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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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schießen. - L., auf dem Schiffe, ein schmaler Gang auf dem untersten Decke für die Zimmerleute, um Grundschüsse zu verpflöcken. - L., in einem Brander die Leitungsröhren.


Laufkäfer (Carabus), Käfergattung aus der Abtheilung der Pentameren, mit länglich eiförmigem Körper, Halsschild mit verlängerten Hinterecken, ohne Flügel; leben unter Holz, Steinen, fressen andere Insekten u. Würmer. sind meist ausgezeichnet durch Schönheit der Form und Farbe. - Der gemeine L. (c. coriaceus), schwarz, glanzlos, gegen 15''' lang; häufig in Wäldern u. auf Straßen. - Das Goldhähnchen, Goldschmied (c. auratus), 11''' lang, oben glänzend goldgrün, in Wäldern, Feldern und Gärten. - Der Garten-L. (c. hortensis), schwarz, 1'' lang, die Flügeldecken mit seinen Längsstreifen und 3 Reihen glänzender Grübchen; in Gärten.


Laufvögel (Cursorii), Ordnung der Vögel, welche die größten derselben enthält, mit kurzem, an der Spitze hartem Schnabel, langen u. starken Füßen, die über der Ferse nackt sind, mit 2 oder 3 kurzen Zehen. Hieher gehören der Strauß, Nandu, Kasuar, die Trappe (s. d.).


Lauge, Wasser, in dem irgend ein Salz aufgelöst ist; Auflösung von festen Alkalien; die aus Holzasche durch Zuguß von Wasser gewonnene Aschen-L.; s. Alkalien.


Lauingen, bayer. Stadt an der Donau mit 3500 E., schöner Kirche, Schullehrerseminar, bedeutenden Fruchtmärkten, Schiffahrt. Geburtsort des Albertus Magnus.


Laun, Friedr., pseudonym für Friedrich August Schulze.


Laune, die wechselnde Gemüthsstimmung; wer sich der L. hingibt, ist launenhaft, wenn übler: launisch, wenn guter: launig; vgl. Humor.


Laura, s. Petrarca.


Lauremberg, Joh. Wilh., geb. 1591 zu Rostock, gest. 1659 als Professor an der Ritterakademie zu Soröe, guter Satyriker, wenig bekannt, weil er plattdeutsch schrieb (Hamburg 1654; Kassel 1750).


Laurent (Lorang), eigentlich Laurenz, Joh. Theodor, ein um die Kirche sehr verdienter Prälat, geb. 1804 zu Aachen, studierte in Bonn, ohne sich mit dem damals beliebten Hermesianismus zu befreunden, wurde 1829 Priester, Pfarrer in der Diöcese Lüttich, 1839 apostol. Vicar für die sog. nordischen Missionen (zerstreute kathol. Gemeinden in Norddeutschland), namentlich in Hamburg, sowie in Dänemark. Kirchenfeindlicher Argwohn u. Zeitverhältnisse traten seiner Wirksamkeit so hemmend entgegen, daß L. seine Stelle in die Hände des Bischofs von Osnabrück niederlegte. Dafür wurde er 1841 Bischof für Luxemburg und suchte durch Stiftung von Seminarien, Sorgfalt für das Volksschulwesen, Einführung eines Diöcesangesangbuches u. besonders eines Diöcesankatechismus die Interessen der Kirche mit denen der in seiner Diöcese schwer bedrohten deutschen Nationalität zu verbinden. Er ärntete dafür so viel Verdächtigung und Anfeindung, daß er von seinem Sprengel ferngehalten wird.


Laurent (Lorang), P. M., geb. 1793, französ. Historiker und Publicist, zuerst St. Simonist, nach 1840 königl. Beamter, 1848 rother Republikaner, schrieb u. a. eine Geschichte Napoleons, die Horace Vernet mit Illustrationen versah und auch in Deutschland Verbreitung fand.


Laurentie (Lorangtih), P. S., geb. 1793 zu Houga, franz. Historiker und Publicist. Legitimist und Kirchlichgesinnter, schrieb eine Einleitung zur Philosophie (Paris 1829), eine Geschichte der Herzoge von Orleans (Paris 1832 bis 34) und eine Geschichte von Frankreich (Paris 1841-43, 8 Bde.).


Laurentius, St., zur Zeit des Papstes Sixtus II. (257-58) einer der 7 Diakonen der röm. Kirche. wurde in der Valerian'schen Verfolgung 3 Tage nach diesem Papst gemartert u. zwar, nachdem er dem Präfecten, der die Reichthümer der Kirche begehrte, die Armen der Stadt als den Schatz der Kirche vorgeführt hatte, auf einem Roste langsam verbrannt. Prudentius besang den heil. L., dessen Gedächtnißtag der 10. August wurde.


