Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

allzuweit in der politischen Zeitbewegung verlieren. Bekanntlich unterwarfen sich außer Lamennais alle Herausgeber des l'Avenir dem Ausspruche Roms; L. hatte die Rechtfertigungsschrift des Blattes verfaßt, aber er trennte sich von Lamennais und trat bald offen gegen diesen auf. Von 1834 an verlegte sich L. vorherrschend auf sein Predigtamt, wurde Ehrendomherr von Notredame, zu Rom 1839 Dominikaner, wirkte für die Einführung seines Ordens in Frankreich u. erlebte dieselbe 1841. Er hielt Konferenzreden, suchte in Grenoble, Metz u. s. w. Predigerschulen zu stiften, predigte in ganz Frankreich herum, 1847 in Lüttich, kam 1848 in die Nationalversammlung, unter dem 2. Kaiserreich aber insofern in Ungnade, daß ihm 1854 das Predigen in Paris untersagt wurde. Schriften: Considerations sur le systeme philosophique de Mr. de la Mennais (18341. Lettre sur le saint siege (deutsch von G. Görres, Regensburg 1838), Vie de St. Dominique (1841. deutsch Landshut 1844); die berühmten Conferences de Notre-Dame de Paris (Par. 1835-50) übersetzten ins Deutsche Smels, Schröter, Lutz, Beisel. Eine der neuesten Predigten: Panegyrique du B. Fourier, Brux. 1854 - L., Theodore. der Bruder des Vorigen, ist Professor der Naturwissenschaften zu Lüttich.


La Cote, das 41/2 St. lange waadtländische Gestade des Genfersees, trefflich angebaut, mit vorzüglichem Wein.


La Crau (-Kro). 12 #M. große Haide im französ. Depart. der Rhonemündungen, grobkiesig, mit spärlicher Vegetation von Thymian, Wermuth u. andern aromatischen Kräutern.


Lacretelle (Lakretäll), Pierre Louis, der ältere, vielseitiger Schriftsteller, geb. 1751 zu Metz, gest. 1824, war anfangs Advokat, seit 1778 Parlamentsadvokat, spielte als Constitutioneller eine Rolle während der Revolution von 1789, bis er vor den Schreckensmännern fliehen mußte, dann unter Napoleon vorübergehend im gesetzgebenden Körper, wurde Akademiker, arbeitete nach der Restauration an den liberalen Blättern: Mercure de France u. Minerve francais, suchte die Unterdrückung derselben unwirksam zu machen und trieb es so weit, daß er einer Gefängnißstrafe nur durch die Gnade des Königs entging. Unter seinen Schriften sind die juristischen die besten, die belletristischen elend. Eine 1823 von ihm selbst begonnene Gesammtausgabe unterbrach sein Tod.


Lacretelle, Charles Joseph de, der jüngere, Bruder des Vorigen, Verfasser einiger geschichtlicher Werke, geb. 1763 zu Metz, spielte als Gemäßigter während der Revolution ebenfalls eine Rolle, saß nach Robespierres Sturz als Gegner des Conventes einige Jahre gefangen, wurde unter Napoleon I. Mitglied des Preßbureau beim Polizeiministerium, 1810 Censor, 1813 Akademiker, 1827 seines Censoramtes enthoben, weil er gegen das Preßgesetz petitionieren half, blieb aber Professor der Geschichte an der Universität Paris. Sein am wenigsten von Einseitigkeiten und Parteilichkeit strotzendes Werk ist eine Geschichte Frankreichs während des 18. Jahrh. (Paris 1808, 5. Aufl. 1830, deutsch von Sander, Berlin 1810), sein letztes eine "Histoire du Consulat et de l'Empire" (Par. 1845-46, 6 B.).


Lacroix, Silvester Francois, geb. 1765 zu Paris, gest. 1843 als Professor daselbst, Mathematiker, verfaßte gute Lehrbücher, namentlich für Differential- und Integralrechnung.


