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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Leopold I., seit 1831 König der Belgier, Prinz von Sachsen-Koburg, geb. 16. Dezbr. 1790, stand zuerst in russ. Diensten, nahm von Napoleon veranlaßt 1810 seinen Abschied, ging aber 1813 wieder zu Kaiser Alexander und zeichnete sich bei mehren Gelegenheiten aus. Als ihn die muthmaßliche Thronerbin von Großbritannien, die Prinzessin Charlotte, hatte kennen lernen, wählte sie ihn zum Gemahl (1816), st. aber schon das folgende Jahr im Wochenbette. L. war durch seine Vermählung brittischer Pair und Feldmarschall mit einer Apanage von 50000 Pfd. St. geworden und lebte bis 1830 zurückgezogen auf seinem Landsitze Claremont. Die ihm 1829 angebotene griech. Krone schlug L. aus, weil er ganz richtig behauptete, daß Griechenland mit solchen Gränzen, wie ihm die 3 Schutzmächte angewiesen. nicht existiren könne; dagegen nahm er den 12. Juli 1831 die belg. Königskrone an und wurde 9. Aug. 1832 Louis Philipps Schwiegersohn. Vergl. Belgien. L. hat sich den Ruhm eines sehr staatsklugen Fürsten erworben, der einen größeren Einfluß auf die europäischen Angelegenheiten ausübt, als ihm seiner Machtstellung nach zukommen würde. Der Kronprinz, Leopold, geb. 9. April 1835. ist seit 1853 mit der Erzherzogin Marie von Oesterreich vermählt.


Leopold, Karl Friedrich, Großherzog von Baden, geb. 29. Aug. 1790, Sohn des Großherzogs Karl Friedrich, folgte seinem Halbbruder Ludwig d. 30. März 1830, regierte liberal, sah sich 1849 d. 13. Mai zur Flucht genöthigt. verfuhr nach seiner Rückkehr milde, st. aber schon d. 24. April 1852. Da sein ältester Sohn Ludwig, geb. 1824. wegen Krankheit an der Uebernahme der Regierung gehindert ist, so führt dieselbe dessen Bruder Friedrich Wilhelm, geb. 1826, als Prinzregent. Vgl. Baden. Hochberg und Karl Friedrich.


Leopold II., Großherzog von Toscana seit 1824, geb. 3. October 1797, regierte väterlich, machte dem ital. Liberalismus manche Zugeständnisse, folgte seit 1847 den Schritten Pius IX., wurde gleich ihm von der Revolution überflügelt, vertrieben, durch österr. Waffen wieder eingesetzt u. hat seitdem die Zügel straffer angezogen. Seine 2. Gemahlin, Antonie von Neapel, gebar ihm den 10. Juni 1835 den Erbgroßherzog Ferdinand.


Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, geb. 3. Juli 1676, regierte sein Ländchen von 1693-1747 mit Einsicht und Kraft, auch mit soldatischer Härte, ist als Feldherr unter dem Namen des alten Dessauers berühmt, ein rauher und redlicher Mann. tüchtiger Feldherr und ebenso geschickt ein Heer zu discipliniren als anzuführen. Unter Eugen machte er im span. Erbfolgekriege seine Schule, focht in Italien, am Rhein und in den Niederlanden, gegen Schweden, im 1. und 2. schles. Kriege, gewann den 15. Dezbr. 1745 die Schlacht bei Kesselsdorf, welche den Frieden herbeiführte, ging hierauf in sein Land zurück u. st. 7. Apr. 1747. Er war seit 1698 mit einer Apothekerstochter Anna Louise Föse vermählt, die später von dem Kaiser in den Reichsfürstenstand erhoben u. für ihre Kinder mit dem Successionsrechte belehnt wurde.


Leopold, Friedrich Franz, Herzog v. Anhalt-Dessau, geb. 10. August 1740, regierte von 1758-1817, ein wohlmeinender, thätiger und haushälterischer Fürst, der auch viel für das Schulwesen that und Basedow (s. d.) die Räumlichkeiten für das Philanthropin öffnete, wurde 1806 Mitglied des Rheinbundes und Herzog, st. 9. August 1817.


Leopold Friedrich, Enkel des Vorigen, geb. 1. Octbr. 1794, Sohn des 1814 gest. Erbprinzen Friedrich, Herzog von Anhalt-Dessau seit 9. Aug. 1817, seit 1853 auch von Anhalt-Köthen; der Erbprinz Friedrich Leopold Franz Nikolaus ist geb. 29. April 1831.


Leopold, Prinz von Braunschweig, geb. 1752, stand als Chef eines preuß. Infanterieregiments seit 1779 in Frankfurt a. d. O., ertrank d. 27. Oct. 1785 in der Oder, als er Verunglückte retten wollte (nach Keßler, in Raumers historischem Taschenbuche, Jahrgang 1844, wurde der Prinz ein Opfer seiner Verwegenheit).


