panzer u. Füße mit einer lederartigen Haut überzogen; die größte aller bekannten Schildkröten, bis über 7' lang u. zuweilen 1000 Pfd. schwer. Liefert nur Fett zum Brennen. Im mittelländ. und atlant. Meere. Meerschwalbe (Trigla), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit getrennten Rückenflossen, unter den Brustflossen 3 freie Strahlen. Alle im Meere, leuchten Nachts. Die Seeschwalbe, der Knurrhahn (Tr. hirundo), in der Nord- u. Ostsee, Mittelmeer; gegen 2' lang, wird marinirt. – Der graue Seehahn (Tr. gurnardus), ebendaselbst, sowie der rothe Seehahn (Tr. cuculus), bis 10'' lang, mit schmackhaftem Fleisch. Meerschweinchen (Cavia), Gattung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/141>, abgerufen am 24.11.2024.