Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.geb. 1768, französ. Marschall, war im 16. Jahre bereits Artillerieoffizier, 1795 Oberst, diente in den napoleonischen Kriegen, wurde 1806 Divisionsgeneral, öfters von Napoleon als Diplomate verwendet. Bei Leipzig gefangen wurde er durch den 1. Pariser Frieden frei. schloß sich 1815 nicht an Napoleon an, wurde unter Ludwig XVIII. Pair, Marquis, 1821 Marschall, st. 1828. Laurop, Christian, geb. 1772 zu Schleswig, seit 1807 in bad. Diensten, Forstmann und sehr fruchtbarer forstwissenschaftlicher Schriftsteller. Laurvig, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4000 E., Tabak-, Eisen- und Holzwaarenfabrikation. Laus, s. Läuse. Lausanne (Losann), Hauptstadt des Kantons Waadt, 1/2 St. vom Genfersee, auf 3 Felsenhügeln gelegen, mit alter Kathedrale, akademischer Lehranstalt, 18500 E., Fabriken in Gold- u. Silberwaaren, starkem Wein- u. Speditionshandel. Lausfliegen (Hippoboscidae). Insektenfamilie aus der Ordnung der Zweiflügler; Körper kurz, breit, mit lederartiger Haut bedeckt, der Rüssel von 2 Klappen beschützt; haben Aehnlichkeit mit den Läufen und leben auf Säugethieren oder Vögeln; einige sind flügellos. Die gemeine Pferdelausfliege (hippobosca equina), 3''' lang, auf Pferden u. Ochsen meist an der Schwanzwurzel. - Die Schaflausfliege (melophagus ovis), rostgelb, ohne Flügel, häufig auf Schafen unter der Wolle. Laushaft (Psocus). Insektengattung aus der Ordnung der Netzflügler; sie sind sehr klein, mit langen, borstenförmigen Fühlhörnern; leben im Holz, unter Rinden, in Büchern etc. u. schaden sehr. Die Holzlaus, Bücherlaus (p. pulsatorius), 1''' lang; ihre Larve schadet den Naturaliensammlungen u. Büchern. Lausitz (Lusatia), 200 #M. großer Landstrich in Preußen und Sachsen, früher 2 Markgrafschaften Ober- und Nieder-L., lange zwischen Böhmen, Polen und Brandenburg streitig, seit 1526 zur Krone Böhmen gehörig, wurden 1620 und 1635 als Lehen Kursachsen überlassen, 1815 zwischen Preußen und Sachsen getheilt. Der preuß. Antheil an der Ober-L. ist 63 #M. groß mit 200000 E., gehört zum schles. Reg.-Bez. Liegnitz; die flache, sandige Nieder-L. ist ganz preußisch u. hat auf 134 #M. 310000 E., ist Brandenburg u. zwar dem Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O. zugetheilt. Sachsen hat von der Ober-L. 383/4 #M. mit 298000 E., bildet den Reg.-Bez. Bautzen, ist ein Hauptsitz des sächs. Gewerbfleißes. - Die Bewohner sind wendische Slaven, größtentheils germanisirt, so daß nur noch 30000, lauter Landleute, wendisch sprechen. Lausigk, sächs. Stadt südwestl. von Grimma, mit 2700 E., Braunkohlenlagern, Mineralquelle. Laut, alles Hörbare, zunächst die durch Stimmorgane hervorgebrachten Schälle, in engster Bedeutung die articulirten L.e des Menschen. Diese zerfallen in Consonanten u. Vocale. Mitlauter und Selbstlauter; die Vocale in lange u. kurze. einfache u. zusammengesetzte, reine und getrübte; die Consonanten in Hauch-L.e, flüssige u. stumme, die letztern in Lippen-, Kehl- u. Zungen-L.e und nach den L.stufen in tenues (p, k, qu, t), mediae (b, g, d) und aspiratae (ph, ch, th). L.verschiebung nennt I. Grimm das von ihm entdeckte, für die Sprachforschung außerordentlich wichtige Gesetz des Wechsels der stummen L. ein den germanischen Sprachen; vgl. R. von Raumer, die Aspiration u. die L.e, Leipzig 1837. Laute (ital. liuto), sehr altes Saiteninstrument, das bis auf den