Leopold, Karl Gustav, geb. 1750


Leopold I., seit 1831 König der Belgier, Prinz von Sachsen-Koburg, geb. 16. Dezbr. 1790, stand zuerst in russ. Diensten, nahm von Napoleon veranlaßt 1810 seinen Abschied, ging aber 1813 wieder zu Kaiser Alexander und zeichnete sich bei mehren Gelegenheiten aus. Als ihn die muthmaßliche Thronerbin von Großbritannien, die Prinzessin Charlotte, hatte kennen lernen, wählte sie ihn zum Gemahl (1816), st. aber schon das folgende Jahr im Wochenbette. L. war durch seine Vermählung brittischer Pair und Feldmarschall mit einer Apanage von 50000 Pfd. St. geworden und lebte bis 1830 zurückgezogen auf seinem Landsitze Claremont. Die ihm 1829 angebotene griech. Krone schlug L. aus, weil er ganz richtig behauptete, daß Griechenland mit solchen Gränzen, wie ihm die 3 Schutzmächte angewiesen. nicht existiren könne; dagegen nahm er den 12. Juli 1831 die belg. Königskrone an und wurde 9. Aug. 1832 Louis Philipps Schwiegersohn. Vergl. Belgien. L. hat sich den Ruhm eines sehr staatsklugen Fürsten erworben, der einen größeren Einfluß auf die europäischen Angelegenheiten ausübt, als ihm seiner Machtstellung nach zukommen würde. Der Kronprinz, Leopold, geb. 9. April 1835. ist seit 1853 mit der Erzherzogin Marie von Oesterreich vermählt.


Leopold, Karl Friedrich, Großherzog von Baden, geb. 29. Aug. 1790, Sohn des Großherzogs Karl Friedrich, folgte seinem Halbbruder Ludwig d. 30. März 1830, regierte liberal, sah sich 1849 d. 13. Mai zur Flucht genöthigt. verfuhr nach seiner Rückkehr milde, st. aber schon d. 24. April 1852. Da sein ältester Sohn Ludwig, geb. 1824. wegen Krankheit an der Uebernahme der Regierung gehindert ist, so führt dieselbe dessen Bruder Friedrich Wilhelm, geb. 1826, als Prinzregent. Vgl. Baden. Hochberg und Karl Friedrich.


Leopold II., Großherzog von Toscana seit 1824, geb. 3. October 1797, regierte väterlich, machte dem ital. Liberalismus manche Zugeständnisse, folgte seit 1847 den Schritten Pius IX., wurde gleich ihm von der Revolution überflügelt, vertrieben, durch österr. Waffen wieder eingesetzt u. hat seitdem die Zügel straffer angezogen. Seine 2. Gemahlin, Antonie von Neapel, gebar ihm den 10. Juni 1835 den Erbgroßherzog Ferdinand.


Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, geb. 3. Juli 1676, regierte sein Ländchen von 1693–1747 mit Einsicht und Kraft, auch mit soldatischer Härte, ist als Feldherr unter dem Namen des alten Dessauers berühmt, ein rauher und redlicher Mann. tüchtiger Feldherr und ebenso geschickt ein Heer zu discipliniren als anzuführen. Unter Eugen machte er im span. Erbfolgekriege seine Schule, focht in Italien, am Rhein und in den Niederlanden, gegen Schweden, im 1. und 2. schles. Kriege, gewann den 15. Dezbr. 1745 die Schlacht bei Kesselsdorf, welche den Frieden herbeiführte, ging hierauf in sein Land zurück u. st. 7. Apr. 1747. Er war seit 1698 mit einer Apothekerstochter Anna Louise Föse vermählt, die später von dem Kaiser in den Reichsfürstenstand erhoben u. für ihre Kinder mit dem Successionsrechte belehnt wurde.


Leopold, Friedrich Franz, Herzog v. Anhalt-Dessau, geb. 10. August 1740, regierte von 1758–1817, ein wohlmeinender, thätiger und haushälterischer Fürst, der auch viel für das Schulwesen that und Basedow (s. d.) die Räumlichkeiten für das Philanthropin öffnete, wurde 1806 Mitglied des Rheinbundes und Herzog, st. 9. August 1817.


Leopold Friedrich, Enkel des Vorigen, geb. 1. Octbr. 1794, Sohn des 1814 gest. Erbprinzen Friedrich, Herzog von Anhalt-Dessau seit 9. Aug. 1817, seit 1853 auch von Anhalt-Köthen; der Erbprinz Friedrich Leopold Franz Nikolaus ist geb. 29. April 1831.


Leopold, Prinz von Braunschweig, geb. 1752, stand als Chef eines preuß. Infanterieregiments seit 1779 in Frankfurt a. d. O., ertrank d. 27. Oct. 1785 in der Oder, als er Verunglückte retten wollte (nach Keßler, in Raumers historischem Taschenbuche, Jahrgang 1844, wurde der Prinz ein Opfer seiner Verwegenheit).


