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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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XIV., ein in der alten Literatur sehr bewanderter Mann, in allen Dingen Skeptiker, schrieb "Ueber die wenige historische Gewißheit", dem Lucian nachgeahmte Dialogen etc.


Lamotte, Antoine Houdar de. geb. 1672 zu Paris, gest. 1751, französ. Dichter, Lyriker, Dramatiker, Fabeldichter, in letzterer Beziehung noch immer beachtet.


Lampadius, Wilhelm August, ein um das Hüttenwesen sehr verdienter Chemiker und Schriftsteller, geb. 1772 zu Hehlen im Braunschweigischen, studierte zu Göttingen, ward 1794 außerordentlicher, bald darauf ordentlicher Professor der Chemie an der Bergakademie zu Freiberg, wo er 1842 starb. Hauptwerk: "Handbuch der Hüttenkunde" 4 Bde., 2. Aufl. Göttingen 1817-18, mit Supplementen 1818-26. Außerdem schrieb er viele kleinere Schriften technisch-chemischen Inhalts, namentlich über den Dünger, die Gährung und die Gasbeleuchtung; ist Entdecker des Schwefelkohlenstoffs.


Lampe, nennt man eine besondere Vorrichtung zum Verbrennen eines flüssigen oder leicht schmelzbaren Brennmaterials, wie Oel, Weingeist, Wallrath, Thran, Talg, mit dem Zwecke der Beleuchtung oder auch der Erwärmung (letzteres bei der Weingeist-L.). Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter für den Brennstoff und einem andern, mit dem Behälter in Verbindung stehenden Theile, in welchem die Verbrennung vor sich geht, Brenner od. Tülle genannt. Eine gute L. muß so construirt sein, daß der Brennstoff nur in kleiner Menge zum Brenner gelange und daselbst vollkommen verbrenne. Bei Anwendung von festem Brennstoff müssen Behälter und Brenner so nahe beisammen sein, daß der Brennstoff an der Flamme schmelzen kann, was immer nur unvollkommene L. gibt. Bei flüssigem Brennstoff dürfen Behälter und Brenner schon weiter auseinander liegen, wobei dann letzterem der Brennstoff durch die Haarröhrchenkraft eines Dochtes zugeführt wird. Zu einer vollkommenen Oel-L. ist erforderlich, daß das Oel im Dochte immer in gleicher Höhe erhalten werde. Dies wird erreicht entweder dadurch, daß man den Behälter höher als die Flamme stellt und den Ausfluß des Oels durch eine besondere Vorrichtung regulirt; od. noch besser dadurch, daß man den Behälter im Fuße der L. anbringt, und das Oel aus demselben durch verdichtete Luft (statische L.), od. durch den Druck einer Wassersäule (hydrostatische L.), od. durch ein Pumpwerk (Uhr-L.) in die Höhe treibt. Zur Erreichung der vollkommenen Verbrennung ist besonders gehöriger Luftzug nöthig, u. am geeignetsten dazu sind die Brenner mit hohlem Dochte und Zuggläser, welche oberhalb des Dochtes verengt sind. Man hat jetzt auch Dampf-L., in welchen eine Mischung von Terpentinöl u. Weingeist durch Erwärmung in Dämpfe verwandelt wird, welche dann angezündet werden.


Lampedusa, bei den Alten Lopadusa, neapolit. Insel zwischen Malta und der tunes. Küste, erst seit 1834 bewohnt, bildet mit den benachbarten Eilanden Lampione und Cinosa die Gruppe Isole Pelagie.


Lamprecht der Pfaffe, deutscher Dichter im Mittelalter, Geistlicher, wird als Verfasser des trefflichen Alexanderlieds angesehen (Ausgabe von Weismann. Frankfurt 1850).


Lamprete (Petromyzon). eine Gattung Knorpelfische aus der Ordnung der Rundmäuler oder Sauger, der unvollkommensten aller Fische, mit rundem, langem Körper, ohne Bauch- u. Brustfloßen, 7 Kiemenöffnungen auf jeder Seite, einem häutigen Kanal unter der Speiseröhre. durch den das Wasser aus dem Maul in die Kiemen fließt. Mit ihrem runden, mit Zähnen besetzten Saugmund saugen sie sich an festen, sowohl leblosen als lebenden Körpern fest. Die große L. (P. marinus), gelblichbraun marmorirt. 2-4' lang und bis 5 Pfd. schwer, fast in allen europ. Meeren, steigt zur Laichzeit im Frühjahr in die Flüsse; Fleisch delikat, aber schwer verdaulich. Die kleine L. oder Pricke (P. fluviatilis), ein Süßwasserfisch, 1 bis 11/2' lang. wird im Winter gefangen, denn im Sommer ist ihr Fleisch schlecht.


Lampridius, Aelius, röm. Geschichtschreiber im 4. Jahrh. n. Chr., schrieb die Geschichte der Kaiser Commodus,

XIV., ein in der alten Literatur sehr bewanderter Mann, in allen Dingen Skeptiker, schrieb „Ueber die wenige historische Gewißheit“, dem Lucian nachgeahmte Dialogen etc.


Lamotte, Antoine Houdar de. geb. 1672 zu Paris, gest. 1751, französ. Dichter, Lyriker, Dramatiker, Fabeldichter, in letzterer Beziehung noch immer beachtet.


Lampadius, Wilhelm August, ein um das Hüttenwesen sehr verdienter Chemiker und Schriftsteller, geb. 1772 zu Hehlen im Braunschweigischen, studierte zu Göttingen, ward 1794 außerordentlicher, bald darauf ordentlicher Professor der Chemie an der Bergakademie zu Freiberg, wo er 1842 starb. Hauptwerk: „Handbuch der Hüttenkunde“ 4 Bde., 2. Aufl. Göttingen 1817–18, mit Supplementen 1818–26. Außerdem schrieb er viele kleinere Schriften technisch-chemischen Inhalts, namentlich über den Dünger, die Gährung und die Gasbeleuchtung; ist Entdecker des Schwefelkohlenstoffs.


Lampe, nennt man eine besondere Vorrichtung zum Verbrennen eines flüssigen oder leicht schmelzbaren Brennmaterials, wie Oel, Weingeist, Wallrath, Thran, Talg, mit dem Zwecke der Beleuchtung oder auch der Erwärmung (letzteres bei der Weingeist-L.). Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter für den Brennstoff und einem andern, mit dem Behälter in Verbindung stehenden Theile, in welchem die Verbrennung vor sich geht, Brenner od. Tülle genannt. Eine gute L. muß so construirt sein, daß der Brennstoff nur in kleiner Menge zum Brenner gelange und daselbst vollkommen verbrenne. Bei Anwendung von festem Brennstoff müssen Behälter und Brenner so nahe beisammen sein, daß der Brennstoff an der Flamme schmelzen kann, was immer nur unvollkommene L. gibt. Bei flüssigem Brennstoff dürfen Behälter und Brenner schon weiter auseinander liegen, wobei dann letzterem der Brennstoff durch die Haarröhrchenkraft eines Dochtes zugeführt wird. Zu einer vollkommenen Oel-L. ist erforderlich, daß das Oel im Dochte immer in gleicher Höhe erhalten werde. Dies wird erreicht entweder dadurch, daß man den Behälter höher als die Flamme stellt und den Ausfluß des Oels durch eine besondere Vorrichtung regulirt; od. noch besser dadurch, daß man den Behälter im Fuße der L. anbringt, und das Oel aus demselben durch verdichtete Luft (statische L.), od. durch den Druck einer Wassersäule (hydrostatische L.), od. durch ein Pumpwerk (Uhr-L.) in die Höhe treibt. Zur Erreichung der vollkommenen Verbrennung ist besonders gehöriger Luftzug nöthig, u. am geeignetsten dazu sind die Brenner mit hohlem Dochte und Zuggläser, welche oberhalb des Dochtes verengt sind. Man hat jetzt auch Dampf-L., in welchen eine Mischung von Terpentinöl u. Weingeist durch Erwärmung in Dämpfe verwandelt wird, welche dann angezündet werden.


Lampedusa, bei den Alten Lopadusa, neapolit. Insel zwischen Malta und der tunes. Küste, erst seit 1834 bewohnt, bildet mit den benachbarten Eilanden Lampione und Cinosa die Gruppe Isole Pelagie.


Lamprecht der Pfaffe, deutscher Dichter im Mittelalter, Geistlicher, wird als Verfasser des trefflichen Alexanderlieds angesehen (Ausgabe von Weismann. Frankfurt 1850).


Lamprete (Petromyzon). eine Gattung Knorpelfische aus der Ordnung der Rundmäuler oder Sauger, der unvollkommensten aller Fische, mit rundem, langem Körper, ohne Bauch- u. Brustfloßen, 7 Kiemenöffnungen auf jeder Seite, einem häutigen Kanal unter der Speiseröhre. durch den das Wasser aus dem Maul in die Kiemen fließt. Mit ihrem runden, mit Zähnen besetzten Saugmund saugen sie sich an festen, sowohl leblosen als lebenden Körpern fest. Die große L. (P. marinus), gelblichbraun marmorirt. 2–4' lang und bis 5 Pfd. schwer, fast in allen europ. Meeren, steigt zur Laichzeit im Frühjahr in die Flüsse; Fleisch delikat, aber schwer verdaulich. Die kleine L. oder Pricke (P. fluviatilis), ein Süßwasserfisch, 1 bis 11/2ʼ lang. wird im Winter gefangen, denn im Sommer ist ihr Fleisch schlecht.


Lampridius, Aelius, röm. Geschichtschreiber im 4. Jahrh. n. Chr., schrieb die Geschichte der Kaiser Commodus,

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[699/0700] XIV., ein in der alten Literatur sehr bewanderter Mann, in allen Dingen Skeptiker, schrieb „Ueber die wenige historische Gewißheit“, dem Lucian nachgeahmte Dialogen etc. Lamotte, Antoine Houdar de. geb. 1672 zu Paris, gest. 1751, französ. Dichter, Lyriker, Dramatiker, Fabeldichter, in letzterer Beziehung noch immer beachtet. Lampadius, Wilhelm August, ein um das Hüttenwesen sehr verdienter Chemiker und Schriftsteller, geb. 1772 zu Hehlen im Braunschweigischen, studierte zu Göttingen, ward 1794 außerordentlicher, bald darauf ordentlicher Professor der Chemie an der Bergakademie zu Freiberg, wo er 1842 starb. Hauptwerk: „Handbuch der Hüttenkunde“ 4 Bde., 2. Aufl. Göttingen 1817–18, mit Supplementen 1818–26. Außerdem schrieb er viele kleinere Schriften technisch-chemischen Inhalts, namentlich über den Dünger, die Gährung und die Gasbeleuchtung; ist Entdecker des Schwefelkohlenstoffs. Lampe, nennt man eine besondere Vorrichtung zum Verbrennen eines flüssigen oder leicht schmelzbaren Brennmaterials, wie Oel, Weingeist, Wallrath, Thran, Talg, mit dem Zwecke der Beleuchtung oder auch der Erwärmung (letzteres bei der Weingeist-L.). Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter für den Brennstoff und einem andern, mit dem Behälter in Verbindung stehenden Theile, in welchem die Verbrennung vor sich geht, Brenner od. Tülle genannt. Eine gute L. muß so construirt sein, daß der Brennstoff nur in kleiner Menge zum Brenner gelange und daselbst vollkommen verbrenne. Bei Anwendung von festem Brennstoff müssen Behälter und Brenner so nahe beisammen sein, daß der Brennstoff an der Flamme schmelzen kann, was immer nur unvollkommene L. gibt. Bei flüssigem Brennstoff dürfen Behälter und Brenner schon weiter auseinander liegen, wobei dann letzterem der Brennstoff durch die Haarröhrchenkraft eines Dochtes zugeführt wird. Zu einer vollkommenen Oel-L. ist erforderlich, daß das Oel im Dochte immer in gleicher Höhe erhalten werde. Dies wird erreicht entweder dadurch, daß man den Behälter höher als die Flamme stellt und den Ausfluß des Oels durch eine besondere Vorrichtung regulirt; od. noch besser dadurch, daß man den Behälter im Fuße der L. anbringt, und das Oel aus demselben durch verdichtete Luft (statische L.), od. durch den Druck einer Wassersäule (hydrostatische L.), od. durch ein Pumpwerk (Uhr-L.) in die Höhe treibt. Zur Erreichung der vollkommenen Verbrennung ist besonders gehöriger Luftzug nöthig, u. am geeignetsten dazu sind die Brenner mit hohlem Dochte und Zuggläser, welche oberhalb des Dochtes verengt sind. Man hat jetzt auch Dampf-L., in welchen eine Mischung von Terpentinöl u. Weingeist durch Erwärmung in Dämpfe verwandelt wird, welche dann angezündet werden. Lampedusa, bei den Alten Lopadusa, neapolit. Insel zwischen Malta und der tunes. Küste, erst seit 1834 bewohnt, bildet mit den benachbarten Eilanden Lampione und Cinosa die Gruppe Isole Pelagie. Lamprecht der Pfaffe, deutscher Dichter im Mittelalter, Geistlicher, wird als Verfasser des trefflichen Alexanderlieds angesehen (Ausgabe von Weismann. Frankfurt 1850). Lamprete (Petromyzon). eine Gattung Knorpelfische aus der Ordnung der Rundmäuler oder Sauger, der unvollkommensten aller Fische, mit rundem, langem Körper, ohne Bauch- u. Brustfloßen, 7 Kiemenöffnungen auf jeder Seite, einem häutigen Kanal unter der Speiseröhre. durch den das Wasser aus dem Maul in die Kiemen fließt. Mit ihrem runden, mit Zähnen besetzten Saugmund saugen sie sich an festen, sowohl leblosen als lebenden Körpern fest. Die große L. (P. marinus), gelblichbraun marmorirt. 2–4' lang und bis 5 Pfd. schwer, fast in allen europ. Meeren, steigt zur Laichzeit im Frühjahr in die Flüsse; Fleisch delikat, aber schwer verdaulich. Die kleine L. oder Pricke (P. fluviatilis), ein Süßwasserfisch, 1 bis 11/2ʼ lang. wird im Winter gefangen, denn im Sommer ist ihr Fleisch schlecht. Lampridius, Aelius, röm. Geschichtschreiber im 4. Jahrh. n. Chr., schrieb die Geschichte der Kaiser Commodus,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/700>, abgerufen am 23.11.2024.