gewölbten Körper in Form und Spielart der Guitarre sehr ähnlich war. Die 14 Darmsaiten des Instrumentes waren in Chöre abgetheilt; die 6 obern gingen über das mit Bünden versehene Griffbrett und wurden mit den Fingern der linken Hand gegriffen, während die 8 andern unverändert blieben und die Grundtöne der Melodie bildeten, daher auch bei jeder andern Tonart anders gestimmt werden mußten. Die Tonschrift für die L. bestand nicht aus Noten, sondern aus Buchstaben auf 6 Linien, L.ntabutatur. Früher war die L. ein sehr beliebtes und wichtiges Instrument, geb. 1768, französ. Marschall, war im 16. Jahre bereits Artillerieoffizier, 1795 Oberst, diente in den napoleonischen Kriegen, wurde 1806 Divisionsgeneral, öfters von Napoleon als Diplomate verwendet. Bei Leipzig gefangen wurde er durch den 1. Pariser Frieden frei. schloß sich 1815 nicht an Napoleon an, wurde unter Ludwig XVIII. Pair, Marquis, 1821 Marschall, st. 1828. Laurop, Christian, geb. 1772 zu Schleswig, seit 1807 in bad. Diensten, Forstmann und sehr fruchtbarer forstwissenschaftlicher Schriftsteller. Laurvig, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4000 E., Tabak-, Eisen- und Holzwaarenfabrikation. Laus, s. Läuse. Lausanne (Losann), Hauptstadt des Kantons Waadt, 1/2 St. vom Genfersee, auf 3 Felsenhügeln gelegen, mit alter Kathedrale, akademischer Lehranstalt, 18500 E., Fabriken in Gold- u. Silberwaaren, starkem Wein- u. Speditionshandel. Lausfliegen (Hippoboscidae). Insektenfamilie aus der Ordnung der Zweiflügler; Körper kurz, breit, mit lederartiger Haut bedeckt, der Rüssel von 2 Klappen beschützt; haben Aehnlichkeit mit den Läufen und leben auf Säugethieren oder Vögeln; einige sind flügellos. Die gemeine Pferdelausfliege (hippobosca equina), 3''' lang, auf Pferden u. Ochsen meist an der Schwanzwurzel. – Die Schaflausfliege (melophagus ovis), rostgelb, ohne Flügel, häufig auf Schafen unter der Wolle. Laushaft (Psocus). Insektengattung aus der Ordnung der Netzflügler; sie sind sehr klein, mit langen, borstenförmigen Fühlhörnern; leben im Holz, unter Rinden, in Büchern etc. u. schaden sehr. Die Holzlaus, Bücherlaus (p. pulsatorius), 1''' lang; ihre Larve schadet den Naturaliensammlungen u. Büchern. Lausitz (Lusatia), 200 □M. großer Landstrich in Preußen und Sachsen, früher 2 Markgrafschaften Ober- und Nieder-L., lange zwischen Böhmen, Polen und Brandenburg streitig, seit 1526 zur Krone Böhmen gehörig, wurden 1620 und 1635 als Lehen Kursachsen überlassen, 1815 zwischen Preußen und Sachsen getheilt. Der preuß. Antheil an der Ober-L. ist 63 □M. groß mit 200000 E., gehört zum schles. Reg.-Bez. Liegnitz; die flache, sandige Nieder-L. ist ganz preußisch u. hat auf 134 □M. 310000 E., ist Brandenburg u. zwar dem Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O. zugetheilt. Sachsen hat von der Ober-L. 383/4 □M. mit 298000 E., bildet den Reg.-Bez. Bautzen, ist ein Hauptsitz des sächs. Gewerbfleißes. – Die Bewohner sind wendische Slaven, größtentheils germanisirt, so daß nur noch 30000, lauter Landleute, wendisch sprechen. Lausigk, sächs. Stadt südwestl. von Grimma, mit 2700 E., Braunkohlenlagern, Mineralquelle. Laut, alles Hörbare, zunächst die durch Stimmorgane hervorgebrachten Schälle, in engster Bedeutung die articulirten L.e des Menschen. Diese zerfallen in Consonanten u. Vocale. Mitlauter und Selbstlauter; die Vocale in lange u. kurze. einfache u. zusammengesetzte, reine