Leopold, Karl Gustav, geb. 1750

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[747/0748] Leopold I., seit 1831 König der Belgier, Prinz von Sachsen-Koburg, geb. 16. Dezbr. 1790, stand zuerst in russ. Diensten, nahm von Napoleon veranlaßt 1810 seinen Abschied, ging aber 1813 wieder zu Kaiser Alexander und zeichnete sich bei mehren Gelegenheiten aus. Als ihn die muthmaßliche Thronerbin von Großbritannien, die Prinzessin Charlotte, hatte kennen lernen, wählte sie ihn zum Gemahl (1816), st. aber schon das folgende Jahr im Wochenbette. L. war durch seine Vermählung brittischer Pair und Feldmarschall mit einer Apanage von 50000 Pfd. St. geworden und lebte bis 1830 zurückgezogen auf seinem Landsitze Claremont. Die ihm 1829 angebotene griech. Krone schlug L. aus, weil er ganz richtig behauptete, daß Griechenland mit solchen Gränzen, wie ihm die 3 Schutzmächte angewiesen. nicht existiren könne; dagegen nahm er den 12. Juli 1831 die belg. Königskrone an und wurde 9. Aug. 1832 Louis Philipps Schwiegersohn. Vergl. Belgien. L. hat sich den Ruhm eines sehr staatsklugen Fürsten erworben, der einen größeren Einfluß auf die europäischen Angelegenheiten ausübt, als ihm seiner Machtstellung nach zukommen würde. Der Kronprinz, Leopold, geb. 9. April 1835. ist seit 1853 mit der Erzherzogin Marie von Oesterreich vermählt. Leopold, Karl Friedrich, Großherzog von Baden, geb. 29. Aug. 1790, Sohn des Großherzogs Karl Friedrich, folgte seinem Halbbruder Ludwig d. 30. März 1830, regierte liberal, sah sich 1849 d. 13. Mai zur Flucht genöthigt. verfuhr nach seiner Rückkehr milde, st. aber schon d. 24. April 1852. Da sein ältester Sohn Ludwig, geb. 1824. wegen Krankheit an der Uebernahme der Regierung gehindert ist, so führt dieselbe dessen Bruder Friedrich Wilhelm, geb. 1826, als Prinzregent. Vgl. Baden. Hochberg und Karl Friedrich. Leopold II., Großherzog von Toscana seit 1824, geb. 3. October 1797, regierte väterlich, machte dem ital. Liberalismus manche Zugeständnisse, folgte seit 1847 den Schritten Pius IX., wurde gleich ihm von der Revolution überflügelt, vertrieben, durch österr. Waffen wieder eingesetzt u. hat seitdem die Zügel straffer angezogen. Seine 2. Gemahlin, Antonie von Neapel, gebar ihm den 10. Juni 1835 den Erbgroßherzog Ferdinand. Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, geb. 3. Juli 1676, regierte sein Ländchen von 1693–1747 mit Einsicht und Kraft, auch mit soldatischer Härte, ist als Feldherr unter dem Namen des alten Dessauers berühmt, ein rauher und redlicher Mann. tüchtiger Feldherr und ebenso geschickt ein Heer zu discipliniren als anzuführen. Unter Eugen machte er im span. Erbfolgekriege seine Schule, focht in Italien, am Rhein und in den Niederlanden, gegen Schweden, im 1. und 2. schles. Kriege, gewann den 15. Dezbr. 1745 die Schlacht bei Kesselsdorf, welche den Frieden herbeiführte, ging hierauf in sein Land zurück u. st. 7. Apr. 1747. Er war seit 1698 mit einer Apothekerstochter Anna Louise Föse vermählt, die später von dem Kaiser in den Reichsfürstenstand erhoben u. für ihre Kinder mit dem Successionsrechte belehnt wurde. Leopold, Friedrich Franz, Herzog v. Anhalt-Dessau, geb. 10. August 1740, regierte von 1758–1817, ein wohlmeinender, thätiger und haushälterischer Fürst, der auch viel für das Schulwesen that und Basedow (s. d.) die Räumlichkeiten für das Philanthropin öffnete, wurde 1806 Mitglied des Rheinbundes und Herzog, st. 9. August 1817. Leopold Friedrich, Enkel des Vorigen, geb. 1. Octbr. 1794, Sohn des 1814 gest. Erbprinzen Friedrich, Herzog von Anhalt-Dessau seit 9. Aug. 1817, seit 1853 auch von Anhalt-Köthen; der Erbprinz Friedrich Leopold Franz Nikolaus ist geb. 29. April 1831. Leopold, Prinz von Braunschweig, geb. 1752, stand als Chef eines preuß. Infanterieregiments seit 1779 in Frankfurt a. d. O., ertrank d. 27. Oct. 1785 in der Oder, als er Verunglückte retten wollte (nach Keßler, in Raumers historischem Taschenbuche, Jahrgang 1844, wurde der Prinz ein Opfer seiner Verwegenheit). Leopold, Karl Gustav, geb. 1750

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/748>, abgerufen am 23.11.2024.