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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Der bekannteste ist James Maitland, Graf von L., geb. 1752, gest. 1832, schott. und seit 1806 britischer Pair, Whig, der immer mit Fox ging, später Napoleons Abführung nach St. Helena, die Kornbill etc., zuletzt aber die Reformbill bekämpfte.


Laudiren, schwarzes Tuch oberflächlich mit Baumöl überfahren, um demselben Glanz zu geben; gehört zu den Betrügereien.


Laudisten, d. h. Lobliedsänger, in früherer Zeit Sängergesellschaften in Italien, besonders zu Florenz, welche in weißen Kleidern und mit Kerzen in den Händen vor den Kirchen u. auf öffentlichen Plätzen einstimmige religiöse Lieder sangen.


Laudon, s. Loudon.


Laudum, latein., Ausspruch eines Schiedsrichters.


Lauenburg, Sachsen-L., deutsches Herzogthum, dem König von Dänemark unterworfen, mit 89000 E. auf 19 #M. ziemlich fruchtbaren Landes, hat eigene Verfassung, stellt mit Holstein das Contingent zum deutschen Bundesheere gemeinschaftlich. Hauptstadt und Sitz der obersten Behörde ist Ratzeburg. - L. gehörte von 1230-1689 einer sächs. Linie (aus dem askanischen Stamme), fiel bei deren Aussterben zuerst an Braunschweig-Celle, bald an Braunschweig-Lüneburg, war von 1803 bis 1813 französisch, von 1813-1816 wieder hannöverisch, wurde 1816 mit Ausnahme des Landes Hadeln und des Amtes Neuhaus an Preußen abgetreten u. hierauf an Dänemark als ein Stück Entschädigung für das an Schweden verlorene Norwegen abgegeben. Die Stadt L. an der Elbe und an dem Stecknitzkanal hat 4100 E., Transitohandel, Schiffahrt.


Lauer, Franz Freiherr v., österreich. General, diente von 1755-1800 mit Auszeichnung in allen Kriegen, baute die Festungen Theresienstadt u. Josephsstadt, st. 1803. Sein Sohn Joseph, Freiherr von, geb. 1769 zu Grätz, focht von 1788-1815 in allen Kriegen, vertheidigte 1815 Ferrara gegen Murat, nahm Gaeta, st. 1848 als Feldzeugmeister und Geniedirector.


Lauf, bayer. Stadt unweit Nürnberg, mit 3500 E., Eisenwerken, Stahl- und Messingdrathfabriken, Hopfenbau.


Laufen, zürcher. Dorf am linken Rheinufer 1 St. unterhalb Schaffhausen, mit einem Schlosse; dabei der berühmte Rheinfall.


Laufenburg, aargauische Stadt am Rhein mit 700 E., Stromschnelle, Lachsfang; Ruine Habsburg-L. Durch eine offene Brücke mit L. verbunden liegt auf dem bad. Ufer das Städtchen Klein-L. mit 350 E.


Lauffen, württemberg. Stadt am Neckar mit 4300 E., Geburtsort des Dichters Hölderlin; Treffen 1534. - L., Flecken in Oesterreich, an der Traun, die einen schönen Fall bildet, mit 500 E.; Salzwerk. Steinkohlengruben, Alabasterbrüche. - L., bernische Stadt an der Birs, die sich über einen Felsen herabstürzt, 750 E. - L., bayer. Stadt an der Salzach, mit 1400 E., Schiffbau und Flußverkehr.


Lauffeuer, Feuer eines Bataillons, welches gleichförmig von dem rechten nach dem linken Flügel herabläuft; die Abtheilung, welche gefeuert hat, ladet sogleich wieder, um das Feuer zu wiederholen.


Laufgräben, Trancheen, Parallelen, bei Festungsbelagerungen die Werke, in welchen die Belagerer vor dem feindlichen Feuer geschützt gegen die feindlichen Werke vordringen. Sie werden wo möglich von dem Feinde unbemerkt in einer Entfernung von etwa 500 Metres begonnen und bis an das Glacis fortgeführt u. laufen mit dem Umfang der feindlichen Werke parallel. Der Graben ist etwas über 3' tief, 9-22' breit, gegen den Platz hin durch den Erdaufwurf gedeckt. Sie stehen durch Gräben, die im Zickzack geführt werden (boyaux), mit einander in Verbindung. Der einzelne Theil des Zickzacks heißt Schlag, der verlängerte Theil am Zickzack, zum Umkehren der Fuhrwerke etc. bestimmt, Hacken (crochets). Die Arbeiter werden gegen Ausfälle durch Truppen geschützt, welche in den L. aufgestellt sind; die Belagerungsbatterien rücken mit den L. vor, vorerst um das feindliche Geschütz zu demontiren, zuletzt um Bresche zu

Der bekannteste ist James Maitland, Graf von L., geb. 1752, gest. 1832, schott. und seit 1806 britischer Pair, Whig, der immer mit Fox ging, später Napoleons Abführung nach St. Helena, die Kornbill etc., zuletzt aber die Reformbill bekämpfte.


Laudiren, schwarzes Tuch oberflächlich mit Baumöl überfahren, um demselben Glanz zu geben; gehört zu den Betrügereien.


Laudisten, d. h. Lobliedsänger, in früherer Zeit Sängergesellschaften in Italien, besonders zu Florenz, welche in weißen Kleidern und mit Kerzen in den Händen vor den Kirchen u. auf öffentlichen Plätzen einstimmige religiöse Lieder sangen.


Laudon, s. Loudon.


Laudum, latein., Ausspruch eines Schiedsrichters.


Lauenburg, Sachsen-L., deutsches Herzogthum, dem König von Dänemark unterworfen, mit 89000 E. auf 19 □M. ziemlich fruchtbaren Landes, hat eigene Verfassung, stellt mit Holstein das Contingent zum deutschen Bundesheere gemeinschaftlich. Hauptstadt und Sitz der obersten Behörde ist Ratzeburg. – L. gehörte von 1230–1689 einer sächs. Linie (aus dem askanischen Stamme), fiel bei deren Aussterben zuerst an Braunschweig-Celle, bald an Braunschweig-Lüneburg, war von 1803 bis 1813 französisch, von 1813–1816 wieder hannöverisch, wurde 1816 mit Ausnahme des Landes Hadeln und des Amtes Neuhaus an Preußen abgetreten u. hierauf an Dänemark als ein Stück Entschädigung für das an Schweden verlorene Norwegen abgegeben. Die Stadt L. an der Elbe und an dem Stecknitzkanal hat 4100 E., Transitohandel, Schiffahrt.


Lauer, Franz Freiherr v., österreich. General, diente von 1755–1800 mit Auszeichnung in allen Kriegen, baute die Festungen Theresienstadt u. Josephsstadt, st. 1803. Sein Sohn Joseph, Freiherr von, geb. 1769 zu Grätz, focht von 1788–1815 in allen Kriegen, vertheidigte 1815 Ferrara gegen Murat, nahm Gaëta, st. 1848 als Feldzeugmeister und Geniedirector.


Lauf, bayer. Stadt unweit Nürnberg, mit 3500 E., Eisenwerken, Stahl- und Messingdrathfabriken, Hopfenbau.


Laufen, zürcher. Dorf am linken Rheinufer 1 St. unterhalb Schaffhausen, mit einem Schlosse; dabei der berühmte Rheinfall.


Laufenburg, aargauische Stadt am Rhein mit 700 E., Stromschnelle, Lachsfang; Ruine Habsburg-L. Durch eine offene Brücke mit L. verbunden liegt auf dem bad. Ufer das Städtchen Klein-L. mit 350 E.


Lauffen, württemberg. Stadt am Neckar mit 4300 E., Geburtsort des Dichters Hölderlin; Treffen 1534. – L., Flecken in Oesterreich, an der Traun, die einen schönen Fall bildet, mit 500 E.; Salzwerk. Steinkohlengruben, Alabasterbrüche. – L., bernische Stadt an der Birs, die sich über einen Felsen herabstürzt, 750 E. – L., bayer. Stadt an der Salzach, mit 1400 E., Schiffbau und Flußverkehr.


Lauffeuer, Feuer eines Bataillons, welches gleichförmig von dem rechten nach dem linken Flügel herabläuft; die Abtheilung, welche gefeuert hat, ladet sogleich wieder, um das Feuer zu wiederholen.


Laufgräben, Tranchéen, Parallelen, bei Festungsbelagerungen die Werke, in welchen die Belagerer vor dem feindlichen Feuer geschützt gegen die feindlichen Werke vordringen. Sie werden wo möglich von dem Feinde unbemerkt in einer Entfernung von etwa 500 Metres begonnen und bis an das Glacis fortgeführt u. laufen mit dem Umfang der feindlichen Werke parallel. Der Graben ist etwas über 3' tief, 9–22' breit, gegen den Platz hin durch den Erdaufwurf gedeckt. Sie stehen durch Gräben, die im Zickzack geführt werden (boyaux), mit einander in Verbindung. Der einzelne Theil des Zickzacks heißt Schlag, der verlängerte Theil am Zickzack, zum Umkehren der Fuhrwerke etc. bestimmt, Hacken (crochets). Die Arbeiter werden gegen Ausfälle durch Truppen geschützt, welche in den L. aufgestellt sind; die Belagerungsbatterien rücken mit den L. vor, vorerst um das feindliche Geschütz zu demontiren, zuletzt um Bresche zu

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[718/0719] Der bekannteste ist James Maitland, Graf von L., geb. 1752, gest. 1832, schott. und seit 1806 britischer Pair, Whig, der immer mit Fox ging, später Napoleons Abführung nach St. Helena, die Kornbill etc., zuletzt aber die Reformbill bekämpfte. Laudiren, schwarzes Tuch oberflächlich mit Baumöl überfahren, um demselben Glanz zu geben; gehört zu den Betrügereien. Laudisten, d. h. Lobliedsänger, in früherer Zeit Sängergesellschaften in Italien, besonders zu Florenz, welche in weißen Kleidern und mit Kerzen in den Händen vor den Kirchen u. auf öffentlichen Plätzen einstimmige religiöse Lieder sangen. Laudon, s. Loudon. Laudum, latein., Ausspruch eines Schiedsrichters. Lauenburg, Sachsen-L., deutsches Herzogthum, dem König von Dänemark unterworfen, mit 89000 E. auf 19 □M. ziemlich fruchtbaren Landes, hat eigene Verfassung, stellt mit Holstein das Contingent zum deutschen Bundesheere gemeinschaftlich. Hauptstadt und Sitz der obersten Behörde ist Ratzeburg. – L. gehörte von 1230–1689 einer sächs. Linie (aus dem askanischen Stamme), fiel bei deren Aussterben zuerst an Braunschweig-Celle, bald an Braunschweig-Lüneburg, war von 1803 bis 1813 französisch, von 1813–1816 wieder hannöverisch, wurde 1816 mit Ausnahme des Landes Hadeln und des Amtes Neuhaus an Preußen abgetreten u. hierauf an Dänemark als ein Stück Entschädigung für das an Schweden verlorene Norwegen abgegeben. Die Stadt L. an der Elbe und an dem Stecknitzkanal hat 4100 E., Transitohandel, Schiffahrt. Lauer, Franz Freiherr v., österreich. General, diente von 1755–1800 mit Auszeichnung in allen Kriegen, baute die Festungen Theresienstadt u. Josephsstadt, st. 1803. Sein Sohn Joseph, Freiherr von, geb. 1769 zu Grätz, focht von 1788–1815 in allen Kriegen, vertheidigte 1815 Ferrara gegen Murat, nahm Gaëta, st. 1848 als Feldzeugmeister und Geniedirector. Lauf, bayer. Stadt unweit Nürnberg, mit 3500 E., Eisenwerken, Stahl- und Messingdrathfabriken, Hopfenbau. Laufen, zürcher. Dorf am linken Rheinufer 1 St. unterhalb Schaffhausen, mit einem Schlosse; dabei der berühmte Rheinfall. Laufenburg, aargauische Stadt am Rhein mit 700 E., Stromschnelle, Lachsfang; Ruine Habsburg-L. Durch eine offene Brücke mit L. verbunden liegt auf dem bad. Ufer das Städtchen Klein-L. mit 350 E. Lauffen, württemberg. Stadt am Neckar mit 4300 E., Geburtsort des Dichters Hölderlin; Treffen 1534. – L., Flecken in Oesterreich, an der Traun, die einen schönen Fall bildet, mit 500 E.; Salzwerk. Steinkohlengruben, Alabasterbrüche. – L., bernische Stadt an der Birs, die sich über einen Felsen herabstürzt, 750 E. – L., bayer. Stadt an der Salzach, mit 1400 E., Schiffbau und Flußverkehr. Lauffeuer, Feuer eines Bataillons, welches gleichförmig von dem rechten nach dem linken Flügel herabläuft; die Abtheilung, welche gefeuert hat, ladet sogleich wieder, um das Feuer zu wiederholen. Laufgräben, Tranchéen, Parallelen, bei Festungsbelagerungen die Werke, in welchen die Belagerer vor dem feindlichen Feuer geschützt gegen die feindlichen Werke vordringen. Sie werden wo möglich von dem Feinde unbemerkt in einer Entfernung von etwa 500 Metres begonnen und bis an das Glacis fortgeführt u. laufen mit dem Umfang der feindlichen Werke parallel. Der Graben ist etwas über 3' tief, 9–22' breit, gegen den Platz hin durch den Erdaufwurf gedeckt. Sie stehen durch Gräben, die im Zickzack geführt werden (boyaux), mit einander in Verbindung. Der einzelne Theil des Zickzacks heißt Schlag, der verlängerte Theil am Zickzack, zum Umkehren der Fuhrwerke etc. bestimmt, Hacken (crochets). Die Arbeiter werden gegen Ausfälle durch Truppen geschützt, welche in den L. aufgestellt sind; die Belagerungsbatterien rücken mit den L. vor, vorerst um das feindliche Geschütz zu demontiren, zuletzt um Bresche zu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/719>, abgerufen am 23.11.2024.