und getrübte; die Consonanten in Hauch-L.e, flüssige u. stumme, die letztern in Lippen-, Kehl- u. Zungen-L.e und nach den L.stufen in tenues (p, k, qu, t), mediae (b, g, d) und aspiratae (ph, ch, th). L.verschiebung nennt I. Grimm das von ihm entdeckte, für die Sprachforschung außerordentlich wichtige Gesetz des Wechsels der stummen L. ein den germanischen Sprachen; vgl. R. von Raumer, die Aspiration u. die L.e, Leipzig 1837. Laute (ital. liuto), sehr altes Saiteninstrument, das bis auf den gewölbten Körper in Form und Spielart der Guitarre sehr ähnlich war. Die 14 Darmsaiten des Instrumentes waren in Chöre abgetheilt; die 6 obern gingen über das mit Bünden versehene Griffbrett und wurden mit den Fingern der linken Hand gegriffen, während die 8 andern unverändert blieben und die Grundtöne der Melodie bildeten, daher auch bei jeder andern Tonart anders gestimmt werden mußten. Die Tonschrift für die L. bestand nicht aus Noten, sondern aus Buchstaben auf 6 Linien, L.ntabutatur. Früher war die L. ein sehr beliebtes und wichtiges Instrument, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0721" n="720"/> geb. 1768, französ. Marschall, war im 16. Jahre bereits Artillerieoffizier, 1795 Oberst, diente in den napoleonischen Kriegen, wurde 1806 Divisionsgeneral, öfters von Napoleon als Diplomate verwendet. Bei Leipzig gefangen wurde er durch den 1. Pariser Frieden frei. schloß sich 1815 nicht an Napoleon an, wurde unter Ludwig XVIII. Pair, Marquis, 1821 Marschall, st. 1828.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laurop</hi>, Christian, geb. 1772 zu Schleswig, seit 1807 in bad. Diensten, Forstmann und sehr fruchtbarer forstwissenschaftlicher Schriftsteller.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laurvig</hi>, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4000 E., Tabak-, Eisen- und Holzwaarenfabrikation.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laus</hi>, s. Läuse.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lausanne</hi> (Losann), Hauptstadt des Kantons Waadt, <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> St. vom Genfersee, auf 3 Felsenhügeln gelegen, mit alter Kathedrale, akademischer Lehranstalt, 18500 E., Fabriken in Gold- u. Silberwaaren, starkem Wein- u. Speditionshandel.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lausfliegen</hi><hi rendition="#i">(Hippoboscidae)</hi>. Insektenfamilie aus der Ordnung der Zweiflügler; Körper kurz, breit, mit lederartiger Haut bedeckt, der Rüssel von 2 Klappen beschützt; haben Aehnlichkeit mit den Läufen und leben auf Säugethieren oder Vögeln; einige sind flügellos. Die <hi rendition="#g">gemeine Pferdelausfliege</hi> <hi rendition="#i">(hippobosca equina)</hi>, 3''' lang, auf Pferden u. Ochsen meist an der Schwanzwurzel. – Die <hi rendition="#g">Schaflausfliege</hi> <hi rendition="#i">(melophagus ovis)</hi>, rostgelb, ohne Flügel, häufig auf Schafen unter der Wolle.