Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Vater des Odysseus, der dessen Heimkunft noch erlebte. Läsare, schwed., d. h. Leser, schwed. Sekte, im Anfang dieses Jahrh. von dem Norweger Hans Nielsen Hauge gestiftet; er empfahl das Bibellesen u. den Hausgottesdienst, setzte die Geistlichkeit herunter und wurde dafür verfolgt. Seine Partei besteht noch u. ein Theil derselben hat in neuester Zeit durch Schwärmerei Aufsehen erregt (Reden in unbekannten Sprachen). Laesio, lat., Verletzung, Nachtheil. Beleidigung. L. enormis, ultra dimidium, bei Verträgen Schädigung über die Hälfte des Werths, was den Verkäufer (zu wohlfeil) u. den Käufer (zu theuer) zur Aufhebung berechtigt. Crimen laesae majestatis, Majestätsbeleidigung. Laetare, lat., = Freuet euch, heißt der 4. Sonntag in der Fasten, weil die hl. Messe dieses Tages mit L. Jerusalem (Jesaias 66, 10, 11) beginnt. Dieser Sonntag heißt auch Brotsonntag, weil Matth. 14, 14-22 das Evangelium desselben ist. Rosensonntag, weil der Papst an L. die goldene Rose (s. d.) weiht. Mitfasten, insofern L. zu den 40tägigen Fasten gehört. Läufe od. Schmarotzer (parasitae), bilden eine eigene Ordnung der ungeflügelten Insekten, mit eiförmigem, plattem Körper, zurückziehbarem Saugrüssel od. Kinnladen, an jeder Seite des Kopfes 1 oder 2 glatte Augen. Sie leben parasitisch auf andern Thieren, besonders Säugethieren, deren Blut sie saugen, befestigen ihre Eier an die Haare, erleiden keine Verwandlung, aber mehrmalige Häutung, und vermehren sich sehr stark, Von den eigentlichen L.n (pediculi) findet man 3 Arten beim Menschen: Die Kopflaus (pediculus capitis), findet sich nur auf dem Kopfe; die Kleiderlaus (p. vestium), schmäler und länger als die Kopflaus, ungefleckt, schmutzig weiß, auf dem Leibe u. in den die Haut unmittelbar bedeckenden Kleidern; die Filzlaus (p. pubis), kurz, mit breitem Hinterleib, findet sich an stark behaarten Stellen des Körpers, mit Ausnahme der Kopfhaare. Die sog. Vogel-L., den eigentlichen L.n ähnlich, haben deutliche Beißwerkzeuge, u. nähren sich nicht vom Blut, sondern vom feinsten Flaum und den Hautschuppen der Vögel. Läusekrankheit, phthyriasis, die immer tödtliche Krankheit, wo Läufe im menschlichen Körper in einer solchen Masse sich entwickeln u. an ihm zehren, daß dieselben zu Millionen nicht nur aus allen natürlichen Oeffnungen des menschlichen Körpers hervorkriechen, sondern auch unter der Haut im Zellgewebe sich anhäufen und endlich durch secundäre Hautgeschwüre an die Oberfläche kriechen. Die Krankheit in diesem höchsten Grade ist in neuester Zeit nicht beobachtet worden, daher fehlt die genaue Würdigung vom zoologischen und medicinischen Standpunkt. Historisch berühmt sind 4 Fälle: der Tod des Sulla, des Herodes. Antiochus IV. und Philipps II. von Spanien. Läuterung, nochmalige Prüfung, Erläuterung des Urtheils vor derselben Instanz, die es gefällt hat: ohne Devolutivkraft, suspendirt aber die Vollziehung. Lafare (-fahr), Charles Auguste, Marquis de, geb. 1644, gest. 1712, Offizier, dichtete Epigramme u. Lieder, schrieb auch Memoires et reflexions sur les principaux evenements du regne de Louis XI V. (Rotterdam 1715). Lafarge (Lasarsch), geb. Marie Capelle 1816 zu Paris, 1838 an Herrn L., einen widrigen und alten Hammerwerksbesitzer verheirathet, lebte mit demselben nicht glücklich. Er st. 15. Jan. 1840 plötzlich u. die Untersuchung des berühmten Orfila bewies, daß er durch Arsenik vergiftet worden. Seine Frau wurde angeklagt, schuldig befunden und wegen "mildernder Umstände" zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilt; 