Lauriston (Loristong), Alexandre Jacques Bernard de Law, Marquis de,

schießen. – L., auf dem Schiffe, ein schmaler Gang auf dem untersten Decke für die Zimmerleute, um Grundschüsse zu verpflöcken. – L., in einem Brander die Leitungsröhren.


Laufkäfer (Carabus), Käfergattung aus der Abtheilung der Pentameren, mit länglich eiförmigem Körper, Halsschild mit verlängerten Hinterecken, ohne Flügel; leben unter Holz, Steinen, fressen andere Insekten u. Würmer. sind meist ausgezeichnet durch Schönheit der Form und Farbe. – Der gemeine L. (c. coriaceus), schwarz, glanzlos, gegen 15''' lang; häufig in Wäldern u. auf Straßen. – Das Goldhähnchen, Goldschmied (c. auratus), 11''' lang, oben glänzend goldgrün, in Wäldern, Feldern und Gärten. – Der Garten-L. (c. hortensis), schwarz, 1'' lang, die Flügeldecken mit seinen Längsstreifen und 3 Reihen glänzender Grübchen; in Gärten.


Laufvögel (Cursorii), Ordnung der Vögel, welche die größten derselben enthält, mit kurzem, an der Spitze hartem Schnabel, langen u. starken Füßen, die über der Ferse nackt sind, mit 2 oder 3 kurzen Zehen. Hieher gehören der Strauß, Nandu, Kasuar, die Trappe (s. d.).


Lauge, Wasser, in dem irgend ein Salz aufgelöst ist; Auflösung von festen Alkalien; die aus Holzasche durch Zuguß von Wasser gewonnene Aschen-L.; s. Alkalien.


Lauingen, bayer. Stadt an der Donau mit 3500 E., schöner Kirche, Schullehrerseminar, bedeutenden Fruchtmärkten, Schiffahrt. Geburtsort des Albertus Magnus.


Laun, Friedr., pseudonym für Friedrich August Schulze.


Laune, die wechselnde Gemüthsstimmung; wer sich der L. hingibt, ist launenhaft, wenn übler: launisch, wenn guter: launig; vgl. Humor.


Laura, s. Petrarca.


Lauremberg, Joh. Wilh., geb. 1591 zu Rostock, gest. 1659 als Professor an der Ritterakademie zu Soröe, guter Satyriker, wenig bekannt, weil er plattdeutsch schrieb (Hamburg 1654; Kassel 1750).


Laurent (Lorang), eigentlich Laurenz, Joh. Theodor, ein um die Kirche sehr verdienter Prälat, geb. 1804 zu Aachen, studierte in Bonn, ohne sich mit dem damals beliebten Hermesianismus zu befreunden, wurde 1829 Priester, Pfarrer in der Diöcese Lüttich, 1839 apostol. Vicar für die sog. nordischen Missionen (zerstreute kathol. Gemeinden in Norddeutschland), namentlich in Hamburg, sowie in Dänemark. Kirchenfeindlicher Argwohn u. Zeitverhältnisse traten seiner Wirksamkeit so hemmend entgegen, daß L. seine Stelle in die Hände des Bischofs von Osnabrück niederlegte. Dafür wurde er 1841 Bischof für Luxemburg und suchte durch Stiftung von Seminarien, Sorgfalt für das Volksschulwesen, Einführung eines Diöcesangesangbuches u. besonders eines Diöcesankatechismus die Interessen der Kirche mit denen der in seiner Diöcese schwer bedrohten deutschen Nationalität zu verbinden. Er ärntete dafür so viel Verdächtigung und Anfeindung, daß er von seinem Sprengel ferngehalten wird.


Laurent (Lorang), P. M., geb. 1793, französ. Historiker und Publicist, zuerst St. Simonist, nach 1840 königl. Beamter, 1848 rother Republikaner, schrieb u. a. eine Geschichte Napoleons, die Horace Vernet mit Illustrationen versah und auch in Deutschland Verbreitung fand.


Laurentie (Lorangtih), P. S., geb. 1793 zu Houga, franz. Historiker und Publicist. Legitimist und Kirchlichgesinnter, schrieb eine Einleitung zur Philosophie (Paris 1829), eine Geschichte der Herzoge von Orleans (Paris 1832 bis 34) und eine Geschichte von Frankreich (Paris 1841–43, 8 Bde.).


Laurentius, St., zur Zeit des Papstes Sixtus II. (257–58) einer der 7 Diakonen der röm. Kirche. wurde in der Valerianʼschen Verfolgung 3 Tage nach diesem Papst gemartert u. zwar, nachdem er dem Präfecten, der die Reichthümer der Kirche begehrte, die Armen der Stadt als den Schatz der Kirche vorgeführt hatte, auf einem Roste langsam verbrannt. Prudentius besang den heil. L., dessen Gedächtnißtag der 10. August wurde.


Lauriston (Loristong), Alexandre Jacques Bernard de Law, Marquis de,

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[719/0720] schießen. – L., auf dem Schiffe, ein schmaler Gang auf dem untersten Decke für die Zimmerleute, um Grundschüsse zu verpflöcken. – L., in einem Brander die Leitungsröhren. Laufkäfer (Carabus), Käfergattung aus der Abtheilung der Pentameren, mit länglich eiförmigem Körper, Halsschild mit verlängerten Hinterecken, ohne Flügel; leben unter Holz, Steinen, fressen andere Insekten u. Würmer. sind meist ausgezeichnet durch Schönheit der Form und Farbe. – Der gemeine L. (c. coriaceus), schwarz, glanzlos, gegen 15''' lang; häufig in Wäldern u. auf Straßen. – Das Goldhähnchen, Goldschmied (c. auratus), 11''' lang, oben glänzend goldgrün, in Wäldern, Feldern und Gärten. – Der Garten-L. (c. hortensis), schwarz, 1'' lang, die Flügeldecken mit seinen Längsstreifen und 3 Reihen glänzender Grübchen; in Gärten. Laufvögel (Cursorii), Ordnung der Vögel, welche die größten derselben enthält, mit kurzem, an der Spitze hartem Schnabel, langen u. starken Füßen, die über der Ferse nackt sind, mit 2 oder 3 kurzen Zehen. Hieher gehören der Strauß, Nandu, Kasuar, die Trappe (s. d.). Lauge, Wasser, in dem irgend ein Salz aufgelöst ist; Auflösung von festen Alkalien; die aus Holzasche durch Zuguß von Wasser gewonnene Aschen-L.; s. Alkalien. Lauingen, bayer. Stadt an der Donau mit 3500 E., schöner Kirche, Schullehrerseminar, bedeutenden Fruchtmärkten, Schiffahrt. Geburtsort des Albertus Magnus. Laun, Friedr., pseudonym für Friedrich August Schulze. Laune, die wechselnde Gemüthsstimmung; wer sich der L. hingibt, ist launenhaft, wenn übler: launisch, wenn guter: launig; vgl. Humor. Laura, s. Petrarca. Lauremberg, Joh. Wilh., geb. 1591 zu Rostock, gest. 1659 als Professor an der Ritterakademie zu Soröe, guter Satyriker, wenig bekannt, weil er plattdeutsch schrieb (Hamburg 1654; Kassel 1750). Laurent (Lorang), eigentlich Laurenz, Joh. Theodor, ein um die Kirche sehr verdienter Prälat, geb. 1804 zu Aachen, studierte in Bonn, ohne sich mit dem damals beliebten Hermesianismus zu befreunden, wurde 1829 Priester, Pfarrer in der Diöcese Lüttich, 1839 apostol. Vicar für die sog. nordischen Missionen (zerstreute kathol. Gemeinden in Norddeutschland), namentlich in Hamburg, sowie in Dänemark. Kirchenfeindlicher Argwohn u. Zeitverhältnisse traten seiner Wirksamkeit so hemmend entgegen, daß L. seine Stelle in die Hände des Bischofs von Osnabrück niederlegte. Dafür wurde er 1841 Bischof für Luxemburg und suchte durch Stiftung von Seminarien, Sorgfalt für das Volksschulwesen, Einführung eines Diöcesangesangbuches u. besonders eines Diöcesankatechismus die Interessen der Kirche mit denen der in seiner Diöcese schwer bedrohten deutschen Nationalität zu verbinden. Er ärntete dafür so viel Verdächtigung und Anfeindung, daß er von seinem Sprengel ferngehalten wird. Laurent (Lorang), P. M., geb. 1793, französ. Historiker und Publicist, zuerst St. Simonist, nach 1840 königl. Beamter, 1848 rother Republikaner, schrieb u. a. eine Geschichte Napoleons, die Horace Vernet mit Illustrationen versah und auch in Deutschland Verbreitung fand. Laurentie (Lorangtih), P. S., geb. 1793 zu Houga, franz. Historiker und Publicist. Legitimist und Kirchlichgesinnter, schrieb eine Einleitung zur Philosophie (Paris 1829), eine Geschichte der Herzoge von Orleans (Paris 1832 bis 34) und eine Geschichte von Frankreich (Paris 1841–43, 8 Bde.). Laurentius, St., zur Zeit des Papstes Sixtus II. (257–58) einer der 7 Diakonen der röm. Kirche. wurde in der Valerianʼschen Verfolgung 3 Tage nach diesem Papst gemartert u. zwar, nachdem er dem Präfecten, der die Reichthümer der Kirche begehrte, die Armen der Stadt als den Schatz der Kirche vorgeführt hatte, auf einem Roste langsam verbrannt. Prudentius besang den heil. L., dessen Gedächtnißtag der 10. August wurde. Lauriston (Loristong), Alexandre Jacques Bernard de Law, Marquis de,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/720>, abgerufen am 23.11.2024.