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laushaft</hi><hi rendition="#i">(Psocus)</hi>. Insektengattung aus der Ordnung der Netzflügler; sie sind sehr klein, mit langen, borstenförmigen Fühlhörnern; leben im Holz, unter Rinden, in Büchern etc. u. schaden sehr. Die <hi rendition="#g">Holzlaus</hi>, Bücherlaus <hi rendition="#i">(p. pulsatorius)</hi>, 1''' lang; ihre Larve schadet den Naturaliensammlungen u. Büchern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lausitz</hi> (<hi rendition="#i">Lusatia),</hi> 200 □M. großer Landstrich in Preußen und Sachsen, früher 2 Markgrafschaften <hi rendition="#g">Ober-</hi> und <hi rendition="#g">Nieder</hi>-L., lange zwischen Böhmen, Polen und Brandenburg streitig, seit 1526 zur Krone Böhmen gehörig, wurden 1620 und 1635 als Lehen Kursachsen überlassen, 1815 zwischen Preußen und Sachsen getheilt. Der preuß. Antheil an der Ober-L. ist 63 □M. groß mit 200000 E., gehört zum schles. Reg.-Bez. Liegnitz; die flache, sandige Nieder-L. ist ganz preußisch u. hat auf 134 □M. 310000 E., ist Brandenburg u. zwar dem Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O. zugetheilt. Sachsen hat von der Ober-L. 38<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> □M. mit 298000 E., bildet den Reg.-Bez. Bautzen, ist ein Hauptsitz des sächs. Gewerbfleißes. – Die Bewohner sind wendische Slaven, größtentheils germanisirt, so daß nur noch 30000, lauter Landleute, wendisch sprechen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Lausigk</hi>, sächs. Stadt südwestl. von Grimma, mit 2700 E., Braunkohlenlagern, Mineralquelle.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laut</hi>, alles Hörbare, zunächst die durch Stimmorgane hervorgebrachten Schälle, in engster Bedeutung die articulirten L.e des Menschen. Diese zerfallen in Consonanten u. Vocale. Mitlauter und Selbstlauter; die Vocale in lange u. kurze. einfache u. zusammengesetzte, reine und getrübte; die Consonanten in Hauch-L.e, flüssige u. stumme, die letztern in Lippen-, Kehl- u. Zungen-L.e und nach den L.stufen in <hi rendition="#i">tenues</hi> (p, k, qu, t), <hi rendition="#i">mediae</hi> (b, g, d) und <hi rendition="#i">aspiratae</hi> (ph, ch, th). L.<hi rendition="#g">verschiebung</hi> nennt I. Grimm das von ihm entdeckte, für die Sprachforschung außerordentlich wichtige Gesetz des Wechsels der stummen L. ein den germanischen Sprachen; vgl. R. von Raumer, die Aspiration u. die L.e, Leipzig 1837.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laute</hi> (ital. <hi rendition="#i">liuto</hi>), sehr altes Saiteninstrument, das bis auf den gewölbten Körper in Form und Spielart der Guitarre sehr ähnlich war. Die 14 Darmsaiten des Instrumentes waren in Chöre abgetheilt; die 6 obern gingen über das mit Bünden versehene Griffbrett und wurden mit den Fingern der linken Hand gegriffen, während die 8 andern unverändert blieben und die Grundtöne der Melodie bildeten, daher auch bei jeder andern Tonart anders gestimmt werden mußten. Die Tonschrift für die L. bestand nicht aus Noten, sondern aus Buchstaben auf 6 Linien, L.<hi rendition="#g">ntabutatur</hi>. Früher war die L. ein sehr beliebtes und wichtiges Instrument, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [720/0721]
geb. 1768, französ. Marschall, war im 16. Jahre bereits Artillerieoffizier, 1795 Oberst, diente in den napoleonischen Kriegen, wurde 1806 Divisionsgeneral, öfters von Napoleon als Diplomate verwendet. Bei Leipzig gefangen wurde er durch den 1. Pariser Frieden frei. schloß sich 1815 nicht an Napoleon an, wurde unter Ludwig XVIII. Pair, Marquis, 1821 Marschall, st. 1828.
Laurop, Christian, geb. 1772 zu Schleswig, seit 1807 in bad. Diensten, Forstmann und sehr fruchtbarer forstwissenschaftlicher Schriftsteller.
Laurvig, norweg. Stadt im Stifte Aggerhuus mit 4000 E., Tabak-, Eisen- und Holzwaarenfabrikation.
Laus, s. Läuse.