5 Jahre blieb sie in demselben u. schrieb ihre Memoiren (4 Bde., 1840-42), durfte hierauf in das Kloster Remy gehen, wurde 1852 ganz frei, st. aber gleich darauf, ihre Unschuld betheuernd. Sie wird ohne Zweifel, sofern die jetzige Richtung der belletristischen Literatur fortdauert, bald als die Heldin eines Romans erscheinen. Lafayette, Marie Madeleine Pioche Vater des Odysseus, der dessen Heimkunft noch erlebte. Läsare, schwed., d. h. Leser, schwed. Sekte, im Anfang dieses Jahrh. von dem Norweger Hans Nielsen Hauge gestiftet; er empfahl das Bibellesen u. den Hausgottesdienst, setzte die Geistlichkeit herunter und wurde dafür verfolgt. Seine Partei besteht noch u. ein Theil derselben hat in neuester Zeit durch Schwärmerei Aufsehen erregt (Reden in unbekannten Sprachen). Laesio, lat., Verletzung, Nachtheil. Beleidigung. L. enormis, ultra dimidium, bei Verträgen Schädigung über die Hälfte des Werths, was den Verkäufer (zu wohlfeil) u. den Käufer (zu theuer) zur Aufhebung berechtigt. Crimen laesae majestatis, Majestätsbeleidigung. Laetare, lat., = Freuet euch, heißt der 4. Sonntag in der Fasten, weil die hl. Messe dieses Tages mit L. Jerusalem (Jesaias 66, 10, 11) beginnt. Dieser Sonntag heißt auch Brotsonntag, weil Matth. 14, 14–22 das Evangelium desselben ist. Rosensonntag, weil der Papst an L. die goldene Rose (s. d.) weiht. Mitfasten, insofern L. zu den 40tägigen Fasten gehört. Läufe od. Schmarotzer (parasitae), bilden eine eigene Ordnung der ungeflügelten Insekten, mit eiförmigem, plattem Körper, zurückziehbarem Saugrüssel od. Kinnladen, an jeder Seite des Kopfes 1 oder 2 glatte Augen. Sie leben parasitisch auf andern Thieren, besonders Säugethieren, deren Blut sie saugen, befestigen ihre Eier an die Haare, erleiden keine Verwandlung, aber mehrmalige Häutung, und vermehren sich sehr stark, Von den eigentlichen L.n (pediculi) findet man 3 Arten beim Menschen: Die Kopflaus (pediculus capitis), findet sich nur auf dem Kopfe; die Kleiderlaus (p. vestium), schmäler und länger als die Kopflaus, ungefleckt, schmutzig weiß, auf dem Leibe u. in den die Haut unmittelbar bedeckenden Kleidern; die Filzlaus (p. pubis), kurz, mit breitem Hinterleib, findet sich an stark behaarten Stellen des Körpers, mit Ausnahme der Kopfhaare. Die sog. Vogel-L., den eigentlichen L.n ähnlich, haben deutliche Beißwerkzeuge, u. nähren sich nicht vom Blut, sondern vom feinsten Flaum und den Hautschuppen der Vögel. Läusekrankheit, phthyriasis, die immer tödtliche Krankheit, wo Läufe im menschlichen Körper in einer solchen Masse sich entwickeln u. an ihm zehren, daß dieselben zu Millionen nicht nur aus allen natürlichen Oeffnungen des menschlichen Körpers hervorkriechen, sondern auch unter der Haut im Zellgewebe sich anhäufen und endlich durch secundäre Hautgeschwüre an die Oberfläche kriechen. Die Krankheit in diesem höchsten Grade ist in neuester Zeit nicht beobachtet worden, daher fehlt die genaue Würdigung vom zoologischen und medicinischen Standpunkt. Historisch berühmt sind 4 Fälle: der Tod des Sulla, des Herodes. Antiochus IV. und Philipps II. von Spanien. Läuterung, nochmalige Prüfung, Erläuterung des Urtheils vor derselben Instanz, die es gefällt hat: ohne Devolutivkraft, suspendirt aber die Vollziehung. 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Laesio, lat., Verletzung, Nachtheil. Beleidigung. L. enormis, ultra dimidium, bei Verträgen Schädigung über die Hälfte des Werths, was den Verkäufer (zu wohlfeil) u. den Käufer (zu theuer) zur Aufhebung berechtigt. Crimen laesae majestatis, Majestätsbeleidigung.
Laetare, lat., = Freuet euch, heißt der 4. Sonntag in der Fasten, weil die hl. Messe dieses Tages mit L. Jerusalem (Jesaias 66, 10, 11) beginnt. Dieser Sonntag heißt auch Brotsonntag, weil Matth. 14, 14–22 das Evangelium desselben ist. Rosensonntag, weil der Papst an L. die goldene Rose (s. d.) weiht. Mitfasten, insofern L. zu den 40tägigen Fasten gehört.
Läufe od. Schmarotzer (parasitae), bilden eine eigene Ordnung der ungeflügelten Insekten, mit eiförmigem, plattem Körper, zurückziehbarem Saugrüssel od. Kinnladen, an jeder Seite des Kopfes 1 oder 2 glatte Augen. Sie leben parasitisch auf andern Thieren, besonders Säugethieren, deren Blut sie saugen, befestigen ihre Eier an die Haare, erleiden keine Verwandlung, aber mehrmalige Häutung, und vermehren sich sehr stark, Von den eigentlichen L.n (pediculi) findet man 3 Arten beim Menschen: Die Kopflaus (pediculus capitis), findet sich nur auf dem Kopfe; die Kleiderlaus (p. vestium), schmäler und länger als die Kopflaus, ungefleckt, schmutzig weiß, auf dem Leibe u. in den die Haut unmittelbar bedeckenden Kleidern; die Filzlaus (p. pubis), kurz, mit breitem Hinterleib, findet sich an stark behaarten Stellen des Körpers, mit Ausnahme der Kopfhaare. Die sog. Vogel-L., den eigentlichen L.n ähnlich, haben deutliche Beißwerkzeuge, u. nähren sich nicht vom Blut, sondern vom feinsten Flaum und den Hautschuppen der Vögel.
Läusekrankheit, phthyriasis, die immer tödtliche Krankheit, wo Läufe im menschlichen Körper in einer solchen Masse sich entwickeln u. an ihm zehren, daß dieselben zu Millionen nicht nur aus allen natürlichen Oeffnungen des menschlichen Körpers hervorkriechen, sondern auch unter der Haut im Zellgewebe sich anhäufen und endlich durch secundäre Hautgeschwüre an die Oberfläche kriechen. Die Krankheit in diesem höchsten Grade ist in neuester Zeit nicht beobachtet worden, daher fehlt die genaue Würdigung vom zoologischen und medicinischen Standpunkt. Historisch berühmt sind 4 Fälle: der Tod des Sulla, des Herodes. Antiochus IV. und Philipps II. von Spanien.
Läuterung, nochmalige Prüfung, Erläuterung des Urtheils vor derselben Instanz, die es gefällt hat: ohne Devolutivkraft, suspendirt aber die Vollziehung.
Lafare (–fahr), Charles Auguste, Marquis de, geb. 1644, gest. 1712, Offizier, dichtete Epigramme u. Lieder, schrieb auch Mémoires et réflexions sur les principaux événements du règne de Louis XI V. (Rotterdam 1715).
Lafarge (Lasarsch), geb. Marie Capelle 1816 zu Paris, 1838 an Herrn L., einen widrigen und alten Hammerwerksbesitzer verheirathet, lebte mit demselben nicht glücklich. Er st. 15. Jan. 1840 plötzlich u. die Untersuchung des berühmten Orfila bewies, daß er durch Arsenik vergiftet worden. Seine Frau wurde angeklagt, schuldig befunden und wegen „mildernder Umstände“ zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilt; 5 Jahre blieb sie in demselben u. schrieb ihre Memoiren (4 Bde., 1840–42), durfte hierauf in das Kloster Rémy gehen, wurde 1852 ganz frei, st. aber gleich darauf, ihre Unschuld betheuernd. Sie wird ohne Zweifel, sofern die jetzige Richtung der belletristischen Literatur fortdauert, bald als die Heldin eines Romans erscheinen.
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