Lacroix (Lakroah), Paul, pseudonym P. L. Jacob, geb. 1806 zu Paris, frz. Geschichtschreiber ("Dissertations sur quelques points curieux de l'histoire de France", 2 Bde., Paris 1834-38; "Histoire du 16e siecle en France", Paris 1834). Novellist und Verfasser historischer Romane. Sein Bruder Jules L., geb. 1809, ist Dramatiker und Romanschriftsteller.


Lacryma, lat., Thräne; lacrymal, was sich auf die Thränenwege bezieht; l. e Christi, Christusthränen. feiner, dunkelrother Wein, der am Fuße des Vesuv wächst.


Lactantius, Firmianus (Lucius Cäcilius), latein. Kirchenvater, geb. um 260-75 n. Chr., heidnischer Abkunft, Schüler des ältern Arnobius (s. d.), Lehrer der Beredsamkeit zu Nikomedien

allzuweit in der politischen Zeitbewegung verlieren. Bekanntlich unterwarfen sich außer Lamennais alle Herausgeber des lʼAvenir dem Ausspruche Roms; L. hatte die Rechtfertigungsschrift des Blattes verfaßt, aber er trennte sich von Lamennais und trat bald offen gegen diesen auf. Von 1834 an verlegte sich L. vorherrschend auf sein Predigtamt, wurde Ehrendomherr von Notredame, zu Rom 1839 Dominikaner, wirkte für die Einführung seines Ordens in Frankreich u. erlebte dieselbe 1841. Er hielt Konferenzreden, suchte in Grenoble, Metz u. s. w. Predigerschulen zu stiften, predigte in ganz Frankreich herum, 1847 in Lüttich, kam 1848 in die Nationalversammlung, unter dem 2. Kaiserreich aber insofern in Ungnade, daß ihm 1854 das Predigen in Paris untersagt wurde. Schriften: Considérations sur le système philosophique de Mr. de la Mennais (18341. Lettre sur le saint siége (deutsch von G. Görres, Regensburg 1838), Vie de St. Dominique (1841. deutsch Landshut 1844); die berühmten Conférences de Notre-Dame de Paris (Par. 1835–50) übersetzten ins Deutsche Smels, Schröter, Lutz, Beisel. Eine der neuesten Predigten: Panégyrique du B. Fourier, Brux. 1854 – L., Théodore. der Bruder des Vorigen, ist Professor der Naturwissenschaften zu Lüttich.


La Côte, das 41/2 St. lange waadtländische Gestade des Genfersees, trefflich angebaut, mit vorzüglichem Wein.


La Crau (–Kro). 12 □M. große Haide im französ. Depart. der Rhonemündungen, grobkiesig, mit spärlicher Vegetation von Thymian, Wermuth u. andern aromatischen Kräutern.


Lacretelle (Lakretäll), Pierre Louis, der ältere, vielseitiger Schriftsteller, geb. 1751 zu Metz, gest. 1824, war anfangs Advokat, seit 1778 Parlamentsadvokat, spielte als Constitutioneller eine Rolle während der Revolution von 1789, bis er vor den Schreckensmännern fliehen mußte, dann unter Napoleon vorübergehend im gesetzgebenden Körper, wurde Akademiker, arbeitete nach der Restauration an den liberalen Blättern: Mercure de France u. Minerve français, suchte die Unterdrückung derselben unwirksam zu machen und trieb es so weit, daß er einer Gefängnißstrafe nur durch die Gnade des Königs entging. Unter seinen Schriften sind die juristischen die besten, die belletristischen elend. Eine 1823 von ihm selbst begonnene Gesammtausgabe unterbrach sein Tod.


Lacretelle, Charles Joseph de, der jüngere, Bruder des Vorigen, Verfasser einiger geschichtlicher Werke, geb. 1763 zu Metz, spielte als Gemäßigter während der Revolution ebenfalls eine Rolle, saß nach Robespierres Sturz als Gegner des Conventes einige Jahre gefangen, wurde unter Napoleon I. Mitglied des Preßbureau beim Polizeiministerium, 1810 Censor, 1813 Akademiker, 1827 seines Censoramtes enthoben, weil er gegen das Preßgesetz petitionieren half, blieb aber Professor der Geschichte an der Universität Paris. Sein am wenigsten von Einseitigkeiten und Parteilichkeit strotzendes Werk ist eine Geschichte Frankreichs während des 18. Jahrh. (Paris 1808, 5. Aufl. 1830, deutsch von Sander, Berlin 1810), sein letztes eine „Histoire du Consulat et de lʼEmpire“ (Par. 1845–46, 6 B.).


Lacroix, Silvester François, geb. 1765 zu Paris, gest. 1843 als Professor daselbst, Mathematiker, verfaßte gute Lehrbücher, namentlich für Differential- und Integralrechnung.


Lacroix (Lakroah), Paul, pseudonym P. L. Jacob, geb. 1806 zu Paris, frz. Geschichtschreiber („Dissertations sur quelques points curieux de lʼhistoire de France“, 2 Bde., Paris 1834–38; „Histoire du 16e siècle en France“, Paris 1834). Novellist und Verfasser historischer Romane. Sein Bruder Jules L., geb. 1809, ist Dramatiker und Romanschriftsteller.


Lacryma, lat., Thräne; lacrymal, was sich auf die Thränenwege bezieht; l. e Christi, Christusthränen. feiner, dunkelrother Wein, der am Fuße des Vesuv wächst.


Lactantius, Firmianus (Lucius Cäcilius), latein. Kirchenvater, geb. um 260–75 n. Chr., heidnischer Abkunft, Schüler des ältern Arnobius (s. d.), Lehrer der Beredsamkeit zu Nikomedien

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0686" n="685"/>
allzuweit in der politischen Zeitbewegung verlieren. Bekanntlich unterwarfen sich außer Lamennais alle Herausgeber des <hi rendition="#i">l&#x02BC;Avenir</hi> dem Ausspruche Roms; L. hatte die Rechtfertigungsschrift des Blattes verfaßt, aber er trennte sich von Lamennais und trat bald offen gegen diesen auf. Von 1834 an verlegte sich L. vorherrschend auf sein Predigtamt, wurde Ehrendomherr von Notredame, zu Rom 1839 Dominikaner, wirkte für die Einführung seines Ordens in Frankreich u. erlebte dieselbe 1841. Er hielt Konferenzreden, suchte in Grenoble, Metz u. s. w. Predigerschulen zu stiften, predigte in ganz Frankreich herum, 1847 in Lüttich, kam 1848 in die Nationalversammlung, unter dem 2. Kaiserreich aber insofern in Ungnade, daß ihm 1854 das Predigen in Paris untersagt wurde. Schriften: <hi rendition="#i">Considérations sur le système philosophique de Mr. de la Mennais</hi> (18341. <hi rendition="#i">Lettre sur le saint siége</hi> (deutsch von G. Görres, Regensburg 1838), <hi rendition="#i">Vie de St. Dominique</hi> (1841. deutsch Landshut 1844); die berühmten <hi rendition="#i">Conférences de Notre-Dame de Paris</hi> (Par. 1835&#x2013;50) übersetzten ins Deutsche Smels, Schröter, Lutz, Beisel. Eine der neuesten Predigten: <hi rendition="#i">Panégyrique du B. Fourier, Brux</hi>. 1854 &#x2013; L., <hi rendition="#g">Théodore</hi>. der Bruder des Vorigen, ist Professor der Naturwissenschaften zu Lüttich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">La Côte</hi>, das 4<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> St. lange waadtländische Gestade des Genfersees, trefflich angebaut, mit vorzüglichem Wein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">La Crau</hi> (&#x2013;Kro). 12 &#x25A1;M. große Haide im französ. Depart. der Rhonemündungen, grobkiesig, mit spärlicher Vegetation von Thymian, Wermuth u. andern aromatischen Kräutern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lacretelle</hi> (Lakretäll), Pierre Louis, <hi rendition="#g">der ältere</hi>, vielseitiger Schriftsteller, geb. 1751 zu Metz, gest. 1824, war anfangs Advokat, seit 1778 Parlamentsadvokat, spielte als Constitutioneller eine Rolle während der Revolution von 1789, bis er vor den Schreckensmännern fliehen mußte, dann unter Napoleon vorübergehend im gesetzgebenden Körper, wurde Akademiker, arbeitete nach der Restauration an den liberalen Blättern: <hi rendition="#i">Mercure de France</hi> u. <hi rendition="#i">Minerve français</hi>, suchte die Unterdrückung derselben unwirksam zu machen und trieb es so weit, daß er einer Gefängnißstrafe nur durch die Gnade des Königs entging. Unter seinen Schriften sind die juristischen die besten, die belletristischen elend. Eine 1823 von ihm selbst begonnene Gesammtausgabe unterbrach sein Tod.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lacretelle</hi>, Charles Joseph de, der <hi rendition="#g">jüngere</hi>, Bruder des Vorigen, Verfasser einiger geschichtlicher Werke, geb. 1763 zu Metz, spielte als Gemäßigter während der Revolution ebenfalls eine Rolle, saß nach Robespierres Sturz als Gegner des Conventes einige Jahre gefangen, wurde unter Napoleon I. Mitglied des Preßbureau beim Polizeiministerium, 1810 Censor, 1813 Akademiker, 1827 seines Censoramtes enthoben, weil er gegen das Preßgesetz petitionieren half, blieb aber Professor der Geschichte an der Universität Paris. Sein am wenigsten von Einseitigkeiten und Parteilichkeit strotzendes Werk ist eine Geschichte Frankreichs während des 18. Jahrh. (Paris 1808, 5. Aufl. 1830, deutsch von Sander, Berlin 1810), sein letztes eine &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire du Consulat et de l&#x02BC;Empire</hi>&#x201C; (Par. 1845&#x2013;46, 6 B.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lacroix</hi>, Silvester François, geb. 1765 zu Paris, gest. 1843 als Professor daselbst, Mathematiker, verfaßte gute Lehrbücher, namentlich für Differential- und Integralrechnung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lacroix</hi> (Lakroah), Paul, pseudonym P. L. Jacob, geb. 1806 zu Paris, frz. Geschichtschreiber (&#x201E;<hi rendition="#i">Dissertations sur quelques points curieux de l&#x02BC;histoire de France</hi>&#x201C;, 2 Bde., Paris 1834&#x2013;38; &#x201E;<hi rendition="#i">Histoire du</hi> 16<hi rendition="#i">e siècle en France</hi>&#x201C;, Paris 1834). Novellist und Verfasser historischer Romane. Sein Bruder <hi rendition="#g">Jules</hi> L., geb. 1809, ist Dramatiker und Romanschriftsteller.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lacryma</hi>, lat., Thräne; <hi rendition="#g">lacrymal</hi>, was sich auf die Thränenwege bezieht; <hi rendition="#i">l. e <hi rendition="#g">Christi</hi></hi>, <hi rendition="#g">Christusthränen</hi>. feiner, dunkelrother Wein, der am Fuße des Vesuv wächst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lactantius</hi>, Firmianus (Lucius Cäcilius), latein. Kirchenvater, geb. um 260&#x2013;75 n. Chr., heidnischer Abkunft, Schüler des ältern Arnobius (s. d.), Lehrer der Beredsamkeit zu Nikomedien
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[685/0686] allzuweit in der politischen Zeitbewegung verlieren. Bekanntlich unterwarfen sich außer Lamennais alle Herausgeber des lʼAvenir dem Ausspruche Roms; L. hatte die Rechtfertigungsschrift des Blattes verfaßt, aber er trennte sich von Lamennais und trat bald offen gegen diesen auf. Von 1834 an verlegte sich L. vorherrschend auf sein Predigtamt, wurde Ehrendomherr von Notredame, zu Rom 1839 Dominikaner, wirkte für die Einführung seines Ordens in Frankreich u. erlebte dieselbe 1841. Er hielt Konferenzreden, suchte in Grenoble, Metz u. s. w. Predigerschulen zu stiften, predigte in ganz Frankreich herum, 1847 in Lüttich, kam 1848 in die Nationalversammlung, unter dem 2. Kaiserreich aber insofern in Ungnade, daß ihm 1854 das Predigen in Paris untersagt wurde. Schriften: Considérations sur le système philosophique de Mr. de la Mennais (18341. Lettre sur le saint siége (deutsch von G. Görres, Regensburg 1838), Vie de St. Dominique (1841. deutsch Landshut 1844); die berühmten Conférences de Notre-Dame de Paris (Par. 1835–50) übersetzten ins Deutsche Smels, Schröter, Lutz, Beisel. Eine der neuesten Predigten: Panégyrique du B. Fourier, Brux. 1854 – L., Théodore. der Bruder des Vorigen, ist Professor der Naturwissenschaften zu Lüttich. La Côte, das 41/2 St. lange waadtländische Gestade des Genfersees, trefflich angebaut, mit vorzüglichem Wein. La Crau (–Kro). 12 □M. große Haide im französ. Depart. der Rhonemündungen, grobkiesig, mit spärlicher Vegetation von Thymian, Wermuth u. andern aromatischen Kräutern. Lacretelle (Lakretäll), Pierre Louis, der ältere, vielseitiger Schriftsteller, geb. 1751 zu Metz, gest. 1824, war anfangs Advokat, seit 1778 Parlamentsadvokat, spielte als Constitutioneller eine Rolle während der Revolution von 1789, bis er vor den Schreckensmännern fliehen mußte, dann unter Napoleon vorübergehend im gesetzgebenden Körper, wurde Akademiker, arbeitete nach der Restauration an den liberalen Blättern: Mercure de France u. Minerve français, suchte die Unterdrückung derselben unwirksam zu machen und trieb es so weit, daß er einer Gefängnißstrafe nur durch die Gnade des Königs entging. Unter seinen Schriften sind die juristischen die besten, die belletristischen elend. Eine 1823 von ihm selbst begonnene Gesammtausgabe unterbrach sein Tod. Lacretelle, Charles Joseph de, der jüngere, Bruder des Vorigen, Verfasser einiger geschichtlicher Werke, geb. 1763 zu Metz, spielte als Gemäßigter während der Revolution ebenfalls eine Rolle, saß nach Robespierres Sturz als Gegner des Conventes einige Jahre gefangen, wurde unter Napoleon I. Mitglied des Preßbureau beim Polizeiministerium, 1810 Censor, 1813 Akademiker, 1827 seines Censoramtes enthoben, weil er gegen das Preßgesetz petitionieren half, blieb aber Professor der Geschichte an der Universität Paris. Sein am wenigsten von Einseitigkeiten und Parteilichkeit strotzendes Werk ist eine Geschichte Frankreichs während des 18. Jahrh. (Paris 1808, 5. Aufl. 1830, deutsch von Sander, Berlin 1810), sein letztes eine „Histoire du Consulat et de lʼEmpire“ (Par. 1845–46, 6 B.). Lacroix, Silvester François, geb. 1765 zu Paris, gest. 1843 als Professor daselbst, Mathematiker, verfaßte gute Lehrbücher, namentlich für Differential- und Integralrechnung. Lacroix (Lakroah), Paul, pseudonym P. L. Jacob, geb. 1806 zu Paris, frz. Geschichtschreiber („Dissertations sur quelques points curieux de lʼhistoire de France“, 2 Bde., Paris 1834–38; „Histoire du 16e siècle en France“, Paris 1834). Novellist und Verfasser historischer Romane. Sein Bruder Jules L., geb. 1809, ist Dramatiker und Romanschriftsteller. Lacryma, lat., Thräne; lacrymal, was sich auf die Thränenwege bezieht; l. e Christi, Christusthränen. feiner, dunkelrother Wein, der am Fuße des Vesuv wächst. Lactantius, Firmianus (Lucius Cäcilius), latein. Kirchenvater, geb. um 260–75 n. Chr., heidnischer Abkunft, Schüler des ältern Arnobius (s. d.), Lehrer der Beredsamkeit zu Nikomedien

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/686
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/686>, abgerufen am 23.11.2024.