Lausanne (Losann), Hauptstadt des Kantons Waadt, 1/2 St. vom Genfersee, auf 3 Felsenhügeln gelegen, mit alter Kathedrale, akademischer Lehranstalt, 18500 E., Fabriken in Gold- u. Silberwaaren, starkem Wein- u. Speditionshandel.
Lausfliegen (Hippoboscidae). Insektenfamilie aus der Ordnung der Zweiflügler; Körper kurz, breit, mit lederartiger Haut bedeckt, der Rüssel von 2 Klappen beschützt; haben Aehnlichkeit mit den Läufen und leben auf Säugethieren oder Vögeln; einige sind flügellos. Die gemeine Pferdelausfliege (hippobosca equina), 3''' lang, auf Pferden u. Ochsen meist an der Schwanzwurzel. – Die Schaflausfliege (melophagus ovis), rostgelb, ohne Flügel, häufig auf Schafen unter der Wolle.
Laushaft (Psocus). Insektengattung aus der Ordnung der Netzflügler; sie sind sehr klein, mit langen, borstenförmigen Fühlhörnern; leben im Holz, unter Rinden, in Büchern etc. u. schaden sehr. Die Holzlaus, Bücherlaus (p. pulsatorius), 1''' lang; ihre Larve schadet den Naturaliensammlungen u. Büchern.
Lausitz (Lusatia), 200 □M. großer Landstrich in Preußen und Sachsen, früher 2 Markgrafschaften Ober- und Nieder-L., lange zwischen Böhmen, Polen und Brandenburg streitig, seit 1526 zur Krone Böhmen gehörig, wurden 1620 und 1635 als Lehen Kursachsen überlassen, 1815 zwischen Preußen und Sachsen getheilt. Der preuß. Antheil an der Ober-L. ist 63 □M. groß mit 200000 E., gehört zum schles. Reg.-Bez. Liegnitz; die flache, sandige Nieder-L. ist ganz preußisch u. hat auf 134 □M. 310000 E., ist Brandenburg u. zwar dem Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O. zugetheilt. Sachsen hat von der Ober-L. 383/4 □M. mit 298000 E., bildet den Reg.-Bez. Bautzen, ist ein Hauptsitz des sächs. Gewerbfleißes. – Die Bewohner sind wendische Slaven, größtentheils germanisirt, so daß nur noch 30000, lauter Landleute, wendisch sprechen.
Lausigk, sächs. Stadt südwestl. von Grimma, mit 2700 E., Braunkohlenlagern, Mineralquelle.
Laut, alles Hörbare, zunächst die durch Stimmorgane hervorgebrachten Schälle, in engster Bedeutung die articulirten L.e des Menschen. Diese zerfallen in Consonanten u. Vocale. Mitlauter und Selbstlauter; die Vocale in lange u. kurze. einfache u. zusammengesetzte, reine und getrübte; die Consonanten in Hauch-L.e, flüssige u. stumme, die letztern in Lippen-, Kehl- u. Zungen-L.e und nach den L.stufen in tenues (p, k, qu, t), mediae (b, g, d) und aspiratae (ph, ch, th). L.verschiebung nennt I. Grimm das von ihm entdeckte, für die Sprachforschung außerordentlich wichtige Gesetz des Wechsels der stummen L. ein den germanischen Sprachen; vgl. R. von Raumer, die Aspiration u. die L.e, Leipzig 1837.
Laute (ital. liuto), sehr altes Saiteninstrument, das bis auf den gewölbten Körper in Form und Spielart der Guitarre sehr ähnlich war. Die 14 Darmsaiten des Instrumentes waren in Chöre abgetheilt; die 6 obern gingen über das mit Bünden versehene Griffbrett und wurden mit den Fingern der linken Hand gegriffen, während die 8 andern unverändert blieben und die Grundtöne der Melodie bildeten, daher auch bei jeder andern Tonart anders gestimmt werden mußten. Die Tonschrift für die L. bestand nicht aus Noten, sondern aus Buchstaben auf 6 Linien, L.ntabutatur. Früher war die L. ein sehr beliebtes und wichtiges Instrument,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |